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@svlkicker: Als Back-Up PG ist Dinwiddie für die Zukunft bei den Nets eigentlich verschenkt. Könnten nicht hier die Wolves zuschlagen und sich in Dinwiddie einen fähigen Einser holen? RoCo würde in der neuen Saison z.B. sehr gut neben Durant passen. Dinwiddie + Prince gegen RoCo + X?
Ich würde zustimmen, dass die Nets es sich wohl langfristig nicht leisten können, im Backcourt sowohl Kyrie als auch Dinwiddie und LeVert zu bezahlen. Es ist zwar gut und wichtig, viele Ballhandler zu haben, allerdings kommt mit Durant kommende Saison noch ein weiterer hinzu und es gibt andere Bedarfspositionen. Diese sehe ich auch am ehesten auf dem Flügel, weshalb ein Spieler wie Covington potenziell gut nach Brooklyn passen würde.
Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich mich dafür an Nets-Stelle tatsächlich von Dinwiddie trennen würde. Sein Vertrag ist aus Team-Sicht ein Geschenk (nur 34 Mio. bis Sommer 2022), dazu ist er ein verlässlicherer Spieler im Vergleich zu Irving und vor allem LeVert, weil er nicht diese häufigen Verletzungsprobleme mitbringt.
In dieser Saison ist Brooklyns Offensiv-Rating um fast 12 Punkte schlechter, wenn Dinwiddie nicht auf dem Court steht. Seine Zahlen sind die eines All-Stars - weshalb man ihn nicht, wie hier vorgeschlagen, für einen (guten) Rollenspieler wie Covington abgeben sollte. Der ja ebenfalls eine gewisse Krankenakte mit sich herumschleppt und kommende Saison 30 wird.
Gut möglich, dass die Nets Dinwiddie oder LeVert früher oder später abgeben müssen, Irving ist ja aufgrund seiner Freundschaft zu Durant untouchable - es ist aber für sie nicht nötig, diese Entscheidung zu überstürzen. In dieser Saison wird Brooklyn keine Bäume ausreißen, wichtig wird es ab der kommenden Spielzeit. Dann kann man evaluieren, wer am besten neben KD passt.
Sollte man Dinwiddie jetzt abgeben, dann nur für ein Godfather-Offer, also eins, das man nicht ablehnen kann; dafür müsste aber ein besserer Spieler als RoCo zurückkommen. Dinwiddies Vertrag ist gemäß Preis/Leistungs-Verhältnis einer der besten der gesamten Liga.
@arifked1: Capela zu den Hawks? Vor- oder Nachteil für die Rockets?
@lippe_sascha: Welches Paket für Capela wäre ein Win Win für beide Beteiligten?
@MeyerDigital: Welche Addition brauchen die Rockets noch?
Fassen wir diese drei Fragen mal zusammen, da sie alle im Prinzip das gleiche Thema behandeln. Da ich recht viele Fragen zu konkreten Trade-Szenarien bekommen habe: So etwas überlasse ich jedem, der Spaß an der Trade-Machine hat. Für mich ist das nichts, da man ohnehin nie ganz richtig liegt und mit seinen Spekulationen im Dunkeln tappt. Daher werde ich das etwas allgemeiner beantworten.
Die Rockets haben sich durch ihre Vertragsstruktur und vor allem den Westbrook-Trade, in dem sie eine Wagenladung Picks abgegeben haben, in eine problematische Lage gebracht: Sie haben insbesondere auf dem Flügel noch großen Bedarf, sie haben nur eigentlich fast nichts mehr zum traden. Und sie haben in Tilman Fertitta einen Besitzer, der einerseits gewinnen und andererseits keine Luxussteuer zahlen will. Das ist mit zwei Supermax-Deals im Kader wohl nicht zu leisten.
Daryl Morey versucht es trotzdem und hat als wertvolles Asset im Prinzip nur Capela, den er anbieten kann. Der Schweizer lässt sich eher opfern als Tucker, der Houstons wichtigster und vielseitigster Verteidiger ist, Gordon kann aufgrund seiner Vertragsverlängerung aus dem Sommer ohnehin nicht bewegt werden. Allerdings versucht Houston es wohl bereits seit dem Sommer und hat bisher kein adäquates Angebot für Capela bekommen.
