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NBA Playoffs: Houston Rockets setzen sich nach dramatischer Schlussphase in Spiel 7 gegen die Oklahoma City Thunder durch

Von Philipp Schmidt
Hardens Block sorgte bei den Rockets für Jubel.
© getty

Die Houston Rockets haben sich in Spiel 7 mit 104:102 gegen die Oklahoma City Thunder durchgesetzt und die zweite Playoff-Runde erreicht (hier geht's zu den Höhepunkten). Nach einem über 48 Minuten ausgeglichenen Spiel sorgte der zuvor enttäuschende James Harden für die entscheidende Szene, als er 1,5 Sekunden vor Schluss Luguentz Dort blockte.

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Zuvor hatte Harden nur 4 seiner 15 Würfe getroffen (1/9 Dreier) und kam nicht über 17 Punkte und 9 Assists (4 Turnover) hinaus. Alles egal nach diesem Block, der sogar der dritte Hardens in dieser Partie war. Besser machten es aus Rockets-Sicht Eric Gordon (21, 5/9 3FG), Robert Covington (21, 6/11 3FG) und Russell Westbrook (20, 9/20 FG, 10 Rebounds). Auch Jeff Green leistete von der Bank einen wichtigen Beitrag (13, 3/4 3FG).

Die Thunder, die sich durch 23 teils haarsträubende Turnover das Leben schwer machten, wurden von Luguentz Dort angeführt, der ein Career High von 30 Zählern verbuchte (10/21 FG, hier geht es zu den Highlights) und 6 seiner 12 Dreier traf. An Unterstützung mangelte es jedoch, abgesehen von Chris Paul, der sogar auf ein Triple-Double kam (19 Punkte, 12 Assist, 11 Rebounds). Shai Gilgeous-Alexander spielte über große Strecken ordentlich (19, 6/11 FG), vom zuletzt so starken Dennis Schröder kam sehr wenig (12, 5/17 FG, hier findet Ihr die Höhepunkte von DS17).

Steven Adams eröffnete die Partie mit einem krachenden Dunk. OKC zeigte sich zwar etwas treffsicherer, leistete sich im Gegenzug allerdings auch zahlreiche Turnover, sodass sich ein Spiel auf Augenhöhe entwickelte. Harden fand schwer in die Partie (1/6, 4 Punkte nach zwölf Minuten), während Schröder nach seiner Einwechslung mit 5 schnellen Punkten schnell auf Betriebstemperatur war. Nach bis zu 7 Punkten Rückstand führten die Thunder nach 12 Minuten knapp.

Während DS17 im zweiten Viertel ohne Punkte blieb, spielte sich Dort in den Vordergrund. Eigentlich für seine Defense bekannt, versenkte er 3 Dreier und kam auf 12 Punkte. Auch bei den Rockets fiel nun der Distanzwurf. Während sich Harden weiter primär in der Rolle des Ballverteilers betätigte, konnte sich Houston auf Gordon verlassen, der einen deutlich besseren Eindruck als in Spiel 6 hinterließ. Ein zwischenzeitlicher 12:2-Run brachte den Texanern ein kleines Polster, der bis zur Halbzeitpause wieder Geschichte war. 61:59 Houston.

James Harden entscheidet Serie mit Block gegen Dort

Obwohl Harden aus der Distanz weiter eine Fahrkarte nach der anderen warf, erwischten die Rockets den besseren Start in die zweite Hälfte. Westbrook führte das Team an, Gordon traf weiter, OKC musste fast vier Minuten warten, ehe ein anderer Spieler als Adams gescort hatte. Dort war es, der für die Thunder den Ton angab und mit einem Block gegen Austin Rivers ein Ausrufezeichen setzte. Schröder glich per Drive aus, dann übernahm wieder Ex-MVP Westbrook und besorgte eine 5-Punkte-Führung vor dem Schlussabschnitt.

Dann schlug die Stunde von CP3: Auf einen enorm schweren Layup ließ er zwei 2 Dreier folgen und brachte die Thunder erstmals seit dem zweiten Viertel wieder in Front - es war der Abschluss eines 10:0-Runs. Covington versenkte seine Distanzwürfe fünf und sechs, Dort gelang dies ebenfalls. Eine hektische Schlussphase war beim Stand von 99:99 eingeleitet.

Harden traf per Layup, Gordon klaute Paul den Bull. Houston konnte dies jedoch in zwei Versuchen nicht in Punkte umwandeln, was Gilgeous-Alexander mit einem völlig blanken Dreier am anderen Ende bestrafte. Tucker verwandelte einen Floater zum 103:102, Schröder vergab und nach einem Steal von Adams verwarf auch Paul seinen patentierten Midrange-Jumper 41 Sekunden vor Schluss. Auch Westbrook traf nicht, bevor Harden dann mit einem Block gegen Dort 1,4 Sekunden das größte Play des Spiels lieferte. Mit 1,1 Sekunden - Covington versenkte nur einen Freiwurf - erhielten die Thunder den Ball zurück. Da Harden sich vor dem Einwurf ein Foul leistete, konnte Gallinari zuvor auf -1 verkürzen, traf aber nicht. Der folgende Einwurf wurde abgefangen und die Rockets waren eine Runde weiter. Dort warten nun die Los Angeles Lakers um LeBron James und Anthony Davis.

