Die Milwaukee Bucks haben erstmals seit 2001 wieder eine Playoff-Serie gewonnen und stehen in den Eastern Conference Semifinals. Beim 127:104 in Spiel 4 leisteten die Detroit Pistons lange mutige Gegenwehr, am Ende war vor allem Giannis Antetokounmpo aber eine Nummer zu groß für die Gastgeber und legte ein Playoff-Career High auf.
Detroit Pistons (8) - Milwaukee Bucks (1) 104:127 (BOXSCORE), Serie: 0-4
Der Favorit auf den MVP-Award zeigte nach dem individuell eher schwachen dritten Spiel seine dominanteste Partie in dieser Serie und legte 41 Punkte (12/23 FG), 9 Rebounds und 4 Blocks für die Bucks auf. Nach dem Sweep trifft das beste Team der Regular Season nun in der zweiten Runde auf die Celtics, die ihre Erstrundenserie gegen Indiana ebenfalls glatt in vier Spielen gewinnen konnten. Dabei verkauften sich die Pistons in Spiel 4 über drei Viertel durchaus nochmal gut.
Auf die wichtigste Nachricht aus Pistons-Perspektive durfte man wie schon vor Spiel 3 recht lange warten, kurz vor dem Spielbeginn wurde aber offiziell bekannt gegeben, dass Blake Griffin gesund genug war, um teilzunehmen, wenn auch mit riesiger Bandage um das lädierte linke Knie. Die Pistons ließen sich dadurch durchaus auch ein wenig beflügeln, nach einem feinen Layup von Griffin selbst stand es nach vier Minuten 15:8 aus Sicht der Gastgeber.
Zwei Minuten später baute Griffin die Führung per Dunk sogar auf 12 Punkte aus, landete danach aber unglücklich und musste vorerst ausgewechselt werden. Etwas später kehrte er - sichtlich humpelnd - zurück, die Bucks knabberten in der Zwischenzeit jedoch am Rückstand. Nach einem unklugen Foul von Luke Kennard an George Hill in der Schlusssekunde des ersten Viertels verkürzte der Veteran von der Freiwurflinie auf nur noch 28:26 aus Pistons-Sicht.
Giannis Antetokounmpo sorgt für unfassbares Highlight
Vor allem Antetokounmpo legte im zweiten Viertel dann einen Zahn zu und zeigte nicht nur vorne per Monster-Dunk, sondern auch mit gleich mehreren Rejections seine enorme Athletik - insbesondere ein Chasedown-Block gegen Ish Smith sorgte in der Litte Caesars Arena für Staunen. Dennoch hatte Detroit vorerst weiter die Nase vorn, vor allem dank Reggie Jackson, der zeitweise gar nicht mehr daneben werfen konnte (20 Punkte vor der Pause).
Für die Szene der ersten Hälfte sorgte dennoch Giannis, der über Andre Drummond dunken wollte, nach einem Foul aber im Flug re-adjustieren musste und dann per Layup abschloss. Ein Putback-Dunk von Jackson kurz vor der Sirene stellte wenig später auf eine 62:56-Halbzeitführung für die Pistons.
Nach der Pause drehte Griffin zunächst noch einmal auf und erzielte 13 Punkte in den ersten sieben Minuten des dritten Viertels, der defensive Druck Milwaukees wurde nun jedoch immer höher und Detroit generierte auf der anderen Seite kaum noch Stops. Ein Breakaway-Dunk von Pat Connaughton brachte den Bucks erstmals die Führung, per Dreier von Nikola Mirotic und Freiwürfen von Giannis wuchs diese schnell an. Bis zum letzten Viertel lag Milwaukee mit 95:85 in Front, nachdem Giannis allein im dritten Viertel 16 Punkte erzielt hatte.
Blake Griffin unter Standing Ovations verabschiedet
Nun kehrten Jackson und Griffin zwar noch einmal zurück auf den Court, die Bucks waren aber zu clever, um noch ein Comeback zu ermöglichen, und bauten ihren Vorsprung schnell weiter aus, bis der Widerstand endgültig gebrochen war. Über sechs Minuten vor Schluss hatte auch Giannis bei +25 aus Bucks-Perspektive bereits Feierabend.
Der überragende Mann auf Bucks-Seite war dabei wieder einmal Antetokounmpo, Milwaukee zeigte sich aber durchaus vielseitig: Khris Middleton kam auf 18, Eric Bledsoe auf 16 Punkte. Brook Lopez hielt sich als Scorer zurück (7), kam dafür aber auf starke 5 Blocks. Milwaukee kann sich nun auf die Serie gegen Boston vorbereiten, die voraussichtlich am Sonntag beginnen wird.
Die Pistons verabschiedeten sich derweil in den Urlaub. Griffin, der rund sieben Minuten vor dem Ende mit Standing Ovations verabschiedet wurde, nachdem er sein sechstes Foul kassiert hatte, legte trotz offensichtlicher Schmerzen 22 Punkte, 6 Assists und 5 Rebounds auf, Jackson führte die Pistons mit 26 Punkten an. Drummond kam auf das übliche Double-Double (15 Punkte, 12 Rebounds), ohne dabei wirklich zu überzeugen (7/16 FG). Detroit ist nun alleiniger Rekordhalter für die meisten Playoff-Niederlagen am Stück (14).