Die Favoritenrolle in der Southeast Division ist klar verteilt. Der amtierende Ost-Champion aus Miami will erneut im Kampf um die Spitze mitmischen - dahinter entbrennt ein Kampf ums Mittelmaß. Mit den Hawks, Magic, Hornets und Wizards haben gleich vier Teams Ambitionen auf die hinteren Playoff-Plätze.
Die Hawks haben genug vom Verlieren, in der Offseason machten sie klar, in welche Richtung es gehen soll. Doch hat der Kader schon jetzt das Zeug für die Playoffs?
Atlanta Hawks: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Draft: Onyeka Okongwu (Nr. 6), Skylar Mays (50)
- Free Agency: Bogdan Bogdanovic (Sacramento Kings), Danilo Gallinari (OKC Thunder), Rajon Rondo (Los Angeles Lakers), Kris Dunn (Chicago Bulls), Solomon Hill (Miami Heat)
- Trade: Tony Snell (Detroit Pistons)
Abgänge
- Trade: Dewayne Dedmon (Detroit Pistons)
- Free Agency: Jeff Teague (Boston Celtics), Deandre' Bembry (Toronto Raptors), Charles Brown Jr., Treveon Graham, Damian Jones, Skal Labissiere
- Entlassen: Khyri Thomas
- Ruhestand: Vince Carter
Atlanta Hawks: Die wichtigsten Statistiken 2019/20
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
20-47 (Platz 14im Osten) | 107,0 (25.) | 114,4 (28.) | -7,4 (28.) |
Atlanta Hawks: Die Strategie
Drei Jahre ist der letzte Postseason-Trip für die Hawks mittlerweile schon her, für Trae Young hagelte es in seinen ersten beiden Jahren in der NBA einmal 53 und in einer verkürzten Saison 47 Pleiten. Das soll sich ändern und zwar möglichst schnell. Dafür nutzte Atlanta in der Offseason den großen Spielraum unter der Gehaltsobergrenze und rüstete ordentlich auf.
Getreu dem Motto "klotzen, nicht kleckern" schlugen die Hawks bei zwei der namhaftesten Free Agents der Offseason zu: Danilo Gallinari und Bogdan Bogdanovic. Beide liefern Scoring und zusätzliches Playmaking und können Franchise-Star Young entlasten. Zusätzlich polsterte General Manager Travis Schlenk mit Rajon Rondo und Kris Dunn den Backcourt auf, letzterer wird vor allem der bislang schwachen Defense helfen.
Auch auf den großen Positionen ist vieles neu in Georgia. Im Draft sicherten sich die Hawks an Position sechs Onyeka Okongwu, der das Potenzial hat, der beste Verteidiger des Jahrgangs zu werden. Zunächst wird er sich aber hinter Clint Capela einreihen, der zwar bereits vor der Trade Deadline im Februar von den Rockets geholt wurde, verletzungsbedingt aber noch kein Spiel für Atlanta bestritt.
gettyAtlanta Hawks: Die Schwachstellen
In Anbetracht der irren Zahlen, die Young vergangene Saison auflegte (29,6 Punkte und 9,3 Assists) vergisst man leicht, dass Atlanta dennoch die sechstschlechteste Offense der Liga stellte. Dieses Problem hat GM Schlenk in Angriff genommen. Fragezeichen bleiben aber bei der Defense - 2019/20 die drittschlechteste in der Association.
Der Backcourt um Young und Bogdanovic wird weiterhin sehr löchrig bleiben, weder Gallinari noch John Collins sind elitäre Verteidiger auf der Vier. Rückt der Italiener, der erstmal hinter Collins von der Bank kommen wird, in einem Crunchtime-Lineup womöglich auf die Drei, sieht es gegen gegnerische Flügelspieler noch finsterer aus.
Immerhin haben die Hawks mit Capela und Okongwu ein Upgrade auf der Center-Position bekommen, den beiden Bigs wird es beim Thema Rim Protection sicherlich nicht langweilig werden. Auf Dunn wird derweil viel Arbeit als bester Guard-Verteidiger neben Young oder Bogdanovic zukommen.
