NBA Power Ranking im Februar: Ein neues Team thront an der Spitze

Ole Frerks
18. Februar 202110:31
Jimmy Butler konnte mit Miami den Bock noch nicht umstoßen.getty
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Rund ein Drittel der NBA-Saison liegt mittlerweile hinter den meisten Teams - höchste Zeit also für ein neues Power Ranking! Wie ist der Höhenflug der Utah Jazz zu bewerten und wo sortieren sich die enttäuschenden Dallas Mavericks ein?

Die Statistiken in diesem Artikel kommen von nba.com/stats, Cleaning the Glass und basketball-reference.com. Das "Offensiv-Rating" bezeichnet die Anzahl der erzielten Punkte pro 100 Ballbesitze, "Defensiv-Rating" die Anzahl der kassierten Punkte pro 100 Ballbesitze. "Net-Rating" rechnet beides gegeneinander auf.

Hier geht's zum letzten Ranking.

Von Platz 21 auf 30: Cleveland Cavaliers (10-19)

Net-Rating: -9,1 (Platz 30)

Nach dem überraschend guten Saisonstart kommen die Cavs mehr und mehr auf dem Boden der Tatsachen an. Von den vergangenen zehn Spielen wurde bloß noch eins gewonnen, das schlechteste Net-Rating der NBA wird tendenziell immer schlechter. Über die vergangenen beiden Wochen hatten die Cavs nach gutem Defensiv-Start die mit Abstand schlechteste Defense der Liga. Collin Sexton, Darius Garland, Isaac Okoro und Jarrett Allen könnten das Fundament eines guten Teams bilden. Allerdings eben noch nicht in dieser Saison. Wird ein Abnehmer für Drummond gefunden?

Von Platz 29 auf 29: Minnesota Timberwolves (7-22)

Net-Rating: -6,9 (29)

Die Tendenz zeigte bei den Wolves zuletzt vorsichtig in die richtige Richtung: Nach etlichen Blowouts zum Saisonstart wurde zuletzt meistens immerhin knapp verloren, auch wenn Siege nach wie vor rar sind. Nr.1-Pick Anthony Edwards hat einen gewissen Anteil daran, ebenso wie Malik Beasley, der seine guten Leistungen nach dem Trade vergangene Saison bestätigen kann (21 Punkte, 5 Rebounds). Offensiv belegt Minnesota nur Platz 27, allerdings hat Karl-Anthony Towns auch erst neun Spiele absolviert. Nun fällt D'Angelo Russell lange aus - es riecht mal wieder nach einer verlorenen Saison.

Von Platz 20 auf 28: Orlando Magic (11-18)

Net-Rating: -6,1 (27)

Die vielen Ausfälle haben die Magic erwartungsgemäß schwer getroffen, die momentan in Michael Carter-Williams beispielsweise nur einen gesunden Point Guard im Kader haben. Die dritttschwächste Offense der NBA verwundert also nicht, obwohl Nikola Vucevic alles versucht und erneut eine All-Star-würdige Saison spielt (23 Punkte, 12 Rebounds im Schnitt). Die Defense zeigte sich zuletzt verbessert, trotzdem wurden nur 5 der letzten 21 Spiele gewonnen. Der Trend geht in die falsche Richtung und die Frage, was Richtung Deadline mit den Veteranen passiert, ist mal wieder relevant.

Von Platz 30 auf 27: Detroit Pistons (8-20)

Net-Rating: -3,7 (23)

Man kann den Pistons nicht vorwerfen, dass sie Spiele abschenken; zuletzt wurden innerhalb einer Woche BKN, BOS und NOP geschlagen, selbst die Lakers wurden in zwei Overtimes gezwungen. Wenn man bedenkt, dass Derrick Rose getradet wurde und Blake Griffin nicht mehr beim Team weilt, ist das durchaus beeindruckend, auch wenn keiner die Pistons als gutes Team bezeichnen würde. Der Rebuild ist im vollen Gange, auch wenn das wohl niemand Jerami Grant (43 Punkte?!) mitgeteilt hat. Noch ein Lichtblick: Saddiq Bey! Im Februar trifft der Rookie 51 Prozent von der Dreierlinie ...

