NBA: Emotionaler Victor Oladipo rettet bei Comeback die Indiana Pacers und widmet Sieg den Absturzopfern

SPOX
30. Januar 202007:55
Victor Oladipo gab für die Indiana Pacers ein Traum-Comeback.getty
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Ein Jahr lang musste Victor Oladipo auf sein Comeback warten - beim Spiel seiner Indiana Pacers gegen die Chicago Bulls gab der All-Star dann gleich ein besonderes. Die OKC Thunder um Dennis Schröder fuhren einen sicheren Sieg ein.

In New York brannten derweil einige Sicherungen durch und es kam zu einer Rangelei.

Indiana Pacers (31-17) - Chicago Bulls (19-31) 115:106 OT (BOXSCORE)

  • 82 Regular Season-Spiele in Folge hatte Victor Oladipo aufgrund einer Knieverletzung im letztjährigen Januar aussetzen müssen, bevor er unter lautem Applaus des Publikums in Indianapolis endlich sein Comeback geben konnte. Tatsächlich trug der All-Star von 2018 in seinem ersten Spiel auch gleich wieder entscheidend zu einem schwierigen Sieg seines Teams bei.
  • Indiana tat sich ebenso wie Oladipo lange schwer, der zu Beginn rostig wirkte und insgesamt nur zwei seiner acht Würfe (1/7 Dreier) in 21 Minuten traf. Einer dieser Würfe jedoch, ein Dreier, glich das Spiel gegen die Bulls 10 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit aus. Es waren die letzten Punkte, bevor das Spiel in die Overtime ging.
  • Dort übernahm dann Malcolm Brogdon, der allein 7 von 15 Pacers-Punkten markierte und dabei einen mehr erzielte als Chicago insgesamt. Brogdon kam auf 15 Zähler, 9 Assists und 8 Rebounds, Topscorer der Pacers war T.J. Warren mit 25 Punkten. Domantas Sabonis kam auf 15 sowie 11 Rebounds. Bei den Bulls waren Chandler Hutchison (Career High 21 Punkte) und Zach LaVine (20) die punktbesten Spieler.
  • Mann des Tages war jedoch eindeutig Oladipo, der vor dem Spiel mit einem All-Star-Trikot von Kobe Bryant die Halle betrat. "Ich habe einfach geworfen. Mamba Mentality. Das war für Kobe, für Gigi, für alle, die in diesem Absturz ihr Leben verloren haben", sagte der Shooting Guard über seinen letzten Wurf. "Das war ein hartes, hartes Jahr. Aber harte Zeiten verweilen nicht. Harte Leute verweilen."

Brooklyn Nets (20-26) - Detroit Pistons (17-32) 125:115 (BOXSCORE)

  • Am Sonntag hatte sich Kyrie Irving noch nicht bereit gesehen, nach dem Tod seines Freundes Kobe Bryant schon wieder zu spielen, und die Partie gegen die Knicks verpasst, gegen Detroit kehrte Uncle Drew dagegen zurück ins Lineup. Die Nets ehrten dabei Bryant und seine Tochter Gianna mit einem Video-Tribut und indem sie die beiden Sitze freiließen, die Kobe und seine Tochter Gianna bei einem Besuch im Dezember eingenommen hatten.
  • Der beste Spieler beim Sieg gegen die Pistons war derweil Spencer Dinwiddie, der erstmals mit seiner neuen Nummer 26 spielte und 28 Zähler erzielte. Auch der Point Guard hatte Bryant geehrt, indem er von dessen alter Nr. 8 gewechselt war. Dinwiddie befeuerte Anfang des vierten Viertels einen Run der Pistons, der aus einer 4-Punkte-Führung ein letztlich ausreichendes 14-Punkte-Polster machte.
  • Dinwiddie erzielte seine Punkte dabei alle von der Bank; bei den Startern machten Taurean Prince (22) und Irving (20) auf sich aufmerksam. Für Detroit agierten Reggie Jackson (23), Derrick Rose (22) und Christian Wood (20) auffällig, 15:10 Dreier für Brooklyn waren letztlich der größte Unterschied.

