NBA: Milwaukee Bucks und Giannis Antetokounmpo dominieren Chicago - Trail Blazers brechen spät ein

SPOX
31. Dezember 201908:15
Giannis Antetokounmpo und die Bucks haben keinerlei Probleme mit den Bulls.getty
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Die Milwaukee Bucks haben als erstes Team die 30-Siege-Marke in der Saison 2019/20 erreicht, dabei genügt eine dominante zweite Hälfte von Giannis Antetokounmpo und Co. Derweil gelingt den Phoenix Suns ein beeindruckender Comeback-Sieg gegen die Trail Blazers und die Jazz setzen ihren Lauf fort.

Während die Bucks ihre Vormachtstellung im Osten festigen, gehen die Miami Heat in Washington baden. Die Hawks schaffen einen Überraschungs-Erfolg gegen die Orlando Magic.

Orlando Magic (14-19) - Atlanta Hawks (7-27) 93:101 (BOXSCORE)

  • Die Hawks sind derzeit das schlechteste Team der Liga, nur gegen die Magic scheint das Team von Head Coach Lloyd Pierce regelmäßig über sich hinauszuwachsen. Auch ohne den verletzten Trae Young (Knöchel) sicherte sich Atlanta den zweiten Sieg im zweiten Spiel gegen Orlando und beendete damit eine Niederlagenserie von zehn Spielen.
  • Der Knackpunkt der Partie war das dritte Viertel. Die Hausherren lagen in der ersten Halbzeit eigentlich relativ komfortabel mit 18 Zählern in Front, dann startete Atlanta jedoch das Comeback. Mit einem 15:4-Lauf drehten die Hawks die Partie, Alex Len schenkte den Magic in dieser Phase 8 seiner 18 Zähler ein (dazu 12 Rebounds). Insgesamt ging der Abschnitt mit 27:15 an die Hawks, Orlando versenkte im dritten Viertel gerade einmal 6 Field Goals.
  • Mitte des letzten Durchgangs zogen die Hawks schließlich mit einem 11:0-Lauf entscheidend davon. Hatte zuvor noch Len einen großen Anteil am Lauf der Gäste, war es dieses Mal Kevin Huerter, der mit 9 Zählern des Runs aufdrehte. Am Ende standen 19 Punkte auf dem Konto des 21-Jährigen, bester Scorer der Hawks war Brandon Goodwin (21), auch De'Andre Hunter (16) machte eine gute Partie.
  • Auf Seiten der Magic kam abgesehen vom Trio Nikola Vucevic (27, 12/19 FG), Evan Fournier (22) und D.J. Augustin (17, 6 Assists) nicht viel. Gerade von Downtown (5/25 Dreier, 20 Prozent) und von der Freiwurflinie (14/24 FT, 58,3 Prozent) zeigte Orlando Schwächen. So konnten sie auch die 21 Hawks-Turnover nicht ausnutzen. "Wir haben offensiv nicht als Team zusammengespielt", kritisierte Fournier. Die Magic haben nun fünf der vergangenen sieben Spiele verloren.

Washington Wizards (10-22) - Miami Heat (24-9) 123:105 (BOXSCORE)

  • Kein Bradley Beal, kein Thomas Bryant, kein Davis Bertans, kein Moritz Wagner - kein Problem! Trotz zahlreicher verletzungsbedingt fehlender Schlüsselspieler haben die Wizards gegen die Heat alle Lichter ausgeschossen und der Siegesserie des bis dato zweitbesten Teams der Eastern Conference ein Ende bereitet.
  • Dabei ging Miami noch mit einer 10-Punkte-Führung aus dem zweiten Viertel, anschließend war die Defense aber nicht mehr auf der Höhe. Washington schenkte den Gästen 42 Zähler im zweiten Durchgang ein und drehte damit die Partie. Nach dem Seitenwechsel wuchs der Vorsprung bis auf 18 Zähler an, das war zu viel. Nach fünf Siegen in Folge mussten die Heat wieder eine Niederlage hinnehmen.
  • In Abwesenheit der Stars drehte bei den Hausherren vor allem Garrison Mathews auf. Der Undrafted Guard erzielte in seinem elften Auftritt in der Association 28 Punkte (Career-High) - 20 davon im zweiten Viertel - und bekam "MVP"-Rufe der Fans spendiert. Eine ebenfalls überzeugende Leistung lieferten Jordan McRae (29, 8 Assists) sowie Ian Mahinmi (25, 10/11 FG) ab. Washington traf insgesamt über 50 Prozent aus dem Feld und starke 17 von 37 von Downtown (45,9 Prozent). Isaac Bonga kam von der Bank und legte in 16 Minuten 2 Punkte und 4 Rebounds auf.
  • "Das zeigt, wie hart diese Liga ist", sagte Heat-Coach Erik Spoelstra im Anschluss. "Alles, was du vorher tust, garantiert dir nicht, was in der Zukunft passiert." Jimmy Butler führte die Heat noch mit 27 Punkten (6/10 FG, 15/19 FT) an, Bam Adebayo legte ein Double-Double auf (14 und 14 Rebounds), Duncan Robinson steuerte zudem 16 Zähler bei.

