NBA Power Ranking im Dezember: Das neue, alte Basketball-Mekka

Ole Frerks
17. Dezember 201910:59
SPOX präsentiert das zweite NBA Power Ranking dieser Saison.getty
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Fast ein Drittel der Saison ist rum, Zeit also für das zweite Power Ranking der Saison! SPOX-NBA-Redakteur Ole Frerks blickt auf alle 30 NBA-Teams und ordnet sie ein.

Die Statistiken in diesem Artikel kommen von nba.com/stats, Second Spectrum und basketball-reference.com. Das "Offensiv-Rating" bezeichnet die Anzahl der erzielten Punkte pro 100 Ballbesitze, "Defensiv-Rating" die Anzahl der kassierten Punkte pro 100 Ballbesitze. "Net-Rating" rechnet beides gegeneinander auf.

Von 30 auf 30: Golden State Warriors (5-23).

Mittlerweile gibt es zwar einige Mitbewerber, die Warriors bleiben für den Moment aber das Team mit den wenigsten Siegen und der geringsten Hoffnung auf (baldige) Besserung. Nur die Knicks sind offensiv noch schlechter, defensiv reicht es für Platz 26. Deswegen kann dann auch beispielsweise Sacramento in San Francisco mit 21 Punkten gewinnen, obwohl die Kings dabei einen Saisonrekord für Ballverluste aufstellen (29). Die Dubs bieten wenig Lichtblicke, ärgerlich ist auch, dass der einzige Erstrundenpick Jordan Poole bisher überhaupt nicht funktioniert. Die Saison wird noch lang.

Von 25 auf 29: Cleveland Cavaliers (6-21).

Der Saisonstart verlief etwas trügerisch, nach vier Siegen aus den ersten neun Spielen haben die Cavs seither von 18 Spielen noch genau zwei gewonnen. Kevin Love hat bereits keine Lust mehr und hofft auf einen Trade, wobei man fragen muss: Was hatte er denn erwartet? Die Cavs werden noch lange brauchen, bis sie wieder konkurrenzfähig sind. Allen voran müsste einer der beiden jungen Guards Collin Sexton und Darius Garland anfangen, den Ball gelegentlich abzuspielen. Cleveland liegt derzeit auf Platz 26 offensiv und Platz 28 defensiv, das Net-Rating ist deutlich das schlechteste (-10,4).

Von 25 auf 28: New Orleans Pelicans (6-21).

Ja, Verletzungen sind blöd, insbesondere dann, wenn es den zentralen Spieler für die Neuausrichtung in Zion Williamson erwischt. Nein, das ist trotzdem keine Entschuldigung für die Saison der Pelicans. Nur die Wizards verteidigen schlechter, derzeit reitet NOLA eine Niederlagenwelle von zwölf Spielen am Stück. Bei aller Freude über die Leistungen von Brandon Ingram: Das ist übel. Nun fragt sich, ob die Pelicans ihre Ausrichtung ändern und den Markt für ihre Veteranen testen. J.J. Redick und vor allem Jrue Holiday könnten vielen guten Teams absolut weiterhelfen. Ist die Zeit schon reif dafür?

Von 26 auf 27: Atlanta Hawks (6-21).

Gemessen an den Erwartungen aus der Offseason sind die Hawks die "Low-Budget-Enttäuschung" dieser Spielzeit. Defensiv wurde zwar wenig erwartet, dass Atlanta offensiv aber nur Platz 26 belegt, überrascht angesichts der Klasse von Trae Young dann doch. Derzeit gibt es abgesehen von Vince Carter-Meilensteinen wenig Positives zu berichten. Immerhin: John Collins hat seine Doping-Sperre bald abgesessen - aber haben die Hawks noch genug Zeit, um ihre Saison wieder umzubiegen? Es muss schnell gehen, denn ansonsten, um es mit Young selbst zu sagen: "It's over".

Von 29 auf 26: New York Knicks (6-21).

