NBA: Moritz Wagners Wizards schocken die 76ers - Toronto verliert zuhause gegen die Rockets

SPOX
06. Dezember 201906:55
Moritz Wagner und die Washington Wizards konnten gegen die Philadelphia 76ers gewinnen.getty
Werbung
Werbung

Mit zwei Deutschen in der Starting Five ist den Washington Wizards eine Überraschung gegen die Philadelphia 76ers gelungen. Zudem besiegten die Houston Rockets die Toronto Raptors in deren Halle.

Die New York Knicks präsentierten sich zuhause erneut in erbärmlicher Verfassung.

Washington Wizards (7-13) - Philadelphia 76ers (15-7) 119:113 (BOXSCORE)

  • Die Sixers werden ihre Auswärtsschwäche in der jungen Saison einfach noch nicht los. Während Philly zuhause weiter ungeschlagen ist, setzte es bei den Wizards eine überraschende siebte Niederlage in fremder Halle - die man sich zu einem recht großen Teil selbst zuschreiben musste. Denn unter anderem leisteten sich die Gäste dabei stolze 21 Ballverluste. Als "schrecklich" bezeichnete Tobias Harris, Topscorer mit 33 Punkten, die Leistung seines Teams.
  • Das ließ sich auf mehreren Ebene bestätigen. So fehlte es den Sixers zeitweise am Einsatz und am Fokus, allein 30 Punkte nach Ballverlusten erlaubten sie den Wizards, die zuvor fünf von sechs Spielen verloren hatten. Aufgrund der Unkonzentriertheiten reichte Philly nicht einmal eine überragende Wurfquote von 53,2 Prozent (darunter 13/28 Dreiern).
  • Dabei ging es im ersten Viertel noch gut los, weil die Wizards, bei denen Moritz Wagner (5 Punkte, 2/6 FG, 11 Rebounds) und Isaac Bonga (2 Punkte, 2 Steals, 2 Assists) beide in der Starting Five standen, nicht gut ins Spiel kamen. Nach einem Viertel führten die Gäste mit 8 Punkten, dann folgte jedoch der Auftritt von Davis Bertans.
  • Der Bankscorer der Wizards legte mit 25 Punkten eine überragende Partie hin, 16 seiner Punkte kamen dabei in einem 40:22-Second-Quarter für die Wizards. Bertans traf seine ersten acht Würfe (darunter sechs Dreier) allesamt und sorgte zu einem großen Teil dafür, dass die Wizards sich zeitweise richtig absetzen konnten. "Er ist der beste Shooter, den ich je gesehen habe", schwärmte der ebenfalls richtig starke Rookie Rui Hachimura (27 Punkte, 7 Rebounds).
  • Im letzten Viertel kamen die Sixers zwar wieder etwas näher ran, es reichte jedoch nie für ein richtiges Comeback. Dabei kam Joel Embiid auf 26 Punkte und 21 Rebounds, aber auch 8 Turnover, und Ben Simmons ging ähnlich lax mit dem Ball um (17, 10 Assists, 7 Turnover). Bradley Beal lieferte auf Wizards-Seite noch 26 Punkte und 10 Rebounds.

New York Knicks (4-18) - Denver Nuggets (14-5) 92:129 (BOXSCORE)

  • 44 Punkte Unterschied wie am Montag gegen die Bucks waren es zwar nicht, trotzdem kassierte New York zum zweiten Mal binnen weniger Tage eine massive Abreibung in eigener Halle. Insgesamt war die Schlappe gegen Denver sogar bereits die achte Niederlage in Serie und die Knicks waren dabei so unterlegen, dass Head Coach David Fizdale die Leistung als "ekelerregend" bezeichnete.
  • Es blieb ihm nicht viel anderes übrig, nachdem die zuletzt offensiv eher schwächelnden Nuggets im Madison Square Garden nach Strich und Faden dominierten und dabei unter anderem 21 Dreier versenkten, zuletzt eine Problemzone des Teams. Will Barton (17) führte dabei eine sehr balancierte Gäste-Offense an, bei der gleich acht Spieler auf eine zweistellige Punktzahl kamen.
  • Zur Pause führten die Nuggets bereits mit 22 Punkten, im letzten Viertel betrug der Vorsprung zeitweise 43 Punkte. Die gute Leistung von Mitchell Robinson (17 Punkte, 6/8 FG) auf Knicks-Seite konnte daran nichts ändern. Die Nuggets freuten sich derweil über den ersten Sieg nach zwei Pleiten am Stück, bei dem allein die Bank auf 74 Punkte kam. Head Coach Mike Malone zeigte sich zufrieden: "Die Bank war heute der Schlüssel für uns. Diese Gruppe war großartig, jeder hat seinen Beitrag geleistet. Das war ein guter Start für unseren Auswärtstrip." In der kommenden Nacht dürfte auf die Nuggets in Boston (ab 2 Uhr auf DAZN) eine schwerere Aufgabe warten.