New York Knicks (13-36) - Memphis Grizzlies (24-24) 106:127 (BOXSCORE)

  • Eigentlich war die Partie in New York längst entschieden und die meisten Knicks-Fans, die im vierten Viertel mal wieder "sell the team!" in Richtung Besitzer James Dolan skandiert hatten, bereits auf dem Weg nach Hause, als der größte Aufreger des Abends passierte. 48 Sekunden vor Schluss stieg Jae Crowder zum Dreier hoch, woraufhin bei Elfrid Payton die Sicherungen durchbrannten und dieser Crowder beim Wurfversuch in die erste Reihe schubste.
  • In der Folge entstand eine Rangelei, an deren Ende Crowder und Marcus Morris sowie natürlich Payton der Halle verwiesen wurden, gerade die Knicks-Spieler haben wohl mit Strafen zu rechnen. Zumal Morris unmittelbar nach dem Spiel behauptete, Crowder habe "weibliche Tendenzen" auf dem Feld. Für diese Aussage hat der Forward sich mittlerweile via Twitter entschuldigt.
  • Die Geschichte des Spiels war dabei schnell erzählt. Die Grizzlies übernahmen ab dem zweiten Viertel die Kontrolle und legten offensiv eine bärenstarke Partie hin - sieben Spieler punkteten zweistellig, auch die Quoten (50 Prozent aus dem Feld, 46 Prozent von der Dreierlinie) konnten sich mehr als nur sehen lassen. Topscorer war Dillon Brooks mit 27 Punkten, Ja Morant (18 und 10 Assists) sowie Jonas Valanciunas (12 und 13 Rebounds) kamen jeweils auf Double-Doubles.
  • Bei den Knicks war Morris mit 17 Zählern der beste Scorer. Julius Randle kam auf 16 und 14 Rebounds, Payton lieferte 15 sowie 11 Assists.

Damian Lillard hat das Privatduell gegen Russell Westbrook mal wieder für sich entscheiden können.

San Antonio Spurs (21-26) - Utah Jazz (32-15) 127:120 (BOXSCORE)

  • Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge war dieses Spiel für die Spurs besonders wichtig - wie gut, dass DeMar DeRozan exzellent aufgelegt war. Mit einem Season High von 38 Punkten führte der Shooting Guard San Antonio zum Sieg gegen eins der zuletzt besten Teams der Liga.
  • Obwohl LaMarcus Aldridge fehlte, starteten die Spurs überragend und legten den Jazz in Halbzeit eins 70 Punkte in den Korb - nur einmal hatte Utah in dieser Saison zur Halbzeit mehr kassiert. Dennoch reichte es nur zu einer 8-Punkte-Führung, da auch die Jazz gut drauf waren. So war in Hälfte zwei vor allem DeRozan gefordert, um den Vorsprung zu verteidigen.
  • Der frühere Raptor lieferte: 21 Punkte kamen nach der Pause, unter anderem traf er in den letzten drei Minuten noch zwei seiner patentierten Midrange-Jumper und 3/4 Freiwürfen. Da konnte letztlich auch der starke Donovan Mitchell (31) nicht mehr gegenhalten. Utah weist somit in der Northwest Division nun wieder die gleiche Bilanz auf wie Denver und teilt sich mit den Nuggets Platz drei in der Western Conference.
  • Jakob Pöltl stand dabei für Aldridge in der Starting Five und machte einen soliden Job: In 22 Minuten kam der Wiener auf 4 Punkte (2/2 FG), 8 Rebounds und 5 Assists. Sein Plus/Minus-Wert (+13) war der beste aller Spieler.

