Die Denver Nuggets drehen ein bereits verloren geglaubtes Spiel nach zweifacher Verlängerung - dank Nikola Jokic, der 47 Punkte erzielt. Overtime gibt es auch in Milwaukee, wo Devin Booker in einer umstrittenen Schlussphase für die Entscheidung sorgt. Giannis Antetokounmpo schaute da nur noch verletzt zu.
Cleveland lässt eine goldene Chance liegen, während Chicago einen überraschenden Sieg feiert.
Detroit Pistons (18-40) - Cleveland Cavaliers (20-37) 107:103 (BOXSCORE)
- Auch ohne sieben Spieler, darunter Veteranen wie Jerami Grant oder Mason Plumlee, konnten die Pistons Cleveland ein Bein stellen, die damit eine weitere Chance verpassten, um womöglich doch noch einmal ins Rennen um den letzten Play-In-Platz einzugreifen. Frank Jackson war letztlich mit 20 Punkten der Mann des Tages für Detroit.
- Der Guard, der von der Bank kam, brachte die Gastgeber mit einem starken Leger (mit Foul) 30 Sekunden vor dem Ende mit 105:103 in Front, vergab dann aber den Freiwurf. Der Rebound gehörte aber den Pistons und Josh Jackson (nicht verwandt mit Frank) legte per Drive nach. Freiwürfe von Frank Jackson machten schließlich alles klar.
- Detroit war brandheiß gestartet, vor allem dank Rookie Saddiq Bey, der 18 seiner 20 Punkte im ersten Viertel erzielte. Der Forward netzte sechs Dreier am Stück und sorgte dafür, dass die Gastgeber nach gut neun Minuten mit 30:9 führten. Einen starken Auftritt legte auch Rookie-Kollege Isaiah Stewart hin, der mit 18 Punkten (8/12 FG), 16 Rebounds, 3 Steals und 3 Blocks ordentlich den Boxscore füllte.
- Für Cleveland waren die Guards Collin Sexton (28, 12/20 FG) und Darius Garland (23) die verlässlichsten Scoring-Optionen, Letzterer schüttelte auch diesen unglaublichen Bodenpass über das komplette Feld aus dem Handgelenk. Isaiah Hartenstein verdiente sich mit einer guten Vorstellung Spielzeit in der Crunchtime und kam in 20 Minuten auf 13 Zähler (5/8 FG), 6 Rebounds, 4 Assists und 3 Blocks.
Boston Celtics (31-27) - Chicago Bulls (24-33) 96:102 (BOXSCORE)
- Die Cavs versäumten es, Boden auf Toronto gut zu machen, die Bulls machten es hingegen besser und nahmen auch ohne Topscorer Zach LaVine (Corona-Protokoll) einen Sieg aus Boston mit. Garant dafür war Nikola Vucevic, den die Celtics über 48 Minuten nicht in den Griff bekamen. Der Center legte 29 Punkte (13/23 FG) und 9 Rebounds auf.
- Boston musste so nach sechs Siegen in Folge mal wieder eine Niederlage hinnehmen. In Kemba Walker und Marcus Smart (beide krank) fehlten gleich beide Spielmacher, was letztlich nicht zu kompensieren war, auch wenn Payton Pritchard (14) und Tremont Waters (9) ihre Sache ordentlich machten.
- Die Celtics begannen dank Jaylen Brown (23, 10/15 FG) stark, der Forward traf seine ersten sechs Würfe und hatte seinen Anteil daran, dass die Gastgeber schnell mit 12 Zählern führten. Problematisch war dann aber das dritte Viertel, welches Chicago mit 32:18 gewann. In der Folge liefen die Celtics einem Rückstand hinterher, ein Brown-Dreier rund 3 Minuten vor dem Ende brachte noch einmal den zwischenzeitlichen Ausgleich (90:90).
- Die Gäste blieben aber cool und konterten mit 6 Punkten am Stück und gaben sich danach an der Freiwurflinie keine Blöße mehr (6/6 FT). Daniel Theis erhielt bei seiner Rückkehr nach Boston Applaus und verbuchte in 29 Minuten 6 Punkte (3/9 FG), 6 Rebounds und 4 Assists, Coby White scorte 19 Zähler. Bei den Celtics legte Jayson Tatum (14, 3/17 FG, 13 Rebounds, 10 Assists) das erste Triple-Double seiner Karriere auf, hatte aber auch große Probleme mit seinem Wurf.
Philadelphia 76ers (39-18) - Golden State Warriors (29-29) 95:106 (BOXSCORE)
Hier geht es zum ausführlichen Spielbericht.
Milwaukee und Phoenix liefern sich 53 Minuten lang ein umkämpftes Duell, am Ende entscheidet ein umstrittener Pfiff das Spektakel.
