NBA: LeBron James und die Los Angeles Lakers verlieren gegen die Nets - Boston Celtics trotzen Mega-Comeback

SPOX
11. März 202008:11
LeBron flirtet gegen die Nets an einem Triple-Double - dennoch verlieren die Lakers denkbar knapp.getty
Werbung

Nach zwei Siegen gegen die Spitzenteams der Liga haben die Los Angeles Lakers einen Krimi gegen die Brooklyn Nets verloren. Dabei lassen LeBron James und Anthony Davis jeweils gute Chancen in der Schlussminute liegen. Derweil retten die Celtics ihre Führung gegen den heiß laufenden Victor Oladipo über die Zeit und die Rockets beenden ihren Negativlauf.

Trotz 19-Punkte-Führung müssen die Celtics in der Schlussphase in Indianapolis gewaltig zittern. Bradley Beal explodiert und versenkt die Knicks, die Bulls gewinnen das Kellerduell gegen Cleveland.

Indiana Pacers (39-26) - Boston Celtics (43-21) 111:114 (BOXSCORE)

  • Zum sechsten Mal in Folge stehen die Celtics in den Playoffs, die Teilnahme an der Postseason kann Boston nach dem Sieg gegen die Pacers niemand mehr nehmen. Diese gute Nachricht war nach der irren Achterbahnfahrt in Indianapolis sicherlich genau das richtige für die nach zwei Pleiten aufgewühlten Celtics-Fans.
  • Drei Viertel lang schienen die Gäste alles unter Kontrolle zu haben, das Resultat war eine 19-Punkte-Führung gegen Ende des dritten Viertels. Doch auf einmal kippte die Partie als Victor Oladipo so richtig heiß lief. Der 27-Jährige erzielte mit 27 Punkten einen Saisonbestwert, 12 davon kamen im Schlussabschnitt. Dazu lieferten auch Domantas Sabonis (28, 9 Rebounds und 8 Assists) und T.J. Warren (22) gute Auftritte ab.
  • Hinter dem starken Pacers-Trio starteten die Hausherren ihr furioses Comeback. Ein Dreier von Warren sorgte gut drei Minuten vor dem Ende für den Ausgleich, kurz darauf brachte Sabonis seine Farben tatsächlich in Front. Die Antwort lieferte auf der Gegenseite Daniel Theis, der von Downtown erneut ausglich, bevor Marcus Smart die Gäste nach einem schönen Drive wieder in Führung brachte. Kurz vor Schluss erhöhte der Guard (16 Punkte, 6/14 FG) von der Freiwurflinie, ein letzter Versuch von Justin Holiday scheiterte.
  • "Das haben wir wahrscheinlich gebraucht. In Rückstand zu geraten und dennoch einen Weg zu finden, zu gewinnen, ist wahrscheinlich eine gute Sache für uns auf lange Sicht", versuchte Celtics-Coach Brad Stevens dem Ganzen etwas Gutes abzugewinnen. In der Schlussminute hielt zudem immerhin die Defense den Angriffen der Pacers gut stand.
  • Topscorer der Kelten war Jayson Tatum (30, 11/22 FG, 6 Rebounds und 4 Steals), der vor allem im zweiten Viertel eine Menge Schaden anrichtete. Im letzten Durchgang hatte Indy ihn sowie Gordon Hayward (27 und 10 Rebounds) aber deutlich besser im Griff. Einen starken Job machte derweil Theis, der auf 20 Punkte (8/12 FG), 6 Bretter und 2 Blocks kam. Kemba Walker erwischte dagegen einen gebrauchten Abend (11, 3/12 FG).

Washington Wizards (24-40) - New York Knicks (20-45) 122:115 (BOXSCORE)

