Kurz vor der Trade Deadline ist es mal wieder Zeit für eine Bestandsaufnahme - wo stehen die 30 Teams? SPOX-NBA-Ressortleiter Ole Frerks blickt in seinem Power Ranking auf die gesamte Liga.
Die Statistiken in diesem Artikel kommen von nba.com/stats, Cleaning the Glass und basketball-reference.com. Das "Offensiv-Rating" bezeichnet die Anzahl der erzielten Punkte pro 100 Ballbesitze, "Defensiv-Rating" die Anzahl der kassierten Punkte pro 100 Ballbesitze. "Net-Rating" rechnet beides gegeneinander auf.
Hier geht's zum letzten Ranking.
Von Platz 23 auf 30: Houston Rockets (11-27)
Net-Rating: -6,1 (Platz 27)
Es gibt nur wenige Regeln, aber diese ist wichtig: Wenn Gefahr besteht, dass ein Team die längste Niederlagenserie aller Zeiten hinlegt, dann bekommt es im Power Ranking den hintersten Platz. Noch sind die Rockets (18) zwar noch weit vom Rekord (26) entfernt und Topscorer Christian Wood ist nun zurück, aber wer weiß? Houston spielt seit Wochen nur noch schaurig, was mit wenigen Ausnahmen auch 1:1 auf Victor Oladipo zutrifft. Immerhin: Kevin Porter Jr. (18 PPG, 8 APG) zeigt für sein neues Team gute Ansätze, Jae'Sean Tate ist ein starker Rookie. P.J. Tucker ist nun weg, wer wird ihm folgen?
Von Platz 29 auf 29: Minnesota Timberwolves (9-31)
Net-Rating: -7,2 (29)
Seit dem letzten Power Ranking haben die Wolves ihren Head Coach Ryan Saunders entlassen und durch Chris Finch ersetzt. Unter ihm sieht zumindest die Offense besser aus - Platz zehn über die vergangenen zwei Wochen! - was unter anderem daran liegt, dass Karl-Anthony Towns nun regelmäßig zur Verfügung steht und dass Anthony Edwards zuletzt mehrere starke Leistungen aneinanderreihte. Defensiv traten die Wolves dabei dennoch weiterhin gruselig auf, aber das sind zumindest mal Faktoren, die ein bisschen Hoffnung machen. Langfristig bleiben die Wolves eine Großbaustelle.
Von Platz 27 auf 28: Detroit Pistons (11-29)
Net-Rating: -3,7 (23)
Die Pistons kassieren im Vergleich zu vielen anderen Teams im Keller etwas weniger Blowouts, was vor allem auf ihre relativ solide Defense (Platz 19) zurückzuführen ist. Dwane Casey hat sein junges Team diszipliniert, das sich daher eher selten abschießen lässt, dazu sind die Pistons immer mal wieder für eine Überraschung gut. Die Rookies gefallen, auch die Reclamation-Projects wie Dennis Smith Jr. und Josh Jackson haben von Zeit zu Zeit ihre Momente, Jerami Grant ohnehin. Der Trade von Rose und der Buyout von Griffin zeigen, dass Detroit sich mit dem vollen Rebuild erstmal wohl fühlt.
Von Platz 28 auf 27: Orlando Magic (13-26)
Net-Rating: -7,1 (28)
Seit Jahren spielten die Magic im Osten um die letzten Playoff-Plätze. Dieses Jahr gibt es dank des Play-In-Turniers theoretisch sogar zehn davon, trotzdem ist Orlando schon jetzt nicht mehr in der Verlosung - dafür gab es schlichtweg zu viele Verletzungen, die Offense hat trotz All-Star Nikola Vucevic nur bedingt NBA-Niveau. Fragt sich nun, wie es weitergeht: Vor der Trade Deadline schreien wenige Teams so sehr nach "Ausverkauf" wie die Magic. Aaron Gordon, Evan Fournier und sogar Vucevic könnten allesamt für den richtigen Preis zu haben sein. Es ist wohl Zeit für einen Neuaufbau.
