Nach langer Verletzungspause feiert Paul George sein Comeback auf dem Parkett - und gleichzeitig sein Debüt im Trikot der L.A. Clippers. Doch trotz seiner 33 Punkte muss Los Angeles eine Niederlage gegen die New Orleans Pelicans einstecken. Die Milwaukee Bucks schlagen die Bulls und den Nuggets gelingt ein Comeback-Sieg gegen Brooklyn.
Trotz einer überragenden Statline von Giannis Antetokounmpo müssen die Bucks lange um ihren Sieg zittern, auch weil Bulls-Rookie Coby White einen weiteren Rekord aufstellt. Jrue Holiday avanciert zum Helden für die Pels.
Cleveland Cavaliers (4-7) - Miami Heat (8-3) 97:108 (BOXSCORE)
- Zu keinem Zeitpunkt der Partie lagen die Heat in Rückstand, zwischenzeitlich deutete vieles auf einen lockeren Blowout-Sieg der Gäste aus dem Süden Floridas hin. Angeführt von den beiden Rookies Kendrick Nunn mit 23 Punkten (10/16 FG) und Tyler Herro mit 16 erarbeiten sich die Heat im dritten Viertel einen 27-Punkte-Vorsprung. Das Spiel war entschieden.
- Cleveland bewies allerdings Herz, ganz offensichtlich wollten die Cavs sich nicht vor eigenem Publikum abschießen lassen. Stattdessen starteten die Hausherren im Schlussabschnitt einen Comeback-Versuch, zwei Dreier in Folge von Kevin Love (21 Punkte, 10 Rebounds) gaben den Cavs neue Hoffnung und verkürzten auf 10 Zähler.
- Das reichte allerdings nicht. Miami übernahm anschließend wieder die Kontrolle, Jimmy Butler (14 und 6 Assists) und Bam Adebayo (16, 15 Bretter und 5 Assists) verschafften den Heat wieder etwas Luft auf dem Weg zur zweitbesten Bilanz im Osten (gemeinsam mit den Bucks und Raptors).
- "Wir haben einen Weg gefunden, zu gewinnen", bilanzierte Butler nach der Partie, der zudem 3 Steals und 2 Blocks auflegte. "Es ist egal, wie du gewinnst, ob mit einem Punkt oder mit 20. Das geht alles in die gleiche Spalte.
New York Knicks (3-9) - Dallas Mavericks (6-5) 106:103 (Spielbericht)
Milwaukee Bucks (8-3) - Chicago Bulls (4-8) 124:115 (BOXSCORE)
- Nächster historischer Auftritt von Bulls-Rookie Coby White, doch gegen einen bärenstarken Giannis Antetokounmpo sowie einen Eric Bledsoe mit Saisonbestwert reichte das nicht. Der Greek Freak sicherte den Bucks mit einer beeindruckenden Statline den sechsten Sieg aus den vergangenen sieben Spielen - allerdings musste Milwaukee lange zittern.
- Nach seinem Dreierfeuerwerk gegen die Knicks machte White in der ersten Halbzeit genau da weiter, wo er am vergangenen Dienstag aufgehört hatte. Mit 5 von 8 von Downtown in den ersten 24 Minuten avancierte der 19-Jährige zum jüngsten Spieler in der NBA-Geschichte, der mindestens fünf Dreier in zwei aufeinanderfolgenden Spielen versenkte.
- White beendete die Partie mit 26 Punkten als Topscorer der Bulls, in Hälfte zwei kam allerdings nur noch ein Triple zu seinem Kontostand hinzu. Auch Zach LaVine machte mit 25 Zählern (4/9 Dreier) und 7 Assists einen guten Job. So lieferte Chicago den Bucks über weite Strecken der Partie einen spannenden Kampf.
- Erst gegen Ende des dritten Abschnitts konnte sich Milwaukee erstmals zweistellig absetzen, das lag vor allem an Giannis (10 Punkte in diesem Durchgang) und Bledsoe (12). Eine Vorentscheidung war das allerdings noch nicht. Die Bulls blieben weiterhin in Schlagdistanz, vier Bledsoe-Zähler in Folge in den finalen Minuten machten aber letztlich alles klar zu Gunsten der Bucks.
- Der Point Guard erzielte insgesamt 31 Zähler (dazu 8 Assists), auf dem Weg zu seinem Saisonbestwert versenkte er überragende 12 seiner 14 Feldwurfversuche. Giannis legte mit 38 Punkten (13/24, aber 11/20 FT), 16 Rebounds, 4 Assists und 3 Steals nach, Wesley Matthews kam noch auf 15 Zähler.
New Orleans Pelicans (3-8) - Los Angeles Clippers (7-5) 132:127 (BOXSCORE)
- Das Fehlen von Kawhi Leonard (Ruhepause) und Patrick Beverley (Wade) auf Seiten der Clippers sollte an diesem Abend eigentlich Paul George wett machen. Der Superstar, der im Sommer per Trade aus Oklahoma City nach L.A. kam, feierte nach zwei Schulteroperationen in der Offseason sein Debüt für die Clippers - und musste direkt eine Niederlage gegen die Pelicans hinnehmen.
- Die Hausherren mussten ihrerseits auf Brandon Ingram (Knieprobleme) und Lonzo Ball (Leiste) verzichten, dafür sprang Jrue Holiday mit einem bärenstarken Auftritt in die Bresche. Der 29-Jährige erzielte 36 Punkte, versenkte 5 von 6 Dreier, verteilte 7 Assists und klaute sechsmal den Ball (bei 7 Turnover). Auch in der packenden Schlussphase war er mit 12 Zählern in den finalen fünf Minuten sowie mehreren Assists zur Stelle.
