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NBA - Die Dallas Mavericks und ihre Probleme in der Defense: "Wir denken, dass wir das schon schaffen"

Maxi Kleber und Kristaps Porzingis sind die Anker der Mavs-Verteidigung.
© getty

Nach einem starken Saisonstart haben die Dallas Mavericks in den vergangenen Wochen merklich abgebaut. Dallas verliert zu oft enge Spiele, ein anderes Problem ist nun aber die Verteidigung, die zuletzt komplett eingebrochen ist. Wie Maxi Kleber gegenüber DAZN und SPOX erklärte, arbeiten die Texaner intensiv daran.

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Es gibt Dinge, die ziehen sich wie ein roter Faden durch die Saison der Mavs. Die Offensive der Texaner bleibt konstant auf einem historischen Niveau, egal ob Luka Doncic, Kristaps Porzingis oder ein anderer ausfällt. Die Mavs sind auf Kurs, eine der vom Rating her besten Offensiv-Saisons der Geschichte aufzulegen. Die andere Konstante bleibt die Schwäche in der Crunchtime.

Enge Spiele werden weiterhin nicht gewonnen, das Problem ist nun jedoch, dass die Mavs in der Zeit davor nicht bereits den Sack zumachen können. Aus den vergangenen 26 Spielen wurden in 12 laut stats.nba.com Clutch-Minuten gespielt. Das bedeutet, dass die Punktdifferenz in den letzten fünf Minuten mindestens einmal 5 Punkte oder weniger betrug. In den 14 Spielen, bei denen dies nicht der Fall war, stehen die Mavs bei 10-4, in engen Spielen bei 3-9.

An der Offense liegt es zunächst einmal nicht. Dallas produziert weiterhin 116 Punkte pro 100 Ballbesitze, was immer noch historisch gut und natürlich auch für Platz eins in der Liga gut ist. Dass die Mavs jedoch nach einem bärenstarken 21-10-Start nur noch eine ausgeglichene Bilanz (13-13) vorweisen können, liegt an der Defense.

Dallas Mavericks: Defense als vorherrschendes Thema

Diese ist von mittelmäßig auf gelinde gesagt ungenügend abgerauscht. Von allen Teams, die im Moment in der Postseason stehen würden, haben die Mavs in diesem Zeitraum das mit Abstand schlechteste Defensiv-Rating. 114 zugelassene Punkte pro 100 Possessions bedeutet Rang 25 in der kompletten Association.

Dabei spielen hier sogar noch die Partien in Orlando und Atlanta mit hinein, die offensiv zu den schlechteren Teams der Liga gehören und beide deutlich unter 110/100 Ballbesitzen blieben. Ein Trend, ob sich die Defense über den All-Star-Break tatsächlich gebessert hat, lässt sich daraus aber nur bedingt ablesen, auch weil bei den Hawks mit Luka Doncic und Kristaps Porzingis die besten Spieler der Mavs fehlten.

Mavs-Besitzer Mark Cuban sah sein Team dabei zudem ungerecht behandelt und hat sogar Protest gegen die Wertung des Spiels eingelegt. Es ist allerdings sehr fraglich, ob die Liga diesem Protest stattgeben wird.

Daher bleibt Defense das vorherrschende Thema in Dallas, wie auch Maxi Kleber, Dallas' bester Verteidiger, gegenüber DAZN und SPOX beteuerte: "Wir reden viel über Defense, wir konzentrieren uns darauf", erklärte der Würzburger. "Uns passieren noch zu häufig Absprachefehler. Wir wissen eigentlich, was wir machen wollen, aber manchmal haben wir verschiedene Optionen, wie wir einen Spieler stoppen wollen. Da müssen wir eine Linie finden, damit die Absprache passt und wir die Fehler minimieren können."

Transition und die schwachen Starts

Zu oft sind die Mavs aber auch zu nachlässig, machen es dem Gegner zu leicht, wie in diesem Beispiel. Dallas hat zu diesem Zeitpunkt gegen Utah einen 15:4-Run hingelegt, da ist ein solcher Fastbreak ein absoluter Killer. Eigentlich stehen vier Spieler hinter dem Ball, trotzdem kann Emmanuel Mudiay unbedrängt scoren.

mudiay-fastbreak
© NBA

Dies ist nur eines von mehreren Beispielen schlechter Transition-Defense der Mavs. Entsprechend fuchsig war auch Coach Rick Carlisle nach dem Spiel. "Unsere Verteidigung war schrecklich", polterte Carlisle und kreidete seinem Team mal wieder einen schwachen Start im heimischen American Airlines Center an.

Auch Kleber bestätigte dies gegenüber DAZN und SPOX: "Wir haben im Moment viele Auf und Abs. Auswärts haben wir eigentlich immer die richtige Einstellung und spielen mit hoher Intensität, daheim fangen wir manchmal zu locker an und denken, dass wir das schon schaffen. Da müssen wir uns deutlich steigern."

