NBA Power Ranking zum Saisonstart: Der Beginn einer neuen Zeitrechnung

Ole Frerks
22. Oktober 201907:12
Giannis Antetokounmpo, LeBron James und Kawhi Leonard können die kommende Saison prägen.SPOX
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Die NBA-Saison 2019/20 startet in dieser Woche - Zeit also für ein neues Power Ranking! SPOX-NBA-Redakteur Ole Frerks blickt auf alle 30-NBA-Teams und ordnet sie ein.

Die Saison beginnt in der Nacht auf Mittwoch mit dem Spiel der Toronto Raptors gegen die New Orleans Pelicans (2 Uhr), danach empfangen die L.A. Clippers die Los Angeles Lakers (4.30 Uhr). Beide Spiele sind live auf DAZN zu sehen - jetzt den Gratis-Probemonat sichern!

Platz 30: Charlotte Hornets (Bilanz 18/19: 39-43).

Die Hornets sind in genau der Situation, die kein Team haben will: Mitten im Rebuild, aber ohne potenzielles Superstar-Talent. Miles Bridges, Dwyane Bacon oder P.J. Washington können alle solide bis gute Spieler werden, aber Franchise Player wird keiner von ihnen. Terry Rozier übrigens auch nicht. Die Hornets werden viele Spiele verlieren, vielleicht wird der eine oder andere Veteran noch getradet, und dann wird auf die nächste Lottery gehofft. In der Zwischenzeit kann Head Coach James Borrego zumindest experimentieren und sehen, wer langfristig eine Rolle bei Charlotte spielen soll.

Platz 29: Cleveland Cavaliers (19-63).

Wie viele Spiele macht Kevin Love, bevor er entweder geschont oder getradet wird? Funktionieren Darius Garland und Collin Sexton nebeneinander, oder sind ihre Fähigkeiten redundant? Ist den Cavs mit Kevin Porter Jr. an Position 30 ein Steal gelungen? In Cleveland gibt es zumindest interessante Personalien, das ist der größte Unterschied zu Charlotte. Viel mehr Spiele gewinnen werden die Cavs allerdings auch nicht. Vor allem offensiv ist der Kader sehr limitiert, das nehmen General Manager Koby Altman und Co. aber natürlich auch billigend in Kauf.

Platz 28: Memphis Grizzlies (33-49).

Das einzige Team im Westen, das offen ohne Ambitionen in die Saison geht. Der junge Kern um Nr.2-Pick Ja Morant, Jaren Jackson Jr. und Brandon Clarke soll entwickelt werden, dazu gibt es vielleicht noch den einen oder anderen Veteranen-Trade von Jae Crowder oder auch Andre Iguodala, der nicht einmal am Training Camp teilgenommen hat. Die Gasol-Conley-Ära ist vorbei, jetzt wird Memphis sich Zeit nehmen, um eine neue aufzubauen. Außerdem: Der Erstrundenpick 2020 ist Top-6-geschützt, sonst geht er nach Boston - die Grizzlies werden ihn behalten wollen. Ergo: Wenig Siege!

Platz 27: New York Knicks (17-65).

Siege stehen bei den Knicks auch in dieser Saison nicht im Vordergrund, die schlechteste Bilanz der Liga sollte es aber nicht noch einmal sein. David Fizdale wird sich überlegen müssen, wie er die ganzen Verpflichtungen, die dieselbe Position spielen, gewinnbringend einsetzen kann. Wichtiger als die Zufriedenheit von etwa Bobby Portis oder Marcus Morris ist aber natürlich die Entwicklung von Nr.3-Pick R.J. Barrett, der wohl sogar mal als Point Guard eingesetzt werden soll. Fast alle anderen Spieler, auch die jungen, gehen in eine Bewerbungsphase für die Zukunft der Knicks.

Platz 26: Phoenix Suns (19-63).

Auch bei den Suns wird Defense nicht groß geschrieben, ein Rating unter den letzten fünf ist erneut zu erwarten. Mit Ricky Rubio sollte man aber zumindest die Offense deutlich verbessern können, die letzte Saison auch nur bei Platz 28 lag. Die Suns haben Firepower, junges Talent und nun auch endlich einen richtigen Playmaker. Das macht sie noch lange nicht zu einem guten Team, vielleicht aber wenigstens zu einem konkurrenzfähigen. Bleibt Devin Booker gesund, hat er zumindest Außenseiter-Chancen auf die Topscorer-Krone. Vielleicht bringt Aron Baynes Deandre Ayton Defense bei?

Platz 25: Washington Wizards (32-50).