Von Platz 22 auf 26: OKC Thunder (11-17)

Net-Rating: -6,2 (28)

Sind die Thunder zu gut für Sam Prestis Pläne? Die Bilanz deutet das an, obwohl das Net-Rating dafür spricht, dass OKC etwas besser dasteht als sein eigentliches Niveau. Die Defense ist stark, über die vergangenen beiden Wochen belegte OKC sogar Platz 7 und verschaffte sich damit immer eine Siegchance. Die Offense hingegen ist, den großartigen Shai Gilgeous-Alexander (noch besser als im Vorjahr) ausgenommen, wirklich nicht von großer individueller Qualität gesegnet. Rookie-Coach Mark Daigneault fand bisher einen Weg, das mit hoher Pace und vielen Dreiern zu kompensieren.

Von Platz 24 auf 25: Washington Wizards (9-17)

Net-Rating: -5,1 (25)

Hat es bei den Wizards endlich geklickt? Scott Brooks machte kürzlich Moritz Wagner und Garrison Mathews zu Startern, prompt wurden drei Spiele in Folge gewonnen - das ist die längste Wizards-Serie seit 2018. Wichtig war dabei wohl vor allem, dass Davis Bertans die Spinnweben endlich entfernt und in den vergangenen beiden Spielen 51 Punkte bei 14/17 von der Dreierlinie erzielt hat. Washington braucht den Latvian Laser, um die Offense endlich wieder mehr wie in der Vorsaison aussehen zu lassen. Defensiv machten die Wizards zuletzt ohnehin recht brauchbare Fortschritte.

Von Platz 28 auf 24: Sacramento Kings (12-15)

Net-Rating: -5,4 (26)

Ähnlich wie in der Vorsaison reiht sich bei den Kings an jede positive Phase gleich wieder ein Dämpfer. Auch die Defense hat zeitweise mal ein Zwischenhoch, nur um dann doch wieder einzubrechen, über die Saison gesehen belegen die Kings recht eindeutig den letzten Platz (117,8). Offensiv sieht es da schon besser aus, was vor allem am starken Guard-Play von De'Aaron Fox und Rookie Tyrese Haliburton liegt (auch Harrison Barnes spielt eine starke Saison). Solange die Defense so porös ist, werden die Kings aber schwerlich jemals Konstanz in ihre Performance bekommen.

Von Platz 19 auf 23: Houston Rockets (11-17)

Net-Rating: -1,5 (21)

Nach dem Harden-Trade entwickelten die Rockets quasi im Vorbeigehen eine neue defensive Identität und belegen hier über die Saison gesehen einen beeindruckenden vierten Platz, auch wenn der Trend zuletzt in die falsche Richtung ging. Offensiv hingegen gibt es größere Probleme - zumal der Kader nun von Verletzungen dezimiert wurde. Christian Wood fehlt an allen Ecken und Enden, Victor Oladipo stand zuletzt auch längst nicht immer zur Verfügung. Houston hat zuletzt sieben Spiele in Folge verloren und könnte beim nächsten Ranking schon wieder deutlich tiefer stehen.

Von Platz 13 auf 22: Miami Heat (11-16)

Net-Rating: -3,6 (Platz 23)

Es gab diverse verständliche Gründe dafür, warum der amtierende Ost-Champion langsam in die Saison gestartet ist. Mittlerweile ist jedoch der Punkt erreicht, an dem man sich fragen muss: Wann wird der Schalter denn mal umgelegt? Ein 4-Game-Winning-Streak schien die Wende zu bringen, nun wurde aber doch schon wieder dreimal in Serie verloren (und die Siege kamen alle gegen eher schwache Teams). Etwas erschreckend: Von zwölf Spielen gegen Teams mit einem Winning Record haben die Heat bisher ein einziges gewonnen. Zu viele Niederlagen werden aktuell zu Blowouts.