Offen ist aktuell zudem auch, wie Coach Lloyd Pierce die Minuten verteilt, um auch den jungen Spielern im Kader wie De'Andre Hunter, Kevin Huerter oder Cam Reddish genügend Zeit zur Entwicklung zu geben. Dies sollte trotz der Playoff-Jagd nicht zu kurz kommen.
Der Kader der Atlanta Hawks
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Trae Young | Bogdan Bogdanovic | Cam Reddish | John Collins | Clint Capela |
Rajon Rondo | Kris Dunn | De'Andre Hunter | Danilo Gallinari | Onyeka Okongwu |
Brandon Goodwin | Kevin Huerter | Tony Snell | Solomon Hill | Bruno Fernando |
Atlanta Hawks: Der Hoffnungsträger
Die Zukunft der Hawks steht und fällt mit Trae Young. Der 22-Jährige ist das Gesicht der Franchise und soll Atlanta möglichst schnell zurück in die Playoffs führen. Dafür hat er nun eine Menge Hilfe zur Seite gestellt bekommen, von der er auf dem Papier nur profitieren kann.
Young hatte vergangene Saison fast immer den Ball in den Händen, um für sich selbst oder beispielsweise aus dem Pick'n'Roll mit Collins für seinen Big zu kreieren. Einerseits wird Young dank der elitären Shooter in Person von Bogdanovic und Gallinari in solchen Situationen deutlich mehr Platz haben, andererseits wird er auch mehr Off-Ball agieren.
Dadurch verringert sich nicht nur der Druck auf den Schultern des Point Guards, vielmehr könnte er abseits des Balles um Screens jagen, Catch-and-Shoot-Dreier durch die Reuse hämmern und so in einer ganz neuen Rolle brillieren. Young selbst hat in der Offseason angekündigt, "alles Nötige" zu tun, um die Hawks in die Playoffs zu hieven.
Atlanta Hawks: Das Fazit
Unter Umständen könnte sich der Hawks-Kader im Laufe der Saison noch ein wenig verändern. Collins darf eine vorzeitige Vertragsverlängerung unterschreiben und will bezahlt werden, bisher ist dies aber noch nicht geschehen. Wird der 23-Jährige doch noch getradet, um den vollen Kader etwas auszudünnen und auszubalancieren?
Auch wenn der Kader in dieser Form zusammenbleibt, Playoff-Potenzial ist definitiv vorhanden. Die Neuzugänge in der Offseason ergeben allesamt Sinn und verbessern das Team sofort. Im eher schwachen Mittelfeld der Eastern Conference ist Atlanta der Favorit auf den letzten Playoff-Platz - alles andere als zumindest die Teilnahme am Play-In-Turnier wäre eine herbe Enttäuschung.
Prognose: Platz 2 in der Southeast Division.
Von wegen langwieriger Rebuild! Die Hornets haben in der Offseason ebenfalls ihre Ambitionen untermauert, den Tabellenkeller des Ostens zu verlassen. Doch der eingeschlagene Weg wirft Fragen auf.
Charlotte Hornets: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Draft: LaMelo Ball (Nr. 3), Vernon Carey Jr. (32), Nick Richards (42), Grant Riller (56), Nate Darling (ungedraftet, Two-Way)
- Free Agency: Gordon Hayward (Boston)
Abgänge
- Free Agency: Dwayne Bacon (Orlando Magic), Willy Hernangomez (New Orleans Pelicans), Kobi Simmons, Ray Spalding
Charlotte Hornets: Die wichtigsten Statistiken 2019/20
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
23-42 (Platz 9 im Osten) | 105,9 (28.) | 112,8 (25.) | -7,0 (27.) |
Charlotte Hornets: Die Strategie
Die Euphorie am Draft-Abend war groß, als den Hornets an Position drei LaMelo Ball in die Hände fiel. Viele Draft-Experten hatten den jüngsten Ball-Sprössling sogar als vielversprechendstes Talent des Jahrgangs eingeschätzt. Wenig später gelang Charlotte in der Free Agency der nächste prominente Fang: Gordon Hayward.