Nachdem die Knicks als erstes Team in dieser Saison ihren Coach entlassen haben, haben sie unter dem neuen Chef Mike Miller sogar zum ersten Mal in dieser Saison zwei Spiele am Stück gewonnen. Julius Randle zeigte sich dabei verbessert, während R.J. Barrett zuletzt doch einige Male an seine Grenzen kam (30,5 Prozent aus dem Feld im Dezember). So oder so: Die Knicks sind immer noch das schlechteste Offensiv-Team der Liga, beim Net-Rating prügelt man sich mit Cleveland um die rote Laterne. Das einzig Komische daran: Das Front Office dachte, dies sei ein "konkurrenzfähiger" Kader.

Von 27 auf 25: Washington Wizards (8-17).

In Washington nichts Neues: Die Defense ist eine Vollkatastrophe und wäre Stand heute die schlechteste im Datencenter von basketball-reference.com (gewertet ab 73/74), die Offensive ist dafür momentan noch vor den Lakers gut genug für Platz 4. Bradley Beal spielt eine tolle Saison, Davis Bertans ist endgültig zu einem wilderen, größeren Kyle Korver mutiert und ein spannender Name auf dem Trade-Markt, auch wenn Tommy Sheppard davon nichts wissen will. Etwas bedenklich aus deutscher Sicht ist die Situation von Moritz Wagner, der mit seinem Knöchel kämpft und kürzlich von Coach Scott Brooks gerüffelt wurde.

Von 23 auf 24: Memphis Grizzlies (10-17).

Die Grizzlies machen Spaß und haben nicht nur den Rookie of the Year-Favoriten, sondern auch noch einen der weiteren besten Frischlinge im Kader stehen. Brandon Clarke trifft stabile 65 Prozent seiner Würfe aus dem Feld, obwohl er regelmäßig Floater nimmt, die sich nur wenige Spieler überhaupt zutrauen würden. Mit Ja Morant und Jaren Jackson bildet er ein tolles Trio - das momentan nur zwei Wünsche offen lässt: Morant muss unbedingt lernen, wie man richtig landet, sonst muss man bei jedem seiner Drives die Luft anhalten. Und JJJ: 5,6 Fouls pro 36 Minuten sind absurd. Pfoten weg!

Von 28 auf 23: Chicago Bulls (10-19).

Die Bulls bleiben das vielleicht frustrierendste Team im Osten. Die Defense ist stark (Platz 9: 105,2), offensiv sind aber lediglich die Knicks und Warriors schlechter - dabei fehlt es nicht an individuellem Talent. Es fehlt vielmehr an Ordnung: Tomas Satoransky hat wenig Kontrolle, Coby White passt ungern und Zach LaVine ist Zach LaVine, auch wenn man ihm keine schlechte Saison nachsagen kann. Dennoch verhungern Spieler wie Lauri Markkanen und die Verletzungen helfen nicht. Über allem schwebt der Verdacht, dass die Mannschaft den Coach (Jim Boylen) zumindest in Teilen nicht ausstehen kann.

Von 17 auf 22: Charlotte Hornets (12-17).

Niemand sollte die Hornets mit einem guten Team verwechseln, trotzdem gehören sie weiter zu den positiven Geschichten in dieser Saison und könnten im Osten sogar um die Playoffs mitspielen. Devonte' Graham ist ein legitimer MIP-Kandidat, lediglich Harden hat bisher mehr Dreier genetzt, und auch Terry Rozier zeigt bisweilen starke Leistungen, auch wenn die Effizienz zu Wünschen übrig lässt. Aber: Das Net-Rating (-6,7, Platz 25) deutet an, dass die Siegquote im weiteren Saisonverlauf fallen wird. Charlotte hat schon fünf Siege mit 3 Punkten oder weniger Unterschied geholt.

Von 19 auf 21: San Antonio Spurs (10-16).

Aus dem Gröbsten scheinen die Spurs raus zu sein, seit der Niederlagenserie von acht Spielen spielt San Antonio immerhin wieder .500-Basketball. Trotzdem liegt weiter einiges im Argen, die Defensive befindet sich immer noch im unteren Drittel und auch offensiv sind die Spurs nur noch mittelmäßig. Es spricht für San Antonio, dass sie auch gegen die Top-Teams regelmäßig die Spiele eng halten, aber von 16 "Clutch"-Spielen haben sie bisher nur fünf gewonnen. Adrian Wojnarowski (ESPN) zufolge denkt man nun selbst bei den notorisch konstanten Spurs über einen Neuaufbau nach - es wird wohl Zeit.