Der neue Vertrag von Bradley Beal hat den Wizards zumindest mal den größten Druck genommen, denn ein Trade während der Saison ist nun unmöglich. Im kommenden Sommer kann dieser jedoch gut wieder zum Thema werden: Durch die finanzielle Belastung des Vertrags von John Wall hat Washington weiterhin keinen Spielraum, um ihm ein gutes Team an die Seite zu stellen. Rui Hachimura bringt japanischen Hype mit, Moritz Wagner dürfte viel Spielzeit erhalten und für Punkte sorgen. Aber wo sollen die Siege herkommen? Wer spielt Point Guard? Und wer spielt Defense?

Platz 24: Atlanta Hawks (29-53).

Trae Young wurde in der zweiten Saisonhälfte immer stärker, John Collins scheint bereit, den Schritt zum All-Star zu machen, dazu sind mit De'Andre Hunter und Cam Reddish zwei neue Lottery-Talente in Atlanta. Aber reicht das schon für den nächsten Schritt? Offensiv sollten die Hawks Spaß machen, defensiv wird es jedoch schon eine Herausforderung, auch nur besser als letzte Saison (Platz 28) zu werden. Ausbalanciert ist dieser Kader noch lange nicht. Dass die Hawks trotzdem geringe Außenseiter-Chancen auf die Playoffs haben, ist ein Alarmsignal für die Qualität ihrer Conference.

Platz 23: Minnesota Timberwolves (36-46).

Ryan Saunders will in seiner ersten vollen Saison als Head Coach Karl-Anthony Towns noch mehr in den Fokus der Offense rücken, das kann den Wolves eigentlich nur gut tun - das größte Problemgebiet Minnesotas war allerdings schon vergangene Saison die schwache Defense. Robert Covington ist nun immerhin wieder gesund und wird hier helfen, gerade bei Andrew Wiggins müsste die Lampe jedoch endlich mal angehen. Die Wolves sind insgesamt wohl zu dünn besetzt, um in der brutal tiefen Western Conference ins Playoff-Rennen einzusteigen.

Platz 22: OKC Thunder (49-33).

Kaum ein Team ist komplizierter einzuordnen als die Thunder, da schlichtweg nicht wirklich klar ist, wie sie diese Saison selbst definieren. Sie haben keinen klassischen Rebuild-Kader, im Gegenteil; mit Chris Paul, Danilo Gallinari, Steven Adams und auch Dennis Schröder muss man keineswegs im Vorhinein abschenken. Gleichzeitig hat der Trade von Jerami Grant angedeutet, dass Draft-Picks und die Entwicklung junger Spieler erstmal wichtiger sind als alles andere - entsprechend könnte auch mindestens Gallo noch während der Saison getradet werden.

Dennis Schröder spielt seit 2018 für die Oklahoma City Thunder.getty

Platz 21: Chicago Bulls (22-60).

Dank der Neuverpflichtungen Tomas Satoransky und Thaddeus Young haben die Bulls endlich einen guten Mix aus professionellen Veteranen und jungen Talenten versammelt, Rookie Coby White zeigte in der Preseason teils schon gute Ansätze. Dazu wird unter Jim Boylen und dem neuen "Offensiv-Koordinator" Chris Fleming endlich modern gespielt. Konzentriert sich Zach LaVine mehr aufs Team als auf individuelle Zahlen, könnten die Bulls sich spielerisch um einiges verbessern. Die Defense ist noch fraglich, aber Chicago könnte bei idealem Verlauf mal wieder die Playoffs erreichen.

Platz 20: New Orleans Pelicans (33-49).

Die riesige Euphorie in NOLA hat durch Zion Williamsons Preseason-Verletzung einen satten Dämpfer bekommen. Dabei hatte der Nr.1-Pick schon mehr als nur andeuten können, dass er vom Start weg ein Problem für NBA-Verteidiger sein wird. Dafür muss er jedoch spielen - das wird nun für sechs bis acht Wochen nicht möglich sein. Möglich, dass die kleine Playoff-Chance dadurch schon erloschen ist. Diese Saison ist jedoch nicht die entscheidende; vielmehr müssen die Pelicans Zion so stabilisieren, dass seine Knie und Knöchel den enormen Belastungen seiner Athletik auf Dauer standhalten können.

Platz 19: Dallas Mavericks (33-49).