Die fehlenden Flügelverteidiger

Transition-Defense ist oft Einstellungssache, hier sind die Mavs über die Saison das schlechteste Team der Liga - und das, obwohl die Mavs nicht dafür bekannt sind, aggressiv Offensiv-Rebounds nachzugehen, wodurch man eine gewisse Anfälligkeit für gegnerische Fastbreaks mit einkalkuliert.

Locker dürften es die Texaner eigentlich nicht nehmen. Natürlich kann Dallas mit seiner Offense an einem guten Tag jeden schlagen, allerdings fehlen eben auch defensiv die Mittel. Es fehlt ein Stopper für den Flügel, dafür wurde mit Michael Kidd-Gilchrist auf dem Buyout-Markt zugeschlagen - dem einstigen Nr.2-Pick fehlt zum veritablen 3-and-D-Spieler allerdings die Komponente des Wurfes nahezu komplett.

Gerade im Hinblick auf die Playoffs, wo insbesondere mit den beiden Teams aus L.A. sehr flügellastige Teams warten, ist dies ein Grund zur Sorge. Wer soll LeBron James, Kawhi Leonard oder Paul George stoppen? Der designierte Mann für solche Matchups war eigentlich Dorian Finney-Smith, der zwar giftig ist, aber nicht wirklich die nötige Länge mitbringt.

Fehlende Abstimmung im Pick'n'Roll

Die Mavs müssen zudem einen Weg finden, Doncic besser zu verstecken. Gegnerischen Teams gelingt es noch zu leicht, den defensivschwachen Slowenen zu attackieren, sei es durch Isolationen oder im Pick'n'Roll. Meist setzen die Mavs auf eine konventionelle Verteidigung, das heißt, der Big Man sinkt ein wenig ab und gibt den Wurf aus der Mitteldistanz ab.

Porzingis hat hier Fortschritte gemacht, steht aber noch nicht immer richtig beziehungsweise es mangelt an der Kommunikation. Gegen die Hawks mit Trae Young probierten die Mavs mal eine aggressivere Verteidigung aus und doppelten den Guard mehrfach mit einem Big Man, meist war dies Kleber.

Damit nahmen die Mavs in Kauf, dass Youngs Pick'n'Roll-Partner John Collins am Ende auf 35 Punkte und 17 Rebounds kam. Young hatten die Mavs aber immerhin drei Viertel lang gut im Griff, was nach dessen 50 Zählern gegen Miami durchaus als Gewinn gewertet werden darf.

Maxi Kleber bemängelt fehlende Kommunikation

Es könnte auch eine Option für die Playoffs sein, schließlich fehlen den Mavs individuell gute Verteidiger - im Prinzip gilt das für alle Positionen. Um Playoff-tauglich zu sein, braucht Dallas zumindest eine mittelmäßige Verteidigung. Auch an der Kommunikation muss dringend weiter gearbeitet werden, wie Kleber in Bezug auf eine besonders bittere Niederlage erklärte.

"Wir müssen lernen, am Ende der Spiele bessere Entscheidungen zu treffen. Als Beispiel kann das Spiel in Washington herhalten", so Kleber zu DAZN und SPOX. "Da waren wir 1,8 Sekunden vor dem Ende mit 1 Punkt vorne und wir haben gesagt, dass wir alles switchen. Da kann so ein Fehler, dass Bradley Beal einen Korbleger bekommt, eigentlich nicht passieren."

Solche Abstimmungsfehler sind eines ambitionierten Teams tatsächlich unwürdig.

Der Spielplan der kommenden Tage dürfte Dallas nun etwas entgegen kommen, auch um einige Dinge auszuprobieren oder Automatismen zu entwickeln. In den kommenden neun Spielen wartet in Miami nur ein Gegner mit einer besseren Bilanz als die Mavs, erst Ende März wird es noch einmal happig.

Viel Zeit bleibt so oder so nicht mehr, vor dem Beginn der Postseason noch so etwas wie Kontinuität aufzubauen, die über die letzten Wochen in Dallas aufgrund von Verletzungen und anderen Problemen komplett verloren ging. "Ich hoffe, dass wir unseren Rhythmus finden. Wir brauchen schließlich noch ein paar Siege", so Kleber. Vor allem dann, wenn man in den Playoffs nicht bloß Kanonenfutter sein möchte.

Dallas Mavericks: Der Spielplan in den kommenden Wochen

DatumUhrzeitGegnerOrt
25. Februar2.30 UhrMinnesota TimberwolvesH
27. Februar2.30 UhrSan Antonio SpursA
29. Februar2 UhrMiami HeatA
1. März21.30 UhrMinnesota TimberwolvesA
3. März2 UhrChicago BullsA
5. März3.30 UhrNew Orleans PelicansH
7. März2.30 UhrMemphis GrizzliesH
9. März0 UhrIndiana PacersH
11. März1 UhrSan Antonio SpursA
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