Die Statistiken in diesem Artikel kommen von nba.com/stats, Second Spectrum und basketball-reference.com. Das "Offensiv-Rating" bezeichnet die Anzahl der erzielten Punkte pro 100 Ballbesitze, "Defensiv-Rating" die Anzahl der kassierten Punkte pro 100 Ballbesitze. "Net-Rating" rechnet beides gegeneinander auf.

Von 13 auf 20: Minnesota Timberwolves (10-15).

Zu Beginn der Saison sah es aus, als würde Karl-Anthony Towns endgültig die Kontrolle über Minnesotas Offense an sich reißen. Von wegen. Seine Usage-Rate ist mittlerweile geringer als in der vergangenen Saison, die versuchten Field Goals fast exakt gleich. Warum das so ist? Zum einen starten die Wolves mittlerweile immer ohne Point Guard, niemand im Kader kann saubere Entry-Pässe spielen. Zum anderen fordert Towns bisweilen wohl auch nicht genug den Ball. Einer der besten und vielseitigsten Offensivspieler der NBA sollte einen viel größeren Einfluss haben.

Von 15 auf 19: Phoenix Suns (11-15).

Aron Baynes ist bereits zurück, nun kehrt auch Deandre Ayton von seiner Doping-Sperre zurück - es wurde Zeit. Zuletzt waren die Suns deutlich zu sehr von Frank Kaminsky auf der Center-Position abhängig und sind in ein kleines Loch gefallen, gerade defensiv, wo sie seit dem letzten Power-Ranking nur noch Platz 22 belegten. Dennoch hat Phoenix nicht zu viel an Boden verloren. Mit voller Kapelle sollten sich die Suns eigentlich schnell wieder im Playoff-Rennen zurückmelden. Sie müssen sich nicht vor den Blazers, Kings oder Thunder verstecken, wenn Devin Booker so weitermacht.

Von 22 auf 18: Portland Trail Blazers (11-16).

Der Achillessehnenriss von Rodney Hood hat den Blazers einen weiteren Knüppel zwischen die Beine geworfen, die Flügelrotation bleibt auch trotz überwiegend ordentlicher Leistungen von Carmelo Anthony katastrophal. Trotzdem gewann Portland sechs der letzten zehn Spiele und bleibt vor allem dank Damian Lillard noch in der Playoff-Verlosung, die Saison hängt jedoch am seidenen Faden. Fädelt GM Neil Olshey noch einen Trade ein, um Hilfe zu holen, oder richten sich die Planungen bald schon auf das Jahr danach? Das Team ist bereits sehr teuer - aber weit weg vom Contender-Status.

Carmelo Anthony war bereit, seine Karriere zu beenden.getty

Von 24 auf 17: Detroit Pistons (11-16).

Wie beschreibt man die 2019er Pistons am besten? Ihr Net-Rating beträgt im Moment 0,0 - die Offense ist recht gut, die Defense recht schlecht, man trifft sich genau in der Mitte. Trotz der Pleite gegen Washington scheint es aber zumindest in die richtige Richtung zu gehen, von den letzten 13 Spielen wurden sieben gewonnen, obwohl Blake Griffin noch bei weitem nicht auf dem Niveau der vergangenen Saison agiert. Derrick Rose spielt dafür eine gute Saison und Detroit dürfte erneut um die letzten Playoff-Plätze im Osten mitspielen. Auch wenn diese Mannschaft an lauwarmen Tee erinnert.

Von 16 auf 16: Orlando Magic (12-14).