Im Osten würde Luka Doncic in Jahr zwei schon dafür reichen, dass man mit den Playoffs rechnet. Im Westen ... klopfen die Mavs zumindest an. Dabei hängt natürlich sehr viel davon ab, wie sich Kristaps Porzingis nach seiner Verletzung präsentiert, denn der besteht Kader neben ihm und Doncic fast nur aus (hochbezahlten) Zuarbeitern. KP und Delon Wright sollten die Defense verbessern, offensiv hat Coach Rick Carlisle die meisten Spielzeuge seit langem zur Verfügung. Da bei Porzingis aber recht viel Load Management ansteht, wird es am Ende wohl schwer mit der Postseason.

Platz 18: Sacramento Kings (39-43).

Von den jungen Teams, die im Westen Richtung Playoffs drängen, haben die Kings bisher am meisten bewiesen, weshalb sie hier vor NOLA und Dallas stehen. Sacramento hatte letzte Saison gerade zum Ende von Spielen hin große Probleme, mit etwas mehr Erfahrung könnte sich das nun aber ändern. Dewayne Dedmon und Trevor Ariza sind zwar zu teuer, die schwache Defense können sie aber verbessern. Mit dem neuen Vertrag von Buddy Hield ist nun Ruhe in dieser Personalie, damit richtet sich die Aufmerksamkeit auf Bogdan Bogdanovic. Eigentlich ist es wohl zu teuer, beide zu halten.

Platz 17: Detroit Pistons (41-41).

Hier kommen wir wie üblich zum albernen Teil dieses Rankings: Im Westen hätten die Pistons keine Chance, die Playoffs zu erreichen. Im Osten dagegen sollte Blake Griffin wie schon im letzten Jahr reichen, wenn er weiter auf All-NBA-Niveau agiert. Der Kader um ihn herum wurde mit Derrick Rose und Markieff Morris leicht verbessert, ohne dabei irgendwen einzuschüchtern. Detroit bleibt an beiden Enden des Courts mittelmäßig. Spannend wird sein, ob man sich tatsächlich von Andre Drummond vorzeitig zu einem weiteren Maximalvertrag drängen lässt. Dann bleibt es nämlich dabei.

Platz 16: Orlando Magic (42-40).

Auch die Magic sind längst kein Contender, aber in Orlando gibt es zumindest einiges an Talent und Hoffnung. Jonathan Isaac könnte ein MIP-Kandidat sein, Markelle Fultz und Mo Bamba repräsentieren Wild-Cards, die die Offense etwas unvorhersehbarer machen könnten. Defensiv sind die Magic ohnehin schon stark: Nach dem All-Star Break hatte Orlando vergangene Saison die fünftbeste Defense der NBA. Wenn Nikola Vucevic sein All-Star-Niveau hält, sollte das auch in der kommenden Spielzeit für die Postseason-Teilnahme reichen.

Platz 15: Indiana Pacers (48-34).

Mit einem Victor Oladipo in der Form von 17/18 wären diese Pacers vielleicht ein Top-Team. Doch wann der All-Star zurückkehrt, ist unklar. In der Zwischenzeit fehlt es den Pacers an Offense, Malcolm Brogdon hatte noch nie so viel Verantwortung und T.J. Warren spielt zum ersten Mal für ein richtiges NBA-Team. Wie Domantas Sabonis und Myles Turner als Starter nebeneinander funktionieren, ist bisher nicht beantwortet. Jeder rechnet mit Indiana in den Playoffs - aber reicht Defense allein wirklich dafür, wenn in Bojan Bogdanovic, Thaddeus Young und Darren Collison so viel verloren wurde?

Platz 14: San Antonio Spurs (48-34).

Die Stars sind wieder älter geworden, in Davis Bertans wurde (dank Marcus Morris) ein Shooter verloren, der Westen bleibt schwierig. Trotzdem ist eine Welt ohne Playoff-Teilnahme der Spurs schwer vorstellbar. Das System funktioniert, kein Team macht weniger Fehler als San Antonio. Und in Dejounte Murray kehrt eine gehörige Portion Upside ins Team zurück. Wie werden gegnerische Guards gegen ihn und Derrick White scoren? Und, wichtiger: Wie steht es um die Offense des Rekonvaleszenten? Gregg Popovich wird auch aus diesem limitierten Kader ein +.500-Team machen.

Platz 13: Brooklyn Nets (42-40).

Solange Kevin Durant ausfällt, haben die Nets auf den Forward-Positionen eine klaffende Lücke, zumal ja auch Ersatz Wilson Chandler für 25 Spiele suspendiert wurde. Ein Top-Team sind die Nets noch nicht, Kyrie Irving als einziger Star wird nicht dafür reichen. Trotzdem sieht die Zukunft rosig aus; ein gesunder Caris LeVert hat All-Star-Potenzial, Spencer Dinwiddie ist einer der besten Sixth Men, Coach Kenny Atkinson versteht seinen Job. Interessant wird allerdings sein, ob DeAndre Jordan den "Buddy-Bonus" bekommt und Starter auf der Fünf wird. Jarrett Allen wäre die bessere Wahl.