Chicago Bulls (13-21) - Milwaukee Bucks (30-5) 102:123 (BOXSCORE)

  • Die Bucks sind das erste Team, das in der Saison 2019/20 die 30-Siege-Mauer durchbricht. Beim Blowout-Sieg gegen die Bulls hatte das Team um Rückkehrer Giannis Antetokounmpo relativ wenig Probleme, der Greek Freak führte Milwaukee nach zwei Spielen Pause aufgrund von Rückenproblemen mit 23 Punkten (8/14 FG) zum sechsten Sieg aus sieben Spielen.
  • Giannis stand dabei gerade einmal 27 Minuten auf dem Parkett, in der Schlussphase ließ ihn Head Coach Mike Budenholzer komplett auf der Bank, das Spiel war da bereits entschieden. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit erhöhten die Bucks im dritten Viertel mit einem 17:4-Lauf den Druck. Wenig später war Milwaukee bis auf 18 Punkte weg, im vierten Viertel sogar bis auf 24. Davon konnte sich Chicago nicht mehr erholen.
  • Die Bulls hielten dank eines kleinen Dreierfeuerwerks im zweiten Durchgang lange Zeit gut mit, 8 Dreier hämmerten die Hausherren in diesem Abschnitt durch die Reuse. Einen großen Anteil daran hatten Coby White (insgesamt 3/6 Dreier) und Lauri Markkanen (5/9), die beide jeweils auf 18 Punkte kamen. Topscorer war Zach LaVine mit 19 Punkten, der allerdings nur 7 von 23 aus dem Feld traf und damit sinnbildlich für die Offensiv-Probleme der Bulls stand (insgesamt 37,4 Prozent FG als Team).
  • Neben Giannis, der zusätzlich noch 10 Bretter sowie 6 Assists sammelte, machte bei den Gäste auch Khris Middleton mit 25 Zählern eine gute Partie. Eric Bledsoe feierte nach acht Spielen Pause ein gelungenes Comeback (15 Punkte, 3 Rebounds, 3 Assists, 4 Steals in 16 Minuten) und Ersan Ilyasova steuerte ein Double-Double von der Bank bei (14 und 11 Rebounds).

Portland verspielt in eigener Halle eine 19-Punkte-Führung gegen die Phoenix Suns. Die Timberwolves verschärfen die Krise der Nets mit einem Overtime-Sieg und Utah feiert einen lockeren Blowout-Sieg gegen die Pistons.

Minnesota Timberwolves (12-20) - Brooklyn Nets (16-16) 122:115 OT (BOXSCORE)

  • Für die Nets stehen mittlerweile drei Pleiten in Folge zu Buche, nach dem katastrophalen Auftritt gegen die Knicks und einer Niederlage in Houston folgte nun die nächste bittere Pille: Ohne die beiden Stars Karl-Anthony Towns (Knie) und Andrew Wiggins (Krankheit) setzten sich die Timberwolves in der Overtime gegen die Gäste aus dem Big Apple durch.
  • Die komplette Partie über konnte sich kein Team einen zweistelligen Vorsprung erarbeiten, entsprechend eng und spannend ging es zu. Dennoch sprach dank eines 5-Punkte-Vorsprungs etwa zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit einiges für die Nets. Doch Minnesota drehte die Partie mit einem 7:0-Lauf, bevor sich Brooklyn in die Overtime rettete. Dort gab es für die Hausherren kein Halten mehr.
  • Angeführt von Shabazz Napier, der 8 seiner 24 Zähler in der Verlängerung erzielte, entschied Minnesota die OT mit 19:12 für sich und traf dabei 7 der 10 Feldwurfversuche. "Wir haben nicht gut genug verteidigt", brachte Spencer Dinwiddie den Grund für die Niederlage auf den Punkt. "In der regulären Spielzeit haben wir unseren Job defensiv gemacht, sie hatten nur 103 Punkte. Aber dann haben sie fast 20 Punkte in der OT gemacht, in fünf Minuten. Das ist nicht mal in der Nähe von gut genug."
  • Dinwiddies 36 Zähler halfen den Nets am Ende nicht, die Pleitenserie zu stoppen. Bei den Wolves stellte Rookie Jarrett Culver mit 21 Punkten (aber 8/21 FG) einen neuen Karrierebestwert auf, Gorgui DIeng schnappte sich neben seinen 11 Zählern 20 Rebounds. Die Wolves holten sich damit nach neun Heimniederlagen in Serie endlich mal wieder einen Sieg vor eigenem Publikum.

