LeBron war der beste Mann auf dem Parkett, auch wenn Anthony Davis mit 30 Zählern (11/19 FG, dazu 8 Rebounds) Topscorer der Lakers war. Die Nummer 23 der Lakers führte sein Team aber in der spannenden Schlussphase mit einigen guten Aktionen zum elften Sieg im zwölften Spiel.
Der 35-Jährige beendete die Partie mit 28 Zählern (7/17 FG, 12/14 FT), 9 Assists und 7 Rebounds bei nur 2 Turnover. Starke Unterstützung lieferte zudem Avery Bradley, der 24 Zähler und 6 Dreier beisteuerte. Kyle Kuzma kam zudem auf 8 Punkte und 10 Bretter von der Bank.
Auf der Gegenseite setzten sich Paul George und Kawhi Leonard am Ende erfolglos zur Wehr. PG-13 zeigte teilweise einen richtig starken Auftritt, er verbuchte 31 Punkte (9/16 FG), 6 Rebounds, 3 Assists und 3 Steals. Kawhi kam auf 27 Punkte (9/18 FG, aber 2/9 Dreier) und erhielt in Halbzeit eins "MVP"-Rufe aus dem weiten Rund des Staples Centers, das trotz des offiziellen Clippers-Heimspiels etwa 50/50 mit Clippers- und Lakers-Fans besetzt war.
Von der ersten Sekunde an lieferten sich die beiden Stadtrivalen ein intensives Duell auf Augenhöhe. Offene Würfe hatten auf beiden Seiten Seltenheitswert, entsprechend waren die Wurfquoten anfangs im Keller. Die Lakers gingen mit einem minimalen Vorteil in das zweite Viertel (27:25).
Intensives Duell zwischen den Lakers und Clippers
Das starke Bank-Lineup der Clippers brachte die Gastgeber im zweiten Abschnitt aber schnell wieder in Front. Den Rest erledigte scheinbar George, der seinem Team wenig später zu einer 9-Punkte-Führung verhalf. In der ersten Halbzeit legte er 19 Zähler auf.
LAC verpasste es jedoch, den Vorsprung weiter auszubauen. In einer knapp viereinhalb minütigen Phase ohne Clippers-Field-Goal robbten sich die Lakers nach und nach wieder heran, LeBron (16 Punkte in Halbzeit eins) und AD (15) übernahmen dabei wie gewohnt die Hauptlast. Zur Halbzeitpause führten die Clippers mit 53:49.
Nach dem Seitenwechsel fing Bradley langsam aber sicher an, von Downtown heiß zu laufen. Auch dank einiger guter Vorlagen von LeBron hämmerte er mehrere Dreier durch die Reuse und brachte die Lakers wieder in Führung - bevor PG-13 mit Back-to-Back-Triples eiskalt antwortete.
LeBron James entscheidet Partie für die Los Angeles Lakers
Von Bradleys heißem Händchen ließen sich aber offenbar die Teamkollegen anstecken. Kuzma und Davis streuten einige Dreier ein und brachten den Lakers auch mit LeBron auf der Bank ein wenig Abstand (85:81 nach drei Vierteln).
Im Schlussabschnitt war der King zurück auf dem Parkett und setzte mit einem eigenen Triple gleich mal eine Duftmarke. Gegen Mitte des vierten Durchgangs tankte sich LeBron stark zum Korb durch, sein And-One gefolgt von einem Davis-Jumper brachte die Lakers mit 12 in Front.
Zwar wehrten sich die Clippers in Person von Leonard und George noch nach Kräften, doch LeBron hatte immer die richtige Antwort parat. Mit einem And-One nach einem weiteren kraftvollen Drive setzte LeBron den Schlusspunkt 40 Sekunden vor dem Ende. Nun bekam der Lakers-Star "MVP"-Rufe von den Fans im Staples Center - und von seinen Teamkollegen bei seiner Auswechslung eine imaginäre Krone aufgesetzt.
