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NBA Playoffs - Golden State Warriors erneut von L.A. Clippers geschlagen - Steve Kerr äußert Kritik

Von Philipp Jakob
Warriors-Coach Steve Kerr war nach der Pleite gegen die Clippers angefressen.
© getty

Die L.A. Clippers haben es schon wieder getan: Sie haben den amtierenden Champion in fremder Halle geärgert. Mit dem 129:121-Sieg gegen die Golden State Warriors verkürzt Los Angeles auf 2-3 und bleibt damit am Leben. Während die Dubs nach der Partie vor allem von sich selbst enttäuscht sind, liefert Matchwinner Lou Williams eine Kampfansage.

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"Es ist eine Mischung aus Arroganz und harter Arbeit", antwortete Sweet Lou im Anschluss an den finalen Buzzer auf die Frage, wie sein Team auch nach dem 1-3-Rückstand in der Erstrundenserie gegen die haushohen Favoriten aus der Bay Area den Glauben an das eigene Können am Leben erhalten hat.

"Wir wurden abgeschrieben, die Leute haben gesagt, wir wären kein gutes Team. Wir nehmen all das auf und versuchen, das Beste daraus zu machen. Das zeigt sich in dieser Serie", so Williams weiter.

Den Clippers gelang in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag der nächste beeindruckende Auftritt gegen die Warriors. Der amtierende Champion, dem nicht wenige Experten vor den Playoffs ein Sweep gegen LAC zugetraut hatten, musste zum zweiten Mal in Folge eine Pleite vor eigenem Publikum hinnehmen. So etwas gab es in den Playoffs zuletzt 2016.

Damals hießen die Gegner Cleveland Cavaliers und LeBron James. Heute sind es die Los Angeles Clippers und Lou Williams.

Lou Williams nimmt die Warriors-Defense auseinander

Der 32-Jährige führte die Gäste aus der Stadt der Engel mit einem bärenstarken Auftritt, an dessen Ende 33 Punkte sowie 10 Assists standen, zum nächsten Überraschungserfolg. Vor allem mit dem gemeinsamen Pick-and-Roll mit Montrezl Harrell (24 Punkte, 11/14 FG) nahm er die Warriors-Defense in der Crunch Time ein ums andere Mal ordentlich auseinander.

Über die kompletten 48 Minuten war die Defense das große Problem der Warriors "Normalerweise, wenn unser Fokus nicht stimmt, dann haben wir eine Menge Turnover. Wir hatten 31 Assists und 8 Turnover, offensiv war also alles in Ordnung. Es war einfach die Defense ", stimmte auch Dubs-Coach Steve Kerr dieser Beobachtung zu. "Wir haben nicht verteidigt. Und in den Playoffs geht es nur um Defense."

Vor allem fehlte es über weite Strecken an Intensität bei den Dubs. Als diese im vierten Viertel endlich zunahm, hielt GSW die Gäste fast fünf Minuten ohne Field Goal. Am Ende dieser Phase übernahm Golden State dank Kevin Durant (45 Punkte, 14/26 FG) sogar die Führung. Dann drehte Williams allerdings mit einem persönlichen 8:0-Lauf auf und sorgte für die Entscheidung.

Warriors-Coach Steve Kerr kritisiert die Defense

"Wir haben 129 Punkte auf unserem eigenen Court abgegeben, sie haben 54 Prozent getroffen. Wir waren von Beginn an nicht da", fasste der angefressene Kerr zusammen. "Alles, was wir in L.A. gemacht haben, haben wir heute nicht gemacht. Es schien, als hätten wir den Sieg als selbstverständlich genommen."

Mit diesem Eindruck war Kerr nicht alleine. Die Warriors wirkten vor allem in der Anfangsphase mit den Gedanken schon bei den Rockets, die kurz vor der Partie den Einzug in die zweite Runde mit einem 100:93-Erfolg gegen die Jazz klarmachten.

"Yup, das fing bei mir an", musste auch Klay Thompson zugeben, dass der Fokus vielleicht nicht komplett auf den Clippers lag. "Ich habe gedacht, dass wir da rausgehen und heute gewinnen. Manchmal läuft das Leben aber anders als geplant."

Stephen Curry: Keine Panik bei den Warriors

Für Los Angeles war diese laxe Einstellung der Dubs dagegen ein willkommenes Geschenk. "Für uns lag der Fokus darauf, die Serie zu verlängern und ein weiteres Spiel vor eigenem Publikum zu erzwingen. Es war ihr Fehler, schon vorauszuschauen", sagte Williams.

Somit müssen die Warriors den Einzug in die zweite Runde etwas nach hinten verschieben - wirklich Sorgen scheint man sich in Golden State allerdings nicht zu machen. "Wir haben absolut keine Panik", erklärte Stephen Curry. "Unser Ziel ist es, vier Spiele zu gewinnen, zur nächsten Serie weiterzuziehen und von vorne anzufangen. So sehr wir dieses Gefühl nach dem Spiel heute hassen, das Ziel ist das gleiche."

Die unerklärliche Heimschwäche der Golden State Warriors

Spätestens gegen die Rockets in Runde zwei wird man sich die teils lethargischen Auftritte allerdings nicht mehr erlauben können. Die Texaner können sich nun in Ruhe auf den Champon vorbereiten, während Golden State ein paar Tage Pause leichtfertig verspielte. Die Pleite in Spiel 5 reihte sich in eine lange Liste teils peinlicher Heimniederlagen in dieser Saison ein. Der Grund?

"Ich habe keine Ahnung", antwortete ein frustrierter Thompson auf die entsprechende Frage. "Wir haben trotzdem noch viele Spiele zuhause gewonnen. Wir nehmen überall einen Sieg, wir müssen einfach all unsere Auswärtsspiele gewinnen."

Das werden die Clippers mit aller Macht verhindern wollen. Zwar wird Golden State aller Wahrscheinlichkeit nach mit viel Wut im Bauch in Spiel 6 gehen (Freitag auf Samstag, ab 4 Uhr), doch vielleicht ist für L.A. dennoch die dritte Überraschung der Postseason möglich?

"Wir müssen härter arbeiten als sie, wir müssen härter spielen als sie", gab Sweet Lou die Marschrichtung vor. "Wir müssen unseren Homecourt beschützen. Wir müssen zuhause einen Sieg holen."

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