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NBA: Die Dallas Mavericks nach der Verletzung von Luka Doncic: "Wir können auch anders spielen"

Von SPOX
Rick Carlisle setzt auf die Tiefe seines Teams.
© getty

Die Dallas Mavericks müssen eine Weile auf Luka Doncic verzichten. Der Guard verletzte sich gegen die Miami Heat am Knöchel und wird wohl erst nach Weihnachten wieder eingreifen. Die Mavs wollen den Verlust im Kollektiv auffangen - und einen anderen Spielstil etablieren.

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"Wir müssen nun auf andere Pferde setzen und spielen, wie wir das in der zweiten Halbzeit gegen Miami gemacht haben. So einfach ist das", kündigte Mavs-Coach Rick Carlisle vor dem Auswärtsspiel gegen die Milwaukee Bucks an (Di., 2 Uhr auf DAZN).

Das ist leichter gesagt als getan. Natürlich bewiesen die Texaner auch in der Vergangenheit, dass sie auch ohne echten Star Top-Teams in Bedrängnis bringen können. Die Bucks sind aber noch einmal ein anderes Kaliber, fräsen sie noch im Moment durch die Liga und sind auf Kurs, eine historische Siegesserie hinzulegen. Derzeit stehen sie bei 18 Erfolgen am Stück und verloren zuletzt Anfang November in Utah aufgrund eines wilden Buzzer-Beaters von Bojan Bogdanovic.

Doch nicht nur das Spiel in Milwaukee sollte den Mavs Sorgen bereiten. Es folgt ein Heimspiel gegen die Boston Celtics, gefolgt von Reisen nach Philadelphia und Toronto, alles Spitzenteams im Osten. Selbst mit Doncic wären vier Niederlagen keine Überraschung gewesen, nun wird es also noch einmal eine Ecke schwerer.

Mavs setzen ohne Doncic auf Tiefe

Trotzdem macht vor allem die zweite Halbzeit gegen Miami Mut, als die Doncic-losen Mavs nach einem Rückstand von 23 Punkten spät im vierten Viertel sogar in Führung gingen, doch diese dann nicht über die Zeit bringen konnten. Statt Doncic übernahmen andere die Verantwortung. Jalen Brunson führte gut Regie, Tim Hardaway Jr. (28 Punkte), schoss wieder die Lichter aus und später wurde sogar J.J. Barea entstaubt, der auch im gehobenen Alter von 35 Jahren gegnerische Verteidigungen mit seinen Pick'n'Rolls auseinandernehmen kann.

"Wir haben ein tiefes Team", befand Barea, der gegen die Heat in nur 13 Minuten 12 Punkte sowie 5 Assists auflegte. "Wir haben viele gute Spieler, von Position eins bis 15, und wir müssen nun bereit sein."

In der vergangenen Saison agierten die Mavs übrigens elfmal ohne Doncic, sechs Spiele davon wurden sogar gewonnen. Natürlich ist in dieser Saison die Abhängigkeit noch einmal deutlich größer geworden, kein Spieler in der Liga hat den Ball so oft wie der Slowene in der Hand - und trotzdem war es nicht nur Doncic, der bisher dafür sorgte, dass Dallas die beste Offensive der Liga stellt.

Mavs auch ohne Doncic eine Top-10-Offense

So haben die Mavs zwar ohne den wahrscheinlichen All-Star eine Offense, die auf 100 Ballbesitze über sechs Punkte weniger als mit dem Slowenen verbucht, doch selbst mit diesem Wert hätten die Mavs noch immer die sechstbeste Offense der kompletten Liga.

"Wir können auch einen anderen Stil spielen, zumeist machen wir das mit der zweiten Unit", beteuerte Carlisle. Das bedeutet mehr Ball Movement, mehr Pässe und mehr Penetration vom Flügel mit Guard-lastigen Lineups. So kannte man die Mavs in den Jahren vor Doncic und Carlisle veränderte dies nur, um die Stärken von Doncic zu maximieren.

Ohnehin kann Dallas nun erst einmal befreit aufspielen, das ist der Luxus, den sich das Team über die ersten beiden Saisonmonate erspielt hat. Mit einer Bilanz von 17-8 haben die Texaner bereits einen Vorsprung von sechs Siegen auf die Plätze acht und neun (OKC, Phoenix), jeder Sieg in den kommenden vier Spielen wäre gewissermaßen ein Bonus.

Fivethirtyeight.com, die für ihre Prognosen und voraussichtlichen Bilanzen bekannt sind, geben den Mavs eine Chance von 96 Prozent für das Erreichen der Playoffs und gehen davon aus, dass Dallas zusammen mit den Utah Jazz mit 49 Siegen auf Platz fünf im Westen eintrudelt. Hier ist die Doncic-Verletzung schon als Info eingeflossen, es könnte also deutlich schlimmer um die Mavs stehen - erst recht nach den tristen Vorjahren.