"Wir haben den ganzen Abend über mit einem bestimmten Ziel gespielt. Wir sind sehr businesslike aufgetreten, auch in der Halbzeit und jetzt nach dem Spiel", sagte ein glücklicher Celtics-Coach Brad Stevens im Anschluss an den Blowout-Sieg beim amtierenden Champion.
Schon von der ersten Sekunde gaben die Gäste von der Ostküste den Ton an. Boston startete mit einem 11:0-Lauf in die Partie, vor allem dank des bärenstarken Gordon Hayward (30 Punkte, 12/16 FG) hatten die Kelten zur Halbzeit eine 25-Punkte-Führung auf dem Konto. Am Ende stand ein 33-Punkte-Blowout gegen die Warriors.
"Wir wissen, dass wir nicht oft genug so gespielt haben", sagte Stevens im Hinblick auf den Negativ-Lauf in den vergangenen Wochen, als Boston fünf von sechs Spielen verlor. "Aber es ist eine Erinnerung, die Mut macht, dass wir dazu in der Lage sind."
Rekord-Pleite für die Warriors unter Coach Kerr
Nicht nur Boston, auch die Warriors hatten seit dem All-Star-Break Mitte Februar mit argen Problemen zu kämpfen. Seit dem Wochenende in Charlotte stehen nur drei Siege bei vier Pleiten zu Buche. Das Spiel gegen die Celtics war der Tiefpunkt - seit Steve Kerr Coach bei den Dubs ist, hat sich das Team noch nie in diesem Ausmaß vor eigenem Publikum demontieren lassen.
"Von Beginn an waren wir nicht auf dem Level, das wir gebraucht hätten. Es sah so aus, als wären wir nur über das Feld gejoggt. Du kannst Basketball nicht im Joggen spielen. Du musst sprinten", sagte der komplett bediente Kerr. "Du musst alles geben. Das haben wir nicht getan. Und das war peinlich."
Der schlechte Start ins Spiel war in der jüngeren Vergangenheit kein Einzelfall bei den Warriors. Zum bereits vierten Mal in den vergangenen sechs Spielen lag Golden State bereits im ersten Abschnitt zweistellig zurück.
Warriors: Kevin Durant widerspricht Coach Kerr
"Wir haben nicht den Einsatz gezeigt, den es braucht, um ein NBA-Spiel zu gewinnen", wütete Kerr. "Mit dem anderen Zeug muss ich einen besseren Job machen, um sicherzugehen, dass wir in einer Position sind, um erfolgreich zu sein. Aber es beginnt bei der Leidenschaft, der Wut und der Intensität. Und das war heute nicht da."
Mit dieser Aussage war Kevin Durant allerdings nicht ganz einverstanden. Der Superstar der Warriors erwischte einen rabenschwarzen Abend (18 Punkte, 5/16 FG, 0/5 Dreier), widersprach seinem Head Coach allerdings in einem Punkt.
"Ich dachte, wir kommen in Gang, wenn wir mit Freude spielen", erklärte KD. "Jetzt Wut? Dem widerspreche ich. Ich denke, wir müssen insgesamt von der Spitze bis zum letzten Mann, Coaches, Spieler, wir müssen einfach besser sein."
Warriors: DeMarcus Cousins spielt Gerangel herunter
Wut beziehungsweise Frust war an diesem Abend vor allem bei DeMarcus Cousins zu sehen. Der Center der Warriors wurde in der Defensive gnadenlos von Boston attackiert, im Schlussviertel kam es schließlich zu einer Schubserei zwischen DMC und Aron Baynes, an dem auch Jayson Tatum sowie Terry Rozier beteiligt waren.
"Das war dumm. Das war nichts, das war absolut nichts", spielte Cousins die Szene anschließend herunter. Gleichzeitig musste er aber auch zugeben, dass er defensiv seine Probleme hatte, auch mit dem System vom Coaching Staff. "Ich versuche immer noch, dahinterzukommen und mich darauf einzustellen, wie wir unsere Coverages spielen wollen", sagte der 28-Jährige.
Letztlich lag es aber nicht allein an Cousins, dessen sind sich auch die Warriors bewusst. "Wir müssen es wollen", forderte Stephen Curry. "Wenn wir zu dem Team werden wollen, das wir im April sein wollen, dann dürfen wir nicht nur weiter reden und reden und darauf warten, dass ein Schalter umgelegt wird. An irgendeinem Punkt in den nächsten 18 Spielen müssen wir es auch zeigen."