Indiana Pacers (5) - Boston Celtics (4) 96:104 (BOXSCORE), Serie: 0-3
Was für ein Start der Celtics! Nachdem Spiel 1 und 2 nicht unbedingt einem klassischen Offensiv-Feuerwerk entsprachen, wollten die Gäste von der Ostküste dies nun in Indiana ganz offensichtlich nachholen.
Boston konnte im ersten Viertel einfach nicht verfehlen, Kyrie Irving und Jaylen Brown waren von Beginn an on fire - vor allem von Downtown! Die Celtics hämmerten den Pacers 8 Dreier (bei 10 Versuchen) in den ersten 12 Minuten um die Ohren. In den ersten beiden Partien legte Boston durchschnittlich 91,5 Punkte auf, nach dem ersten Viertel hatten die Gäste bereits 41 Zähler auf dem Konto!
Dennoch lagen die Pacers "nur" mit 13 Zählern hinten. Indy selbst traf über 50 Prozent. Die guten Quoten konnten die Gastgeber auch im zweiten Viertel halten, während Boston langsam aber sicher in Richtung Normalität abdriftete. So kamen die Pacers bis Mitte des Durchgangs wieder zurück, einen großen Anteil hatte daran vor allem der starke Tyreke Evans von der Bank. Bis zur Halbzeitpause (61:59 Pacers) blieb es eine ausgeglichene Angelegenheit.
Im dritten Viertel kehrte dann jedoch die bisherige Serie zurück: Defensiv legten beide Seiten einen deutlichen Zahn zu, die Würfe fielen bei Weitem nicht mehr so hochprozentig wie noch zuvor. Boston traf nur 7 von 24 im dritten Viertel, die Pacers sogar nur 5 von 23.
Celtics: Irving und Horford übernehmen spät
Leichte Vorteile hatte dennoch Boston, ein Dreier von Jayson Tatum brachte die Gäste mit 80:73 zum Ende des Durchgangs in Front. Erneut war es das dritte Viertel, wie auch schon in Spiel 1, in dem für Indiana absolut nichts zusammenlief. Die Pacers kamen auf gerade einmal 12 Pünktchen.
Zum Start in den Schlussabschnitt lief es bei Indy dann wieder ein wenig besser. Evans versenkte einen fürs Selbstbewusstsein enorm wichtigen Dreier, wenige Minuten später verkürzte Wesley Matthews ebenfalls von Downtown auf 84:86.
Anschließend startete jedoch eine fünfminütige Dürreperiode für die Pacers. Indy musste um jeden Wurf kämpfen, wirklich vielversprechende Looks bekamen sie aber nicht. Stattdessen stellte Kyrie Irving auf der anderen Seite seine Clutch-Qualitäten unter Beweis - genau wie Al Horford.
Indiana Pacers erwischen katastrophale zweite Halbzeit
Der Big Man wurde zweimal in Folge perfekt von seinem Point Guard freigespielt, Horford dankte es mit zwei butterweichen Jumpern zum 98:91 etwa drei Minuten vor dem finalen Buzzer. Als dann auch noch Gordan Hayward einen Offensiv-Rebound per Tip-In zur 8-Punkte-Führung verwertete, war die Partie entschieden.
Der enttäuschende Schlusspunkt für Indiana kam mit einem schwachen Airball von Evans in der Schlussminute, mit dem die Pacers es nochmal hätten spannend machen können. Der Sixth Man beendete die Partie mit 19 Punkten, Bojan Bogdanovic erzielte einen Tag nach seinem 30. Geburtstag 15 Punkte.
Für ein nachträgliches Geschenk reichte es aber nicht, dafür war die zweite Halbzeit einfach viel zu katastrophal. Indiana versenkte nach dem Seitenwechsel äußert magere 11 von 39 aus dem Feld (28,2 Prozent) für 35 Punkte.
Boston Celtics: Jaylen Brown bleibt fast perfekt
Mit der starken Defensiv-Leistung in Hälfte zwei sicherten sich die Celtics die 3-0-Führung - noch kein Team hat es in der NBA-Historie geschafft, in einer Best-of-Seven-Serie von so einem Rückstand zurückzukommen (0-132).
Irving legte trotz zahlreicher Double-Teams der Pacers insgesamt 19 Punkte und 10 Assists auf, Tatum (18) und Horford (17) machten ebenfalls einen guten Job. Bester Mann der Kelten war aber Jaylen Brown, der auf 23 Zähler kam und einen perfekten Abend nur knapp verpasste (8/9 FG, 4/5 Dreier). Daniel Theis kam nur auf 3 Minuten Einsatzzeit.
Das möglicherweise entscheidende Spiel 4 findet am kommenden Sonntag statt (ab 19 Uhr live auf DAZN), ebenfalls in Indiana.