Vor den Auftaktspielen zwischen den Lakers und den L.A. Clippers sowie den New Orleans Pelicans und Utah Jazz machten beim Abspielen der US-Nationalhymne alle Profis mit, sie trugen T-Shirts mit dem Schriftzug der Bewegung Black Lives Matter (schwarze Leben zählen).
Strafen wird es dafür nicht geben, das stellte NBA-Boss Adam Silver klar. "Ich respektiere den gemeinschaftlichen Akt des friedlichen Protests und werde unsere langjährige Regel, die das Stehen während der Nationalhymne verlangt, nicht durchsetzen", hieß es in einer Stellungnahme.
"Es gab Fortschritte", sagte James (35) zu den gesellschaftlichen Entwicklungen: "Aber in der Vergangenheit, als es diese Fortschritte gab, haben wir unseren Fuß ein wenig vom Gas genommen. Das können wir nicht tun. Es gibt weiterhin viel Rassismus, soziale Ungerechtigkeit und Polizeigewalt."
James will das Thema in Orlando/Florida, wo die NBA ihre Saison nach der Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie zu Ende spielt, weiter in den Mittelpunkt rücken: "Wir bleiben mit dem Fuß auf dem Gas, so wie wir es seit zwei Monaten getan haben."
Er hoffe, die Spieler würden Colin Kaepernick, der in der NFL als erster mit dem knienden Protest begann, stolz machen, erklärte LeBron weiter: "Kap war jemand, der aufgestanden ist, als die Zeiten ungemütlich waren. Als die Leute noch nicht verstanden haben, dass es absolut nichts mit der Flagge zu tun hat und die Leute nicht zugehört haben. Ich habe zugehört. Wir danken ihm dafür, dass er alles geopfert hat."
LeBron James: Auch sportlich setzt er Ausrufezeichen
Auch sportlich setzte LeBron James ein Zeichen, beim 103:101 gegen die Clippers sorgte der dreimalige NBA-Champion zwölf Sekunden vor dem Ende per Korbleger für die Entscheidung. Er kam insgesamt auf 16 Punkte, bester Werfer der Lakers war Anthony Davis (34). Im zweiten Spiel des Tages ging es ebenfalls eng zu, Utah schlug New Orleans 106:104.
Die Lakers führen die Tabelle im Westen mit 50 Siegen und 14 Niederlagen vor den Clippers (44:21) an. Beide Teams sind schon für die Playoffs qualifiziert. In Orlando absolviert jede der 22 beteiligten Mannschaften acht Spiele, bevor die Meisterrunde beginnt. Die Bilanz aus der Hauptrunde wurde mitgenommen.
Das chinesischen Staatsfernsehen zeigte die Spiele nicht. CCTV boykottiert die NBA, nachdem es im vergangenen Oktober zu einem großen Streit gekommen war. Ein Funktionär der Houston Rockets hatte bei Twitter seine Unterstützung für die pro-demokratischen Demonstranten in Hongkong ausgedrückt.