Es bleibt zwar ein wenig zäh, was die Magic aufs Parkett "zaubern", nur fünf Teams weisen offensiv ein schwächeres Rating auf. Seitdem Markelle Fultz (es wird!) startet, kommt Orlando aber zumindest auf einen durchschnittlichen Wert, viel mehr war angesichts des Personals auch nicht zu erwarten, zumal Nikola Vucevic auch noch lange ausfiel. Defensiv können die Magic nach wie vor richtig Spaß machen, insbesondere Jonathan Isaac, aber der Kader wirkt weiter "schief". Es gibt zu viele Bigs und zu wenig Shooting. Vielleicht würde Orlando der eine oder andere Trade doch gut tun.

Von 14 auf 15: Sacramento Kings (12-14).

Dass die Tiefe im Westen vor der Saison etwas überschätzt wurde, verdeutlicht die Tatsache, dass Sacramento mit negativer Bilanz auf Platz 7 steht. Die Tendenz bei den Kings zeigt nach vier Siegen aus den letzten fünf Spielen aber nach oben. Marvin Bagley ist zurück, bald wird auch De'Aaron Fox zurückerwartet. In der Zwischenzeit haben Buddy Hield, Bogdan Bogdanovic und Richaun Holmes (On/Off-Zahlen checken!) die Spielzeit in die richtige Bahn gelenkt. Die Herausforderung lautet nun, die beiden Langzeitverletzten zu reintegrieren, ohne den Rhythmus zu zerstören.

Von 18 auf 14: OKC Thunder (12-14).

Auch wenn die Thunder eigentlich wohl eine andere Strategie im Sinn hatten - vielleicht werden sie zum Erfolg gezwungen? Solange Chris Paul nicht getradet wird und fit bleibt, kann OKC qualitativ nicht wirklich tief fallen; der Point God ist und bleibt ein Maestro. Dennis Schröder spielte dazu zuletzt überragend. Und das 3-Guard-Lineup der beiden mit Shai Gilgeous-Alexander dominiert mit einem sensationellen Offensiv-Rating von 123,2. Wenn kein Ausverkauf kommen sollte, sind die Thunder in diesem Westen gut genug, um die Postseason zu erreichen. Ob sie wollen oder nicht.

Von 21 auf 13: Brooklyn Nets (14-12).

Nachdem der Saisonstart trotz starker Leistungen von Kyrie Irving gehörig verkorkst wurde, haben die Nets seit dessen Ausfall die Kurve gekriegt - von den (bisher) 15 Spielen ohne Irving wurden zehn gewonnen, wobei auch Caris LeVert weiter fehlt. Die Hauptgründe dafür? Die Nets orientieren sich wieder mehr an der Spielweise der vergangenen Jahre und Spencer Dinwiddie hat einen riesigen Sprung gemacht; über die letzten Wochen spielt Brooklyns "dritter" Guard eindeutig auf All-Star-Niveau (24 PPG, 7 APG, unzählige Clutch Plays). Wie kompatibel ist dieser Dinwiddie wohl mit Kyrie?

Von 10 auf 12: Utah Jazz (15-11).

Was die Hawks im "günstigen" Segment der Liga sind, sind die Jazz bei den vermeintlichen Top-Teams: Eine große Enttäuschung. Die Offense reicht trotz der hochkarätigen Neuzugänge nur für Platz 22, selbst defensiv haben die Jazz aber eingebüßt und belegen nur noch Platz 11. Viel Unmut galt dabei bisher (zurecht) Mike Conley, der weiterhin eine üble Saison spielt (36,9 Prozent aus dem Feld) und zuletzt pausieren musste, noch problematischer ist aber wohl die Bank. Das Experiment mit Joe Ingles als Sixth Man funktionierte bisher überhaupt nicht. Utah sucht noch nach seiner Identität.

Von 12 auf 11: Indiana Pacers (18-9).

Die Pacers bleiben ein anachronistisches Team, das sehr gut verteidigt und vorne vor allem von Zweiern lebt - kein Team zieht anteilig weniger Freiwürfe, nur ein Team wirft weniger Dreier. Aber es funktioniert! Speziell Domantas Sabonis und Malcolm Brogdon spielen All-Star-würdige Saisons, aber auch T.J. Warren spielt eine absolut erfreuliche Spielzeit und das System von Nate McMillan holt auch aus kaum bekannten Spielern eine Menge heraus. Indy bleibt ungemütlich und ein potenziell richtig gefährliches Team, sollte Victor Oladipo bei seiner Rückkehr ansatzweise er selbst sein.

