Carmelo Anthony hat den Portland Trail Blazers durch einen Gamewinner einen Auswärtssieg bei den Toronto Raptors beschert. Chris Paul blüht für die Oklahoma City Thunder erneut in der Crunchtime auf und sichert Dennis Schröder und Co. einen Erfolg nach Verlängerung bei den Brooklyn Nets.
Carmelo Anthony hat seinen ersten Gamewinner nach seiner Rückkehr in die NBA verbucht. Die Cleveland Cavaliers verlieren trotz eines bärenstarken Kevin Love knapp.
Cleveland Cavaliers (10-27) - Detroit Pistons (14-24) 113:115 (BOXSCORE)
- Am Dienstag wurde bekannt, dass Blake Griffin den Pistons wegen einer Knie-OP lange fehlen wird, trotzdem reichte es auch ohne den Power Forward in Cleveland zum Sieg. Derrick Rose erzielte von der Bank kommend 24 Punkte (9/21 FG, 7 Assists) und versenkte obendrein auch noch den Floater zum Sieg mit noch 27 Sekunden auf der Uhr.
- Dabei lagen die Pistons noch zu Beginn des vierten Viertels mit 91:110 in Rückstand, doch die Cavs trafen dann nur noch 24 Prozent ihrer Versuche und konnten auch Rose nicht mehr kontern. Collin Sexton (20, 7/19 FG) trat zunächst scheinbar auf die Seitenlinie, was von den Refs richtigerweise korrigiert wurde. Der Point Guard bekam also eine weitere Chance, doch sein Floater berührte nicht einmal den Ring.
- Andre Drummond, der 23 Punkte, 20 Rebounds und 5 Assists auflegte, machte dann mit einem verwandelten Freiwurf bei noch einer Sekunde auf der Uhr alles klar. Ein langer Pass von Love für Tristan Thompson fand nicht mehr das Ziel. Das Highlight des Spiels besorgte aber Griffin-Ersatz Sekou Doumbouya, der im ersten Viertel mit einem gewaltigen Slam über Thompson (8, 15 Rebounds) auf sich aufmerksam machte.
- Für die Cavs war der zuletzt unzufriedene Kevin Love mit 30 Punkten (12/15 FG, 4/6 Dreier) der beste Scorer, in der Crunchtime sah der Forward aber nicht mehr den Ball. Cedi Osman streute 17 Zähler ein, Rookie Darius Garland verbuchte 12 Punkte, konnte aber auch nicht die vierte Heimniederlage am Stück verhindern.
Toronto Raptors (24-13) - Portland Trail Blazers (16-22) 99:101 (BOXSCORE)
- Es war der Abend von Carmelo Anthony. Der Forward der Blazers erzielte nicht nur einen Saisonbestwert von 28 Punkten (10/17 FG, 7 Rebounds) in Kanada, er versenkte auch den entscheidenden Wurf aus der Mitteldistanz zum Sieg seiner Blazers.
- Dabei lagen die Gäste fast die komplette Spielzeit gegen die ebenfalls dezimierten Raptors in Rückstand. Vor allem Kyle Lowry (24, 10 Assists) bereitete den Blazers lange Zeit große Probleme, sodass Toronto zwischenzeitlich mit 14 Punkten in Führung war. Auch nach drei Vierteln betrug der Vorsprung noch 9 Zähler, doch Anthony und Damian Lillard brachten die Gäste zurück ins Spiel.
- Lillard, der 11 seiner 20 Punkte (5/11 FG, 9 Assists) im Schlussabschnitt verbuchte, war es auch, der 38 Sekunden vor dem Ende mit einem extrem tiefen Dreier die Partie ausglich. Patrick McCaw warf danach für Toronto den Ball weg, wodurch Portland die Chance auf den Sieg bekam - und diese in Person von Anthony auch gnadenlos ausnutzte.
- C.J. McCollum, der den Assist für Melo spielte, war mit 10 Zählern (5/19 FG) und 6 Assists eher unauffällig, dafür machte Hassan Whiteside (14, 16 Rebounds, 7 Blocks) erneut einen starken Eindruck. Bei Toronto kam Serge Ibaka (17, 11 Rebounds) auf ein Double-Double, von den Reservisten erzielten Oshae Brissett und Chris Boucher (je 12) eine zweistellige Ausbeute.
Die OKC Thunder feiern dank einer Crunchtime-Show von Chris Paul einen Sieg nach Verlängerung, während die Phoenix Suns daheim komplett einbrechen.
Brooklyn Nets (16-20) - Oklahoma City Thunder (21-16) 103:111 OT (BOXSCORE)
- Chris Paul bleibt einer der besten, wenn nicht gar der beste Crunchtime-Spieler in dieser Saison. Bei den Brooklyn Nets sah wenige Minuten vor dem Ende alles nach einer OKC-Pleite aus, bevor CP3 10 der letzten 12 Thunder-Punkte erzielte und damit eine Verlängerung erzwang. Insgesamt erzielte der Point God 20 seiner 28 Zähler (9/15 FG) nach dem dritten Viertel.
- Allerdings müssen sich die Nets für diese Niederlage auch an die eigene Nase packen, vor allem Spencer Dinwiddie (14, 6/21 FG) wird heute Nacht eher schlecht träumen. Nicht nur führten die Nets knapp vier Minuten vor dem Ende mit 106:99, sie hätten sich auch 12 Sekunden vor Schluss einen entscheidenden Vorteil verschaffen können.
