NBA: James Harden schreibt beim OT-Sieg der Brooklyn Nets gegen die Spurs Geschichte - Zion dominiert die Jazz

SPOX
02. März 202107:19
James Harden führt die Brooklyn Nets mit einem historischen Triple-Double zum Overtime-Sieg in San Antonio.getty
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James Harden führt die Brooklyn Nets mit einem historischen Triple-Double zum Sieg gegen die Spurs. Ein irrer Kollaps der Nets in der Schlussphase führt zur Overtime, in der Harden und Co. schließlich alles klar machen. Zion Williamson dominiert gegen die Utah Jazz die Zone, Nikola Jokic dreht im vierten Viertel gegen die Bulls auf. Und: Die Trail Blazers ballern sich gegen die Hornets zu einem Franchise-Rekord.

Die Sixers feiern einen Blowout-Sieg gegen die Pacers. Ein Jokic-Poster bringt den Nuggets den Sieg und den Jazz reicht ein spätes Comeback gegen die Pelicans nicht.

Orlando Magic (13-22) - Dallas Mavericks (17-16) 124:130 (BOXSCORE)

Hier geht es zum ausführlichen Spielbericht.

Philadelphia 76ers (23-12) - Indiana Pacers (15-18) 130:114 (BOXSCORE)

  • "Ich sage das mit allem nötigen Respekt, aber dieses Matchup dominiere ich schon, seit ich in die Liga gekommen bin." Die markigen Worte von Joel Embiid in Richtung Pacers-Center Myles Turner schienen nach dem ungefährdeten Blowout-Sieg der Sixers durchaus berechtigt. Es war allerdings nicht nur Embiid alleine, der die Gäste versenkte. Es war vor allem die Bank.
  • Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel explodierten Furkan Korkmaz und Shake Milton im zweiten Abschnitt und besorgten Philadelphia erstmals eine zweistellige Führung. Korkmaz versenkte vier Dreier für 13 Punkte in diesem Durchgang, Milton steuerte 9 weitere Zähler bei. In Verbindung mit einigen Buckets von Embiid setzten sich die Sixers noch vor der Halbzeitpause auf bis zu 20 Zähler ab, spannend wurde es im Anschluss nicht mehr.
  • Milton führte letztlich alle Sixers-Scorer mit 26 Zählern (9/14 FG) an, Korkmaz erzielte 19 Punkte (6/13 Dreier) und Ben Simmons streute 18 Zähler ein. Embiid beendete die Partie derweil mit 24 Punkten (10/17 FG), 13 Brettern und 5 Assists in 27 Minuten Einsatzzeit. Und Turner? Der blieb mit 11 und 3 Brettern ziemlich blass.
  • Das galt allerdings auch für die meisten seiner Teamkollegen. Malcolm Brogdon machte immerhin noch mit 20 Punkten und einem Dunk über Embiid auf sich aufmerksam, dahinter war Edmond Sumner mit 18 Zählern zweitbester Scorer. Domantas Sabonis legte 15, 9 Rebounds und 7 Assists auf, die vierte Pacers-Pleite in Folge konnten sie aber nicht verhindern.

Chicago Bulls (15-18) - Denver Nuggets (19-15) 112:118 (BOXSCORE)

  • Monster-Spiel von Nikola Jokic, der das 50. Triple-Double seiner Karriere nur knapp verpasste. Dafür darf er sich den ersten Poster-Dunk seines Lebens, wie der Big selbst vermutete, über sein Bett hängen. Mit seinem Slam kurz vor Schluss und 17 Punkten im vierten Viertel brachte er die Nuggets auf die Siegerstraße.
  • Zu Beginn der Partie sah es lange Zeit so aus, als ob der Joker im Schlussabschnitt womöglich eine Ruhepause einlegen könnte. Die Gäste aus der Mile High City starteten mit einem 16:3-Lauf in die Partie, im zweiten Viertel wuchs der Vorsprung bis auf 15 Zähler an. Doch Zach LaVine (23, 9 Rebounds und 5 Assists bei 9/20 FG und 1/8 Dreier), Coby White (20 und 10 Rebounds) sowie die starke Bank (39:17 Chicago) brachten die Bulls gegen Ende des dritten Durchgangs wieder zurück.
  • Ein viertelübergreifender 21:5-Lauf drehte die Partie, doch dann kam Jokic. Der Big war im Schlussabschnitt kaum mehr zu bremsen, zwei Minuten vor dem Ende brachte er die Nuggets mit einem And-One-Poster zurück in Front. Jamal Murray legte mit einem Dreier nach, bevor Thaddeus Young (12, 5 Rebounds, 4 Assists und 5 Steals) auf der Gegenseite antwortete. Doch das reichte nicht mehr, Jokic erhöhte erneut per Jumper und Denver machte wenig später von der Freiwurflinie alles klar.
  • Der 26-Jährige hatte insgesamt 39 Punkte (17/28 FG), 14 Rebounds und 9 Assists vorzuweisen, Murray half mit 24 Zählern (8/14 FG, 4/8 Dreier), Michael Porter Jr. mit einem starken Double-Double (17 und 15 Rebounds). Isaiah Hartenstein durfte 9 Minuten ran und brachte 2 Zähler - ebenfalls per krachendem Dunk -, 5 Bretter sowie 1 Block aufs Scoreboard.

