Zum zweiten Mal in Folge mussten die Warriors auf Kevin Durant verzichten, der mit Problemen am rechten Knöchel ausfiel und damit seine Rückkehr nach OKC verpasste. Wie auch schon gegen die Rockets rückte Andre Iguodala als Ersatz in die Starting Five - und erneut machte sich das Fehlen des zweimaligen Finals-MVP nicht negativ bemerkbar.
Die Gäste aus Kalifornien starteten unglaublich heiß in die Partie, Stephen Curry und Klay Thompson machten von Downtown direkt klar, in welche Richtung sich das erste Viertel entwickeln sollte. Schon nach wenigen Minuten hatte GSW eine zweistellige Führung auf dem Konto, am Ende des ersten Viertels hatte der Champion den Thunder 40 Punkte eingeschenkt.
Die Hausherren hielten in dieser Phase mit starkem Rebounding am offensiven Brett dagegen, doch auch im zweiten Abschnitt ließ sich die Warriors-Offense nicht wirklich stoppen. Zwar verkürzte OKC auch dank eines Dreiers des guten Dennis Schröder mit einem 10:2-Lauf auf zwischenzeitlich 8 Zähler - doch die Antwort von Curry und Co. ließ nicht lange auf sich warten. Kurz vor der Halbzeitpause erhöhten die Dubs ihren Vorsprung sogar auf 19 Zähler.
Golden State Warriors schießen OKC Thunder aus der Halle
Wirklich besser wurde es aus Sicht der Thunder nach dem Seitenwechsel nicht. Oklahoma City hatte weiterhin enorme Probleme in der eigenen Offense - vor allem Russell Westbrook erwischte einen rabenschwarzen Abend - sodass sie keinen entscheidenden Druck aufbauen konnten.
Und selbst wenn OKC Anstalten machte, sich zurück in Schlagdistanz zu kämpfen, antwortete GSW mit einem eigenen Lauf. Als die Thunder Mitte des dritten Viertels beispielsweise bis auf 13 Zähler herankamen, legten die Gäste einen 9:0-Run hin.
Im weiteren Spielverlauf konnten die Thunder das Spiel nicht mehr spannend gestalten. Letztlich war dafür vor allem die enorm schwache Feldwurfquote (32,3 Prozent) verantwortlich, gleichzeitig nahm die Warriors-Offense nur selten den Fuß vom Gas.
Bester Scorer bei den Gästen war Curry mit 33 Zählern (10/23 FG), doch auch Thompson (23, 8 Rebounds, 4 Assists) machte ein starkes Spiel. DeMarcus Cousins steuerte ebenfalls gute 12 Punkte, 8 Bretter sowie 6 Assists bei. Auf der Gegenseite erzielte Paul George immerhin 29 Punkte, allerdings hatte auch der MVP-Kandidat der Thunder mit seiner Effizienz zu kämpfen (9/25 FG).
Derweil zeigte Schröder mit 15 Zählern (6/14 FG) und 3 Assists in 28 Minuten von der Bank einen guten Auftritt, während von Westbrook sehr wenig zu sehen war. Der Point Guard beendete das Spiel mit mageren 7 Punkten bei 2 von 16 aus dem Feld (dazu 9 Assists und 8 Rebounds).
Die wichtigsten Statistiken
Oklahoma City Thunder (42-28) vs. Golden State Warriors (47-21) 88:110 (BOXSCORE)
- Die Warriors brannten von der ersten Minute ein unglaubliches Dreierfeuerwerk ab. Allein im ersten Viertel waren 7 der 11 Versuche aus der Distanz erfolgreich. Zwar lief es nicht die kompletten 48 Minuten so überragend, am Ende hatte der amtierende Champion dennoch eine Dreierquote von guten 42,9 Prozent (15/35) vorzuweisen. Bei den Thunder lief es nicht ganz so gut (13/41 Dreier, 31,7 Prozent).
- Vor allem im ersten Viertel half den Thunder die gute Arbeit an den Brettern, um mehr oder weniger in Schlagdistanz zu bleiben. Vor allem am offensiven Brett stellte in erster Linie Steven Adams die Warriors vor Probleme. Am Ende sammelte OKC starke 17 Offensiv-Rebounds, die sie immerhin in 24 Second Chance Points (GSW: 7) umwandeln konnten.
- Mit seinem ersten Dreier der Partie nach etwa eineinhalb Minuten schob sich Klay Thompson auf den 17. Rang in der All-Time-Liste der verwandelten Dreier vor (insgesamt 1.763 Triples). Auch dem anderen Splash Brother gelang ein Meilenstein: Curry ist der fünfte Spieler in der Warriors-Historie, der die 16.000-Punkte-Marke knackte.
- Wenige Minuten vor dem Ende des zweiten Viertels bekam Westbrook für ein unnötiges Frustfoul sein 16. Technisches Foul der Saison aufgebrummt. Damit ist er für die kommende Partie gegen die Miami Heat gesperrt.
Oklahoma City Thunder vs. Golden State Warriors: Die Stimmen
Steve Kerr (Warriors-Coach) über die Defense seines Teams: "Das war definitiv eine unserer besten Defensiv-Leistungen. Ron (Adams, Assistant Coach, Anm. d. Red.) meinte sogar, es wäre unsere beste der Saison gewesen. In den vergangenen beiden Spielen war unsere Defense sehr, sehr gut. Das brauchst du auswärts gegen großartige Teams."
Der Star des Spiels
Die Splash Brothers. Sowohl Stephen Curry als auch Klay Thompson lieferten exzellente Auftritte ab. Beide schossen von Downtown vor allem im ersten Abschnitt die Lichter aus (zusammen 4/7 Dreier) und brachten ihr Team damit früh auf die Siegerstraße. Während Curry das Parkett am Ende als Topscorer verließ, überzeugte sein Backcourt-Kollege auch mit starker Defense.
Der Flop des Spiels
Russell Westbrook. Für den Point Guard der Thunder lief offensiv an diesem Abend wenig bis gar nichts zusammen. Seine Quote aus dem Feld war katastrophal (2/16 FG), so kam er nur auf 7 Punkte. Da halfen am Ende auch seine 8 Rebounds und 9 Assists relativ wenig.
Coaching Move des Spiels
Mit einigen Switches und guter Help-Defense in der Zone machten die Warriors einen exzellenten Job in der Verteidigung von Westbrook. So wurde der Guard erfolgreich von gefährlichen Drives abgehalten, stattdessen nahm der Thunder-Star eine Menge Jump-Shots, die an diesem Abend einfach nicht fallen wollten. Nur 2 seiner 16 Feldwurfversuche kamen in direkter Ringnähe - seine einzigen beiden Treffer. Erwähnen muss man in diesem Zusammenhang natürlich auch die starke individuelle Defense von Thompson gegen Westbrook.