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NBA - Dirk Nowitzki im Interview: "Ich will keinen Zirkus veranstalten"

Von Frederik Koch
Dirk Nowitzki spielt seit 1998 in der NBA für die Dallas Mavericks.
© getty
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In der Nacht auf Mittwoch (ab 2.30 Uhr live auf DAZN) steht nun das letzte Heimspiel der Saison an und hier in Dallas sind irgendwie alle ein bisschen nervös. Keiner weiß so genau, was passieren wird. Wie stellen Sie sich den Abend vor?

Nowitzki: Ich hoffe, dass es Spaß machen wird, dass der Fuß mitspielt und ich eine gute Partie machen werde. Ansonsten lasse ich mich einfach überraschen. Klar, ich habe auch mitbekommen, dass etwas geplant ist, aber ich wollte mich da auch ein bisschen raushalten und keinen Zirkus veranstalten. Ich werde mich auf die letzten Spiele so wie immer vorbereiten, egal ob Preseason oder Regular Season. Danach geht es ja eh auch gleich in den Flieger, weil wir am nächsten Tag in San Antonio spielen.

Wie gehen Sie dann selbst in dieses Heimspiel, wenn Sie nicht wissen, ob Sie weitermachen oder dass es vielleicht wirklich die letzte Partie im American Airlines Center sein könnte?

Nowitzki: Es soll einfach Spaß machen. Vor den Partien, beim Warmup, mache ich immer Witze mit meinen Teamkollegen und versuche mich da gar nicht reinzusteigern. Ich werde versuchen, die Atmosphäre zu genießen, aber natürlich auch alles mitzunehmen. Die Stimmung war die ganze Saison toll und oft emotional für mich. Daheim war es immer laut, wenn ich reingekommen bin, aber eben auch auswärts waren die Empfänge immer toll. Das zeigt mir, dass es respektiert wird, was ich für zwei Jahrzehnte hier geleistet habe. Das werde ich für den Rest meines Lebens nicht vergessen.

Wir haben auch mit Coach Rick Carlisle gesprochen und er wurde richtig emotional, als es um die Meisterschaft 2011 ging. Beschreiben Sie doch einmal ihre Beziehung zu Rick.

Nowitzki: Rick ist nun auch seit über zehn Jahren da und wir sind durch viele Höhen und Tiefen zusammen gegangen. Für uns war er 2011 der perfekte Coach. Ich habe ja damals mit Nellie angefangen, da hatte wir jede Menge Freiheiten, fast schon zu viele Freiheiten und dann kam Avery Johnson, der die Zügel angezogen hat. Das war dann fast zu streng und dann kam eben Rick. Er hat ein besseres Maß gefunden. Natürlich hatte ein Jason Kidd seine Freiheiten, aber er hat uns auch genügend Struktur verpasst. Er hat uns auf jeden Fall auf den richtigen Weg gebracht, er kann uns immer neu motivieren und hat immer wieder neue Ideen. Wir hatten zusammen immer ein gutes Verhältnis. Entweder kommt er zu mir oder ich zu ihm, seine Tür ist immer offen. Deswegen wird er auch in der Zukunft hier in Dallas der Coach sein, der die neue Gruppe anführt.

Sie haben Legenden-Status erreicht, Rekorde gebrochen, mehr geht wohl nicht. Es gibt nun viele deutsche Spieler in der NBA und viele sagen, dass sie damals Poster von Dirk Nowitzki in ihren Zimmern hängen hatten. Wie stolz macht Sie es, quasi der Vater einer Generation zu sein?

Nowitzki: Das ist natürlich Wahnsinn, wie das gelaufen ist. Ich hatte damals selbst Poster von Detlef Schrempf und 20 Jahre später bin ich das selbst. Das ist schon unglaublich, wie das gelaufen ist, vor allem nach den ersten beiden Saisons. Die waren sehr, sehr schwer und ich wusste nicht, ob ich mich durchsetzen kann. Ich habe zuletzt zufällig auf Twitter wieder das Video vom Hoop Summit gesehen, wo ich da wirklich spindeldürr mit 19 Jahren rumgerannt bin. Das ist lange her und darum bin ich stolz darauf, was ich hier in Dallas aufgebaut habe.

Einer der jetzt nachgekommen ist, ist Moe Wagner von den Los Angeles Lakers. Sein Spiel erinnert ein wenig an Sie, vor allem das gute Skillset in der Offensive, die Größe und auch ein wenig die Persönlichkeit. Würden Sie sich mit ihm in jungen Jahren vielleicht vergleichen?

Nowitzki: Moe ist echt ein witziger Typ. Er war vergangenes Jahr zum Draft-Workout bei uns, kam dann danach zu meinem Baseball-Spiel und da haben wir dann ein bisschen Zeit zusammen verbracht. Wir haben uns kennengelernt, Nummern ausgetauscht. Er ist echt ein richtig lockerer Typ, aber auch ein absoluter Kämpfer auf dem Basketball-Feld. Er hat einen guten, lockeren Wurf, spielt immer hart und hat ein gutes Skillset. Ich hoffe deshalb, dass er in der Zukunft mehr Chancen bekommt und sich bei den Lakers durchsetzt. Es würde mich echt freuen, wenn er in der kommenden Saison noch einen Schritt nach vorne macht und mehr spielen könnte.

Wie schwer ist das für ihn, wenn er bei den Lakers in seiner Rookie-Saison den ganzen Zirkus um LeBron mitzubekommen?

Nowitzki: Klar, das ist nicht leicht, aber ich habe ihm auch gesagt, dass er sich auf sich selbst konzentrieren und professionell bleiben muss. Das weiß er aber auch und er wird seinen Weg gehen. Es ist natürlich eine Menge um das Team los, aber das gehört auch in der NBA dazu. Bei jeder Mannschaft gibt es Dinge, die nicht wie geplant laufen. Es gibt jede Menge Egos in einem Kader mit 15 Spielern. Ich habe damals auch immer einfach versucht, hart zu arbeiten, mich durchzukämpfen und mich auf mich selbst zu konzentrieren.

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