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NBA Playoffs: Toronto Raptors schlagen Milwaukee Bucks erneut - Raptors-Bank sorgt für 2-2

Von Philipp Schmidt
Kawhi Leonard dunkt über Giannis Antetokounmpo und zieht zudem ein Foul.
© getty

Die Toronto Raptors haben auch ihr zweites Heimspiel in den Eastern Conference Finals gegen die Milwaukee Bucks für sich entschieden und die Serie ausgeglichen. Beim 120:102 Erfolg der Kanadier sprang die Bank der Raptors für einen angeschlagenen Kawhi Leonard in die Bresche.

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Nachdem sich die Raptors in Spiel 3 nach doppelter Overtime durchsetzten und sich dabei auf eine weitere starke Leistung von Kawhi Leonard verlassen konnten (36 Punkte in 52 Minuten), gingen beide Teams mit unveränderter Starting Five in Spiel 4. Giannis Antetokounmpo zeigte sich von Beginn an aggressiv und ließ einem Airball aus der Distanz zwei krachende Dunks folgen, was Raptors-Coach Nick Nurse früh zu einer Auszeit zwang (5:12). Beide Seiten präsentierten sich treffsicher und mit seinem zweiten Dreier glich Marc Gasol die Partie wieder aus (22:22). Anschließend kühlten die Offenses etwas ab - 32:31 Raptors nach zwölf Minuten.

Toronto gelang in der Folge mehrere Stops und ein viertelübergreifender 13:0-Lauf, abgeschlossen mit einem Putback-Dunk von Serge Ibaka (41:31). Das Timeout von Mike Budenholzer konnte den Run vorerst stoppen, Khris Middleton verkürzte aus der Distanz auf -5 (40:45). Näher kamen die Gäste vor der Pause jedoch nicht heran. Ein dummes Foul von Middleton schenkte Lowry kurz vor der Halbzeit Freiwürfe, durch die die Raptors wieder zweistellig führten: 65:55.

Zum Auftakt der zweiten Hälfte stopfte Leonard mit Foul über Antetokounmpo und zeigte bei der Landung, unter welchen Schmerzen er in Folge seiner Verletzung aus Spiel 3 litt. Die Raptors bewegten den Ball stark und erspielten sich immer wieder offene Würfe, während die Bucks um jeden Punkt kämpfen mussten. Leonard erhöhte wieder auf +12 (86:74), der starke Norman Powell traf seinen vierten Dreier: 94:81 Toronto nach drei Vierteln.

Toronto Raptors besiegen die Milwaukee Bucks deutlich

Mit einem völlig verrückten Distanzwurf mit Brett stellte Fred VanVleet neun Minuten vor Schluss auf +20. Die Bucks waren von der Rolle und leisteten sich Fehler um Fehler. Das Spiel blieb zerfahren, die sensationelle Team-Defense der Raptors ließ kein Comeback Milwaukees zu, Leonards erster Treffer vom Perimeter machte den Sack zu. Giannis und Kawhi verließen vier Minuten vor der Sirene das Feld, die Raptors siegten mit 120:102.

Bester Spieler der Gastgeber war Lowry, der 25 Punkte erzielte und an beiden Enden des Feldes unermüdlich ackerte. Leonard hielt sich in der Offensive zurück, am Ende waren es dennoch 19 Punkte (6/13 FG) und 7 Rebounds. Von der Bank aus überzeugten Ibaka (17 und 13), VanVleet (13, 3/3 3FG) und Powell (18).

Auf Seiten der Bucks spielte Middleton nach schwacher Performance in Spiel 3 (9, 1/6 FG) mit 30 Punkten und 11/15 FG stark auf, war aber auf sich alleine gestellt. Lediglich Antetokounmpo lieferte Unterstützung (25 und 10). Nikola Mirotic war der einzige Spieler, der ansonsten zweistellig scorte (11).

Spiel 5 findet in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (ab 2.30 Uhr live auf DAZN) statt. Dann wechselt die Serie wieder nach Milaukee.