Von Platz 30 auf 26: Cleveland Cavaliers (15-25)
Net-Rating: -8,4 (30)
Die Cavs sind schon ein Phänomen: Das mit Abstand schwächste Net-Rating der NBA aufgrund der horrenden Offense hält sie nicht davon ab, immer mal wieder Spiele zu gewinnen, über die vergangenen zehn etwa haben sie eine bessere Bilanz (5-5) als Indiana, Toronto oder sogar die Clippers. Zuhause ist ihre Bilanz sogar ausgeglichen, und das, obwohl die meisten Veteranen mittlerweile kaum noch eine Rolle spielen. Immerhin ist Larry Nance, der beste Verteidiger des Teams, nach langer Pause nun zurück. Wenn sie verlieren, dann richtig: Die Cavs haben schon elf Pleiten mit 20+ Punkten kassiert.
Von Platz 25 auf 25: Sacramento Kings (16-24)
Net-Rating: -5,0 (25)
Talentlos sind die Kings nicht; De'Aaron Fox spielt ein All-Star-, Tyrese Haliburton ein ROTY-würdiges Jahr und in Harrison Barnes, Buddy Hield oder Richaun Holmes gibt es fähige Veteranen. Sacramento kann allerdings weiter niemanden verteidigen (NBA-Rekord 118,5 Punkte pro 100 Ballbesitze) und so reicht auch eine überdurchschnittliche Offense nicht. Am Stuhl von Luke Walton wird aber (noch) nicht gerüttelt, primär aus finanziellen Gründen. Mehrere Veteranen könnten die Kings in der kommenden Woche dafür noch verlassen. Das größte Fragezeichen steht vermutlich hinter Marvin Bagley.
Von Platz 25 auf 24: Washington Wizards (14-25)
Net-Rating: -4,9 (24)
Man wartet mittlerweile schon lange darauf, dass es bei den Wizards Klick macht. Ob das noch was wird? Nach einem Zwischenhoch mit sieben Siegen aus acht Spielen gab es vor dem Erfolg über Sacramento nur einen aus sieben Partien. Scott Brooks hat seine Rotation erneut durcheinander gewirbelt, diesmal zu Lasten von Moritz Wagner. Der Lichtblick in Washington heißt Rui Hachimura: Der Zweitjahresprofi ist mittlerweile ein überraschend ordentlicher Verteidiger und kommt im März auf fast 60 Prozent True Shooting. Es riecht trotzdem wieder nach einer verlorenen Saison.
Von Platz 26 auf 23: OKC Thunder (17-23)
Net-Rating: -5,9 (26)
Die Thunder bleiben ein Phänomen: Regelmäßig gewinnen sie Spiele, bei denen im Nachhinein keiner feststellen kann, wie genug Offense zusammengeschustert werden konnte - seit dem letzten Ranking stehen sie bei einer .500-Bilanz! Shai Gilgeous-Alexander ist der Hauptgrund: Als erste Option fühlt sich SGA pudelwohl und verzeichnet pro Spiel mehr Drives als jeder andere Akteur, seine True Shooting Percentage ist gegenüber der Vorsaison um 6 volle Prozentpunkte gestiegen. Rookie Aleksej Pokusevski hat nun zwei Spiele mit jeweils vier und 19 Spiele ohne einen einzigen Freiwurf. Was?
Von Platz 14 auf 22: Indiana Pacers (17-22)
Net-Rating: -0,3 (Platz 18)
Seit dem letzten Ranking haben die Pacers nur zwei von zehn gewonnen, kein Team ist seither so abgestürzt. Es hapert sowohl defensiv als auch offensiv, wobei letzteres angesichts der Ausfälle besser zu erklären ist. Caris LeVert ist nun immerhin zurück, ein dynamisches Element hat Indiana auch dringend gefehlt. Trotzdem stellt sich erneut die Frage, ob das Team mit zwei Fünfern eine Zukunft hat oder ob Myles Turner oder Domantas Sabonis doch noch gehen muss. Strukturelle Probleme, wie wenige Dreier und Freiwürfe, hat das Team genau wie zuvor unter Nate McMillan.