- Dennis Schröder hatte sich einen kapitalen Fehler geleistet, als er sich beim Stand von 101:101 beim Einwurf des Gegners ein überflüssiges Foul abseits des Balles einhandelte. Dinwiddie vergab aber den Freiwurf und der Nets-Guard konnte auch im Anschluss im Eins-gegen-Eins gegen Schröder nicht scoren, sodass es in die Verlängerung ging.
- Dort erzielten die Gastgeber nur noch magere 2 Pünktchen (1/8 FG), während für OKC erst Shai Gilgeous-Alexander (22) das Scoring eröffnete und Paul mit zwei Jumpern in Folge für klare Verhältnisse sorgte. SGA brachte die Partie dann von der Freiwurflinie endgültig nach Hause. Schröder konnte nicht ganz an seine starken Leistungen der Vorwochen anknüpfen, kam aber dennoch auf 14 Punkte (5/16 FG) und 5 Assists.
- Für Brooklyn war Taurean Prince (21) lange heiß, der Forward traf fünf seiner ersten sechs Dreier, vergab dann aber seine letzten vier. Caris LeVert erzielte von der Bank kommend 20 Zähler. Jarrett Allen (12) machte mit zwei mächtigen Dunks über Mike Muscala auf sich aufmerksam, hinzu kam ein starker Block gegen Terrance Ferguson.
Memphis Grizzlies (16-22) - Minnesota Timberwolves (14-22) 119:112 (BOXSCORE)
- Die Memphis Grizzlies klopfen an die Tür zu den Playoffs. Durch den hart erkämpften Sieg gegen die Timberwolves liegen die Grizzlies nur noch ein halbes Spiel hinter Platz acht, den derzeit die San Antonio Spurs einnehmen. Matchwinner war Jaren Jackson Jr., der 21 Punkte erzielte und drei Distanzwürfe im vierten Viertel versenkte.
- Eingesetzt wurde der Big Man dabei mehrfach von Nr.2-Pick Ja Morant, der zu Beginn Foulprobleme hatte, dann aber von Minnesota nicht mehr zu stoppen war. Der Point Guard legte effiziente 25 Zähler (12/18 FG) sowie 7 Assists auf, nur die 5 Ballverluste befleckten seine Weste ein wenig. Vor allem im vierten Viertel hatten die Wolves keine Antwort, wie sie das Pick'n'Roll zwischen Morant und Jackson stoppen sollen, Memphis gewann den Abschnitt mit 37:28.
- Bester Scorer der Grizzlies war aber Dillon Brooks mit 28 Punkten, der seine Farben in der ersten Halbzeit im Rennen hielt, als nicht viel gelingen wollte. Memphis traf nur 28 Prozent von draußen, verbuchte dafür aber 62 Prozent in der Zone. Dabei half natürlich, dass Karl-Anthony Towns (Knie) weiter nicht mitmischen konnte.
- So war Rookie Jarrett Culver mit einem Karrierebestwert von 24 Punkten (8/11 FG, 3/5 Dreier) der beste Scorer der Gäste. Robert Covington verbuchte 17 Zähler (4/7 Dreier), dazu streute Jeff Teague von der Bank kommend 18 Punkte sowie 6 Assists ein.
Phoenix Suns (14-23) - Sacramento Kings (15-23) 103:114 (BOXSCORE)
- Fulminantes Comeback der Kings, die in Phoenix bereits mit 21 Punkten im dritten Viertel zurücklagen - und dennoch recht souverän gewannen. Nemanja Bjelica erzielte 14 seiner 19 Punkte im Schlussabschnitt und war damit eine der dominanten Figuren bei der Aufholjagd der Gäste.
- Noch im dritten Viertel hatten die Suns zwischenzeitlich mit 80:59 in Front gelegen, doch vor allem im Schlussabschnitt gelang dann gar nichts mehr. Die Gastgeber erzielten nur noch 16 Zähler, außer Devin Booker erzielte lediglich Deandre Ayton überhaupt noch ein Field Goal (1/8 FG außer Booker). Auch die 6 Ballverluste im vierten Viertel schmerzten extrem.
- Der wichtigste Faktor für das Kings-Comeback war aber der überragende Fox, der insgesamt 27 Punkte (dazu 6 Assists) erzielte und in der Schlussphase jegliche Hoffnungen der Suns im Keim erstickte. Zunächst traf der Guard beim Stand von 102:100 für die Kings einen Dreier und ließ wenig später einen weiteren Jumper folgen, davon erholten sich die Gastgeber nicht mehr.
- Ebenfalls wichtig war die Bank der Kings um Dewayne Dedmon (12, 10 Rebounds), Trevor Ariza (15) und Cory Joseph (10), die alle ein Plus-Minus von über 30 verbuchten. Auf Seiten der Suns stellte Booker (34) einen neuen Franchise-Rekord mit sieben aufeinanderfolgenden 30-Punkte-Spielen auf, doch der Guard hatte zu wenig Unterstützung. Ayton kam auf 21 Zähler, Kelly Oubre steuerte 17 bei, foulte aber im vierten Viertel aus.