Die wichtigsten Statistiken

Toronto Raptors - Milwaukee Bucks 120:102 (BOXSCORE), Serie: 2-2

  • Die Raptors und Bucks stellten in Spiel 3 mit 89 Versuchen aus der Distanz einen neuen NBA-Rekord auf. Dieses Mal waren es "nur" 76. Während beide Teams heiß starteten, waren die Quoten aus der Distanz letzten Endes durchschnittlich (Toronto: 34,1 Prozent, Milwaukee: 31,4 Prozent).
  • Kyle Lowry zeigte in Spiel 3 eine seiner schwächeren Leistungen und foulte mit 11 Punkten im vierten Viertel aus. Dieses Mal war der Point Gurd von Beginn an zur Stelle und hatte bereits nach fünf Minuten seine Ausbeute übetroffen (12 Punkte). An der Linie blieb Lowry perfekt (10/10) und leistete sich nur 1 Turnover bei 6 Assists.
  • Leonard fehlte merklich die Spritzigkeit, zur Pause stand die Klaue bei 1/5 aus dem Feld und 5 Punkten, viele Würfe waren zu kurz. In Halbzeit zwei steigerte er sich. Leonard kämpfte um jeden Rebound und zeigte auch in der Verteidigung gute Sequenzen. Zudem konnte er sich auf seine Teamkollegen verlassen, die zum perfekten Zeitpunkt eine Schippe drauflegten.
  • Eric Bledsoe spielte bisher größtenteils Playoffs zum Vergessen (23 Prozent 3FG), weshalb in der Crunchtime zumeist Malcolm Brogdon für ihn auf dem Feld stand. Und es wurde nicht besser: Bledsoe musste sich mit 5 Punkten in 20 Minuten begnügen, der Dreier fiel weiterhin nicht (0/2).
  • Die Bucks legten in der bisherigen Serie im Schnitt 27,3 Fastbreak-Punkte auf. In Spiel 4 nahmen die Raptors eine der großen Stärken Milwaukees aus dem Spiel und konnten in dieser Kategorie mithalten (13:12 Toronto).
  • Toronto ist für sein isolastiges Spiel bekannt - inbesondere in Person von Kawhi -, was auch die Postseason-Stats bisher demonstrierten (22,1 Assists pro Spiel - Bucks 25). Durch die fehlende Dominanz von Leonard waren die Raptors in Spiel 4 zu mehr Ball Movement gezwungen, was sehr gut funktionierte (32 Assists bei 41 Field Goals).

Toronto Raptors vs. Milwaukee Bucks: Die Stimmen

Kyle Lowry (Toronto Raptors): "Wir haben das gezeigt, was wir zuhause zeigen müssen. Jeder hat sich gesteigert, wir wussten, dass Kawhi nicht bei 100 Prozent ist. Jetzt kehren wir in eine feindliche Umgebung zurück, sie werden wieder bereit sein und wir auch."

Nick Nurse (Coach Toronto Raptors) über die Defense gegen Giannis: "Wir sprechen immer darüber, was das Fundament unserer Defense ist und ganz oben auf der Liste steht Bereitschaft. Wir waren nicht bereit. Wir mussten unsere Knie beugen und die Arme ausstrecken und bereit sein. Wir mussten seinen ersten Move verhindern und den direkten Weg zum Korb versperren, damit unsere Help-Defender eingreifen könnnen."

Der Star des Spiels

Die Bank der Raptors. An einem Tag, an dem Leonard nicht bei vollen Kräften war und Siakam enttäuschte (7 Punkte), überragten die oft gescholtenen Reservisten der Kanadier. Ibaka, Powell und sogar VanVleet sorgten für reichlich Entlastung und erzielten zusammen 48 Punkte (Milwaukee 23). In den ersten drei Duellen ging das Duell der Reservisten mit großem Abstand an die Bucks (43,3 zu 26 Punkte).

Der Flop des Spiels

Malcolm Brogdon. An dieser Stelle könnten auch Bledsoe oder Hill stehen, aber beim zuletzt so starken Brogdon war der Abfall am stärksten zu erkennen. In der Defensive ohne Impulse, fiel auf der anderen Seite kaum ein Wurf. Brogdon beendete die Partie mit 4 Punkten bei desolaten Quoten (2/11 FG, 0/3 3FG).

Coaching Move des Spiels

Wie bereits in Spiel 3 wurden Giannis in der Offense zahlreiche Verteidigungsschemata präsentiert, um ihm keinen Rhythmus zu ermöglichen Da Leonard sichtbar mit sich zu kämpfen hatte, war dessen One-on-One-Defense seltener zu sehen, was der Grieche anfangs ausnutzte. Dann jedoch funktionierten insbesondere die Double-Teams der Raptors wieder hervorragend und auch Ibaka machte in den Duellen gegen den Greek Freak einen guten Job. Antetokounmpo wurde so zu 4 Turnovern gezwungen, wobei seine Mitspieler auch einige offene Würfe nach guten Pässen ungenutzt ließen.

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