  • Comebacks waren auch im Spiel der Wizards gegen die Knicks das große Thema, die Betonung liegt hier allerdings auf dem Plural. Zunächst schenkten die Wizards einen deutlichen Vorsprung her, bevor die Hausherren selbst noch einmal die Partie drehten. Das machten in erster Linie die 40 Punkte von Bradley Beal möglich.
  • Washington erwischte den besseren Start und lag früh mit 14 Zählern in Front. Bis zur Halbzeitpause war das aber vergessen, die starke Bank der Knickerbockers um Bobby Portis und Frank Ntilikina (zusätzlich 10 Assists) mit jeweils 20 Punkten stellte die Partie auf den Kopf - auf einmal waren die Gäste bis auf 18 Zähler davongezogen.
  • Das ließ sich Beal aber nicht gefallen. Der Shooting Guard explodierte im dritten Abschnitt für 20 Punkte und brachte sein Team wieder heran. Mitte des vierten Durchgangs setzten sich dann erneut die Wizards ab, dieses Mal entscheidend.
  • Beal benötigte für seine 40 Zähler gerade einmal 25 Würfe (11 Treffer mit 4 Dreiern, dazu 14/16 FT), zusätzlich verteilte er 7 Assists. Shabazz Napier streute 21 Punkte ein, Thomas Bryant legte ein Double-Double auf (14 und 10 Rebounds). Moritz Wagner durfte 21 Minuten ran und kam auf 10 Zähler sowie 3 Bretter, Isaac Bonga kam aufgrund einer Leistenprellung nicht zum Einsatz.

Chicago Bulls (22-43) - Cleveland Cavaliers (19-46) 108:103 (BOXSCORE)

  • Licht und Schatten beim Starter-Debüt für Coby White. Nach zuletzt guten Leistungen als Sixth Man durfte der Rookie erstmals in seiner Karriere von Beginn an für die Bulls auflaufen. Er bedankte sich mit 20 Punkten - leistete sich aber auch 9 Ballverluste (Career-High). Dennoch holte sich Chicago nach drei Niederlagen in Folge endlich wieder einen Sieg.
  • Über weite Strecken lieferten sich die Bulls und Cavs ein Duell auf Augenhöhe, erst ein 11:2-Lauf brachte Chicago im vierten Viertel auf die Siegerstraße. Otto Porter Jr. startete diesen Run mit einem And-One, kurz darauf erhöhte er den Bulls-Vorsprung mit einem "richtigen" Dreier auf 10 Zähler. Zwar hielten die Cavs die Spannung am Leben, doch ein Offensiv-Rebound und anschließende Freiwürfe von Shaquille Harrison machten 13 Sekunden vor dem Ende alles klar.
  • In Abwesenheit von Zach LaVine (Quadrizeps-Verletzung) waren auf Seiten der Hausherren neben White Wendell Carter Jr. (17) sowie Lauri Markkanen, Denzel Valentine und Porter Jr. mit je 15 Zählern die besten Scorer. Collin Sexton versuchte mit 26 Punkten dagegenzuhalten, Andre Drummond kam auf 21 Zähler und Kevin Love auf 17. Der Big Man traf aber nur 2 seiner 13 Dreier.

Nach vier Niederlagen in Folge befreien sich die Rockets dank James Harden und Russell Westbrook aus ihrem Tief. Die Grizzlies müssen eine Pleite im Playoff-Rennen hinnehmen - die Blazers nutzen das aus.

Houston Rockets (40-24) - Minnesota Timberwolves (19-45) 117:111 (BOXSCORE)

  • Nach der Blowout-Pleite gegen die Magic vor wenigen Tagen hatte James Harden angekündigt, dass die Rockets dies nicht auf sich sitzen lassen werden. Mit 37 Punkten (11/19 FG, 5/10 Dreier) zeigte The Beard eine starke Antwort, auch wenn für Houston an diesem Abend erneut nicht alles rund lief.
  • Zunächst waren die Timberwolves die bessere Mannschaft, bis kurz vor dem Ende des dritten Viertels liefen die Rockets einem Rückstand hinterher. Dann machten die Hausherren aber ernst, vor allem in Person von Russell Westbrook und eben Harden. Russ sorgte mit einem persönlichen 7:0-Lauf für den Ausgleich, dann hämmerte Austin Rivers mit dem Buzzer einen Dreier durch die Reuse.
  • Houston ging also mit einem kleinen Vorsprung in den Schlussabschnitt, in dem dann Harden aufdrehte. 11 seiner 37 Zähler erzielte er im letzten Durchgang, unter anderem dank einiger Stepback-Dreier. Auch Westbrook und Eric Gordon steuerten ihren Teil bei und Houston ließ nichts mehr anbrennen.
  • Westbrook half mit 27 Punkten (11/17 FG) die Niederlagenserie nach vier Spielen zu beenden, Gordon kam bei seinem Comeback nach Knieproblemen auf 16 Punkte. Auf der Gegenseite wehrte sich D'Angelo Russell mit 28 Punkten nach Kräften (dazu 5 Assists, aber auch 6 Turnover), Juancho Hernangomez legte 18 Zähler und 10 Rebounds auf.