Sacramento Kings (17-30) - Oklahoma City Thunder (29-20) 100:120 (BOXSCORE)

  • Nach der Pleite gegen die Dallas Mavericks haben sich die Thunder schnell erholt und gegen die Kings den bereits sechsten Sieg aus den letzten sieben Spielen eingefahren. Topscorer war dabei Dennis Schröder, der mit bärenstarken 24 Punkten (8/13 FG, 9 Assists) ein im Kollektiv sehr gut aufgelegtes OKC-Team anführte.
  • Die Thunder diktierten das Geschehen von Beginn an, wobei das erste Viertel noch von wenig Scoring geprägt war (23:16). Danach jedoch kam OKC zunehmend ins Rollen, legte nacheinander 36 und 37 Punkte auf - vor dem letzten Durchgang betrug der Vorsprung dann schon 20 Punkte und das Spiel war entschieden.
  • Während man sich an die guten Leistungen von Schröder, Danilo Gallinari (19) oder Shai Gilgeous-Alexander (17) derweil gewöhnt hat, machte in diesem Spiel vor allem auch Luguentz Dort auf sich aufmerksam. In seinem insgesamt 14. NBA-Spiel (und sechsten Start in Serie) zeigte der Rookie seinen bisher eindeutig besten Auftritt und erzielte hocheffiziente 23 Punkte (8/12 FG). Insbesondere seine 5/6 von der Dreierlinie dürften Coach Billy Donovan gut gefallen.
  • Kings-Coach Luke Walton musste derweil schon länger suchen, um etwas zu finden, was ihm an dieser Leistung gut gefiel. Bogdan Bogdanovic (23 Punkte) und De'Aaron Fox (19) spielten immerhin individuell solide. Als Team waren die Kings jedoch ohne Chance, weil sie defensiv überfordert waren und vorne kaum Glück von draußen hatten (9/39 Dreier).

Portland Trail Blazers (21-27) - Houston Rockets (29-18) 125:112 (BOXSCORE)

  • Russell Westbrook und Damian Lillard sind seit mehreren Jahren ganz besonders motiviert, wenn sie gegeneinander antreten. Da machte diese Partie keine Ausnahme: Obwohl James Harden nach zwei Spielen Pause diesmal wieder mit von der Partie war, stand das Duell der beiden Point Guards klar im Vordergrund.
  • Westbrook (39 Punkte, 16/29 FG, 10 Rebounds, 6 Assists, 6 Turnover) führte seine Rockets dabei zum besseren Start, nach einem Viertel führten die Gäste mit 6. Im Anschluss übernahmen die Blazers jedoch umgehend die Kontrolle, insbesondere das zweite Viertel war mit +17 eine ganz klare Angelegenheit.
  • Vor dem letzten Viertel betrug die Führung +19, das war zu viel für Houston, um ein Comeback zu starten, zumal neben Westbrook nicht allzu viel ging: Harden kam auf 18 Punkte (5/18 FG), Austin Rivers und Ben McLemore lieferten von der Bank jeweils 17. Eric Gordon kam nach seinem Career High von 50 im letzten Spiel diesmal nur auf 8 Punkte, Isaiah Hartenstein kam nicht zum Einsatz.
  • Ganz anders Lillard. Dame verzauberte die Halle nicht nur mit Dreiern vom Logo, ausgerechnet gegen Russ verzeichnete er das erste Triple-Double seiner Karriere (36 Punkte, 11/21 FG, 10 Rebounds, 11 Assists, 8 Turnover) und führte eine Blazers-Offense an, die Houston starke 52 Prozent aus dem Feld einschenkte.
  • Sechs Spieler landeten dabei in Double Figures, wobei C.J. McCollum (22) und Trevor Ariza (21) neben Lillard am auffälligsten agierten. Carmelo Anthony spielte gegen sein Ex-Team eher unauffällig, arbeitete aber gut am Brett (6 Punkte, 2/11 FG, 15 Rebounds, 5 Assists).