In den vergangenen drei Jahren wurde die NBA-Gemeinde mit in der Spitze sehr starken Rookie-Jahrgängen verwöhnt. Jayson Tatum, Donovan Mitchell, Bam Adebayo, De'Aaron Fox, Luka Doncic, Trae Young, Zion Williamson und Ja Morant, sie alle kamen seit 2017 neu in die Liga, fünf der Genannten standen bereits in einem All-Star Game.
Die Draft-Klasse von 2020 kann eine solche Star-Dichte nicht liefern, dafür ist der Jahrgang einigermaßen breit aufgestellt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der eine oder andere All-Star wird, Rollenspieler liefert diese Klasse aber allemal, gerade am Ende der Lottery bis zum Ende der ersten Runde.
Das erste Ranking ist zunächst einmal mit Vorsicht zu genießen, logisch bei nicht einmal zehn absolvierten Partien. Vielmehr ist es ein erster grober Überblick, in den kommenden Monaten werden wir dann genauer auf einzelne Spieler eingehen. Durchsage für Knicks-Fans: In der Top-10 wurden nur Spieler berücksichtigt, die zumindest fünf Partien absolviert haben. Wer also Immanuel Quickley (oder Cavs-Fans Isaac Okoro) vermisst, wird vermutlich erst in der zweiten Ausgabe der Rookie Watch fündig.
Honorable Mentions
- Precious Achiuwa (Miami Heat), PF, 20. Pick
- Saddiq Bey (Detroit Pistons), F, 19. Pick
- Facundo Campazzo (Denver Nuggets), PG, undrafted (2013)
- Tyrese Maxey (Philadelphia 76ers), G, 21. Pick
- Immanuel Quickley (New York Knicks), PG, 26. Pick
- Devin Vassell (San Antonio Spurs), SG, 11. Pick
Platz 10: Cole Anthony (Orlando Magic), PG, 15. Pick
Spiele | Minuten | Punkte | FG% | 3P% | Rebounds | Assists |
8 | 21,6 | 8,6 | 30,3 | 19,0 | 4,9 | 3,4 |
Der letzte Spot in unserem Ranking geht an Cole Anthony, auch wenn gerade Quickley diesen bald einverleiben könnte. Anthony hatte seinen Anteil daran, dass Orlando überraschend gut aus den Startlöchern kam. Der Guard führt zusammen mit Michael Carter-Williams und Terrence Ross die zweite Garde an und gibt Orlando kompetentes Point-Guard-Play, das sie mit D.J. Augustin in der Offseason eigentlich an Milwaukee abgaben.
Nun ist Anthony kein echter Floor General, aber mit seiner Dynamik bringt er Orlando eine Komponente, welche in der Vergangenheit oft fehlte. Zugegeben, die Quoten lesen sich bisher unschön, aber mit Anthony ist Tempo in der Partie, welches den Magic oft fehlt. Positiv ist auch die Tatsache, dass der Guard auf einen Ballverlust gerechnet vier Assists spielt.
Das ist nicht selbstverständlich für einen Rookie und auch ein Grund, warum Magic-Coach Steve Clifford trotz schwachem Shooting an Anthony festhält. Was Coaches ebenfalls gefällt, ist Defense. Auch hier konnte Anthony bereits gute Ansätze zeigen, zum Beispiel mit diesem Block gegen Collin Sexton.
Platz 9: Jae'Sean Tate (Houston Rockets), F, undrafted (2018)
Spiele | Minuten | Punkte | FG% | 3P% | Rebounds | Steals |
6 | 25,3 | 7,2 | 48,5 | 33,3 | 4,5 | 0,7 |
Ein Spieler wie aus dem Labor für die Rockets. Tate mag mit 1,93 Meter etwas zu klein für den Flügel geraten sein, doch dies macht der 25-Jährige mit Kraft und Athletik wett. Damit passt der Forward perfekt zu den Rockets, die in Eric Gordon, Danuel House oder P.J. Tucker noch andere Hydranten in der Rotation haben.
Houston switcht auch unter dem neuen Coach Stephen Silas fast alles, hier macht es sich bezahlt, dass Tate schnelle Einser als auch kräftige Forwards vor sich halten kann. Für seine Größe ist er ein hervorragender Rebounder, der zudem unglaublich schnell die Richtung wechseln und so scheinbar offene Würfe schwerer als gedacht machen kann.
Offensiv ist er ein guter Slasher, der zudem keinen Ball aufgibt und sich seiner Stärken und Schwächen wohl bewusst ist. Problematisch bleibt der Dreier, der zwar solide aussieht, bisher jedoch nicht fallen will. Für nicht einmal 1,5 Millionen Dollar ist Tate aber ein absoluter Steal und der erste Coup vom neuen Rockets-GM Rafael Stone, der Tate nach Stationen in Antwerpen und Sydney in die NBA lotste.