Was bedeutet Cousins' Kreuzbandriss für die Los Angeles Lakers?
So hart es klingt: Die Lakers werden Cousins wohl entlassen müssen. Der Center unterschrieb im Sommer einen Einjahresvertrag über ein Jahr und 3,5 Millionen Dollar, doch durch die Verletzung liefert Cousins dem Team keinerlei Wert mehr. Immerhin sind für Boogie die 3,5 Millionen gerantiert, die Verletzung schadet ihm in finanzieller Hinsicht also nicht, sollten die Lakers ihn wirklich entlassen.
Fakt ist aber auch, dass Cousins dem Team (wenn sie ihn halten) einen Kaderplatz kostet, ein Luxus, den sich eine Franchise, die nach dem Titel greifen möchte, nicht erlauben kann. Mit Cousins stehen im Moment 14 Spieler im Kader, ein Platz ist also noch frei, während die beiden Two-Way-Verträge mit Kostas Antetokounmpo und Zach Norvell bereits besetzt sind.
Lakers haben kaum Geld für Nachverpflichtung
Den 15. Platz wollten sich die Lakers eigentlich für den Buyout-Markt im Februar nach der Trade Deadline freihalten, deswegen müssen die Lakers eine Entlassung von Cousins in Betracht ziehen. Gerade auf Center sind die Lakers recht schwach auf der Brust, vor allem dann, wenn Anthony Davis tatsächlich nicht auf der Fünf auflaufen möchte. Ansonsten bleibt als klassischer Center lediglich JaVale McGee sowie die Small-Ball-Optionen LeBron James und Kyle Kuzma, die dies schon in der vergangenen Saison teilweise praktizierten.
Für die gestiegenen Ansprüche in der Stadt der Engel ist das aber viel zu wenig. Das Problem ist jedoch, dass die Lakers keinen Cap Space mehr haben und ihre komplette Room Exception bereits für Avery Bradley verbraucht haben. So bleibt den Lakers lediglich die Option, einen Big zum Minimum zu holen.
Eine weitere Alternative bei verletzten Spielern ist zudem die Disabled Player Exception, welche die NBA auf Anfrage genehmigen kann. Sie erlaubt Teams, unabhängig vom Salary Cap, einen Ersatz für verletzte Spieler zu verpflichten. An Gehalt darf 50 Prozent des verletzten Spielers verwendet werden, im Falle von Cousins sind dies aber lediglich 1,75 Millionen, also teilweise weniger als ein normaler Minimum-Deal.
Wie schlimm ist der Cousins-Ausfall für die Lakers?
Viel können die Lakers also nicht bieten, maximal kann das Cousins-Loch mühsam gestopft werden. Für die Meisterschafts-Ambitionen ist dies natürlich ein Rückschlag, auch wenn Boogie sicherlich nicht den Einfluss vergangener Jahre hat. Die besten Teams im Westen stellen zudem keinen Center vom Schlage eines Joel Embiid, sodass die Lakers auf der Fünf mit einem kleinen Loch davon kommen könnten.
Auch die Clippers haben auf Center keine herausragende Option, gleiches gilt für die Houston Rockets, bei denen Clint Capela nur ein Rollenspieler ist. Rudy Gobert ist bei den Utah Jazz ein reiner Defensiv-Spezialist. Probleme könnten die Lakers nur mit den Denver Nuggets bekommen, wo sich das komplette Spiel um Big Man Nikola Jokic aufbaut. Aber selbst in diesem Matchup wäre Cousins gegen den Stretch-Center kaum eine vernünftige Option gewesen.