Indiana Pacers (26-31) - San Antonio Spurs (28-28) 94:109 (BOXSCORE)
- Der erste Rückschlag für die Pacers kam bereits vor dem Tip-Off für die Pacers, als Coach Nate Bjorkgren erklärte, dass Myles Turner mit einer Zehenverletzung wohl länger fehlen wird. Zudem musste Domantas Sabonis mit Rückenproblemen passen, sodass Goga Bitadze den Korb beschützen musste. Aber auch der Georgier konnte das Spiel nicht beenden, der Center verletzte sich in der zweiten Halbzeit am Knöchel.
- So verwunderte es wenig, dass San Antonio einen ungefährdeten Sieg einfuhr. Derrick White erzielte 16 seiner 25 Punkte (6/11 Dreier) im ersten Viertel und stellte so früh die Weichen für die Texaner. Indiana gestaltete es bis zur Pause dank Malcolm Brogdon und Caris LeVert (je 18) noch einigermaßen spannend, danach zogen die Spurs aber davon.
- Indiana traf gerade einmal 33 Prozent aus dem Feld, neben den beiden Guards konnte nur der kürzlich verpflichtete Oshae Brissett (13), der starten durfte, zweistellig punkten. Auf Seiten der Spurs machte Jakob Pöltl (16, 7 Rebounds) wieder ein gutes Spiel, foulte aber im vierten Viertel auch aus.
- Einen Aufreger gab es noch im vierten Viertel, als JaKarr Sampson und Patty Mills aneinander gerieten. Mills und Rudy Gay erhielten technische Fouls, Sampson wurde ejected. DeMar DeRozan kam auf 18 Punkte, 8 Rebounds und 6 Assists.
Miami Heat (30-28) - Houston Rockets (15-43) 113:91 (BOXSCORE)
- Auch ohne die drei besten Scorer (Jimmy Butler, Bam Adebayo, Tyler Herro) reichte es letztlich für Miami - dank einer verbesserten Defense in der zweiten Halbzeit und dank eines Saisonbestwerts von 30 Punkten für Kendrick Nunn. Der Guard traf sechs Dreier, schnappte sich 7 Rebounds und spielte zudem auch noch 8 Assists.
- Und das war gewissermaßen auch nötig, weil Houston noch zur Pause mit 55:54 führte. Dann schlug aber die Stunde von Nunn, der im dritten Abschnitt 10 Zähler markierte, dazu versenkte Duncan Robinson gleich drei Triples. Der Scharfschütze kam auf 19 Punkte (5/11 Dreier) und knackte nun zum zweiten Mal in Folge die Marke von 200 Dreiern in einer Saison.
- Goran Dragic (19) und Andre Iguodala (16, 7 Assists, +38) lieferten ebenfalls wichtige Produktion für das dezimierte Heat-Team. Bei Houston punkteten alle Starter zweistellig, wobei Christian Wood und Kevin Porter Jr. mit je 18 Zählern die besten Schützen waren. John Wall musste sich mit 14 Punkten bei ebenso vielen Würfen begnügen.
Milwaukee Bucks (35-22) - Phoenix Suns (41-16) 127:128 OT (BOXSCORE)
- Es war ein grandioses Duell, welches sich Milwaukee und Phoenix lieferten, das Ende ließ jedoch zu wünschen übrig. Letztlich war es ein Freiwurf von Devin Booker 0,2 Sekunden vor Schluss, der Phoenix den Sieg sicherte. Zuvor hatte Jrue Holiday den Suns-Star grandios verteidigt, doch P.J. Tucker berührte Booker wohl leicht, als dieser zum möglichen Gamewinner hochstieg. Booker machte den ersten Versuch rein und vergab danach absichtlich, da Milwaukee keine Auszeit mehr hatte.
- Zuvor hatte Mikal Bridges die Suns von Downtown in Führung gebracht, bevor Khris Middleton umgehend konterte. Nicht mehr auf dem Feld war da Giannis Antetokounmpo, der mit 33 Punkten (12/22 FG) und 8 Rebounds der überragende Spieler war. Der MVP zog sich in der Verlängerung jedoch einen Krampf zu, als er einen Korbleger-Versuch von Booker spektakulär ans Brett genagelt hatte.
- Antetokounmpo hatte zum Ende der regulären Spielzeit die Chance, das Spiel zu entscheiden, verlor aber bei seinem Drive die Kontrolle und den Ball. Die Bucks waren enorm von ihren Stars abhängig, nur Giannis, Middleton (26) und Holiday (25) punkteten zweistellig. Immerhin trafen Pat Connaughton (9) und Tucker (3) in der Verlängerung wichtige Dreier.
- Es reichte gegen die homogenen Suns aber nicht. Booker (24, 7 Assists), Bridges (21), Deandre Ayton (20, 13 Rebounds) und Chris Paul (22, 13 Assists) scorten alle beständig, von der Bank halfen auch die beiden "Camerons" Payne (12) und Johnson (13).
- Chris Paul erreichte zudem einen weiteren Meilenstein. Der Point God überholte Magic Johnson in der All-Time Assists List und ist mit 10.145 Dimes nun Fünfter.