Die Statistiken in diesem Artikel kommen von nba.com/stats, Second Spectrum und basketball-reference.com. Das "Offensiv-Rating" bezeichnet die Anzahl der erzielten Punkte pro 100 Ballbesitze, "Defensiv-Rating" die Anzahl der kassierten Punkte pro 100 Ballbesitze. "Net-Rating" rechnet beides gegeneinander auf.

Von 9 auf 10: Toronto Raptors (18-8).

Verletzungen beschäftigen den Champion nach wie vor, zuletzt erwischte es Fred VanVleet. Dazu kam ein übler Teil des Spielplans, in dem die Raptors binnen acht Tagen gegen die Clippers, Heat, Rockets und Sixers Federn ließen. Dennoch: Defensiv gehört Toronto zur Elite (Platz 4) und auf dem Flügel verfügt Nick Nurse so langsam über etwas mehr Tiefe. Wenn alle fit sind, bleiben die Kanadier ein rundes, cleveres Team ohne signifikante Schwachstelle, mit einem legitimen Superstar in Pascal Siakam. Es hilft, dass Norman Powell derzeit on fire ist (44 Prozent Dreier über die letzten zehn Spiele).

Von 6 auf 9: Denver Nuggets (17-8).

Die Nuggets bleiben weiter ein schwer lösbares Puzzle. Lange stimmten die Ergebnisse, der Eindruck auf dem Parkett jedoch nicht, insbesondere von Nikola Jokic. Offensiv belegt das einstige Powerhouse einen enttäuschenden 18. Platz. Aber: Über die letzten sechs Spiele hat Jokic endlich seinen inneren Shaq gefunden und schließt Possessions wieder selbst ab (23,7 Punkte im Schnitt), der Wurf kommt scheinbar auch langsam zurück (35,5 Prozent Dreierquote). Denver braucht einen aggressiveren (und dünneren) Jokic, um seine Ziele zu erreichen. Die Defense ist dafür top (Platz 3).

Von 7 auf 8: Miami Heat (19-8).

Top-10-Werte in Offense und Defense, ein lange gesuchter Closer in Jimmy Butler und jede Menge Tiefe - es gibt viele Gründe für die starke Saison der Heat. Einer der wichtigsten ist Bam Adebayo, der nach Embiid bisher vielleicht der wertvollste Ost-Center ist und das Vertrauen absolut gerechtfertigt hat. Auch bei den Heat stellt sich nun die Frage, ob der Kader gut genug ist oder ob beispielsweise noch ein Creator geholt werden sollte. Für Dion Waiters oder James Johnson gibt es keinen Markt, aber die Heat haben prinzipiell genug Trade-Assets, wenn sie diesen Weg einschlagen wollen.

Von 4 auf 7: Boston Celtics (17-7).

Der Ausfall von Gordon Hayward wurde gut verkraftet, die Celtics stehen noch immer beim viertbesten Net-Rating (6,8) und gehören zu den besten acht Teams bei Offense und Defense. Mit Kemba Walker, Jayson Tatum und Jaylen Brown haben drei Spieler legitime All-Star-Chancen, auch gegen viele Top-Teams wurde schon gewonnen. Aber: Das Back-to-Back gegen Philly und Indiana offenbarte die Achillesferse - Defense gegen Center-Kanten. Enes Kanter gibt seinem Team bisher nahezu keinen Mehrwert. Gefühlt sind die Celtics einen Big vom Top-Team-Status entfernt.

Von 11 auf 6: Dallas Mavericks (18-8).

Die Verletzung von Luka Doncic traf die Mavs zu einem blöden Zeitpunkt, zuvor hatten sie endgültig ihren Groove gefunden und elf der letzten 13 Spiele gewonnen. Nur die Bucks und Lakers stehen beim Net-Rating über Dallas (8,6), das außerdem nach wie vor die statistisch beste Offense der NBA-Historie stellt. Und auch ohne den MVP-Kandidaten sind die Mavs offensichtlich ein hartes Out, wie die zweite Halbzeit gegen Miami und der Sieg in Milwaukee verdeutlicht haben. Kehrt Doncic bald zurück, können die Mavericks den Heimvorteil in der ersten Playoff-Runde ins Visier nehmen.