Devin Booker legte gegen die New Orleans Pelicans mit 44 Zählern einen Saisonbestwert auf.

Toronto Raptors (15-6) - Houston Rockets (14-7) 109:119 (BOXSCORE)

  • Es muss nicht immer eine absolute Galavorstellung von James Harden her, damit die Rockets auch gegen gute Teams Spiele gewinnen konnten. Während die Raptors es dem MVP von 2018 mit Double-Teams schwer machten, ins Spiel zu kommen, übernahmen diesmal die anderen und unter anderem führte Ben McLemore Houston mit einem Season High von 28 Punkten zum Sieg in Toronto.
  • Im Gegensatz zum kontroversen Ende gegen San Antonio hatten die Rockets diesmal bei einer strittigen Szene die Schiedsrichter auf ihrer Seite, nachdem Mike D'Antoni eine Challenge beantragte. 1:14 vor Schluss, als Houston mit 6 führte, entschieden die Referees zunächst auf ein Foul von Austin Rivers an Fred VanVleet, das den Raptors-Guard für drei Freiwürfe an die Linie geschickt hätte, die Challenge führte dann jedoch dazu, dass aus dem Call ein Offensiv-Foul VanVleets wurde.
  • Auf der Gegenseite entschied dann der gute Russell Westbrook (19 Punkte, 7/27 FG, 13 Rebounds, 11 Assists, 8 Turnover) mit einem Layup und danach mit Freiwürfen das Spiel zugunsten der Rockets. Harden hatte ebenfalls seinen Einfluss, obwohl er in der ersten Hälfte nur zwei Würfe gegen die extrem aggressive Defense der Raptors loswurde: Am Ende kam er auf 23 Punkte (7/11 FG, 6/6 Freiwürfe), 7 Rebounds und Season High 5 Steals. P.J. Tucker lieferte dazu 18, Danuel House 16 Punkte, während Isaiah Hartenstein nicht zum Einsatz kam.
  • Bei den Raptors kam Pascal Siakam auf 24 Punkte, VanVleet lieferte 20 und Kyle Lowry 19 Punkte. Dennoch setzte es nach neun Heimsiegen am Stück zum Auftakt nun die zweite Pleite in Serie in heimischer Halle.

New Orleans Pelicans (6-16) - Phoenix Suns (10-11) 132:139 OT (BOXSCORE)

  • Der starke Saisonstart der Suns war zuletzt ein wenig in Vergessenheit geraten. In New Orleans setzte nun Devin Booker alles daran, sein Team wieder in die Spur zu bekommen - und schaffte dies letztendlich auch mit 44 Punkten, einem bisherigen Saisonbestwert für ihn, wenn auch nach Verlängerung.
  • Die Partie hätte dabei jedoch früher entschieden sein müssen. Zu Beginn des vierten Viertels lagen die Suns mit 20 Punkten vorne, nachdem Booker im dritten Viertel mit 21 Zählern dominiert hatte. Danach ging jedoch der Fokus verloren und die Pelicans schossen sich mit fünf Dreiern zurück in die Partie, darunter zweien von Lonzo Ball (20 Punkte, 11 Assists). New Orleans glich bei 125:125 aus, Brandon Ingram (21) hatte dann sogar in der regulären Spielzeit noch die Chance auf den Sieg, scheiterte aber mit einem Sprungwurf von der Grundlinie.
  • Es ging also in die Verlängerung, und dort fanden die Suns endlich zurück zu ihrem Spiel. Vor allem dank Ricky Rubio, der in dieser Phase noch 4 Punkte und 1 Assist verzeichnete (insgesamt 13 und 15). J.J. Redick (26) verkürzte zwar noch einmal auf 3 Punkte Unterschied bei einer Minute zu gehen, Frank Kaminsky (20) blieb dann jedoch von der Freiwurflinie cool und brachte den Sieg für die Gäste nach Hause.
  • Das freute insbesondere Suns-Coach Monty Williams, der zuvor lange für die Pelicans gearbeitet hatte. "Das war ein guter Sieg für mich, zum ersten Mal auf der gegnerischen Seite als Head Coach und dann nach Verlängerung. Ich hasse solche Situationen, weil ich wie sonst was geschwitzt habe, aber das war insgesamt wirklich cool. Jetzt kann ich entspannt rausgehen und ein paar Leute treffen, die mir noch sehr vertraut sind."