Von Platz 26 auf 21: Chicago Bulls (12-15)

Net-Rating: -1,2 (Platz 20)

Die Bulls spielen weiter eine wechselhafte Saison, das ist angesichts der vielen Ausfälle und der Personalsituation allerdings auch nicht verwunderlich - ebenso wenig wie die Tatsache, dass der eher nicht für sein Playmaking berühmte Backcourt die zweithöchste Turnover-Rate der Liga verantwortet. Trotzdem spielt Zach LaVine eine beeindruckende Saison und auch Coby White zeigt zumindest Ansätze. Erfreulich: In den vergangenen beiden Wochen entwickelte sich Chicagos Defense in die richtige Richtung (Platz 6 in diesem Zeitraum). Lässt sich darauf aufbauen?

Von Platz 15 auf 20: Atlanta Hawks (12-16)

Net-Rating: -0,1 (15)

Trotz der vielen Ausfälle gibt es eigentlich keine Entschuldigung dafür, dass die Hawks mit ihrem durchaus tiefen Kader solche extremen Schwankungen erleben. Immer wieder bekommt Atlanta im vierten Viertel auf die Mütze, die Defense ist nach einem Zwischenhoch im Januar im Februar wieder auf einem ganz miesen Niveau angekommen. Das Fehlen von De'Andre Hunter schmerzt gerade an diesem Ende, auch Kris Dunn würde den Hawks mittlerweile sehr gut zu Gesicht stehen. Dennoch: Atlanta wird den eigenen Erwartungen mal wieder nicht gerecht. Was passiert mit John Collins?

Von Platz 18 auf 19: New Orleans Pelicans (12-16)

Net-Rating: -0,1 (15)

Im Prinzip die Hawks des Westens. An ihren besten Tagen sehen die Pelicans wie ein Top-Team aus, sind offensiv überhaupt nicht zu bremsen und stellen in Brandon Ingram und Zion Williamson eines der spannendsten Duos der Liga. An den anderen Tagen (und sonst auch) gehören sie zu den miesesten Defensiv-Teams überhaupt. Hier muss sich etwas tun - aber vorne passiert das immerhin schon: Seit kurzem lässt SVG Zion mehr und mehr als Ballhandler von der Leine und erntet damit positive Resultate. In den vergangenen beiden Wochen war NOLA das beste Offensiv-Team der NBA.

Von Platz 23 auf 18: New York Knicks (14-16)

Net-Rating: 0 (14)

Auch nach 30 Spielen bleiben die Knicks ein absolut respektables, weil durchschnittliches Team. Offensiv ist es noch immer ein Krampf, auch wenn es seit dem Trade für Derrick Rose zumindest ganz langsam nach oben geht (Platz 21 zuletzt), defensiv rührt das Team von Tom Thibodeau dafür weiter Beton an (Platz 3). Irgendwann werden gegnerische Teams etwas mehr als 32 Prozent von Downtown treffen, aber bis dahin läuft es. So gut standen die Knicks nach 30 Spielen seit vielen Jahren nicht mehr da. Julius Randle (23 Punkte, 11 Rebounds, 6 Assists) straft all seine Kritiker Lügen.

Von Platz 16 auf 17: Charlotte Hornets (13-15)

Net-Rating: -0,5 (18)

Die Hornets bleiben eine der positiven Überraschungen und haben die Entscheidung, LaMelo Ball zum Starter zu machen, bisher nicht bereut: 21 Punkte, 7 Rebounds und 6 Assists legt der Nr.3-Pick in dieser Rolle auf und, was wichtiger ist, vier von acht Spielen haben die Hornets gewonnen. Devonte' Graham wird langsam zumindest wieder ein wenig effizienter, Terry Rozier und Gordon Hayward spielen schon die ganze Zeit über tolle Saisons. Auch interessant: Malik Monk hat es zuletzt endlich in James Borregos Rotation geschafft und scheint seine Rolle zu finden (50 Prozent Dreier!).

Von Platz 25 auf 16: Memphis Grizzlies (12-12)

Net-Rating: -0,6 (Platz 19)

Andere Teams beschweren sich über viele Ausfälle, die Grizzlies hingegen nehmen es einfach hin und wurschteln sich irgendwie trotzdem durch. Obwohl es offensiv ohne Jaren Jackson an mindestens einem der wichtigsten Spieler fehlt, wurde hier zuletzt sogar zugelegt, in den vergangenen beiden Wochen stellte Memphis die zwölftbeste Offense. Problematisch: Defensiv ging es komplett in die andere Richtung (Platz 25). Was Ja Morant und Coach Taylor Jenkins mit diesem Patchwork-Kader möglich machen, ist dennoch sehr achtbar. Grayson Allen und Desmond Bane sorgen endlich für Shooting.