Memphis Grizzlies (32-33) - Orlando Magic (30-35) 115:120 (BOXSCORE)

  • Kleiner Rückschlag für die Grizzlies im hart umkämpften Playoff-Rennen der Western Conference. Trotz eines zwischenzeitlichen Vorsprungs von 17 Zählern hat Memphis gegen die Magic verloren - und das an einem Abend, an dem zeitgleich die Spurs und Trail Blazers Siege einfahren konnten. Dennoch hat Memphis weiterhin ein kleines Polster vor Platz neun (3,5 Spiele).
  • In Halbzeit eins kontrollierten die Hausherren lange Zeit das Geschehen, erst nach dem Seitenwechsel kam die Offense der Magic besser in Fahrt, sodass sich Orlando nach und nach wieder heranrobbte. Im Schlussabschnitt fing dann Terrence Ross ordentlich Feuer, gut eine Minute vor dem Ende brachte er die Magic mit zwei Dreiern in Folge auf die Siegerstraße.
  • Zwar gaben sich die Grizzlies noch nicht geschlagen, doch ein relativ offener Versuch von Downtown von Tyus Jones 2 Sekunden vor Schluss zum möglichen Ausgleich war zu kurz. So gingen also die Magic zum dritten Mal in Folge als Sieger vom Parkett, Ross avancierte mit 24 Punkten (18 im Schlussabschnitt!) zum Helden für die Gäste.
  • Michael Carter-Williams kam zudem auf 20 Punkte von der Bank, während Nikola Vucevic 19 Zähler, 11 Rebounds und 7 Assists auflegte. Auf Seiten der Grizzlies hielt Big Man Jonas Valanciunas stark dagegen (27 und 16), Ja Morant und Dillon Brooks steuerten jeweils 21 Punkte bei.

San Antonio Spurs (27-36) - Dallas Mavericks (39-27) 119:109 (Spielbericht)

Portland Trail Blazers (29-37) - Phoenix Suns (26-39) 121:105 (BOXSCORE)

  • Des Grizzlies Leid ist des Blazers Freud. Portland sicherte sich gegen die Suns einen wichtigen Erfolg im Playoff-Rennen und gleichzeitig das erste Erfolgserlebnis nach zuvor zwei Niederlagen. Die Entscheidung fiel gegen die angeschlagenen Gäste aber erst im vierten Viertel.
  • Fast eine Woche nachdem Phoenix die Hausherren mit 127:117 und 19 Dreiern geschlagen hatte, revanchierte sich Portland, indem Damian Lillard und Co. dieses Mal selbst ein Dreierfeuerwerk ablieferten. Zwar beendeten die Blazers die Partie "nur" mit 17 Triples (bei 35 Versuchen, 48,6 Prozent), allein 7 davon kamen aber im Schlussabschnitt.
  • Den entschied Portland mit 39:27 für sich, die Gastgeber nutzten das heiße Händchen aus der Distanz, um sich wenige Minuten vor dem Ende entscheidend abzusetzen. Bester Mann war dabei Lillard, der auf 25 Punkte (5/10 Dreier) und 7 Assists kam, aber auch Trevor Ariza (22, 5/8 Dreier), C.J. McCollum (22), Carmelo Anthony (21, 5 Assists) und Hassan Whiteside (16 und 14 Rebounds) wussten zu überzeugen.
  • Auf Seiten der Suns, die sowohl auf Cameron Johnson als auch auf Deandre Ayton verzichten mussten, war Devin Booker mit 29 Punkten bester Scorer. Dazu verteilte er 9 Assists, genau wie Ricky Rubio, der zudem 21 Punkte beisteuerte. Dario Saric kam auf 24 Zähler und 11 Bretter, während bei Aron Baynes an diesem Abend nur wenig zusammenlief (7, 1/7 Dreier).

Die Clippers überrollen die hilflosen Warriors, während der Stadtrivale trotz starker Auftritte von LeBron James und Anthony Davis gegen die Nets verliert.

