Die Boston Celtics haben dank einer unglaublichen Leistung in der Defense zum Auftakt der Playoffs die Indiana Pacers mit 84:74 geschlagen. Die Celtics fanden zwar selbst keinen Rhythmus, hielten die Gäste aber unter anderem bei 8 Punkten mit dritten Viertel.
Boston Celtics (4) - Indiana Pacers (5) 84:74 (BOXSCORE), Serie: 1-0
Boston hat anders als Philadelphia und Toronto seine Pflichtaufgabe zu Beginn der Playoffs erfüllt, doch die Partie gegen die Pacers war lange ein hartes Stück Arbeit, vor allem in der ersten Halbzeit.
Wie erwartet ersetzte Jaylen Brown den verletzten Marcus Smart bei den Celtics, dazu setzte Coach Brad Stevens wieder auf das große Lineup mit Al Horford und Aron Baynes. Der Start war jedoch mit vier Ballverlusten in fünf Minuten mehr als holprig, während Wesley Matthews mit zwei Dreiern am Stück eine erste Celtics-Auszeit erzwang (6:12). Erst mit Marcus Morris kam auch ansatzweise Scoring, der Forward streute schnell 12 Zähler ein und hatte damit im ersten Viertel mehr als die Hälfte aller Celtics-Punkte erzielt (20:20).
Der Score verriet es schon, jeder Ballbesitz war umkämpft und kam so den Pacers entgegen. Die Bank von Indy, angeführt von Tyreke Evans, eröffnete das zweite Viertel dann mit einem 9:2-Run. Daniel Theis erhielt dann seine ersten Playoff-Minuten, interessanterweise neben Horford, wirklich helfen konnte er in seinen drei Minuten mit Ausnahme von 2 Rebounds aber nicht. Stattdessen wurde es still im Garden, als Darren Collison in Transition die erste zweistellige Führung der Gäste besorgte.
Indianas Bigs machten vor allem defensiv einen hervorragenden Job, Boston kaum Wege in die Zone (7/17 FG in der ersten Halbzeit). Die Celtics fanden auch ansonsten keinen Rhythmus. Boston traf bis zur Pause nicht einmal ein Drittel der Versuche aus dem Feld und konnte sich glücklich schätzen, nur mit sieben Punkten hinten zu liegen (38:45).
Indiana Pacers mit historisch schlechtem Viertel
So musste Boston mit Defense zurück in die Partie finden. Indiana blieb fast fünf Minuten ohne Punkte, Horford glich per And-One aus, Kyrie Irving legte per Jumper aus der Mitteldistanz nach. Es machte sich bemerkbar, dass mit Thaddeus Young Indys bester Verteidiger mit vier Fouls auf die Bank musste. Viel größer waren nun aber die offensiven Probleme, die Pacers blieben unglaubliche 8:32 Minuten ohne Field Goal nach der Pause, Boston legte in dieser Zeit einen 22:3-Run hin.
Die Celtics gewannen den Abschnitt dank eines Buzzerbeater aus der Distanz mit 26:8 und führten mit 64:53. Kurz auch noch einmal die grauenhaften Zahlen der Pacers im dritten Viertel: 8 Zähler (2/19 FG, 0/8 Dreier), 5 Turnover. Nur die Hawks (5, 1986) und die Heat (6, 2001) erzielten mal in einem dritten Abschnitt weniger Zähler als Indiana.
Celtics halten Indiana nach Wechsel bei 29 Punkten
Besserung im Schlussabschnitt? Mitnichten. Den Pacers gelang unter dem großen Druck der Celtics überhaupt nichts mehr, Boston startete wieder mit einem 10:2-Lauf und steuerte so früh einem Auftaktsieg entgegen. Als fünf Minuten vor dem Ende ein Dreier von Horford in den Korb sprang, war die Messe endgültig gelesen (79:59). Die Pacers konnten nur noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben und immerhin noch die 70 Punkte knacken.
Beste Scorer der Celtics waren Morris und Irving (je 20), während Horford (10, 11 Rebounds, 5 Assists) mal wieder von allem ein bisschen lieferte. Theis spielte knapp 5 Minuten und schnappte sich 3 Rebounds. Für die Pacers traf nur Cory Joseph (14, 5/9 FG) zumindest die Hälfte seiner Würfe, während Bojan Bogdanovic (12, 4/11 FG) oder Myles Turner (5, 2/6 , 8 Rebounds) enttäuschten.