Von Platz 13 auf 21: Toronto Raptors (17-23)
Net-Rating: +0,3 (13)
Die Tampa-Kanadier bewegen sich gewissermaßen im Gleichschritt mit Indiana. Nachdem sie zwischenzeitlich ihren Groove gefunden haben, war die Defense zuletzt erstaunlich schwach und auch Toronto hat acht Pleiten aus zehn Spielen kassiert. COVID hat dabei abermals eine große Rolle gespielt - von den wichtigsten Spielern fielen immer wieder einige aus, was sich nicht kompensieren ließ. Selbst die Minuten von Kyle Lowry wurden zuletzt deutlich verloren (-16,6 über die vergangenen fünf Spiele). Folgt nun ein kleiner Ausverkauf oder wollen die Raptors über das Play-In noch angreifen?
Von Platz 19 auf 20: New Orleans Pelicans (17-23)
Net-Rating: -0,1 (18)
An ihren besten Tagen sind die Pelicans von niemandem zu bremsen, dann kann es auch mal Siege gegen LAC oder UTA geben. Mit 30 gegen MIN verlieren geht aber ebenfalls ... fragt sich nun also: Können Zion Williamson und Co. in der zweiten Saisonhälfte Konstanz reinkriegen und die Playoffs ins Visier nehmen? Zion selbst zumindest ist in seiner neuen Rolle als Ballhandler nicht mehr zu stoppen, die Offense ist generell sehr gut. Die Defense ist es nicht. Was passiert mit J.J. Redick und Eric Bledsoe? Lonzo Ball ist zuletzt so gut gewesen, dass ein Trade mittlerweile überraschen würde.
Von Platz 21 auf 19: Chicago Bulls (18-21)
Net-Rating: -0,4 (20)
Eine ausgeglichene Bilanz seit dem letzten Ranking lässt sich vor allem damit begründen, dass die Bulls sich defensiv etwas gesteigert haben. Die nun veränderte Starting Five mit den Veteranen Thaddeus Young und Tomas Satoransky statt Wendell Carter und Coby White deutet an, dass Chicago es ernst meint: Es soll mal wieder für die Playoffs reichen, abgegeben wird niemand. Ironischerweise wird das wohl dazu führen, dass Young trotz seiner überragenden Saison (Career High bei True Shooting und Offensiv-Rating) keine Chance auf den Sixth Man of the Year-Award haben wird.
Von Platz 18 auf 18: New York Knicks (20-21)
Net-Rating: 0 (15)
Auch nach dem Ausfall von Mitchell Robinson sind die Knicks weiter konstant und spielen defensiv eine richtig gute Saison. Nerlens Noel springt in die Bresche, aber auch das restliche Team setzt die Vorgaben von Tom Thibodeau konsequent um. Immanuel Quickley hat seine Rolle nicht verloren und selbst Frank Ntilikina wurde wieder gesichtet. Die wichtigste Entwicklung legt aber R.J. Barrett hin: Nachdem der Sophomore zu Saisonbeginn kein Scheunentor traf, gab es nun zwei Monate mit 40+ Prozent von draußen. Das kann der Schlüssel für eine eines Tages immerhin brauchbare Offense sein.
Von Platz 16 auf 17: Memphis Grizzlies (18-19)
Net-Rating: +0,5 (Platz 11)
Die Grizzlies haben zuletzt vor allem gegen die Teams unter ihnen die richtigen Resultate eingefahren, nun stehen aber vorerst fast nur Duelle gegen Playoff-Teams an. Diese könnten die Probleme des Teams etwas deutlicher aufzeigen: Es fehlt massiv an Shooting (Platz 29 bei der Dreierrate) und auch die Freiwurflinie ist nicht der Freund der Grizzlies (Platz 27). So reicht es offensiv nur für Platz 19 und es ist noch immer nicht klar, ob Jaren Jackson in dieser Saison noch eingreifen kann. Justise Winslow ist immerhin zurück, bisher aber noch keine konstante Verstärkung.
Von Platz 17 auf 16: Charlotte Hornets (20-19)
Net-Rating: -0,5 (21)
Wir wissen, dass die Sixers und Blazers in dieser Saison exzellente Clutch-Teams sind - Platz drei allerdings ist mit den Hornets eine echte Überraschung. Charlotte hat 13 seiner 18 "engen" Spiele gewonnen und damit sogar eine leicht bessere Bilanz als Brooklyn, was vor allem daran liegt, dass die Offense so vielseitig daherkommt: Terry Rozier ist der konstanteste Clutch-Scorer der Hornets, aber Gordon Hayward, Devonte' Graham und LaMelo Ball sind ebenfalls in der Lage, zu übernehmen. Die drei Guards haben gemeinsam ein Net-Rating von +21,8, mittlerweile sind auch wieder alle gesund.
