"Vielleicht haben sie Recht. Ich denke schon, dass sie Recht haben", sagte Embiid vor der Partie der Sixers gegen die Boston Celtics. "Ich denke, ich muss aggressiver sein und versuchen, zu dominieren."
Barkley und Shaq hatten nach dem Sieg der Sixers gegen die Nuggets vor wenigen Tagen Kritik am 25-Jährigen geübt. Der legte zwar 22 Punkte, 10 Rebounds und 6 Assists gegen Nikola Jokic auf, doch in den Augen der beiden Ex-Stars war das nicht genug.
"Ich denke, er ist der schwierigste Spieler, gegen den man in dieser Liga spielen kann, aber wir reden über ihn nicht so, wie wir über Luka Doncic, Giannis Antetokounmpo, Anthony Davis oder James Harden reden", sagte Barkley. O'Neal warf Embiid vor, nicht mit dem nötigen Einsatz zu spielen.
"Willst du großartig sein oder einfach nur gut?", fragte die Center-Legende rhetorisch. "Wenn du nur gut sein willst, dann mach weiter mit den 22 Punkten. Wenn du großartig sein willst, dann gib mir 28, gib mir 30. Wenn du großartig sein willst, dann schau dir Giannis an. Er will es."
Gegen Boston zeigte Embiid allerdings eine starke Reaktion. Mit 38 Punkten, 13 Brettern und 6 Assists führte er Philly zum 115:109-Sieg. "Ich mag es, wenn ich kritisiert werde", sagte er nach der Partie. "Sie sagen, dass ich das Potenzial habe, der beste Spieler der Welt zu sein, das habe ich bisher noch nicht gezeigt. Ich muss härter spielen." Sein Coach Brett Brown bezeichnete den dominanten Auftritt des Big Man in Boston sogar als "eines seiner besten Spiele als Sixer".
Joel Embiid nach Kritik: "Ich will großartig sein"
Zuvor legte der Kameruner im Schnitt 22 Punkte, 12,4 Rebounds und 3,1 Assists auf, doch seine Wurfquote war mit 45,8 Prozent aus dem Feld auf dem niedrigsten Wert seiner Karriere. "Wir haben eine neue Truppe, ich versuche immer noch, mich daran zu gewöhnen", versuchte er zu erklären.
Vieles sei nach den weitreichenden Veränderungen im Philly-Kader anders als im Vergleich zur Vorsaison: "So wie ich dieses Jahr verteidigt werde, da kommen jedes Mal, wenn ich den Ball berühre, Double- oder Triple-Teams." Die Sixers gaben im Sommer unter anderem Jimmy Butler und J.J. Redick ab, dafür stießen Josh Richardson und Al Horford zum Team hinzu.
Die Kritik von Shaq und Barkley könne er aber nachvollziehen. "Das ist der hohe Standard, den ich selbst gesetzt habe", so Embiid. "Es fühlt sich so an, als hätte ich ein schlechtes Spiel, wenn ich nicht 35 oder 40 Punkte erziele. So ist das einfach. Dafür habe ich unterschrieben. Ich will großartig sein. Ich investiere viel Arbeit, auf diesem Level zu spielen und besser zu werden. Ich habe immer noch das Gefühl, dass ich viel Potenzial habe und die Leute denken offenbar dasselbe."