Den ehemaligen Celtics-Forward ließ sich das Hornets-Front-Office 120 Millionen Dollar über vier Jahre kosten, ein stolzer Preis. Sicherlich ließ Hayward in der vergangenen Saison immer wieder sein Potenzial aus alten All-Star-Zeiten aufblitzen, aber der 30-Jährige ist verletzungsanfällig. Andere Teams boten deutlich weniger.
Dass Charlotte Nicolas Batum entlassen musste, um Platz für Hayward zu schaffen, macht die Situation nicht besser. Der Franzose kassiert nun noch drei Jahre 9 Mio. Dollar von den Hornets. Nicht nur deshalb sorgte deren Offseason-Strategie für Stirnrunzeln. Schließlich verabschiedete sich das Team von Michael Jordan von der Aussicht auf einen hohen Pick im vielversprechenden Draft 2021 zu Gunsten eines Angriffs aufs Mittelmaß.
Charlotte Hornets: Die Schwachstellen
Auch mit Hayward gehören die Hornets zu den jüngsten Teams der Liga. Der 30-Jährige ist der mit Abstand älteste Spieler im Kader, elf der restlichen 14 Spieler sind 25 Jahre oder jünger. Das ist in den seltensten Fällen ein Rezept fürs Gewinnen.
Davon abgesehen begleiten den Kader einige Fragezeichen. Auf den großen Positionen wird es hinter P.J. Washington und Cody Zeller sehr schnell sehr dünn - und dabei war Charlotte vergangene Saison bereits eins der schwächsten Rebounding-Teams der NBA. Im Backcourt stellt sich die Frage, wie der Ball zwischen Terry Rozier, Devonte' Graham und Ball aufgeteilt werden soll. Auch Spacing bleibt ein Problem.
Der Kader der Charlotte Hornets
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Terry Rozier | Devonte' Graham | Gordon Hayward | P.J. Washington | Cody Zeller |
LaMelo Ball | Malik Monk | Cody Martin | Miles Bridges | Bismack Biyombo |
Caleb Martin | Jalen McDaniels | Vernon Carey Jr. |
Charlotte Hornets: Der Hoffnungsträger
Der erste Preseason Auftritt von LaMelo Ball erfüllte die Erwartungen in vielerlei Hinsicht. Da waren auf der einen Seite Behind-the-Back-Assists, Touchdown-Pässe über den kompletten Court oder kurzum: einfach viel Spektakel. Und auf der anderen Seite zeigten sich eben auch die Probleme, die absehbar waren wie sein Wurf beziehungsweise sein Scoring allgemein (0 Punkte, 0/5 FG).
Ball braucht noch Zeit, um sich zu entwickeln. Die offensichtlichen Stärken wie Court Vision und das Passing werden sich auf die NBA übertragen, anfangs wird der 19-Jährige aber auch Fehler machen (4 Turnover bei 4 Assists in der Preseason). Hoffentlich bringen die Hornets genug Geduld mit, um Ball den Freiraum für diese Fehler zu geben. Bedanken könnte er sich mit diversen Aktionen, die die Kinnladen herunterklappen lassen - und in ein paar Jahren sicherlich auch mit Siegen.
Charlotte Hornets: Das Fazit
Die Hornets sind zu gut für den Tabellenkeller, aber wohl zu schlecht für die Playoffs. Die Mischung aus dem Win-Now-Move (Hayward) und der Entwicklung der vorhandenen Talente wie Ball, Graham, Washington oder Miles Bridges passt nicht so ganz.
Der Sprung ins Play-In-Turnier ist in Reichweite, dafür reicht schließlich schon Platz zehn. Doch viel mehr wird am Ende nicht herausspringen. Vielleicht hilft die Erfahrung aber, die Entwicklung des jungen Teams zu beschleunigen.