Von Platz 20 auf 15: Atlanta Hawks (20-20)
Net-Rating: +1,2 (9)
Hat es bei den Hawks nun endgültig Klick gemacht? Die Formkurve zeigt unter Nate McMillan in die richtige Richtung, unter dem neuen Coach hat Atlanta alle sechs Spiele gewonnen. Dabei geraten die Hawks regelmäßig in Rückstand, drehen die Partien dann aber, wie zuletzt gegen Toronto, als Tony Snell in letzter Sekunde den Dreier zum Sieg versenkte. Auch Neuzugang Danilo Gallinari ist endlich beim neuen Team angekommen (vier 20+-Punkte-Spiele in den vergangenen fünf Einsätzen). Aber: Hält dieser Aufwärtstrend auch an, wenn der nun anstehende 8-Spiele-Westcoast-Trip losgeht?
Von Platz 11 auf 14: San Antonio Spurs (21-16)
Net-Rating: +0,2 (14)
Es kam nicht wirklich überraschend, dass die Spurs die Ära LaMarcus Aldridge beendet haben - dazu waren die Resultate insbesondere in dieser Spielzeit zu übel und zu groß war der Unterschied, wenn stattdessen Jakob Pöltl auf der Fünf sein Unwesen trieb. Mit Patty Mills, Rudy Gay und DeMar DeRozan bleiben drei Ü30er trotzdem wichtig für den Erfolg der Spurs, aber der sanfte Trend Richtung mehr Jugend setzt sich fort. Die zweite Saisonhälfte wird aber happig: Laut Tankathon haben die Spurs den schwersten restlichen Schedule. Bleiben sie darin so deutlich über .500?
Von Platz 10 auf 13: Golden State Warriors (21-20)
Net-Rating: -0,3 (Platz 17)
Es ist bemerkenswert, mit welcher Konstanz die Warriors inkonstant bleiben - nie wurden in dieser Saison mehr als drei Spiele am Stück gewonnen, und sobald man droht, sich zu weit von der ausgeglichenen Bilanz zu entfernen, gibt es dann eben ein paar Pleiten. Die Warriors haben sich dabei gezwungenermaßen als Defensiv-Team neu erfunden, denn offensiv reicht es mit dem besten Shooter in der Geschichte der Menschheit nur für Platz 22, was für die Qualität des Angriffs in den Curry-freien Minuten spricht. So wirkt ein Erstrundenaus wie das höchste der Gefühle für die Dubs.
Von Platz 12 auf 12: Boston Celtics (20-20)
Net-Rating: +0,7 (10)
Marcus Smart ist endlich zurück, was der zuletzt unglaublich schlechten Defense sicherlich helfen wird. Offensiv haben die Celtics ohnehin wieder mehr ihren Groove gefunden, vor der All-Star Break wurden immerhin mal wieder vier Spiele am Stück gewonnen. Dennoch: Konstanz bleibt ein großes Problem, der dünne Kader ebenfalls. Es bleibt abzuwarten, ob Danny Ainge seinem Team vor der Deadline wenigstens noch einen produktiven Wing (Barnes?) hinzufügen kann. Und ob Brad Stevens sich irgendwann traut, seinem produktivsten Big (Robert Williams) die meisten Minuten zu geben.
Von Platz 22 auf 11: Miami Heat (22-19)
Net-Rating: -0,6 (Platz 22)
Das Net-Rating ist weiterhin nicht prall, aber beim letzten Ranking stand Miami noch bei -3,6 - es geht also aufwärts. Vor allem dank Jimmy Butler und der zuletzt besten Defense der NBA haben die Heat ihren Kurs korrigiert und sehen nun doch wieder wie ein sicheres Playoff-Team aus. Das Finals-reife Team aus der Bubble existiert momentan trotzdem nicht: Die Offense ist selbst während der 11-Siege-aus-12-Spielen-Serie nur Durchschnitt gewesen, über die Saison steht sie auf Rang 22 - das ist zu wenig. Kann Trevor Ariza nun endlich den schmerzlich vermissten Jae Crowder ersetzen?