Utah Jazz (21-12) - Detroit Pistons (12-22) 104:81 (BOXSCORE)

  • Langsam aber sicher scheinen sich die Jazz in einen Groove gespielt zu haben. Mit einem lockeren Blowout-Sieg gegen die Pistons sicherte sich Utah den achten Erfolg aus den vergangenen neun Spielen. Dabei dauerte es eine Weile, bis die Hausherren gegen Detroit so richtig in Fahrt kamen.
  • In der ersten Halbzeit hatten Donovan Mitchell und Co. noch die ein oder anderen Probleme in der Offense. Es dauerte gut fünf Minuten, bis überhaupt der erste Korberfolg verzeichnet werden konnte, in Halbzeit eins traf Utah gerade einmal 33,3 Prozent aus dem Feld. Das dritte Viertel begann dann allerdings mit einem 16:2-Lauf für die Jazz, die immer besser in ihren Rhythmus fanden. Mit einem weiteren 20:6-Run im Schlussabschnitt machten die Hausherren alles klar.
  • Mitchell avancierte mit 23 Zählern zum besten Scorer seines Teams, Jordan Clarkson lieferte mit 20 Punkten hilfreiche Unterstützung von der Bank und auch Rudy Gobert (13, 19 Rebounds und 3 Blocks) oder Bojan Bogdanovic (17) wussten zu überzeugen. Das galt auch für die Defense die kompletten 48 Minuten über.
  • Detroit beendete die Partie mit mageren 38 Prozent aus dem Feld, 28,6 Prozent Dreierquote und 17 Ballverlusten, die Utah in 25 Zähler umwandelte. Mit der eigenen Defense hielten sich die Jazz in Halbzeit eins in der Partie, bevor anschließend auch die Offense aufwachte. Derrick Rose war bei den Pistons, die nun sieben der vergangenen acht Spiele verloren haben, noch der beste Mann (20), Andre Drummond kam auf 15 Punkte, 13 Bretter, 5 Steals und 3 Blocks - aber auch 7 Turnover. Blake Griffin stand aufgrund von Knieproblemen nicht zur Verfügung.

Portland Trail Blazers (14-20) - Phoenix Suns (13-20) 116:122 (BOXSCORE)

  • Wilder Sieg für die Suns! Lange Zeit schienen die Trail Blazers die Partie komplett unter Kontrolle zu haben, doch dann starten die Gäste aus der Wüste hinter den 33 Punkten von Devin Booker und einem persönlichen Dreierfeuerwerk von Kelly Oubre Jr. das Comeback. Am Ende stand der zweite Sieg in Folge für die Suns und die vierte Pleite in Serie für Portland.
  • Dabei ging es gut los aus Sicht der Hausherren: Damian Lillard war von der ersten Sekunde an ordentlich on fire, mit 16 Zählern und fünf Dreiern allein im ersten Durchgang brachte er seinem Team eine 38:19-Führung nach den ersten 12 Minuten ein. Auch im zweiten Abschnitt sprach lange Zeit vieles für Portland, bevor sich Phoenix mit einem 8:0-Run kurz vor der Halbzeitpause wieder in Schlagdistanz brachte.
  • Anschließend robbten sich die Suns immer näher heran, etwa drei Minuten vor dem Ende sorgte Deandre Ayton (6 Punkte und 12 Rebounds) mit einem Tip-In sogar für die erste Suns-Führung seit den Anfangsminuten. Kurz darauf erhöhten zunächst Ricky Rubio (18 und 13 Assists, 11 Punkte im vierten Viertel) und Booker, bevor Oubre Jr. seinen 7. Triple der Partie zum 120:114 gut 45 Sekunden vor der Sirene versenkte. Der 24-Jährige feierte mit Handküssen in Richtung der Blazers-Fans.
  • Zwar lieferte Lillard noch eine kurze Gegenwehr, doch Phoenix machte letztlich von der Linie alles klar. Oubre Jr. kam insgesamt auf 29 Punkte, Lillard beendete die Partie mit 33 Zählern (10/20 FG) und 7 Assists. Auch C.J. McCollum (25 und 6 Assists) sowie Hassan Whiteside (16, 22 Rebounds und 3 Blocks) zeigten eine gute Leistung, das reichte jedoch nicht, um das Suns-Comeback zu verhindern. Carmelo Anthony kam nur auf 10 Punkte bei 4 von 16 aus dem Feld.