Prognose: Platz 5 in der Southeast Division.
Kaum jemand hat den Miami Heat im Vorfeld der Playoffs 2020 einen Finals-Run zugetraut. Doch Jimmy Butler, Bam Adebayo und Co. belehrten die Kritiker eines Besseren. Kann Miami das Gezeigte 2020/21 bestätigen?
Miami Heat: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Draft: Precious Achiuwa (Nr. 20)
- Free Agency: Maurice Harkless (New York Knicks), Avery Bradley (Los Angeles Lakers)
Abgänge
- Free Agency: Jae Crowder (Phoenix Suns), Derrick Jones Jr. (Portland Trail Blazers), Kyle Alexander, Solomon Hill (Atlanta Hawks), Gabe Vincent
Miami Heat: Die wichtigsten Statistiken 2019/20
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
44-29 (Platz 5 im Osten) | 111,9 (7.) | 109,3 (12.) | 2,7 (7.) |
Miami Heat: Die Strategie
Die Heat verbrachten die Offseason in einem schwierigen Spagat. Einerseits wollte Miami auf dem Erfolg in der Bubble und der überraschenden Finals-Teilnahme aufbauen, andererseits sich die finanzielle Flexibilität wahren, um im Sommer 2021 den potenziellen Free Agent Giannis Antetokounmpo zu jagen.
So verlängerte Miami zwar mit Goran Dragic, sicherte sich gleichzeitig aber eine Teamoption für 2021/22. Ganz ähnlich ging Teampräsident Pat Riley bei der lukrativen Verlängerung für Meyers Leonard oder bei Neuzugang Avery Bradley vor, Miami kann 2021 aus allen drei Verträgen aussteigen. Dadurch mussten die Heat jedoch den Abgang von Jae Crowder verkraften, der in Phoenix einen längerfristigen Deal unterschrieb.
Ende November verabschiedete man sich letztlich ein wenig von der Giannis-Strategie und bot stattdessen Bam Adebayo eine vorzeitige Vertragsverlängerung zu maximalen Bezügen an. Dadurch wird es im Sommer 2021 deutlich schwieriger, Platz für Giannis zu schaffen. Womöglich haben die Verantwortlichen aber den Eindruck gewonnen, dass der Grieche die Bucks ohnehin nicht verlassen will und somit lieber beim eigenen Star Nägel mit Köpfen gemacht.
Miami Heat: Die Schwachstellen
War der Finals-Run nur ein Ausrutscher nach oben, begünstigt durch die widrigen Umstände in der Disney-Bubble, von denen Miami dank der viel zitierten Heat-Culture profitierte? Diese Frage wird die kommende Saison beantworten, die Voraussetzungen für die Heatles, die starken Playoffs zu bestätigen, sind aber gegeben.
Der Kader ist weitestgehend zusammengeblieben, einzig der Verlust von Crowder könnte schmerzen, da Maurice Harkless insbesondere in Sachen Shooting kein vollwertiger Ersatz ist. Ob Dragic mit nunmehr 34 Jahren an sein Playoff-Niveau noch einmal herankommt, ist offen. Eklatante Schwachstellen gibt es bei den Heat nicht, doch letztlich sind sie im Vergleich zur Vorsaison nicht bedeutend besser geworden, ganz im Gegensatz zu anderen Top-Teams im Osten wie den Sixers oder Bucks.
Der Kader der Miami Heat
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Goran Dragic | Duncan Robinson | Jimmy Butler | Maurice Harkless | Bam Adebayo |
Kendrick Nunn | Tyler Herro | Andre Iguodala | Kelly Olynyk | Meyers Leonard |
Avery Bradley | K.Z. Okpala | Precious Achiuwa | Udonis Haslem | |
Chris Silva |
Miami Heat: Der Hoffnungsträger
An dieser Stelle sind sowohl Adebayo als auch Tyler Herro und Jimmy Butler zu nennen. Letzterer stellte in der Postseason mit teils spektakulären Auftritten unter Beweis, dass er der geborene Anführer für dieses Team ist. Unter Umständen bekommt der 31-Jährige in der regulären Saison nach der kurzen Offseason aber vermehrt Verschnaufpausen, um für die Playoffs fit zu sein.
