NBA Playoffs: Krimi in Brooklyn! Sixers nach Fight vor Einzug in die nächste Runde - Butler ejected

SPOX
21. April 201904:24
Joel Embiid verbuchte gegen Brooklyn ein Double-Double.getty
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Die Philadelphia 76ers haben sich einem hitzigen Spiel bei den Brooklyn Nets durch einen 112:108-Sieg den ersten Matchball gesichert und können nun daheim in die nächste Runde einziehen. Joel Embiid feiert ein gutes Comeback, während Jimmy Butler sowie Jared Dudley nach einer Rangelei ejected werden.

Brooklyn Nets (6) - Philadelphia 76ers (3) 108:112 (BOXSCORE), Serie: 1-3

Anders als in Spiel 3 war Joel Embiid diesmal wieder mit dabei, dies war aber auch die einzige Veränderung bei den Sixers. Mehrere Wechsel gab es dagegen bei Brooklyn, Coach Kenny Atkinson brachte Jared Dudley und endlich Caris LeVert von Beginn an, für sie kamen DeMarre Carroll und Rodions Kurucs zunächst von der Bank.

Und auch dank LeVert konnten die Starter der Nets diesmal mithalten, auch weil Philly zu Beginn zu schlampig mit dem Ball umging. Das nutzten die Gastgeber zu einer kleinen Führung, wobei Center Jarrett Allen schon im ersten Abschnitt 11 Punkte verbucht hatte. Dem stand auch LeVert in nichts nach, der Guard hatte 10 Zähler erzielt (darunter ein Dunk gegen Embiid) und Brooklyn führte mit 33:24.

Zu Beginn des zweiten Viertels standen dann bei den Sixers aber wieder alle Starter auf dem Feld und innerhalb weniger Minuten war das Nets-Polster auch schon wieder aufgebraucht. Das Spiel kippte hier aber nicht, unter anderem auch weil Embiid wieder schnell auf der Bank Platz nahm. Brooklyn nutzte dies zu einigen Drives und konnte so offensiv mithalten. Laut wurde es dann, als Dudley einen Dreier versenkte und dies mit einigen Gesten in Richtung Ben Simmons feierte.

Jimmy Butler und Jared Dudley nach Gerangel ejected

Die Nets führten zur Pause mit 63:57, weil sie deutlich weniger Fehler machten (nur 4 TO) und auch trotz fehlender Größe das offensive Brett (9:3) dominierten. So hatte Brooklyn zur Pause zehn Würfe und fünf Freebies mehr als das Team aus der Stadt der brüderlichen Liebe genommen.

Nach dem Wechsel entlud sich dann die angespannte Atmosphäre. Embiid foulte Allen unter dem Korb hart, aber nicht unsportlich. Dudley erinnerte sich aber wohl an Spiel 2, als der Kamueruner dem Nets-Center einen Ellenbogen ins Gesicht rammte. Der Forward schubste Embiid, es kam zu Gerangel, wobei Simmons (der wohl schlichten wollte) und Dudley sogar in die erste Sitzreihe fielen.

Dudley wurde in der Folge wie auch Butler, der von Sixers-Seite aggressiv die Konfrontation mit dem Nets-Forward gesucht hatte, ejected, Embiid bekam für sein Foul ein Flagrant 1. Während Embiid nach dem Spiel cool reagierte ("Ich hätte anders reagieren können, aber ich hatte das Gefühl, dass mich meine Mitspieler mehr brauchen als die Nets Dudley"), war dieser immer noch erzürnt über die Entscheidung in Spiel 2: "Embiid ist auf Platz 2 in der Liga in Flagrant Fouls, aber für so ein Foul kriegt er nur ein Flagrant 1, keine Strafe und lacht danach auch noch darüber. Ein Team, in dem ich spiele, kann das nicht akzeptieren."

Mike Scott trifft Gamewinner für die Sixers

Durch die lange Review-Pause kühlten sich die Gemüter wieder ein wenig ab, Simmons brachte seine Farben wieder näher heran, doch Spencer Dinwiddie (10 im Viertel) konterte dies mit einem Rainbow-Dreier sowie einem Houdini-Korbleger. Die Nets nahmen einen 91:85-Vorsprung mit in den Schlussabschnitt.

Die Sixers versuchten danach viel, konnten aber einfach nicht in Führung gehen. Aber Brooklyn geriet dann doch noch in einem fiesen Slump und blieb fast fünf Minuten ohne Field Goal, was Philly zu einem 10:2-Run nutzte, Embiid erzielte dabei 6 Zähler. D'Angelo Russell erlöste aber 90 Sekunden vor dem Ende die Gastgeber, als er einen offenen Dreier versenkte (106:104).

Philly konnte dann mehrfach nicht scoren, hatte aber immer den Rebound, sodass aus dem Chaos der vorher unsichtbare J.J. Redick (zuvor 2/10 FG) aus der Distanz abdrückte - und traf. Danach unterliefen beiden Teams Ballverluste, bevor die Nets sich besannen und Joe Harris unter dem Korb fanden, der den Spalding zur erneuten Führung reinlegte. Nach einer Auszeit und erneut viel Kuddelmuddel kam der Ball zu Mike Scott an den Perimeter, der ebenfalls swishte, da waren noch 18 Sekunden zu spielen. Einen Wurf bekamen die Nets aber nicht los, weil Allen den Ball gegen gleich drei Sixers-Spieler verlor, Tobias Harris machte von der Linie alles klar.

Bei den Gästen verbuchte Embiid ein starkes Double-Double (31, 16 Rebounds) und zudem 7 Assists und 6 Blocks, was Coach Brett Brown ein Sonderlob abnötigte: "Schaut euch nur seine Zahlen an. Was muss er nur für einen Einfluss auf die Partie gehabt haben. Man kann es nicht besser ausdrücken, als es diese Zahlen tun. Er war dominant."

Ansonsten lieferten auch Tobias Harris (24) und Simmons (15, 8 Rebounds, 8 Assists) ab. Für Brooklyn glänzte offensiv mal wieder das Guard-Trio aus LeVert (25), D'Angelo Russell (21) sowie Dinwiddie (18), aber auch Allen (21) zeigte endlich mal sein großes Potenzial. Der Rest der Nets erzielte jedoch nur 21 Pünktchen.

Spiel 5 findet in der Nacht auf Dienstag wieder in Philadelphia statt, dort können die Sixers dann den Einzug in die nächste Runde perfekt machen.