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NBA Playoffs: Dominanter James Harden und starke Defense - Houston Rockets lassen den Oklahoma City Thunder keine Chance

James Harden führt die Houston Rockets zum Auftaktsieg gegen die Oklahoma City Thunder.
© getty

Die Houston Rockets haben einen beeindruckenden Start in die Playoffs gefeiert. Beim 123:108-Sieg gegen die Oklahoma City Thunder ist James Harden wieder einmal kaum zu stoppen. The Beard kann sich aber auch auf wichtige Unterstützung der Rollenspieler verlassen - und auf eine bärenstarke Defense, die Dennis Schröder und Co. weitestgehend abmeldet (hier geht es zu den Highlights der Partie).

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37 Punkte waren am Ende im Boxscore hinter dem Namen von Harden vermerkt. Dabei versenkte der Rockets-Star 12 seiner 22 Feldwurversuche und 6 von 13 Dreier, zusätzlich sammelte der Bärtige 11 Rebounds und 3 Assists (hier gibt es die Highlights von Harden im Video).

Abgesehen von Harden zeigten auch die Rollenspieler um Eric Gordon (21, 7/17 FG), Jeff Green (22, 8/12 FG, +28) oder Ben McLemore (14, 4/7 Dreier, +27) eine starke Leistung. Gleiches galt auch für die Team-Defense, die die Thunder vor allem in Halbzeit eins sehr gut in Schach hielt.

Einzig Danilo Gallinari, der OKC teils im Alleingang im Spiel hielt und die Partie mit 29 Punkten (9/17 FG) beendete, erreichte bei den Thunder so etwas wie Normalform. Chris Paul drehte erst im Schlussabschnitt auf und verpasste nur knapp ein Triple-Double (20 Punkte, 10 Rebounds und 9 Assists). Steven Adams steuerte ein Double-Double bei (17 und 12 Bretter).

Ansonsten enttäuschten aber vor allem Shai Gilgeous-Alexander (9 Punkte, 1 Assist) und Dennis Schröder, zumindest offensiv. Die beiden Guards kamen gegen die Rockets-Defense kaum zur Entfaltung, DS17 erzielte nur 6 Punkte bei 3 von 12 aus dem Feld (dazu 4 Assists). Immerhin lieferte der Deutsche aber teils starke Defense gegen Harden. Wirklich stoppen ließ der sich aber nicht.

Wie angekündigt mussten die Rockets dabei auf Russell Westbrook verzichten, der mit einer Quadrizeps-Verletzung vorerst ausfällt. Für ihn rückte Eric Gordon in die Starting Five. Auch OKC hatte in Person von Luguentz Dort (Knieprobeleme) einen Ausfall unter den Startern zu vermelden, dafür durfte Terrance Ferguson von Beginn an ran.

Uninspirierte Thunder-Offense - Rockets laufen heiß

Beide Seiten starteten mit einer sehr physischen Defense in die Partie, offensiv wollten die Würfe zunächst nicht wirklich fallen. Gerade bei den Thunder stotterte der Motor im ersten Viertel gewaltig (6/20 FG), die Offense wirkte uninspiriert ohne viel Bewegung. Dagegen lieferte die Rockets-Bank auch ohne Harden auf dem Parkett einige gute Minuten, Houston führte nach den ersten 12 Minuten mit 28:20.

Auch die Anfangsphase des zweiten Abschnitts gehörte den Texanern. Houston startete mit einem 9:0-Lauf und lag auf einmal mit 17 Zählern in Front. Mittlerweile waren die Rockets auch von Downtown in ihrem Rhythmus, ein Dreier von P.J. Tucker stellte Mitte des zweiten Viertels auf 58:37. Dann schickte OKC-Coach Billy Donovan jedoch das beste 5-Men-Lineup der Liga mit Paul, SGA, Schröder, Gallinari und Adams aufs Parkett, das die Thunder zumindest wieder in Schlagdistanz brachte. Dennoch ging es mit einer 68:52-Rockets-Führung in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich die Thunder-Offense verbessert, dennoch schafften sie es nicht, den Spielstand wirklich eng zu gestalten. Stattdessen antworteten die Rockets auf den Comeback-Versuch von OKC mit einem 13:2-Lauf, gekrönt von einem tiefen Harden-Dreier. Houston ging mit einer 21-Punkte-Führung in den Schlussabschnitt.

So etwas wie Spannung kam in den letzten zwölf Minuten nicht mehr auf. Gut vier Minuten vor dem Ende brachten zwei Dreier in Serie von CP3 gefolgt von einem Layup Oklahoma City immerhin auf 13 Punkte heran. Enger wurde es anschließend aber nicht mehr. Houston ließ nichts mehr anbrennen und holte sich den Sieg in Spiel 1.