Hier kommen Bam und Herro ins Spiel. Der Big Man hat in der vergangenen Saison einen riesigen Schritt zum All-Star hingelegt, hält die Defense zusammen und hat sich offensiv stark entwickelt. Die Heat erhoffen sich einen weiteren Sprung des 23-Jährigen, genau wie von Herro.
Der etablierte sich spätestens in der Postseason als einer der spannendsten Youngster in der Liga und könnte sich langfristig zum dritten Star der Heat entwickeln. Miami vertraut ihm im jeden Fall so sehr, dass er angeblich selbst in Trade-Gesprächen rund um James Harden "untouchable" sein soll.
Miami Heat: Das Fazit
Ein gewisses Interesse an Harden haben die Heat offenbar trotzdem. Wahrscheinlich ist aber, dass Miami mit dem aktuellen Kader die Saison bestreitet. Der Kern um Butler, Adebayo, Dragic und Herro wird auch 2020/21 eine Menge Siege garantieren, Bradleys Defense ist eine gute Verstärkung für den Backcourt.
Miami wird sich in den Top-Platzierungen der Eastern Conference festsetzen. Der Widerstand ist aber größer geworden, zumindest in der regulären Saison wird es so nicht zu Platz eins im Osten reichen - dafür aber in der Division.
Prognose: Platz 1 in der Southeast Division.
Zweimal in Folge mussten die Orlando Magic nach der ersten Playoff-Runde die Koffer packen. Die Offseason lässt vermuten, dass Orlando ein drittes Erstrunden-Aus in Serie anstrebt.
Orlando Magic: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Draft: Cole Anthony (Nr. 15)
- Free Agency: Dwayne Bacon (Charlotte Hornets)
Abgänge
- Free Agency: D.J. Augustin (Milwaukee Bucks), Wes Iwundu (Dallas Mavericks), Melvin Frazier Jr., B.J. Johnson, Vic Law
Orlando Magic: Die wichtigsten Statistiken 2019/20
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
33-40 (Platz 8 im Osten) | 107,9 (23.) | 109,2 (11.) | -1,3 (19.) |
Orlando Magic: Die Strategie
Neuer Anlauf mit den bekannten Komponenten, so lässt sich die Offseason-Strategie der Magic kurz und knapp zusammenfassen. Denn: Viel passiert ist in Florida nicht. Als einzige Neuzugänge stehen in Cole Anthony im Draft (Nr.15-Pick) sowie Dwayne Bacon (ehemals Hornets) zwei Guards zu Buche, dagegen verließ Veteran D.J. Augustin das Team in Richtung Milwaukee.
Gerüchte zu den Magic gab es deutlich mehr als letztlich reale Transaktionen. Vor allem um den Namen Aaron Gordon schwebten so einige Trade-Spekulationen, die wird es auch bis zur Trade Deadline geben. Denn ohne Veränderungen werden sich die Magic wohl vorerst nicht aus dem Niemandsland befreien können.
Orlando Magic: Die Schwachstellen
In Sachen Shooting belegten die Orlando Magic in der vergangenen Saison Platz 25, in Person von Augustin ist nun auch noch einer der verlässlicheren Schützen des Teams abgewandert. Generell war die Offense der Magic kein Schmuckstück, Besserung ist hier nicht in Sicht. Defensiv fehlt dazu mit Jonathan Isaac nach dessen Kreuzbandriss der wohl wichtigste Akteur für die gesamte Saison.