Golden State Warriors (15-50) - L.A. Clippers (44-20) 107:131 (BOXSCORE)

  • Leichtes Spiel für die Clippers. Die Gäste aus der Stadt der Engel hatten zu Gast beim schlechtesten Team der Western Confernce keinerlei Probleme, Kawhi Leonard führte sein Team mit 23 Punkten (9/14 FG) zum Sieg. Nach nur 25:15 Minuten Einsatzzeit durfte es sich die Klaue aber bereits auf der Bank gemütlich machen.
  • Bereits im ersten Viertel ließen die Clippers wenig Zweifel aufkommen, wer das Chase Center als Sieger verlassen wird - und spätestens nach dem zweiten Viertel war die Messe gelesen. L.A. baute den 13-Punkte-Vorsprung aus dem ersten Abschnitt noch vor der Halbzeitpause auf 28 Zähler aus. Davon konnten sich die Dubs nicht mehr erholen, stattdessen wurde es noch schlimmer (zwischenzeitlich 34 Punkte Rückstand).
  • Neben Kawhi zeigten auch Paul George und Patrick Beverley mit jeweils 15 Punkten eine solide Partie, mehr wurde von den Startern nicht verlangt. Auch ohne den verletzten Lou Williams (Wade) brachte die Bank den Sieg nach Hause, Reggie Jackson machte sein bisher bestes Spiel im Clippers-Trikot (16, 4 Assists bei 6/7 FG).
  • Die Warriors mussten ein weiteres Mal auf den kranken Stephen Curry verzichten, Head Coach Steve Kerr kündigte aber an, dass die Fans den Splash Brother wohl am Donnerstag zum Spiel gegen die Nets wieder zurück auf dem Parkett erwarten dürfen. Ohne Curry spielten sich gegen die Clippers Dragan Bender (23) und Andrew Wiggins (21) ins Rampenlicht.

Los Angeles Lakers (49-14) - Brooklyn Nets (30-34) 102:104 (BOXSCORE)

  • Was für ein Kraftakt von LeBron James und Anthony Davis im Schlussabschnitt - doch das reichte den Lakers nicht. Dabei hatte gar nicht viel gefehlt, um den Comeback-Versuch des Star-Duos der Traditionsfranchise aus Hollywood zu vergolden. Am Ende feierten aber doch die Nets.
  • Doch von vorne: Der Start begann aus Lakes-Sicht eigentlich recht vielversprechend. Nachdem bei den Siegen gegen die Bucks und Clippers von Downtown nicht viel fallen wollte, präsentierten sich die Lakers im ersten Viertel aus der Distanz richtig gut aufgelegt. Eine dreieinhalb-minütige Phase ohne Zählbares im zweiten Abschnitt brachte die Nets aber wieder heran.
  • Und nicht nur das, angeführt von Spencer Dinwiddie (23 und 7 Assists) und Caris LeVert (22) übernahmen die Gäste aus dem Big Apple gegen Ende des dritten und nochmals Mitte des vierten Viertels eine 9-Punkte-Führung. Verbesserte Lakers-Defense einerseits und die stark auftrumpfenden LeBron und AD andererseits machten es aber erneut spannend.
  • 10 seiner 29 Punkte legte der King im letzten Durchgang auf, Davis kam auf 8 Zähler allein im vierten Abschnitt. Gemeinsam führten sie die Lakers zurück, doch in den Schlusssekunden ließ das Duo richtig gute Möglichkeiten liegen. Nach dem Führungstreffer von Dinwiddie, tankte sich zunächst LeBron stark zum Korb durch, sein Layup tänzelte aber nur über den Ring und fiel raus. Der Loose-Ball ging aber an L.A.: Erneut startete LBJ einen Drive zum Korb, dieses Mal kickte er aber raus zu Davis. Dessen völlig offener Dreier zum Sieg mit dem Buzzer war aber einen Tick zu lang - Sieg für die Nets.
  • Neben seinem Scoring überzeugte LeBron auch mit 12 Rebounds und 9 Assists. Davis verbuchte insgesamt 26 Zähler (20 davon in Halbzeit zwei) und 8 Bretter, während Kyle Kuzma immerhin noch 14 Punkte von der Bank aus einstreute. Dennoch stand am Ende des Tages die erst zweite Lakers-Pleite aus den vergangenen 13 Partien.