Die wichtigsten Statistiken
LA. Clippers (43-20) vs. Los Angeles Lakers (49-13) 103:112 (BOXSCORE)
- In Halbzeit eins trafen beide Teams unter 40 Prozent ihrer Feldwurfversuche, ein Indiz für die starke Defense mit hoher Intensität auf beiden Seiten. Doch gerade von Downtown ließen die Lakers und Clippers auch die seltenen offenen Versuche liegen. Nach den ersten 24 Minuten standen beide Teams bei jeweils 2/14 Dreiern (14,3 Prozent).
- Die Dreierschwäche an diesem Abend galt aber nicht für Bradley, der allein 6 von 12 Dreier und damit mehr als die Hälfte der Lakers-Triples versenkte. Insgesamt lieferten die "Gäste" in der zweiten Hälfte ein besseres Bild von Downtown ab, am Ende standen die Lakers bei 10 von 35 Dreiern (28,6 Prozent). Die Clippers trafen nur 7 ihrer 31 Versuche aus der Distanz (20 Prozent).
- Dass die Tiefe der Clippers ein Vorteil im Vergleich zum Stadtrivalen ist, war schon vor der Partie bekannt. Im direkten Duell stellten Montrezl Harrell (20 und 8 Rebounds) und Co. genau dies nochmals unter Beweis. Das Duell der Reservisten ging mit 37:25 an die Clippers. Kentavious Caldwell-Pope verhinderte mit einigen guten Aktionen in der zweiten Halbzeit, dass es noch deutlicher wurde.
- Da es von Downtown nicht so richtig lief, setzten die Lakers im Spielverlauf vermehrt auf den Drive. Dabei profitierten sie auch davon, dass die Clippers in den meisten Fällen alles switchten und Purple-and-Gold so Mismatches erzwingen konnte. Gerade LeBron kam in der Schlussphase immer wieder zum Korb, die Lakers trafen insgesamt 20 ihrer 30 Abschlüsse in der Restricted Area. Die Clippers hatten in direkter Ringnähe etwas mehr Probleme (17/34).
L.A. Clippers vs. Los Angeles Lakers: Die Stimmen zum Spiel
LeBron James (Lakers): "Das war ein harter Kampf zwischen zwei Teams, die sich auf die Playoffs vorbereiten. Wir haben in erster Linie mit unserer Defense gewonnen und teilweise auch mit unserer Offense. Das war ein wichtiges Wochenende für uns, wir wollen von niemandem gesweept werden. Avery Bradley war der Grund, warum wir im dritten Viertel einen Lauf starten konnten."
Der Star des Spiels
LeBron James. Der King war zwar nicht der Topscorer seines Teams, dennoch war er gerade in der Crunch Time klar der beste Mann. Mit teils hervorragenden Drives gegen Leonard oder George erarbeitete er sich seine Zähler und Trips an die Freiwurflinie. Dazu glänzte der 35-Jährige wieder einmal als Playmaker - und sogar mit Einsatz und Hustle in der Defense.
Der Flop des Spiels
Lou Williams. Die Bank der Clippers wurde weiter oben bereits gelobt, Sweet Lou muss dabei allerdings etwas ausgeklammert werden. Der 33-Jährige erzielte magere 7 Punkte und stand bei 3/11 aus dem Feld, auch defensiv wurde er von den Lakers richtigerweise als Schwachstelle auserkoren. Da ist man vom amtierenden Sixth Man of the Year anderes gewöhnt.
Die Szene des Spiels
Nur ein Sekündchen passte LeBron im High-Post gegen Kawhi nicht auf, das reichte aber schon. Als der Lakers-Star kurz seinen Kopf zur Seite drehte, um Anweisungen an seine Defense zu geben, zog die Klaue mit einem Spin-Move in die entgegengesetzte Richtung an LeBron vorbei. Das Resultat: Ein krachender Dunk. Im vierten Viertel revanchierte sich LeBron aber mit einer ganz ähnlichen Situation.