New Orleans Pelicans (15-19) - Utah Jazz (27-8) 129:124 (BOXSCORE)

  • Beeindruckender Sieg der Pelicans gegen das derzeit beste Team der Liga! Angeführt vom nächsten starken Auftritt von Zion Williamson überrollten die Hausherren die Jazz im dritten Viertel - bevor es Utah doch noch einmal spannend machte. Das späte Comeback konnte die zweite Pleite aus den vergangenen drei Spielen jedoch nicht mehr verhindern.
  • Im angesprochenen dritten Abschnitt war es in erster Linie die eigentlich so starke Defense der Jazz, die nicht überzeugen konnte. "Wir haben die Zone nicht beschützt", monierte Head Coach Quin Snyder, der auf eine Bilanz von 74:56 Punkten in der Zone für die Pels blicken musste. "Wir haben keine Stops bekommen." Vor allem nicht gegen Zion. Der 20-Jährige markierte 15 seiner 26 Zähler (dazu 10 Rebounds und 5 Assists bei 10/17 FG und 6 Ballverlusten) im dritten Viertel, das NOLA mit 40:24 für sich entschied.
  • Im letzten Durchgang wuchs der Pelicans-Vorsprung sogar bis auf 17 Zähler an, bevor Utah mit einem 16:3-Lauf in den finalen Minuten zurückstürmte. Donovan Mitchell allein steuerte 8 Punkte zu diesem Run bei, auf den Royce O'Neale mit einem Dreier zum 124:125 gut 50 Sekunden vor dem Ende das Sahnehäubchen setzte. Mitchell hatte anschließend sogar die Chance zur Führung, doch sein Layup sprang vom Ring ab. Auf der Gegenseite versenkte Zion zwei Freiwürfe, Mike Conley vergab einen unnötigen Dreier mit eigentlich noch relativ viel Zeit auf der Uhr und die Pels machten den Sack zu.
  • Neben Williamson, der auf das Doppeln und Trippeln der Jazz mit teils hervorragenden Pässen antwortete, lieferten auf Seiten der Pelicans auch Brandon Ingram (26), Lonzo Ball (23, 8 Assists und 7 Rebounds) sowie J.J. Redick (17) starke Partien ab. Den Jazz reichten aufgrund der fehlenden Intensität in der Defense auch die guten Aufritte von Bojan Bogdanovic (31, 7/11 Dreier), Rudy Gobert (22), Mitchell (21) oder Jordan Clarkson (20) nicht.

Die Nets erleben einen Kollaps in den letzten Minuten der regulären Spielzeit - fangen sich dank James Harden und Kyrie Irving aber in der Overtime gegen die Spurs. Die Rockets verlieren weiter, während Portland dank Carmelo Anthony einen neuen Franchise-Rekord aufstellt.

San Antonio Spurs (17-13) - Brooklyn Nets (23-13) 113:124 OT (BOXSCORE)

  • Seit den NBA Finals 2003 warteten die Nets auf einen Sieg in San Antonio, nach 17 Pleiten in Folge setzten nun James Harden und Co. dieser Misere ein Ende. Allerdings hätte Brooklyn den Sieg nach einem chaotischen Finish in der regulären Spielzeit fast noch aus der Hand gegeben. In Overtime machte der überragende Harden dann aber alles klar.
  • Zwei Minuten vor dem Ende des vierten Viertels sahen die Nets dank eines 10-Punkte-Vorsprungs eigentlich schon wie der sichere Sieger aus. Doch die nächsten 10 Zähler gingen allesamt auf das Konto der Spurs, vor allem die letzten Sekunden versanken im Chaos. Kyrie Irving vergab 5 Sekunden vor dem Buzzer eine gute Chance auf einen Layup, Dejounte Murray schnappte sich den Rebound und sprintete nach vorn. Allerdings verlor der Spurs-Guard die Kontrolle über den Ball, fing sich doch noch und hämmerte den langen Zweier zum Ausgleich mit dem Buzzer durch die Reuse.
  • In der Overtime machten die Nets dann aber kurzen Prozess mit den Hausherren. Irving, Harden und Bruce Brown brachten die Gäste mit einem 8:0-Start auf die Siegerstraße, davon konnte sich San Antonio nicht mehr erholen. Das Trio verzeichnete alle 16 Nets-Zähler in der Overtime, der überragende Mann war aber Harden.
  • The Beard legte 30 Punkte (12/23 FG), 14 Rebounds und 15 Assists auf und schrieb damit Geschichte. Er ist der erste Spieler, der eine Statline mit mindestens 30/10/15 bei keinem einzigen Turnover auflegte (Turnover werden erst seit 1977/78 statistisch erfasst). Dabei erzielte Harden 20 Zähler allein im vierten Viertel und in der Overtime.
  • Irving kam zudem auf 27 Punkte, 7 Assists und 6 Rebounds, Brown überzeugte mit 23 Zählern bei 10/13 aus dem Feld. Auch Big Man Nicolas Claxton machte mit 17 Punkten positiv auf sich aufmerksam. Bei den weiterhin Corona-dezimierten Spurs war DeMar DeRozan mit 22 Punkten (und 11 Assists, 9/21 FG) fleißigster Punktesammler, vier weitere Spieler erzielten mindestens 14 Zähler. Darunter auch Jakob Pöltl, der ein Double-Double auflegte (14 und 12 Rebounds).