Von Platz 8 auf 15: Dallas Mavericks (13-15)

Net-Rating: -1,6 (22)

Vor der Pleite gegen Portland ging es für die Mavs mit vier Siegen in Folge endlich in die richtige Richtung. Über die vergangenen beiden Wochen stellte Dallas die zweitbeste Offense und wurde dank der ansteigenden Form von Kristaps Porzingis sowie regelmäßigen Fabelleistungen von Luka Doncic (33, 7 und 9 im Februar!) hier endlich wieder mehr dem eigenen Anspruch gerecht. Das Sorgenkind bleibt die Defense - Dallas stoppt derzeit absolut niemanden (nur drei Teams verteidigen schlechter), obwohl der Kader nun wieder komplett(er) ist. Braucht es womöglich einen Trade?

Von Platz 7 auf 14: Indiana Pacers (15-14)

Net-Rating: +1,3 (Platz 11)

Die Pacers sind zuletzt ins Schlittern geraten, was nach dem Trade für Caris LeVert (der gesundheitsbedingt noch kein Spiel machen konnte) auch irgendwo verständlich ist. Sieben der letzten zehn Spiele gingen verloren, offensiv belegten die Pacers in den vergangenen beiden Wochen nur noch Platz 25, trotz der individuell starken Auftritte von Domantas Sabonis und Malcolm Brogdon. Jeremy Lamb springt mit hoher Effizienz ebenfalls in die Bresche (68 Prozent True Shooting!), doch es braucht offensiv ein Upgrade. Blöd nur: Für den verletzten T.J. Warren gibt es immer noch keinen Zeitplan.

Von Platz 27 auf 13: Toronto Raptors (13-15)

Net-Rating: +2,1 (9)

Auf den ersten Blick stehen die Raptors mit dieser Bilanz hier zu hoch. Seit dem 2-8-Start gehören die Exil-Kanadier allerdings zu den konstanteren Teams der Liga und könnten dem Net-Rating zufolge sogar noch höher stehen. Pascal Siakam hat sich gefangen, Fred VanVleet ist ein All-Star-Kandidat und O.G. Anunoby ist endlich zurück, um die poröse Defense wieder stabiler zu machen. Fragt sich nur, wie es auf der Fünf weitergeht - Aron Baynes ist nicht die Lösung, Chris Boucher soll von der Bank kommen. Zuletzt machte Nick Nurse die Not zur Tugend und ließ Anunoby oder Siakam Center spielen.

Von Platz 5 auf 12: Boston Celtics (14-14)

Net-Rating: +1,1 (12)

Kemba Walker bleibt nach seiner Verletzung ein Sorgenkind und das Fehlen von Marcus Smart hat umso mehr verdeutlicht, wie dünn die Celtics momentan besetzt sind. GM Danny Ainge hat bereits öffentlich anerkannt, dass er seinen Stars Hilfe holen muss - dann sollten Jayson Tatum und Jaylen Brown auch wieder näher an die Effizienz der ersten Saisonwochen kommen. Derzeit geben die Celtics ein eher frustrierendes Bild ab, 11 der letzten 17 Spiele wurden verloren und zwei Siege am Stück gab es zuletzt Ende Januar (gegen CLE und CHI ...). Ihr Pluspunkt: Viel kommt im Osten nicht nach.

Von Platz 17 auf 11: San Antonio Spurs (16-11)

Net-Rating: -0,3 (17)

Zuletzt das Paradoxon der Liga: Zumeist wurde gewonnen, und wenn verloren wurde, dann deutlich. San Antonio hatte sich vor der neuerlichen Corona-Unterbrechung gefunden, über die vergangenen zwei Wochen hatten die Spurs die beste Defense, was vor allem daran lag, dass LaMarcus Aldridge ausfiel und durch Jakob Pöltl ersetzt wurde. Der Österreicher ist ein Plus/Minus-König und sollte den Start-Platz auch nach LMAs Rückkehr behalten! Die Spurs und ihr Batallion an jungen Wings plus DeMar DeRozan (ein All-Star-Kandidat) sind viel besser, als zu befürchten war.

