Trotz des Verletzungsschocks um Kemba Walker schafft Boston fast noch einen Comeback-Sieg gegen die Nuggets. Kawhi Leonard entscheidet den Krimi gegen die Rockets zugunsten der Clippers
Utah Jazz (10-5) - Golden State Warriors (3-14) 113:109 (BOXSCORE)
- Lange Zeit sahen die Jazz wie der sichere Sieger aus, schließlich lag Utah vor eigenem Publikum nach wenigen Minuten im vierten Viertel mit 21 Punkten gegen die ersatzgeschwächten Warriors vorne. Doch Golden State zeigte Moral, gab sich nicht geschlagen und machte es noch einmal spannend - auch wenn es am Ende knapp nicht zum Comeback-Sieg reichte.
- Alec Burks (20 Punkte) und Glenn Robinson (17) brachten die Dubs in der Schlussminute bis auf 109:111 heran, anschließend ließen sowohl Mike Conley als auch Donovan Mitchell Freiwürfe liegen. Das konnten die Gäste, die erneut ohne Draymond Green und D'Angelo Russell antraten, aber nicht mehr für sich nutzen.
- Mitchell und Conley waren trotz ihrer vergebenen Freiwürfe die beiden besten Männer auf Seiten der Jazz. Ersterer schenkte den Dubs 30 Punkte ein (12/24 FG), Conley zauberte mit 27 Punkten bei 9 von 14 aus dem Feld eins seiner besten Spiele im Jazz-Trikot aufs Parkett. Rudy Gobert überzeugte zudem mit 8 Punkte, 19 Rebounds sowie 7 Blocks, Bojan Bogdanovic steuerte 17 Zähler bei.
- Etwa 15 Minuten nach dem finalen Buzzer musste die Arena in Salt Lake City aufgrund eines verdächtigen Pakets evakuiert werden. Zu diesem Zeitpunkt hatten die meisten Fans die Arena ohnehin schon verlassen, die Spieler mussten jedoch teilweise noch im Trikot in die Autos steigen und den Heimweg antreten. Die Jazz kündigten für den Samstag eine Pressemitteilung mit ausführlicheren Infos an.
Denver Nuggets (11-3) - Boston Celtics (11-4) 96:92 (BOXSCORE)
- Der knappe Sieg der Nuggets wurde überschattet von einer schlimmen Verletzung von Kemba Walker. Der Point Guard der Kelten kam bei einem Drive im zweiten Viertel ins Stolpern, kollidierte mit dem Kopf voraus mit einem Teamkollegen und blieb minutenlang liegen.
- Während es in Denver mucksmäuschenstill wurde und die Spieler beider Teams betroffen warteten, wurde Walker auf dem Court behandelt und schließlich auf einer Trage abtransportiert. Wenig später gab es aber immerhin leichte Entwarnung: Laut Adrian Wojnarowski (ESPN) rechnen die Celtics nicht mit einer schlimmeren Verletzung, Kemba wurde mit Symptomen einer Gehirnerschütterung zu weiteren Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht.
- Mittlerweile hat die Franchise vermeldet, dass Walker das Krankenhaus bereits wieder verlassen durfte, um zum Team zurückzukehren und den Rückflug nach Boston anzutreten. In den kommenden Tagen soll es weitere Updates zu seinem Gesundheitszustand geben.
- Zu dem Zeitpunkt der Verletzung schienen die Nuggets das Spiel längst unter Kontrolle zu haben. Die Hausherren lagen bereits in Halbzeit eins zwischenzeitlich mit 17 Punkten in Front. Doch ganz offensichtlich fand Celtics-Coach Brad Stevens nach dem Kemba-Schock die richtigen Worte für sein Team.
- Im Schlussabschnitt verkürzten die Gäste mit einem 10:1-Lauf, ein Dreier von Jaylen Brown, der sein Team mit 22 Punkten und 10 Rebounds anführte, stellte gut zwei Minuten vor Schluss sogar auf 83:84 aus Celtics-Sicht. Doch Denver ließ sich den Sieg letztlich nicht mehr nehmen. Ein Triple von Paul Millsap sowie die anschließenden Freiwürfe der Nuggets machten alles klar.
- Der 34-Jährige legte mit 14 Punkten und 10 Brettern ein Double-Double auf, einen noch besseren Abend erwischte jedoch Nikola Jokic, der ein Triple-Double auflegte (18, 16 und 10 Assists). Jamal Murray schenkte den Celtics zudem 22 Punkte ein, während bei den Gästen Jayson Tatum (16), Marcus Smart (15) sowie der Ex-Bamberger Brad Wanamaker (14) zu überzeugen wussten. Daniel Theis kam als Starter in 18 Minuten auf 7 Punkte, 3 Rebounds und den ein oder anderen netten Alley-Oop.
L.A. Clippers (11-5) - Houston Rockets (11-5) 122:119 (BOXSCORE)
- Nächster Krimi für die Clippers, nächster Sieg! Wenige Tage nach dem Overtime-Erfolg gegen die Celtics legte Los Angeles im Topspiel gegen die Rockets nach. Erneut blieb es dabei bis in die Schlussminuten extrem spannend, bevor sich Kawhi Leonard zum Helden aufschwang.
- Die Clippers und Rockets lieferten sich einen hochklassigen Schlagabtausch, in der ersten Halbzeit hatten zunächst die Hausherren die Oberhand und lagen zwischenzeitlich mit 14 Punkten in Front. Nach dem Seitenwechsel drehte die Partie zunächst aber, dank des bärenstarken Duos James Harden und Russell Westbrook war auf einmal Houston mit 11 vorne.
- Es dauerte allerdings nicht lange, bis das Spiel wieder komplett offen war und so ging es auch in die Schlussphase. Dann schien erneut Harden sein Team mit einigen spektakulären Dreiern auf die Siegerstraße zu führen, doch Lou Williams, der alle seiner 26 Zähler in der zweiten Halbzeit erzielte, hielt dagegen.
- Nachdem The Beard seinen Farben 22 Sekunden vor der finalen Sirene von der Freiwurflinie erneut die Führung beschert hatte, nahm jedoch Kawhi das Heft in die Hand. Die Klaue versenkte einen Mitteldistanzwurf über die ausgetreckten Arme von P.J. Tucker zum 120:119. Auf der Gegenseite zwangen die Clippers Westbrook zu einem Dreier, der nur am Ring landete. Paul George erhöhte den Vorsprung anschließend auf 3 Zähler, Houston bekam keinen Wurf mehr los - Sieg für die Clippers!
- Leonard beendete das Spiel mit 24 Punkten, PG-13 kam in der zweiten Partie an der Seite des Finals-MVPs von 2019 auf 19 Punkte, 8 Rebounds und 7 Assists. Montrezl Harrell machte ebenso wie Sweet Lou eine gute Partie von der Bank (18). Bei den Rockets war Harden mit 37 Punkten (9/16 FG, 5/11 Dreier und 14/18 FT) sowie 12 Assists bester Mann. Westbrook kam auf 22 Punkte, traf allerdings nur 1 von 7 von Downtown. Clint Capela legte zudem ein starkes Double-Double auf (17 und 19), während Isaiah Hartenstein erneut nicht zum Zug kam.