"Ich will nicht, dass es hier nur um mich geht, denn uns alle verbindet etwas sehr Starkes mit Kobe", sagte Irving nach dem Sieg seiner Brooklyn Nets gegen die Detroit Pistons. Als im Barclays Center die Uhr herunterlief und der Heimerfolg in trockenen Tüchern war, hallten laute "Ko-be Bry-ant"-Sprechchöre durch die Arena, Irving hob beide Arme, damit die Fans noch lauter schreien würden.
Wie bei vielen Teams war Kobe für viele Spieler das Idol, auch bei Irving war dies keine Ausnahme. Für Kyrie war Bryant ein Mentor, 2012 forderte Irving Bryant in einem Video sogar zu einem Eins-gegen-Eins-Duell heraus - auch wenn Bryant dies nicht annahm.
Erst später entwickelte sich eine Mentor-Lehrling-Beziehung zwischen den beiden, wie Irving sich erinnerte: "Ich konnte ihn alles fragen. Es war egal, wie nervös oder wie viel Angst ich hatte, es war immer leicht, ihn mit Fragen zu löchern (...). Unsere Beziehung ging weit über den Basketball hinaus."
Irving suchte Rat bei Kobe Bryant
Irving war es auch, der Bryant um Rat bat, als LeBron James nach Cleveland zurückkehrte. Er wollte verhindern, dass es wie bei den Los Angeles Lakers zu Streitigkeiten zwischen den beiden Stars kommen würde. Auch als Irving sich in der Saison 2014/15 eine schwere Knieverletzung zuzog, kontaktierte er Kobe, um mit ihm zu sprechen.
Für Irving war es das erste Spiel nach dem Tod seines Mentors, auf das Spiel in der Nacht auf Montag hatte er verzichtet, nachdem kurz zuvor klar wurde, dass Bryant zusammen mit seiner 13-jährigen Tochter Gigi und sieben weiteren Personen bei einem Helikopter-Absturz ums Leben kam. Der Point Guard beendete daraufhin sein Warmup und verließ die Halle.
"Ich persönlich trauere immer noch und es wird sich noch eine Weile hinziehen", gestand Irving. "Es ist auch eine Form des Respekts."