Platz 12: Miami Heat (39-43).

Miami stellte schon in der vergangenen Saison eine Top-7-Defense, offensiv waren die Heat jedoch überwiegend fürchterlich (Platz 26). Das sollte sich durch die Ankunft von Jimmy Butler direkt ändern, der endlich die stabile Option in der Crunchtime ist, die zuletzt fehlte. Rookie Tyler Herro sollte direkt helfen, Goran Dragic spielt um einen neuen Vertrag, Bam Adebayo und Justise Winslow könnten einen Sprung machen. Nur die Situationen von James Johnson (zu schwer) und vor allem Dion Waiters (zu undiszipliniert) sorgen für unnötige Spannungen.

Platz 11: Portland Trail Blazers (53-29).

Auf die Teilnahme an den Conference Finals hat Portland mit diversen Transaktionen reagiert, unter anderem gingen beide Starting Forwards, dafür kam mit Hassan Whiteside ein neuer Center. Offensiv ist das Potenzial womöglich sogar gestiegen, obwohl man hier schon letzte Saison Platz 3 belegen konnte. Defensiv jedoch haben die Blazers eindeutig eingebüßt und wann Jusuf Nurkic zurückkehrt, ist relativ offen. Damian Lillard ist so gut, dass man nicht allzu tief fallen kann, aber besser geworden sind die Blazers als Team im Sommer eher nicht. Im Gegensatz zu vielen anderen Teams im Westen.

Platz 10: Golden State Warriors (57-25).

Was für ein ungewohntes Bild, die Warriors so tief stehen zu sehen. Dabei ist auch diese Position vor allem dem Respekt geschuldet: Der Kader des fünfmaligen Finalisten ist unheimlich dünn und mit etlichen Spielern besetzt, die ihre NBA-Tauglichkeit bisher kaum unter Beweis gestellt haben. Ob Klay Thompson diese Saison spielen wird, ist nicht sicher. Mit Stephen Curry, D'Angelo Russell, Draymond Green und Kevon Looney gibt es vier erwiesenermaßen gute NBA-Spieler. Solange Curry und Green fit sind, können die Warriors jedes Spiel gewinnen, ein garantiertes Playoff-Team sind sie aber nicht.

Platz 9: Boston Celtics (49-33).

Nach zwei Top-Teams im Osten gibt es ein recht großes Cluster von Teams, die um den Heimvorteil in Runde eins mitspielen. Vor dem Saisonstart sehen viele die Celtics als das beste dieser Teams, auch wenn die Defense im Frontcourt nach dem Verlust von Al Horford mehr als nur suspekt ist. Die Offense könnte dafür mit Kemba Walker und einem fitte(re)n Gordon Hayward einen Schritt nach vorne machen. Die Celtics haben nun auch Jaylen Brown mit einem fetten Vertrag das Vertrauen gezeigt - kann er das rechtfertigen? Und wie macht sich Jayson Tatum?

Platz 8: Toronto Raptors (58-24).

Aus Respekt vor dem Champion steht dieser bei mir etwas höher im Kurs als Boston. Und tatsächlich sind die Raptors auch nach dem Verlust von Kawhi Leonard und Danny Green noch ein eingespieltes und ausbalanciertes Team, das verteidigen kann, vorne wenig Fehler macht und in Nick Nurse einen Top-Coach an der Seitenlinie stehen hat. Nicht aus Zufall hatte dieses Team letzte Saison ohne Kawhi eine 17-5-Bilanz. Die große Frage lautet nun: Kann Pascal Siakam seine rasante Entwicklung fortsetzen und den neuen Deal rechtfertigen? Trades von Veteranen sind trotz allem nicht ausgeschlossen.

Platz 7: Utah Jazz (50-32).

Bei den Jazz passte in der Vorbereitung noch nicht alles zusammen, das ist jedoch in Ordnung: Dieses Team will im Mai bereit sein, der Oktober ist Nebensache. Mike Conley, Bojan Bogdanovic, Ed Davis und Jeff Green müssen erst integriert werden, Joe Ingles sich an seine neue Rolle als Sixth Man gewöhnen. Logisch, dass da noch nicht alles funktioniert - kommen diese Jazz jedoch ins Laufen, könnten sie ihre beste Saison seit Stockalone hinlegen. Rudy Gobert garantiert nahezu im Alleingang eine Top-3-Defense, und offensiv hat Donovan Mitchell jetzt endlich Spielpartner. Ein Dark Horse.