- Einen davon vergoldete Derrick Favors (20 und 20 Bretter) mit einem krachenden Slam zum 126:120 etwa 50 Sekunden vor dem Ende. Zwar machte es PG-13 mit einem Triple noch einmal spannend, doch die Pelicans antworteten in Person von Frank Jackson (23) ebenfalls per Dreier. Anschließend ließ sich NOLA den Sieg von der Freiwurflinie nicht mehr nehmen - auch mit Hilfe einiger Clippers-Ballverluste.
- George fand sich in seinem Saisondebüt mit einem Fadeaway übers Brett wenige Minuten nach dem Tip-Off direkt recht gut ein. Am Ende hatte er 33 Punkte (10/17 FG), 9 Rebounds und 4 Assists bei 5 Turnover vorzuweisen. Allerdings stand er auch aufgrund von Foulproblemen (59) nur 24 Minuten auf dem Parkett.
- "Ich glaube, ich war schrecklich", meinte der 29-Jährige nach der Partie. "Ich muss noch besser zurückkommen, was meine Performance, meine Defense und einfach den Flow des Spiels angeht. Ich hatte bisher noch keine Möglichkeit, mich an die Geschwindigkeit zu gewöhnen. Das ist gut, dass ich das Spiel hinter mir habe."
- George verlor in den Schlussminuten gleich zweimal den Ball gegen Holiday, was seine kritische Haltung unter anderem erklären könnte. An seiner Seite machte aber wieder einmal Lou Williams mit 31 Punkten einen ganz starken Job, Rodney McGruder steuerte 20 Zähler von der Bank bei, Montrezl Harrell kam auf 18 Punkte, 7 Rebounds und 6 Assists.
Die Suns machen mit dem Sieg gegen die Hawks den besten Saisonstart seit zehn Jahren perfekt, vor allem dank der Saisonbestleistung von Kelly Oubre Jr. Derweil feiern die Nuggets einen beeindruckenden Comeback-Sieg.
Phoenix Suns (7-4) - Atlanta Hawks (4-7) 128:112 (BOXSCORE)
- Auf dem Weg zum besten Saisonstart seit 2009 ließen sich die Suns auch von den Hawks nicht aufhalten. Vor zehn Jahren stand die Franchise aus dem Wüstenstaat nach elf Spielen bei 9 Siegen und 2 Niederlagen, nun rangiert Phoenix mit einer Bilanz von 7-4 auf dem fünften Rang im Westen.
- Einen großen Anteil am Erfolg gegen die Hawks hatte Kelly Oubre Jr. Zwei Tage nach seinem schwachen Auftritt gegen die Lakers (1 Punkt, 0/5 FG) rehabilitierte er sich mit einer Saisonbestleistung von 30 Punkten. (10/18 FG) - darunter war auch ein Buzzer-Beater zum Ende des dritten Viertels, der auf 104:90 für die Hausherren stellte.
- Diesen Vorsprung bauten die Suns im Schlussabschnitt bis auf 19 Punkte aus und ließen letztlich nichts mehr anbrennen. Neben Oubre lieferten auch Devin Booker (27 und 7 Assists) oder Dario Saric (23 und 6 Rebounds) gute Auftritte ab. Frank Kaminsky steuerte zudem 19 Punkte von der Bank bei.
- Auf Seiten der Hawks konnte Trae Young nicht ganz an seine 42-Punkte-Performance gegen die Nuggets anknüpfen. Der Point Guard traf nur 1 von 6 vorn Downtown, beendete die Partie aber dennoch mit 21 Zählern sowie 13 Vorlagen. Bester Scorer bei den Hawks war Jabari Parker (24), Alex Len legte zudem ein Double-Double auf (21 und 10 Bretter).
Denver Nuggets (8-3) - Brooklyn Nets (5-6) 101:93 (BOXSCORE)
- Die Nets sahen an diesem Abend lange Zeit wie der sichere Sieger aus, doch mit einem starken dritten Viertel drehten die Nuggets die Partie. Während den Gästen aus dem Big Apple komplett das Zielwasser ausging, gelang Denver hinter einer starken Teamleistung die Wiedergutmachung nach der Pleite gegen die Hawks.
- Brooklyn schien nach etwa zehn Minuten die Kontrolle über die Partie zu übernehmen. Mit einem viertelübergreifenden 12:5-Lauf setzten sich die Nets erstmals an diesem Abend ab, anschließend bauten sie ihren Vorsprung bis auf 16 Punkte aus. Brooklyn traf dabei in Halbzeit eins über 50 Prozent aus dem Feld und 8 Dreier.
- Doch nach dem Seitenwechsel war auf einmal der Wurm drin. Die Gäste trafen keinen einzigen ihrer 17 Versuche von Downtown in Halbzeit zwei, die Wurfquote aus dem Feld sank in den Keller (22,9 Prozent). Entsprechend mager war die Punkteausbeute im dritten (18) und vierten Durchgang (14).
- Komplett gegensätzliches Bild bei den Nuggets: Die Hausherren machten nach der Halbzeitpause das Spiel schneller, zeigten mehr Einsatz in der Defense und profitierten von einer guten Second Unit. Insgesamt erzielten sieben Nuggets-Akteure eine zweistellige Punkteausbeute. Paul Millsap und Nikola Jokic waren mit jeweils 18 Punkten die Topscorer ihres Teams.
- Bei den Nets kamen Spender Dinwiddie, Jarrett Allen und Kyrie Irving allesamt auf jeweils 17 Punkte, letzterer blieb damit allerdings knapp 13 Zähler unter seinem bisherigen Saisonschnitt. Irving brachte 8 seiner 20 Feldwurfversuche im Korb unter und verbuchte immerhin 9 Assists. Allen schnappte sich noch 10 Bretter.