Der Center ist dabei recht jung und günstiger als andere verfügbare Optionen wie etwa Andre Drummond oder Steven Adams, weshalb es sicherlich Interessenten gibt, Houston bräuchte aber idealerweise einen Flügelspieler und einen Center auf Starter-Level zurück, was schwierig werden dürfte. Vermutlich wird der Versuch vorsehen, mehrere Trades einzufädeln, in denen Houston erst Draft-Assets bekommt und diese dann für weitere Spieler verwendet.
Covington etwa würde den Rockets sehr gut zu Gesicht stehen, ein Traum-Szenario wäre auch weiter Iguodala, sollte dieser sich mit Memphis auf einen Buyout einigen und sich dann für Houston entscheiden. Das Problem ist jedoch, dass alle Contender oder Möchtegern-Contender diese Spieler haben wollen - und abgesehen von den Lakers sind alle flexibler als die Rockets.
Morey hat schon oft kreative Lösungen gefunden, ein Capela-Trade müsste aber sitzen, sollte es jetzt passieren, danach bliebe nämlich nahezu kein Chip mehr übrig. Und ich glaube nicht, dass es für den Schweizer genug gibt, dass Houston danach wie ein echter Titelkandidat aussieht. Allein schon deshalb, weil er ihr einziger großer Spieler mit genug Mobilität und gleichzeitig Kraft ist, um auch gegen Spieler wie Anthony Davis, Nikola Jokic oder Rudy Gobert nicht völlig überfordert auszusehen.
@Menetecel: Wird Kristaps Porziņģis bei Dallas in ein Spielsystem gepresst, das seine Stärken überhaupt nicht auf das Parkett bringt??
Das wäre mir zu harsch und wird auch der Tatsache nicht gerecht, dass die Mavericks in dieser Saison nach wie vor die (mit einigem Abstand) beste Offensive der Liga haben. In Luka Doncic hat Dallas eins der besten "Ein-Mann-Systeme" der Liga und insofern macht es auch Sinn, dass sich alle anderen Spieler hier unterordnen. Porzingis macht da trotz Maximalvertrag keine Ausnahme.
Sicher ist dabei noch nicht alles perfekt - das hat KP nach seinen 38 Punkten gegen Indiana ohne Doncic unlängst ja auch zugegeben. Doncic und KP können einander noch besser ergänzen, Porzingis kann nach seiner langen Verletzungspause noch konstanter werden. Er kann theoretisch etwas mehr tun als das, was die Mavs derzeit von ihm verlangen, so würde ich es ausdrücken.
Dennoch werden seine Stärken genutzt. Die wichtigste ist momentan offensiv nunmal seine Shooting Gravity. Porzingis wird viel als Spot-Up-Schütze eingesetzt, nach Davis Bertans nimmt er die zweitmeisten Würfe aus dem Catch&Shoot in der NBA. Prinzipiell spielt er oft wie ein überdimensionierter Shooting Guard und schafft damit jede Menge Platz für Doncic, aber auch die Roll-Men wie Maxi Kleber oder bis vor seiner Verletzung noch Dwight Powell.
Das spielt alles eine Rolle dabei, dass die Mavs offensiv so stark unterwegs sind. Seine Effizienz muss dabei zwar noch weitaus besser werden, das sollte mit mehr Timing aber auch möglich sein. Trotzdem leistet er definitiv jetzt schon seinen Beitrag, von der Defensive ganz zu schweigen. Selbst wenn er vorne bisweilen mehr wirkt wie ein Rollenspieler als wie ein Star.
Ein Wort vielleicht noch zum Thema Post-Ups, weil ja auch einige Ex-Spieler gerne mal fordern, dass KP wie ein klassischer Center eingesetzt wird: Stand jetzt ist das keine Stärke, sondern eine eklatante Schwäche in seinem Spiel. Es gibt ohnehin nicht mehr viele Spieler, die effektiv im Lowpost sind (Embiid, Jokic ...), aber er gehört nicht dazu.
Es fehlt ihm nicht nur an Moves, sondern auch an Kraft, um eine gute Position zu beziehen, weshalb etliche seiner Post-Ups in schwierigen Turnaround-Jumpern von weit draußen enden. Sein Körperschwerpunkt ist so hoch, dass er Probleme hat, einen Verteidiger ein wenig zu schieben. Carlisle hat Recht, wenn er betont, dass die Mavs viel bessere Optionen in der Offensive haben.
@Jatido09: Was hältst du von einem Trade der Knicks für Schröder? Eine Chance für ihn oder findest du die Situation bei den Thunder besser? Die Rolle als 6th wirkt ja eigentlich wie gemacht für ihn.