Von Platz 8 auf 10: Portland Trail Blazers (23-16)
Net-Rating: -0,4 (20)
Damian Lillard bleibt ein Phänomen - vor allem dank seiner Crunchtime-Heldentaten ist Portland nach den langfristigen Ausfällen von C.J. McCollum und Jusuf Nurkic noch immer auf Kurs und steht viel besser da, als es die Punktedifferenz andeuten würde. Den Metriken zufolge ist Portland ein reines Durchschnittsteam, dank Dame ist stattdessen selbst der Heimvorteil noch möglich, und nun ist immerhin McCollum wieder da. Aber: Defensiv sind die Blazers noch nicht für die Postseason gerüstet (Platz 29!). Kann GM Neil Olshey in dieser Hinsicht noch Verstärkung holen?
Von Platz 15 auf 9: Dallas Mavericks (21-18)
Net-Rating: +0,4 (12)
Die Krise der Mavs ist endgültig vorbei: Zwölf der vergangenen 16 Spiele wurden gewonnen, die Offensive ist mittlerweile wieder ähnlich dominant wie in der Vorsaison. Ein wieder viel kompletterer Kader hilft dabei, die ansteigende Formkurve von Kristaps Porzingis ebenfalls - aber das Alpha und Omega bleibt Luka Doncic, der auf sein mieses Shooting aus den ersten Saisonmonaten im Februar mit dem besten Hot Stretch seiner Karriere (30,3 Punkte, 43,5 Prozent Dreier) antwortete. Schafft es Dallas, defensiv noch zuzulegen, könnte man in den Playoffs ein sehr unangenehmer Gegner werden.
Von Platz 3 auf 8: L.A. Clippers (26-16)
Net-Rating: +4,7 (8)
Irgendetwas fehlt bei den Clippers. Die Offense ist es nicht zwingend, auch wenn ihnen ein weiterer Playmaker gut zu Gesicht stehen würde. Die Defense bereitet mehr Sorgen: L.A. belegt hier Platz 22, was bei dem Personal unfassbar ist, trotz der Ausfälle. Aus den vergangenen 13 Spielen gab es nur fünf Siege, auch in den vergangenen neun mit Kawhi Leonard und Paul George gab es fünf Niederlagen. PG-13 ist nach seinem überragenden Saisonstart ohnehin heftig abgekühlt. Zu oft wirken die Clippers wie das gleiche Team, das vergangene Saison so brachial scheiterte - nur mit einer viel schwächeren Defense.
Von Platz 9 auf 7: Denver Nuggets (24-16)
Net-Rating: +5,5 (5)
Die Nuggets haben über die vergangenen Wochen den Schritt von einer miesen zu einer akzeptablen Defense (nun Platz 15) gemacht - nicht zuletzt dank Michael Porter Jr., der sich schrittweise einem wenigstens tolerierbaren Niveau annähert. Die Offense wiederum ist schon lange top und wurde zuletzt noch besser: Jamal Murray hat nach einem absurden Hot Stretch zuletzt zwar wieder drei schlechte Spiele gezeigt, Nikola Jokic ist dafür der vielleicht beste Offensivspieler der NBA. Schafft Denver es, noch einen großen Wing nach Colorado zu lotsen, könnte es erneut richtig weit gehen.
Von Platz 6 auf 6: Milwaukee Bucks (26-14)
Net-Rating: +7,2 (2)
Giannis-Fatigue ist ein Ding. Der zweimalige MVP ist in dieser Saison nicht schlechter als 2019/20, über die vergangenen 15 Spiele hat Antetokounmpo 32 PPG, 13 RPG, 7 APG sowie 1,7 Steals und 1,5 Blocks im Schnitt aufgelegt - trotzdem wird er in der MVP-Konversation kaum erwähnt. Es geht nur noch um die Playoffs ... das scheint ihm aber Recht zu sein. Milwaukee experimentiert mehr, die Resultate stimmen trotzdem. Jrue Holiday bereichert die Bucks. Ist das genug? Wer steht in Playoff-Spielen am Ende neben Giannis, Holiday und Khris Middleton auf dem Court? Vielleicht ja P.J. Tucker!