Houston Rockets (11-22) - Cleveland Cavaliers (14-21) 90:101 (BOXSCORE)

  • Die Talfahrt der Rockets nimmt kein Ende. Gegen die Cavs kassierten die Texaner bereits die zwölfte Pleite in Folge, Cleveland befindet sich dagegen am anderen Ende des Stimmungs-Spektrums. Dank 39 Punkten von Collin Sexton heimsten die Cavs den vierten Erfolg in Serie ein.
  • Die Rockets hatten es fast einzig und allein John Wall zu verdanken, dass sie im vierten Viertel noch in Schlagdistanz waren. Der Point Guard stellte einen persönlichen Saisonbestwert auf und schenkte den Cavs 32 Punkte ein (11/24 FG, dazu 5 Assists). Ein persönlicher 6:2-Lauf des 30-Jährigen brachte Houston drei Minuten vor dem Ende auf -6 heran. Die Cavs antworteten jedoch mit einem Sexton-Pullup, einem Steal und einem Korb von Dean Wade und ließen nichts mehr anbrennen.
  • Sexton, der 12/20 aus dem Feld und 4/8 Dreier traf, steuerte 5 Zähler zu einem 13:0-Run Mitte des Schlussabschnitts bei, mit dem sich die Cavs erstmals absetzten. Cedi Osman (11) versenkte in diesem Lauf zwei Dreier. Zudem lieferten auch Darius Garland (14 und 7 Assists) oder Jarrett Allen (10 und 15 Bretter) gute Unterstützung. Bei den Rockets knackte neben Wall nur noch Victor Oladipo (20, 8/21 FG) die zweistellige Punkteausbeute. Als nächstes sind in Houston Rückkehrer James Harden und die Nets zu Gast.

Portland Trail Blazers (19-14) - Charlotte Hornets (16-18) 123:111 (BOXSCORE)

  • Den Frust, der sich bei den Blazers während den vier Pleiten in den vergangenen vier Spielen angesammelt hatte, schossen sich Damian Lillard und Carmelo Anthony mit einem Dreierfeuerwerk gegen die Hornets aber mal so richtig von der Seele. Das Resultat: ein neuer Franchise-Rekord und ein ungefährdeter Blowout-Sieg.
  • Zur Halbzeitpause war die Partie noch eine ausgeglichene Angelegenheit (59:59), anschließend spielten aber fast nur noch die Blazers. Ein Dreier von Gary Trent Jr. (17) brachte Portland nach wenigen Minuten im dritten Viertel erstmals auf Abstand, ein Stepback-Triple von Lillard kurz vor dem Ende des Abschnitts stellte auf +11. Vier Dreier der Blazers in Folge zum Start des Schlussabschnitts sorgten dann schnell für klar Verhältnisse. Der Vorsprung wuchs bis auf 19 Punkte an und die Partie war entschieden.
  • Portland hämmerte allein im vierten Durchgang 9 Dreier bei 14 Versuchen durch die Reuse, am Ende stand ein Franchise-Rekord von 24 erfolgreichen Distanzwürfen (bei 46 Versuchen, 52,2 Prozent). Lillard (23, 10 Assists, 6/15 Dreier) und Robert Covington (Season-High 21 und 10 Rebounds, 5/7 Dreier) fingen ebenso Feuer wie Anthony. Vintage-Melo schenkte den Hornets 29 Zähler bei 6/10 Dreiern ein und schnappte sich zusätzlich 5 Steals und 2 Blocks.
  • Zur Krone des Topscorers reichte das jedoch nicht. Die holte sich LaMelo Ball, der im Duell mit dem "echten" Melo starke 30 Punkte (10/18 FG, 5/7 Dreier), 8 Assists, 6 Rebounds und 4 Steals auflegte. Auch Terry Rozier (20) oder Malik Monk (19) füllten das Scoreboard, doch mit dem Feuerwerk der Blazers konnte Charlotte einfach nicht mithalten.