Zudem fehlt ein echter Superstar, der das Team auch mal auf seine Schultern hieven kann. Nikola Vucevic ist dies nicht, das haben die vergangenen Jahre gezeigt. Genauso wenig wie Evan Fournier, Terrence Ross oder Gordon - allerdings werden sie entlohnt wie Stars. Immerhin Fournier wird nach dieser Saison aus den Büchern gestrichen, im Sommer 2021 hat Orlando etwas mehr finanziellen Spielraum.
Der Kader der Orlando Magic
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Markelle Fultz | Dwayne Bacon | Evan Fournier | Aaron Gordon | Nikola Vucevic |
Michael Carter-Williams | Terrence Ross | James Ennis | Al-Farouq Aminu | Mo Bamba |
Jordan Bone | Cole Anthony | Gary Clark | Jonathan Isaac * | Khem Birch |
*fällt die komplette Saison verletzungsbedingt aus
Orlando Magic: Der Hoffnungsträger
Die vier eben genannten Namen qualifizieren sich nicht für diese Kategorie. Die Magic wissen, was sie von ihnen erwarten können und was nicht, große Entwicklungssprünge gehören nicht mehr dazu. Dafür hofft ganz Orlando auf Markelle Fultz, vor allem in Abwesenheit von Isaac.
Fultz geht in sein letztes Vertragsjahr, bevor er 2021 Restricted Free Agent wird. Vergangene Saison blitzte immer wieder sein Potenzial als Spielmacher und guter Finisher am Ring auf, doch er muss noch mehr Konstanz in sein Spiel bringen. Und natürlich weiter an seinem Wurf arbeiten. Schafft der 22-Jährige nicht den nächsten Schritt in seiner Entwicklung, steht mit Rookie Anthony womöglich schon ein Nachfolger im Backcourt bereit.
gettyOrlando Magic: Das Fazit
Täglich grüßt das Murmeltier beziehungsweise in diesem Fall das Erstrundenaus. Orlando wird auch in der Saison 2020/21 um die Playoffs im Osten mitspielen und darf sich Chancen auf den letzten Playoff-Platz ausrechnen, der zwischen den Hawks, Magic und Wizards womöglich in dieser Division entschieden wird.
Doch selbst wenn Orlando den Sprung in die Postseason schafft, dort wartet ziemlich sicher eine schnelle Enttäuschung, genau wie in den vergangenen beiden Jahren. Derzeit ist unklar, in welche Richtung sich die Franchise bewegt. Leitet GM John Hammond mit Trades einen Rebuild ein oder halten die Magic am Mittelmaß fest?
Prognose: Platz 3 in der Southeast Division.
Mit dem Westbrook-Wall-Trade haben die Washington Wizards ihren Backcourt umgekrempelt - doch wurde das Team auch wirklich besser?
Washington Wizards: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Draft: Deni Avdija (Nr. 9), Cassius Winston (53)
- Free Agency: Anthony Gill (Khimki), Robin Lopez (Milwaukee Bucks), Raul Neto (Philadelphia 76ers)
- Trade: Russell Westbrook (Houston Rockets)
Abgänge
- Trade: John Wall (Houston Rockets), Admiral Schofield (Oklahoma City Thunder)
- Free Agency: Jerian Grant, Ian Mahinmi, Garrison Mathews, Shabazz Napier, Gary Payton II, Jarrod Uthoff, Johnathan Williams
Washington Wizards: Die wichtigsten Statistiken 2019/20
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
25-47 (Platz 10 im Osten) | 110,2 (16.) | 114,7 (29.) | -4,5 (25.) |
Washington Wizards: Die Strategie
Die komplette Offseason über betonten alle Beteiligten, dass die Wizards mit einem fitten John Wall an der Seite von Bradley Beal einen Angriff auf die Playoffs starten wollen. Das Ziel bleibt das gleiche, Anfang Dezember veränderte GM Tommy Sheppard jedoch eine Komponente: Anstatt Wall steht nun Russell Westbrook im Backcourt.