Platz 6: Los Angeles Lakers (37-45).

Nein, die Lakers haben keinen perfekten Supporting Cast, nein, die Coaching-Konstellation mit Frank Vogel und "Littlefinger" Jason Kidd ist unglücklich, nein, ihre Bigs, ihre Defense und ihr Spacing sind mindestens suspekt. Ja, sie haben vermutlich das beste Duo der Liga. Schwierig, dieses Team einzuordnen, aber eine tiefere Platzierung für ein Team mit LeBron James und Anthony Davis würde sich falsch anfühlen. Solange beide gesund sind, werden die Lakers nicht übermäßig viele Spiele verlieren. Und wenn noch der eine oder andere Veteran (Iggy?) dazu kommt ...

Platz 5: Houston Rockets (53-29).

Zweifel an Houstons Tiefe, an der Defense und am Fit zwischen James Harden und Russell Westbrook sind erlaubt, letzteres vor allem in Bezug auf mögliche Playoff-Duelle. Solange Harden jedoch im Saft steht, werden diese Rockets immer eins der besten Offensiv-Teams der Liga sein - seine 31,2 Punkte in der Preseason dienen als Vorgeschmack. Westbrook bringt einen willkommenen Hauch Unvorhersehbarkeit in die Dynamik des Kaders. Da beide Ex-MVPs zudem wenig von Load Management halten, dürfte es zumindest in der Regular Season wieder jede Menge Siege geben.

James Harden, Mike D'Antoni und Russell Westbrook sollen die Houston Rockets führen.getty

Platz 4: Denver Nuggets (54-28).

Man kann dafür argumentieren, dass die Nuggets schon letzte Saison die Conference Finals hätten erreichen müssen, nun sind die Jungstars wie Nikola Jokic oder Jamal Murray um eine Erfahrung reicher und der Kader ist durch die Ankunft von Jerami Grant sogar noch tiefer und vielseitiger geworden. Dazu gibt es die Wild-Card Michael Porter Jr., der in der Preseason tolle Ansätze zeigte. Die Nuggets haben die Kontinuität und die Tiefe, um in der Regular Season um die beste Bilanz mitspielen zu können. Die wichtigste Frage: Können sie den defensiven Positiv-Trend fortsetzen?

Platz 3: Philadelphia 76ers (51-31).

Den Sixers fehlt es zwar an Tiefe, aber ihre Starting Five sucht ihresgleichen - im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn der kleinste Starter Josh Richardson ist (1,98 m) und man mindestens drei All-Defensive-Team-Kaliber hat, verfügt man über ein spezielles Team. Philly sollte defensiv grandios sein, dank der Ankunft von Al Horford bekommt man Joel Embiid zudem vielleicht mal gesund durch die Saison. Zumal es an letzterem in den Playoffs hängen wird. Wenn Embiid zu einem richtigen Go-to-Guy wird, sind die Finals in Reichweite, auch wenn sie offensiv eine neue Hierarchie finden müssen.

Platz 2: Milwaukee Bucks (60-22).

Der Abgang von Malcolm Brogdon kann in den Playoffs wehtun, in der Regular Season sollten die Bucks ihre Gegner aber wieder überwiegend plattwalzen. Das System funktioniert, Giannis Antetokounmpo wird mit seinen 24 Jahren nicht abbauen, sondern könnte sogar noch einen Schritt nach vorne machen. Defensiv werden die Bucks wieder elitär sein, vorne sorgen Kyle Korver und Wesley Matthews für noch mehr Shooting. Vielleicht reicht es nicht wieder für 60 Siege, mit einem fitten Giannis sollten es eigentlich aber nicht viel weniger sein.

Platz 1: L.A. Clippers (48-34).

Auch wenn Paul George noch eine Weile ausfallen wird und noch nicht ganz klar ist, wer in diesem Team das Playmaking übernehmen wird: Kein Team bietet weniger Fragezeichen als die Clippers. Kawhi Leonard und George stießen zu einem bereits funktionieren Kern hinzu, es musste nicht aus dem Nichts ein völlig neues Team kreiert werden. Die Clippers sind auf nahezu jeder Position doppelt hochwertig besetzt, die Defense ist potenziell furchteinflößend. Doc Rivers hat 2008 schon einmal ein neu formiertes Team bis ganz an die Spitze geführt. Geht das noch einmal?