Das ist eine Frage der Prioritäten. Starten könnte er vermutlich bei den Knicks, allerdings müsste dort noch sehr viel passieren, bis er dabei auch wieder eine sportliche Relevanz erlangen könnte. Schröder hat in seiner letzten Saison bei den Hawks schon festgestellt, wie frustrierend so ein Rebuild sein kann, viel besser wäre die Situation in New York momentan nicht - und die Knicks beweisen auch seit Jahren nicht wirklich, dass sie wissen, wie sie da wieder rauskommen wollen.
In OKC ist die Lage völlig anders, momentan zumindest. Die Thunder sind mittlerweile sicher auf Playoff-Kurs, haben eine gewisse Kontinuität gefunden und verfolgen einen Plan, selbst wenn dieser vielleicht nicht langfristig mit Schröder umgesetzt wird. Sei's drum: Momentan werden seine Stärken in OKC ziemlich ideal eingesetzt. Als Instant Scorer von der Bank, der zumeist aber am Ende auf dem Court steht, ist er für mich perfekt aufgehoben.
Insbesondere das Zusammenspiel mit Chris Paul ist mit das Beste, was Schröder nach zwei insgesamt schwierigen Jahren passieren konnte. Schröder hat in dieser Saison gute Karten auf den Sixth-Man-Award und wird eine relevante Playoff-Rolle spielen, das könnten die Knicks ihm nicht bieten. Und das könnte potenziell auch bessere Teams auf den Plan rufen, die Schröder als Starter sehen.
In der kommenden Saison verdient Schröder nochmal 15,5 Mio. Dollar, danach wird er Free Agent. Wenn er die aktuelle Saison noch einmal bestätigen kann, sollte es dann nicht an Angeboten fehlen. Insofern wäre es für ihn momentan am besten, wenn OKC die Füße stillhält. New York verschleißt nicht nur Point Guards und war in den letzten Jahren für kaum jemanden ein guter Karriere-Schritt.
@lab_ole: Die Pacers spielen bisher eine gute Saison, habe eine gute Chance auf einen Home-Court Platz. Was kann Oladipo diesem Team auf dem Weg Richtung Platz 4, als auch in den Playoffs, noch geben bzw. kann er das Team noch auf ein weiteres Level heben?
Die Frage, ob und wie schnell Oladipo wieder an seine alte Form anknüpfen kann, ist vielleicht die spannendste im weiteren Saisonverlauf in der Eastern Conference. Die Pacers haben sich ohne ihn quasi ideal positioniert: Das Team ist tief, hat eine Identität und gewisse Kontinuität, ist sehr unangenehm zu spielen und voll im Rennen um den Heimvorteil.
Was noch fehlte, ist Star-Power und ein primärer Scoring-Punch, im Prinzip also genau das, wofür Oladipo steht. Theoretisch müssten sich die Pacers mit ihm vor keinem Ost-Team abgesehen von den überragenden Bucks verstecken, sollte er wieder die All-NBA-Form von vor zwei Jahren erreichen. Das Problem ist nun eben, dass man dies noch nicht voraussetzen kann oder sollte.
Er hat ein ganzes Jahr gefehlt und da jeder Spieler sich in unterschiedlichem Tempo wieder rehabilitiert, kann man bisher noch keine Prognose treffen. Laut einer alten Weisheit muss man ähnlich lang wieder im Einsatz sein, wie man verletzt war, um wieder sein altes Niveau zu erreichen, das wäre in Oladipos Fall nach bisher nur drei Spielen also noch sehr lange hin.
Gordon Hayward oder Paul George bestätigen diese These wohl - andere Spieler wie etwa Russell Westbrook etwa standen nach Verletzungen weitaus schneller wieder im Saft. Oladipos erste Einsätze deuteten an, dass zumindest sein offensives Timing noch lange nicht wieder da ist (bisher 20,5 Prozent FG). Er ist rostig, was allerdings auch nicht wirklich überrascht.
Es ist nun alles eine Zeitfrage. Knapp zweieinhalb Monate bleiben noch bis zum Playoff-Start, mehr als bei allen anderen Teams (vorbehaltlich größerer Trades) werden diese für die Pacers eine wichtige Vor- und Einspielphase sein. Oladipo hebt ihr Potenzial, das wahrscheinlichste Szenario lautet aber wohl, dass die Pacers erst im kommenden Jahr ihre Bestform erreichen können.