Die wichtigsten Statistiken

Houston Rockets (4) vs. OKC Thunder (5) 123:108 (BOXSCORE), Serie: 1-0

  • Houston drückte insgesamt 52-mal aus der Distanz ab, davon landeten 20 Dreier im Korb (38,5 Prozent). Neben Harden lieferte dabei vor allem die Bank um McLemore (4/7 Dreier) und Green (3/7) ab, auch P.J. Tucker versenkte 3 Triples (bei 8 Versuchen). Damit konnten die Thunder (13/35 Dreier, 37,1 Prozent) trotz der soliden Quote nicht mithalten.
  • Normalerweise attackieren die Thunder-Guards eiskalt alle Mismatches nach Switches, gegen die starke Half-Court-Defense der Small-Ball-Rockets gab es die aber nur sehr selten. So kamen CP3, Gilgeous-Alexander und Schröder kaum in die Zone beziehunsweise zu ihren Lieblingsspots wie beispielsweise die Midrange im Fall von Paul. Zwischenzeitlich standen die drei Guards zusammen nur bei 2/15 aus dem Feld. Erst mit deutlich mehr Bewegung und mehr Pick'n'Rolls lief die Offense besser - Schröder und SGA kamen aber nie ins Rollen (zusammen 5/20 FG).
  • Einzig Adams nutzte in der Anfangsphase der Partie einige Mal das Matchup mit deutlich kleineren Verteidigern gut aus. Doch über die komplette Partie gesehen konnte sich OKC keinen Vorteil in der Zone erspielen. Stattdessen waren die Punkte in der Zone (44:38 Rockets) sowie auch das Rebound-Duell (46:36 Thunder) relativ ausgeglichen.
  • Durch den Ausfall von Westbrook sahen viele im Vorfeld der Serie die Minuten, in denen Harden eine Pause bekommt, als potenzielles Problem für die Rockets an. Das bestätigte sich in Spiel 1 jedoch nicht: Die Bank der Texaner machte einen außerordentlich guten Job. Zwar verließ sich Coach Mike D'Antoni auf eine gewohnt kleine Rotation, dennoch entschieden Green, McLemore und Austin Rivers das Bank-Duell mit 42:27 für sich.

Houston Rockets vs. Oklahoma City Thunder: Die Stimmen

James Harden (Houston Rockets): "Unser Ball-Movement war heute exzellent. Die Jungs hatten sehr viel Selbstvertrauen ihr ihren Wurf, wenn sie offen waren. Wenn sie nicht offen waren, haben sie den Ball weitergespielt und schnelle Entscheidungen getroffen."

Chris Paul (Oklahoma City Thunder): "Es ist ein anderes Team. Man spielt die gesamte Saison auf eine bestimmte Art und Weise und dann hat man ein Team, dass alles switcht. Das war aber erst Spiel 1. Wir werden einen Weg finden."

Der Star des Spiels: James Harden

OKC hatte kaum eine Antwort auf The Beard parat. Schröder machte fast als einziger Verteidiger im Eins-gegen-Eins einen guten Job gegen Harden, Ferguson oder auch Andre Roberson hatten dagegen kaum etwas zu melden. So legte der 30-Jährige sein 20. Playoff-Spiel mit mindestens 35 Zählern auf - nur LeBron James und Kevin Durant haben unter den aktiven Spielern mehr. Die Rockets-Bank war ebenfalls stark.

Der Flop des Spiels: Shai Gilgeous-Alexander

Rabenschwarzer Abend für den Guard. SGA fand nie wirklich in die Partie und war zu keinem Zeitpunkt ein Faktor, zumindest kein positiver. Shai kam nur selten an seinem Verteidiger vorbei und beendete die Partie mit mageren 9 Punkten bei 2 von 8 aus dem Feld.

Die Szene des Spiels

Wie soll man diesen James Harden verteidigen, wenn er - wie wenige Minuten vor dem Ende des dritten Viertels geschehen - mehrere Meter hinter der Dreierlinie mit Hand im Gesicht einfach abdrückt und auch noch trifft, als wäre es nichts Besonderes? Zumindest die Thunder hatten auf diese Frage keine Antwort. Ein weiteres Beispiel: Als Gallinari per Triple versuchte, OKC im letzten Durchgang nochmal etwas Leben einzuhauchen, konterte Harden. Natürlich per eiskaltem Stepback-Dreier. Natürlich trotz Verteidiger vor der Nase. Natürlich berührte der Ball kaum den Ring.

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