Von Platz 14 auf 10: Golden State Warriors (15-13)

Net-Rating: +1,5 (Platz 10)

Angesichts der Verletzung von Klay Thompson war es eine ausgemachte Sache, dass Golden State eine Sahne-Saison von Stephen Curry brauchen würde, um relevant zu bleiben. Wie klingen 30 Punkte im Schnitt bei 66 Prozent True Shooting? Curry und sein kongenialer Partner Draymond Green sorgen nach wie vor für Spektakel und kaschieren viele Lücken in diesem sonst eher dürftigen Team. Golden State hatte bisher einen der schwersten Spielpläne - das wird nun besser. Auch nett: Die MonStars haben Kelly Oubre sein Talent zurückgegeben (60 Prozent True Shooting im Februar).

Von Platz 10 auf 9: Denver Nuggets (15-13)

Net-Rating: +3,7 (5)

Es gibt Momente, da scheint sich bei den Nuggets alles zu fügen, dann fallen wieder Spieler aus und gewinnbare Spiele gehen verloren - Denver holte trotz der MVP-würdigen Saison von Nikola Jokic nur einmal mehr als drei Siege am Stück. Jamal Murray schwankt weiter stärker als jeder andere gute Spieler der Liga zwischen Superstar und Mitläufer, Michael Porter Jr. kriselte zuletzt (43,2 Prozent True Shooting im Februar?!), die Defense ist Mittelmaß. Aber: Die Nuggets haben das Profil eines besseren Teams. Vielleicht zeigt sich das mehr, wenn der Kader eines Tages wieder etwas vollständiger daherkommt.

Von Platz 9 auf 8: Portland Trail Blazers (18-10)

Net-Rating: +0,7 (13)

Die Verletzungen von C.J. McCollum und Jusuf Nurkic haben die Blazers nicht zurückgeworfen. Im Gegenteil. Damian Lillard hat das Team wieder mal auf seine Schultern genommen und erhält vor allem von Gary Trent Jr. (44,4 Prozent Dreier!) Unterstützung. Portland belegt defensiv nur den 28. Platz, trotzdem ist der Heimvorteil in Reichweite - was vor allem daran liegt, dass die Blazers die viertgrößte positive Differenz zwischen der erwarteten und der echten Bilanz haben. Runder werden muss das Ganze bis zu den Playoffs trotzdem noch, aber das ist momentan nicht zu realisieren.

Von Platz 4 auf 7: Phoenix Suns (17-10)

Net-Rating: +3,2 (7)

Die beste Version gab es bisher vermutlich noch nicht zu sehen, aber auch die jetzige Version ist schon ziemlich gut. Devin Booker hat beim jüngsten 6-Game-Winning-Streak ordentlich das Tempo angezogen, die Abstimmung mit Chris Paul scheint immer besser zu werden. Die Defense hat dafür zuletzt zwar merklich nachgelassen, trotzdem wirken die Suns mehr und mehr wie ein tiefes, vielseitiges und ausbalanciertes Team. Es hilft natürlich auch, zwei der besten Clutch-Player der NBA in den eigenen Reihen zu haben. Wenn jetzt noch jemand gelegentlich Freiwürfe ziehen würde ...

Von Platz 3 auf 6: Milwaukee Bucks (16-12)

Net-Rating: +7,6 (2)

Vier Pleiten in Folge haben die Bucks zuletzt geholt, alle ohne den im Corona-Protokoll steckenden Jrue Holiday. Das schmerzt, zumal die Defense dabei teilweise haarsträubend aussah - allerdings gibt es mildernde Umstände. Die Bucks probieren derzeit endlich mehr verschiedene Defensivkonzepte aus, mal wird geswitcht, mal ist es doch eher die Drop Coverage. Das läuft noch lange nicht perfekt, aber es ist eine notwendige Entwicklung, um für die Playoffs flexibler zu werden. Nach zwei dominanten Regular Seasons in Serie ist die Postseason schließlich endgültig das Einzige, was zählt.

