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1. Raptors: Gute Starting Five, noch bessere Rollenspieler
Zumindest wenn man allein die Einsatzzeit als Anhaltspunkt nimmt, ließe sich die These aufstellen, die Raptors hätten eine der besten Starting Fives der Liga. Das Quintett um Kyle Lowry, Danny Green, Kawhi Leonard, Pascal Siakam und Serge Ibaka stand in der aktuellen Saison in bisher 498 Minuten auf dem Parkett. Nur sieben andere Lineups in der gesamten Association werden öfters eingesetzt.
In Sachen Net-Rating (6,6) und vor allem True-Shooting-Percentage (58,8 Prozent) liefert diese Fünf gute Werte ab, doch um die aktuell zweitbeste Bilanz der NBA (44-16) aufs Parkett zu zaubern, braucht es ein bisschen mehr als das. Und da kommen die starken Rollenspieler ins Spiel.
Ersetzt man beispielsweise die Klaue mit Frad VanVleet im Lineup - auf dem Papier ein klares Downgrade -, springt das Net-Rating auf 13,5. Das ist immerhin das am zweithäufigsten genutzte Lineup der Raptors (187 Minuten). Auch mit VanVleet anstelle von Lowry oder mit verschiedenen Lineups mit O.G. Anunoby ist Toronto sehr erfolgreich. Selbst nach dem Trade für Marc Gasol, bei dem die Raptors Tiefe opferten, besticht der Kader der Kanadier mit einer exzellenten Mischung aus Stars und Rollenspielern.
2. Marc Gasol mit einem soliden Einstand für die Raptors
Apropos Gasol: Viel wurde spekuliert, als die Raptors zur Trade Deadline ein Paket für den Spanier schnürten, ob der Veteran in die Starting Five rückt und womöglich Ibaka verdrängt oder ob er erst einmal von der Bank kommt. Raptors-Coach Nick Nurse entschied sich für letzteres, der Erfolg scheint ihm Recht zu geben.
Während Toronto eine Partie nach der anderen gewinnt, verlief Gasols Start in seine Raptors-Karriere im Großen und Ganzen recht gut. Auch wenn sich die Statistiken alles andere als spektakulär lesen. In vier Spielen im Trikot der Kanadier legte Gasol 8,5 Punkte und 6,5 Rebounds in 19,3 Minuten Einsatzzeit auf. Doch gerade defensiv macht sich der Einfluss Gasols bemerkbar.
Mit dem Defensive Player of the Year von 2013 auf dem Feld haben die Raptors ein elitäres Defensiv-Rating von 102,9 vorzuweisen - ohne ihn beträgt das Defensiv-Rating bei einem zugegebenermaßen kleinen Sample Size von vier Spielen 110,0 (Differenz: 7,1). In der Offense verhält es sich trotz der Playmaking-Skills dagegen auf fast schon dramatische Art und Weise genau umgekehrt (102,9 Offensive-Rating on court, 117,4 off court - Differenz von -14,5), doch aufgrund der hohen Spielintelligenz des Spaniers sollte sich gerade dieser Wert mit der Zeit einpegeln.
3. Raptors vs. Magic: Zeit für eine Revanche
Die Toronto Raptors dürften keine besonders guten Erinnerungen an die Magic haben. Das erste Duell der Saison wurde dank eines Game-Winners von Danny Green immerhin noch in letzter Sekunde gewonnen (93:91), Ende Dezember folgte dann aber eine deftige Klatsche gegen die Franchise aus dem Rentner-Paradies.
Am 28. Dezember watschte Orlando die Raptors vor eigenem Publikum mit 116:87 ab - es war die höchste Niederlage für Toronto in der gesamten Spielzeit (-29). Kurz nach Weihnachten war es vor allem Nikola Vucevic, der den Raptors einen Punkt nach dem anderen einschenkte. Am Ende kam der Center auf 30 Punkte, 19 Rebounds sowie 8 Assists. Orlando ließ den Gästen unter den Brettern keine Chance (52:26 points in the paint, 69:55 Rebounds). Nun sollte Gasol helfen, dass sich so etwas nicht wiederholt.
4. Raptors auf dem Weg zur längsten Siegesserie der Saison?
Sofern die Revanche glückt, können sich die Raptors-Fans über den bereits achten Sieg in Serie freuen. Es wäre die längste Erfolgsserie der Franchise in dieser Saison. Bereits Ende November konnte Toronto acht Spiele in Folge für sich entscheiden, damit würden nur noch drei Erfolge bis zum Franchise-Rekord (11 Siege in Serie) fehlen.
Nach Orlando warten allerdings ebenfalls schwierige Duelle mit Boston, Portland und in Detroit. Die längste Siegesserie der aktuellen Spielzeit haben im Übrigen die Warriors inne (11). Auf dem geteilten zweiten Rang sind dann allerdings auch schon die Raptors, Celtics und noch einmal die Dubs mit jeweils acht Siegen in Folge zu finden.
Die nächsten Spiele der Toronto Raptors
Datum | Heimteam | Auswärtsteam | Bilanz Gegner |
27, Februar, 2 Uhr | Toronto Raptors | Boston Celtics | 37-23 |
2. März, 2 Uhr | Toronto Raptors | Portland Trail Blazers | 36-23 |
4. März, 0 Uhr | Detroit Pistons | Toronto Raptors | 28-30 |
6. März, 2 Uhr | Toronto Raptors | Houston Rockets | 34-25 |
9. März, 2 Uhr | New Orleans Pelicans | Toronto Raptors | 27-34 |
5. Kawhi Leonard: Der chancenlose MVP-Kandidat
Geht es ums MVP-Rennen 2018/19 hört man aktuell eigentlich nur drei Namen: Giannis Antetokounmpo James Harden und mit Abstrichen auch Paul George. Es scheint, als würde die Trophäe am Ende der Saison in den Händen einer dieser Superstars landen. Aber was ist mit Kawhi?
Zugegeben, Leonard kommt an das überragende Level des Greek Freak oder den unfassbaren Lauf von Harden in dieser Spielzeit nicht heran. Dazu verpasste die Klaue bisher 16 der insgesamt 60 Partien der Dinos, also mehr als ein Viertel aller Spiele, oftmals setzte er aufgrund von (selbstverschriebenen?) Ruhepausen aus.
Und dennoch gehört der Neu-Raptor in den ausgedehnten Kreis der MVP-Anwärter. Statistisch gesehen liefert Kawhi die beste Saison seiner Karriere ab. Sowohl bei den Punkten (26,9), Rebounds (7,6) als auch Assists (3,3) - und bei den Minuten (34,8) - legt er Karrierebestwerte auf, ohne dabei an Effizienz zu verlieren (True-Shooting 60,3 Prozent).
Zudem steht Leonard laut John Schuhmann von nba.com mit sechs getroffenen Würfen in der Schlussminute und der Overtime, mit denen ein Team ausglich oder die Führung übernahm, gemeinsam mit Spencer Dinwiddie an der Spitze der Liga. Mit dieser Leistung führt er die Raptors zur zweitbesten Bilanz in der Association - und dennoch wird er keine Chance auf den MVP haben.