Miami Heat (32-36) - Milwaukee Bucks (52-17) 98:113 (BOXSCORE)
Es fing so gut an für die Heat: Während Milwaukee eine ganze Weile brauchte, um sich im Süden Floridas zurechtzufinden, fackelten die Hausherren nicht lange. Miami übernahm früh das Kommando und setzte sich schnell bedeutend ab.
Etwa nach der Hälfte des ersten Viertels lagen die Hausherren mit 20:8 in Front, einige Minuten später war der Vorsprung sogar bis auf 23 Zähler angewachsen. Auch im zweiten Abschnitt sah es für die Bucks nicht gerade besser aus - es ging mit einer 62:42-Führung für Miami in die Halbzeitpause.
Doch die Bucks stehen nicht umsonst an der Spitze der Eastern Conference. Gerade die Defense agierte nach dem Seitenwechsel auf einem ganz anderen Level und auf der anderen Seite fing endlich der Dreier an zu fallen. So startete Milwaukee ein irres Comeback, gegen Ende des dritten Abschnitts waren die Bucks wieder in Schlagdistanz. Und dann kam es für Miami ganz dick.
Schrecksekunde für Dwyane Wade und die Heat-Fans
Dwyane Wade zog bei einem Fastbreak mit hoher Geschwindigkeit Richtung Korb, beim Layupversuch gab es eine Menge Kontakt mit einem Bucks-Verteidiger. Ein Foulpfiff blieb aber aus, stattdessen fiel der 37-Jährige übel auf seine rechte Hüfte. Wade krümmte sich vor Schmerzen und blieb einige Minuten liegen, bevor er immerhin aus eigener Kraft das Parkett in Richtung Kabine verlassen konnte.
Damit noch nicht genug, versenkte Ersan Ilyasova im nächsten Angriff der Bucks einen Dreier zum 79:80. Insgesamt entschieden die Gäste den dritten Abschnitt mit 37:18 für sich, es war wieder alles offen.
Dabei blieb es allerdings nicht lange. Die Bucks hatten das Momentum nun klar auf ihrer Seite und kontrollierten die Partie. Defensiv ließen sie so gut wie nichts mehr zu, auf der anderen Seite nutzten sie die teilweise etwas planlose Zonenverteidigung der Heat mit Dreier um Dreier gnadenlos aus.
Milwaukee Bucks schaffen historisches Comeback
Nachdem die Gäste in den ersten 24 Minuten nur einen ihrer 14 Versuche von Downtown trafen, standen die Bucks in Hälfte zwei bei 11 von 19 aus der Distanz. Als der überragende Giannis Antetokounmpo sein Team gut sechs Minuten vor dem Ende mit 11 Zählern in Front brachte, war die Messe so gut wie gelesen.
Der Greek Freak hatte am Ende 33 Punkte (12/19 FG), 16 Rebounds, 9 Assists, 2 Steals sowie 3 Blocks (bei 6 Turnover) vorzuweisen. Auch Khris Middleton (21 Punkte, 8 Assists), Eric Bledsoe (17) und die gesamte Bank (40:37) wussten zu überzeugen.
Die zweite Halbzeit ging insgesamt mit 71:36 an die Bucks, die damit das erste Team in der NBA-Historie sind, die einen Rückstand von 20 oder mehr Punkten in einen Sieg mit mindestens 15 Zählern Vorsprung verwandeln können.
Bei den Heat war noch Justise Winslow mit 20 Punkten bester Scorer, Hassan Whiteside kam von der Bank auf ein gutes Double-Double (14 und 11 Rebounds). Ein Trostpflaster für Miami: Immerhin konnte Wade (10 Punkte, 5/16 FG) nach seinem schweren Sturz im vierten Viertel wieder aufs Parkett zurückkehren, auch wenn er nicht ganz rund lief.