Houston Rockets vs. Oklahoma City Thunder: Die Stimmen zum Spiel

Chris Paul (Thunder): "Die Niederlage geht auf mich. Es ist verdammt hart. Wir hatten genug Chancen, dieses Spiel zu gewinnen."

James Harden (Rockets): "Die letzten 60 Sekunden war ich wie betäubt. Ich erinnere mich an nichts mehr außer an das letzte Play."

Die wichtigsten Statistiken

Houston Rockets (4) vs. OKC Thunder (5) 104:102 (BOXSCORE), Serie: 4-3

  • Die Thunder gingen zu Beginn des Spiels äußerst sorglos mit dem Ball um, nach zwölf Minuten hatten sie bereits sieben Ballverluste auf dem Konto (Houston: 1). In der Folge wurde es nicht besser. 23 OKC-Turnover nutzte Houston für 28 Punkte. Die Rockets gaben den Spalding nur zwölfmal ab (12 Punkte).
  • In Spiel 6 fiel der Distanzwurf bei James Harden nur selten (3/11, Spiele 1-6: 34 Prozent), auch im entscheidenden Spiel lief es bescheiden für den Bärtigen. Die ersten 3 Versuche landeten auf dem Ring, auch ein zwischenzeitlicher Treffer konnten sein Selbstvertrauen nicht steigern. Es sollte der einzige erfolgreiche Abschluss bleiben (1/9).
  • Die Ansage an Luguentz Dort von OKC-Coach Billy Donovan ist klar: Neben elitärer Defense soll der 21-Jährige aus der Distanz abdrücken, wenn er nicht verteidigt wird. Stand Dort in der bisherigen Serie vom Perimeter bei mickrigen 18,4 Prozent (7/38), waren es in Spiel 7 6/12. Nette Randnotiz: Mit seinen 30 Punkten hat er James Harden als Thunder-Rookie mit den meisten Playoff-Punkten überholt.
  • Mike D'Antoni ist bekannt dafür, seine Rotationen in den Playoffs zu verkleinern und meist nur acht Spielern sein Vertrauen zu schenken. Gegen OKC trieb er dies in einem Do-Or-Die-Spiel auf die Spitze. Austin Rivers, der besagte achte Mann, stand nur 7 Minuten auf dem Feld. Nicht wesentlich anders sah es bei den Thundern aus, wo eine Sechser-Rotation um die Starter und Schröder durch Kurzeinsätze von Nerlens Noel und Darius Bazley erweitert.

Der Star des Spiels: Russell Westbrook

An einem Tag, an dem Harden abgesehen von einigen guten Szenen in der Schlussphase nahezu kein Faktor war, agierte Westbrook als klarer Anführer der Rockets. Er schaffte es (im Gegensatz zu früheren Auftritten), zumeist eine gute Mischung zwischen eigenen hochprozentigen Abschlüssen (nur 2 Dreier) und Pässen auf die offenen Dreierschützen zu finden, die seine Anspiele sehr oft nicht verwerteten (nur 2 Assists). Auch in der Defensive überaus engagiert. Ebenfalls überzeugend: Gordon, Covington und Dort.

Der Flop des Spiels: Danilo Gallinari

Schröder konnte nicht an seine zumeist guten Leistungen der vergangenen Spiele anknüpfen, auch die Leistungen von SGA und Adams hatten nicht mehr als das Label "solide" verdient. Es hätte also Hilfe von einem talentierten Offensivspieler gebraucht, der Gallinari eigentlich auch ist. Die Ausbeute: 4 Punkte (2/6 FG) und ein Plus/Minus von -16.

Die Szene des Spiels

An dieser Stelle kann nur der Block des Bärtigen kurz vor Schluss stehen, der zuvor einen absolut enttäuschenden Auftritt zeigte. Auch eine Erwähnung verdient hat allerdings der Chasedown-Block von Dort gegen Rivers, der deutlich spektakulärer, aber letztlich auch deutlich weniger wichtig war.

Rockets vs. Thunder: Die Serie im Überblick

SpielDatumUhrzeitTeam 1Team 2Ergebnis
119. August0.30 UhrHouston RocketsOklahoma City Thunder123:108
220. August21.30 UhrHouston RocketsOklahoma City Thunder111:98
323. August0 UhrOklahoma City ThunderHouston Rockets119:107 OT
424. August22 UhrOklahoma City ThunderHouston Rockets117:114
530. August0.30 UhrHouston RocketsOklahoma City Thunder114:80
61. September3 UhrOklahoma City ThunderHouston Rockets104:100
73. September3 UhrHouston RocketsOklahoma City Thunder104:102
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