Wall war angeblich in der US-amerikanischen Hauptstadt nicht mehr glücklich, gleiches galt für Westbrook in Houston. Also tauschten die beiden Teams einfach ihre Point Guards, die eine Menge Ähnlichkeiten beim Vertrag, bei den Stärken und Schwächen sowie bei den Fragezeichen mitbringen.
Damit festigte GM Sheppard Beals Status als Franchise-Player der Wizards und holte einen Point Guard ins Team, der vergangene Saison phasenweise den vielleicht besten Basketball seiner Karriere spielte und ins All-NBA Third Team gewählt wurde. Klar ist, nach zwei Jahren Abstinenz sollen die Playoffs wieder her.
Um dieses Ziel zu erreichen, tätigten die Wizards noch kleinere Moves beispielsweise für Free Agent Robin Lopez, der den Frontcourt stärken soll. Im Draft kam an Position neun Deni Avdija, ein vielversprechender Flügel mit Playmaking-Qualitäten. Und die Wizards verlängerten mit Davis Bertans und konnten so einen der besten Shooter der Liga halten.
Washington Wizards: Die Schwachstellen
Die Fragezeichen zum Fit Beal-Wall bleiben auch bei der Beal-Westbrook-Paarung bestehen. Der Ex-Rockets-Guard sollte ähnlich wie in Houston von dem Spacing um ihn herum profitieren, liefert selbst Off-Ball aber kaum Gefahr. Zudem sind beide defensiv in der jüngeren Vergangenheit nicht immer positiv in Erscheinung getreten, auch wenn Beal hier definitiv mehr leisten kann.
Das lässt sich über fast das komplette Wizards-Team sagen. Thomas Bryant ist als voraussichtlicher Starting Center meilenweit von dem Status eines Defensiv-Ankers entfernt. Die Offense machte vergangene Saison bereits eine Menge Spaß, die Defense den jeweiligen Gegnern auch, teilweise waren die Wizards auf Kurs für das schlechteste Defensiv-Rating der NBA-Geschichte. Ob sich daran 20/21 etwas ändert, ist fraglich.
Der Kader der Washington Wizards
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Russell Westbrook | Bradley Beal | Rui Hachimura | Davis Bertans | Thomas Bryant |
Ish Smith | Troy Brown Jr. | Isaac Bonga | Deni Avdija | Robin Lopez |
Raul Neto | Jerome Robinson | Anthony Gill | Moritz Wagner | |
Anzejs Pasecniks |
Washington Wizards: Der Hoffnungsträger
Der Erfolg des Teams steht und fällt mit Beal und Westbrook, das ist klar. Washington setzt darauf, dass der 32-Jährige nach seiner COVID-19-Infektion und der Oberschenkelblessur in der Bubble wieder an das All-NBA-Niveau aus dem Februar anknüpfen kann. Und dass ein fitter Westbrook dafür sorgt, dass Beal in Washington glücklich bleibt.
Dahinter benötigen die Wizards Produktion von Rui Hachimura, Troy Brown, Avdija oder auch Isaac Bonga und Moritz Wagner. Bonga könnte mit seinem Potenzial als Flügelverteidiger wichtig werden, von Wagner muss ein Entwicklungsschritt kommen. Entwickeln sich die genannten Youngster zu brauchbaren Rotationsspielern, wäre den Wizards sehr geholfen.
Washington Wizards: Das Fazit
Den Wizards droht ein ähnliches Schicksal wie vielen der Konkurrenten aus der Southeast Division: Washington wird ohne große Verletzungen der beiden Stars im Backcourt um den letzten Playoff-Platz mitspielen und hat gute Chancen auf das Play-In-Turnier.
Doch darüber hinaus ist das Ceiling begrenzt. Wie es langfristig mit einem 32 Jahre alten Westbrook, der inklusive Spieleroption noch bis 2023 unter Vertrag steht, weitergeht, bleibt abzuwarten. Ob Beal im Mittelmaß der Eastern Conference wirklich glücklich wird, darf angezweifelt werden.
Prognose: Platz 4 in der Southeast Division.