Von Platz 7 auf 5: Phoenix Suns (26-12)
Net-Rating: +6,4 (3)
Seit dem letzten Ranking agierte kein Team so konstant auf hohem Niveau wie die Suns - das Net-Rating seither ist um Welten besser (+13) als das des nächstbesten Teams Philly (+10). Der Backcourt hat sich gefunden, die methodische Offense brummt und defensiv kommt fast niemand an die Klasse der Suns ran. Es wirkt einfach rund, zumal die Bank dank Dario Saric ebenfalls zu einer großen Stärke geworden ist. Fragt sich nur: Können die vielen Jungen auch Playoffs? Bei Chris Paul gibt es da keine Zweifel, Deandre Ayton, Devin Booker und Co. kennen diese Bühne nur eben noch gar nicht.
Von Platz 5 auf 4: Philadelphia 76ers (28-13)
Net-Rating: +4,7 (7)
Die ersten Eindrücke von den Sixers seit der Verletzung von Joel Embiid waren gut, trotzdem wird der Ausfall des MVP-Favoriten Philly fraglos wehtun. Embiid war der Faktor, der die Halfcourt-Offense am Laufen hielt, und der wichtigste Verteidiger - die Punktedifferenz mit ihm auf dem Court ist nicht aus Zufall um +15,6 Punkte besser! Der positive Spin: Embiid wird nicht Monate, sondern Wochen ausfallen, und für die Playoffs tut ihm eine ausgedehnte Pause vielleicht sogar gut. Ein Top-3-Platz ist Philly im Osten schon fast sicher. Ben Simmons hat nun alle Möglichkeiten, den nächsten Schritt zu machen.
Von Platz 2 auf 3: Los Angeles Lakers (27-13)
Net-Rating: +6,0 (4)
Die Verletzung von Anthony Davis hat die Lakers doch etwas schwerer getroffen, als sie gehofft hatten, zumal es auch noch andere Ausfälle gab und gibt. Das ist interessanterweise vor allem offensiv der Fall, wo Davis als Schütze und als Zielspieler vermisst wird - momentan muss LeBron James zu oft Vorbereiter und Vollstrecker in Personalunion sein, auch von Dennis Schröder müsste eigentlich mehr kommen. Immerhin: Die All-Star Break hat den Lakers anscheinend gut getan (3-0 seither), die Defense ist noch immer exzellent (Platz 1). Und irgendwann kommt Davis ja zurück.
Von Platz 1 auf 2: Utah Jazz (29-10)
Net-Rating: +8,1 (1)
Zuletzt ist ein wenig Sand ins Getriebe der Jazz gekommen, für ihre Verhältnisse zumindest. Von den vergangenen zehn Spielen wurde nur die Hälfte gewonnen, da Utah defensiv nachgelassen hat. Das dominanteste Team der Saison bleiben sie trotzdem, mit einigem Abstand sogar, weshalb auch die drei All-Stars gerechtfertigt waren. Dennoch wirkte die Abhängigkeit von Rudy Gobert angesichts dessen bemerkenswert: Utah hat über die Saison eine um 14,5 Punkte bessere Differenz, wenn der Franzose auf dem Court steht. Die Minuten ohne ihn verliert dieses eigentlich so tiefe Team (-1,0).
Von Platz 4 auf 1: Brooklyn Nets (28-13)
Net-Rating: +4,9 (6)
Kann man für sein neues Team der MVP sein, wenn man für sein altes Team der LEAST VP war - in derselben Saison? Mit dieser Frage müssen sich Wähler vermutlich auseinandersetzen, wenn James Harden und die Nets so weitermachen. Seit seiner Ankunft in Brooklyn ist Harden schlichtweg spektakulär, bricht einen Franchise-Rekord nach dem nächsten und hat sich als effizienter Playmaking-Virtuose abermals neu erfunden (25 PPG, 11 APG, 9 RPG). Gemeinsam mit Kyrie Irving hat er die Nets zu 14 Siegen in 15 Spielen geführt. Kevin Durant war in EINEM dieser Spiele dabei.