Von Platz 2 auf 5: Philadelphia 76ers (19-10)

Net-Rating: +2,8 (8)

Die positive Nachricht: Noch immer gewinnt Philly meistens, wenn Joel Embiid zur Verfügung steht (18-5), auch wenn der Westcoast-Trip es zuletzt nicht gut mit den Sixers meinte. Etwas problematisch ist jedoch nach wie vor, dass ohne den Kameruner die Identität und auch die Starpower fehlt - Auftritte wie das 42-Punkte-Spiel von Ben Simmons gegen Utah sind eben die absolute Ausnahme und Tobias Harris ist idealerweise eher die dritte als die zweite Option. Kann Doc Rivers dauerhaft den aggressiven Simmons herausholen, sind die Sixers jedoch ein heißer Finals-Anwärter.

Von Platz 11 auf 4: Brooklyn Nets (18-12)

Net-Rating: +3,5 (6)

Ja, die Defense ist häufig mies und liegt seit der Ankunft von James Harden auf einem verheerenden 27. Platz ligaweit. Vermutlich wird auch die Verpflichtung von Andre Roberson Brooklyn nicht zum Bollwerk machen. Sollte man jedoch andererseits nicht mehr darauf achten, dass die Nets gegen die besten Teams bisher fast nur Siege geholt haben, obwohl sie sich immer noch einspielen? Im besagten Zeitraum seit dem Harden-Trade verfügen sie standesgemäß auch über die beste Offense der NBA. Es ist noch nichts perfekt, aber Brooklyn hat das größte Potenzial aller Teams im Osten.

Von Platz 6 auf 3: L.A. Clippers (21-9)

Net-Rating: +6,8 (4)

Defensiv sind die Clippers noch kein Top-Team (nur Platz 12), das ist bisher jedoch kein Problem, weil sie offensiv alles in Grund und Boden schießen (Platz 3). 42,4 Prozent von der Dreierlinie sind über die Saison gesehen fast schon eine Frechheit und lassen die Clippers auch dann Spiele gewinnen, wenn Kawhi Leonard und/oder Paul George ausfallen. Die Tiefe ist gut, die Clippers wirken als Team seriöser und fokussierter als im Vorjahr. Dennoch werden die Stimmen nicht unbedingt leiser, dass ein weiterer Playmaker diesem Team noch gut tun würde. Oder "reichen" Jackson und Williams?

Von Platz 1 auf 2: Los Angeles Lakers (22-7)

Net-Rating: +7,1 (2)

Zugegeben: Es wäre besser, wenn die Lakers nicht immer wieder 40+ Minuten von LeBron James gegen teilweise miese Teams brauchen würden, wenngleich die Crunchtime-Heroics seinem MVP-Case vermutlich helfen. Den Spitzenplatz hätten die Lakers aufgrund ihrer bärenstarken Defense hier trotzdem wieder bekommen, wenn Anthony Davis' Verletzung nicht solche Sorgen bereiten würde. Es bleibt dabei: Sind Davis und LeBron in den Playoffs fit, sind die Lakers das beste Team der Liga. Für den Moment verdient diese Auszeichnung aber ausnahmsweise mal ein anderes Team.

Von Platz 12 auf 1: Utah Jazz (24-5)

Net-Rating: +9,5 (1)

Im Prinzip pflügen die Jazz wie die Bucks in der Vorsaison durch die Liga (20 Siege aus 21 Spielen!) - mit dem Unterschied, dass sie keinen echten MVP-Kandidaten in ihren Reihen haben, dafür aber im Kollektiv unfassbar gefestigt sind. Selbst der Ausfall von Mike Conley, dem zuvor wohl besten Spieler, hat ihrer Dominanz nicht geschadet - kein Team tritt momentan so stark auf. Selbst Jordan Clarkson verzichtet teilweise auf offene Würfe, um noch bessere für Mitspieler zu finden! Falls noch jemand einen Beweis brauchte, dass etwas Magisches am Salzsee entsteht. Ein legitimer Finals-Anwärter?