Philadelphia 76ers (3) - Brooklyn Nets (6) 122:100 (BOXSCORE), Serie: 4-1
Viel war nicht mehr zu sehen von den Schwierigkeiten, die Philly vor allem in den Spielen 1 und 4 mit den Nets gehabt hatte. Im Gegenteil! Diesmal zeigten die Sixers vom Start weg eine mehr als dominante Vorstellung und ließen keinen Zweifel daran, wer diese Partie für sich entscheiden würde.
Die Sixers ließen sich erneut bis kurz vor Spielbeginn Zeit, um Joel Embiids Teilnahme zu bestätigen, und der Kameruner war dann auch gleich mittendrin beim mehr als dominanten Beginn seines Teams. Embiid räumte am eigenen Korb auf und war am gegnerischen nicht zu halten, 10 Punkte hatte Embiid bereits nach gut fünf Minuten - zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 14:0!
Die Nets bekamen zu Beginn überhaupt kein Bein auf den Boden. Die ersten acht Würfe gingen daneben, dazu leisteten sich die Gäste fünf Turnover in den Anfangsminuten. Ein Alley-Oop von Spencer Dinwiddie auf Jarrett Allen brach nach gut sechs Minuten endlich den Bann, auch danach blieb es jedoch ein Albtraum für die Nets. Es grenzte schon fast an ein Wunder, dass sie bis zum Ende des ersten Viertels 15 Punkte auf die Anzeigetafel bringen konnten (Sixers: 32).
Philadelphia 76ers: Mike Scott verletzt sich beim Blowout
Auch im zweiten Viertel wurde es dann nicht besser. Caris LeVert war der einzige Spieler der Gäste, der irgendeine Gefahr ausstrahlte (5/9 FG, 14 Punkte zur Pause), alle anderen haderten massiv, allen voran D'Angelo Russell (1/9 FG). So liefen die Nets nach einer Halbzeit einem 31:60-Rückstand (!) hinterher und konnten somit frühzeitig ahnen, dass ihre Postseason mit dieser Partie beendet sein würde.
Zweifel daran ließen die Sixers auch nach der Pause nicht zu, zumal sie auch das dritte Viertel direkt wieder mit einem 8:0-Run eröffneten. Als einzigen Wermutstropfen musste Philly hinnehmen, dass Mike Scott sich im zweiten Viertel an der rechten Ferse verletzte und danach nicht mehr zurückkehren konnte, der guten Stimmung tat dies aber keinen Abbruch, zumal gerade Embiid die Sixers-Fans immer wieder anstachelte.
Nach drei Vierteln führten die Sixers mit 31 Punkten, im letzten Durchgang wurde Embiid dann schon gar nicht mehr eingesetzt und auch die anderen Starter bekamen einen wohlverdienten frühzeitigen Feierabend.
Joel Embiid dominiert bei Kurzeinsatz
Die überraschend gute Saison der Nets endete demnach in einer herben Enttäuschung, gerade nachdem man die Sixers in den vorigen Spielen teilweise so effektiv ärgern konnte. Doch abgesehen von LeVert (18 Punkte, 6/12 FG) schaffte dies in dieser Partie kein Spieler effektiv, vor allem Russell (8, 3/16) und Dinwiddie (3, 1/7) enttäuschten auf ganzer Linie.
Rondae Hollis-Jefferson (21) und Rodions Kurucs (14) polsterten in der Garbage Time noch ihr Punktekonto auf, Philadelphias Staatsfeind Nr.1 Jared Dudley kam als Starting Power Forward auf 0 Punkte (0/3 FG). Eine Rangelei gab es standesgemäß zwei Minuten vor Schluss auch noch: Als die Partie längst entschieden war, holten sich Kurucs, Dzanan Musa, Jonah Bolden und Greg Monroe noch eine vollkommen überflüssige Vierfach-Ejection (!) ab.
Bei den Sixers dominierte Embiid mit 23 Punkten und 13 Rebounds in lediglich 20 Minuten Spielzeit, dazu punkteten fünf weitere Spieler bei den Sixers zweistellig. Als Team schossen die Sixers starke 50,5 Prozent aus dem Feld und trafen sogar mal 14/33 von der Dreierlinie. Eine ähnliche Ausbeute dürften sie auch in den nun anstehenden Conference Semifinals gegen die Toronto Raptors gut gebrauchen können.