Von 3 auf 5: Houston Rockets (18-9).

James Harden ist der beste Offensivspieler der NBA und steht nach einem knappen Saisondrittel bei fast 40 Punkten pro Spiel - und das wird auch nicht normal, wenn man es immer wieder betont. Was Harden derzeit spielt, ist brutal, und zuletzt kamen auch Russell Westbrook und Ben McLemore (!) besser in Tritt: Letzterer führt die NBA sogar bei der Zweierquote an, wobei nur 1,2 seiner 8,1 Würfe pro Spiel Zweier sind. Die durchschnittliche Defense (Platz 17) trennt Houston noch von den besten Teams, und Fragen hinter Westbrook bleiben auch trotz zuletzt mehreren guten Spielen in Serie.

Von 8 auf 4: Philadelphia 76ers (20-8).

Ist da ein Lämpchen angegangen? Nach eher durchwachsenen Leistungen räumten die Sixers binnen weniger Tage die Raptors, Nuggets und Celtics aus dem Weg, die Offense wirkte klar verbessert. Dann folgte wiederum gleich eine 20-Punkte-Schlappe in Brooklyn, in der Philly jämmerliche 89 Punkte fabrizierte, allerdings ohne Joel Embiid. Es bleibt dabei: Die Sixers sind ein elitäres Defensiv-Team (Rating mit Embiid: 95,6!), das vorne Schwankungen unterliegt. Ben Simmons zeigt immerhin endlich einen gewissen Fortschritt, wenngleich Brett Brown ihn deutlich mutiger werfen sehen will.

Von 5 auf 3: L.A. Clippers (20-8).

In Sachen Konstanz können die Clippers noch nicht mit den allerbesten Teams mithalten, gerade offensiv haben sie die Talente von Kawhi Leonard und Paul George bisher nicht optimal miteinander kombiniert. Beide Stars standen bisher allerdings auch erst in elf Spielen gemeinsam auf dem Court (9-2) - und trotzdem stehen die Clippers gut da. Lediglich vier Teams haben ein besseres Net-Rating (6,7) und an seinen besten Tagen sieht dieses Team absolut wie der Top-Favorit aus, der erwartet wurde. Die Fitness wird nur offensichtlich höher priorisiert als Dominanz in der Regular Season.

Von 1 auf 2: Los Angeles Lakers (24-3).

Nach allem Gerede über den zu Beginn soften Spielplan der Lakers mussten LeBron James und Co. mittlerweile einige deutlich schwerere Aufgaben übernehmen - trotzdem gewinnt dieses Team einfach permanent weiter, auch auswärts. Nur die Bucks haben außer ihnen eine Top-5-Offense und -Defense, LeBron und Anthony Davis sind legitime Co-MVP-Kandidaten, und auch Rajon Rondo spielte zuletzt einen guten Part. Ungeklärt ist derzeit nur, wer die dritte Option sein kann, denn Kyle Kuzma ist es bisher nicht. Wird der letzte verbliebene "Junge" vielleicht doch noch getradet?

Von 2 auf 1: Milwaukee Bucks (24-4).

Seit dem letzten Power Ranking hatten die Bucks nicht verloren, die letzte Pleite datierte vom 8. November und selbst dafür war ein Buzzerbeater nötig. Dann kam Dallas. Dennoch: Im Zug ihrer 18-Spiele-Siegesserie waren die Bucks so dominant, dass nur zwei Spiele mit 4 Punkten oder weniger entschieden wurden, alle anderen waren deutlicher. Das bedeutet das mit Abstand beste Net-Rating (12,4) und auch hier vorläufig den Spitzenplatz. Die Lakers könnten ihnen diesen in der Nacht auf Freitag aber wieder abnehmen, wenn die beiden besten Teams erstmals gegeneinander spielen (ab 2 Uhr live auf DAZN).