Nikola Jokic dreht für Denver ein fast schon verloren geglaubtes Spiel und liefert sich ein aufregendes Duell mit Grizzlies-Star Ja Morant. Die Lakers kommen gegen Utah unter die Räder.
Washington Wizards (24-33) - Oklahoma City Thunder (20-38) 119:107 (BOXSCORE)
- Wie Chicago erledigte auch Washington seine Hausaufgaben, auch wenn die Aufgabe der Wizards ungleich leichter war. Bradley Beal erzielte 30 Punkte (12/21 FG), Russell Westbrook (13, 5/18 FG, 11 Rebounds, 17 Assists, 8 Turnover) verbuchte ein weiteres Triple-Double und Davis Bertans (21) traf sechs Dreier von der Bank kommend. Das alles zusammen war für die Thunder zu viel, die neben SGA auch wieder auf Lu Dort (Hüfte) verzichteten. Schon im ersten Viertel betrug der Rückstand 13 Zähler, zwischenzeitlich waren es 17. Aber Darius Bazley (26), Tony Bradley (16) und Co. gaben sich nicht auf und kämpften sich mit einem 15:4-Lauf zu Beginn des vierten Viertels noch einmal zurück in die Partie, der Rückstand betrug nur noch 2 Zähler!
- Wizards-Coach Scott Brooks fand in der Auszeit aber scheinbar die richtigen Worte. Zwei Hook Shots von Robin Lopez (17, 7/9 FG) sowie Dreier von Beal und Bertans stellten die alten Kräfteverhältnisse wieder her. Washington erzielte 58 Punkte in der Zone, traf dagegen aber nur 58 Prozent (17/29 FT) von der Freiwurflinie. OKC hatte dagegen mit Ballverlusten (19) so seine Probleme. Isaac Bonga kam für die Wizards nicht zum Einsatz.
Denver Nuggets (37-20) - Memphis Grizzlies (29-27) 139:137 2OT (BOXSCORE)
- Was für ein Sieg für Denver, das Mitte des vierten Viertels schon wie der sichere Verlierer aussah. Knapp vier Minuten vor dem Ende führten die Grizzlies noch mit 114:102, doch die Nuggets erzwangen mit einem 12:2-Lauf noch die Verlängerung. Zu bedanken haben sich die Gastgeber bei Nikola Jokic, der mit 47 Punkten (20/31 FG), 15 Rebounds und 8 Assists an seinem Career High von 50 Zählern kratzte.
- Der Serbe hatte überall seine Finger im Spiel und erzielte 13 Punkte in den zehn Extraminuten. Auch in der ersten Verlängerung war Memphis noch 90 Sekunden vor dem Ende mit 5 Zählern vorne, doch Jokic und ein Dreier von Will Barton (28, 5/6 Dreier) verlängerten das Spiel um weitere fünf Minuten, weil der ansonsten grandiose Ja Morant (36, 13/24 FG, 8 Rebounds, 12 Assists) einen wilden Floater nicht versenken konnte.
- In der zweiten Verlängerung erzielte dann Jokic 9 Punkte, darunter auch den vorentscheidenden Dreier zum 137:134 bei noch 42 Sekunden auf der Uhr. P.J. Dozier machte im Anschluss von der Linie alles klar. Michael Porter Jr. (21) knackte auch noch 20 Zähler, von der Bank lieferten JaMychal Green und Paul Millsap (je 12).
- Die Grizzlies vermissten Dillon Brooks (Wade) und Jonas Valanciunas (Gehirnerschütterung), fingen dies aber mit ihrer Tiefe auf. Xavier Tillman (18, 14 Rebounds) machte seine Sache als Center gut, auch Grayson Allen (24) vertrat Brooks in der Starting Five mehr als ordentlich. De'Anthony Melton (25, 6/10 Dreier) fing von der Bank kommend Feuer.
Los Angeles Lakers (35-23) - Utah Jazz (43-15) 97:111 (BOXSCORE)
- Die Jazz haben sich für die OT-Niederlage von vor zwei Tagen an gleicher Stelle revanchiert und auch ohne Topscorer Donovan Mitchell einen völlig ungefährdeten Sieg eingefahren. Das gelang im Kollektiv, alle Starter erzielten mindestens 13 Zähler, dazu sammelte Jordan Clarkson (22, 9/14 FG) als Mikrowelle von der Bank die meisten Zähler für sein Team.
- Nach 25 Führungswechseln beim letzten Duell gab es diesmal keinen einzigen, Utah führte mit Ausnahme der ersten 38 Sekunden für das komplette Spiel, zwischenzeitlich waren es sogar 23 Punkte. Der Dreier fiel (15/33 3FG), dazu scorten die Gäste auch in der Zone nach Belieben. Die zuletzt so gelobte Defense der Lakers fand keinen Zugriff und auf der Gegenseite auch zu wenig Offense.
- Dennis Schröder legte 15 Punkte (6/11 FG), 6 Assists und 4 Steals auf und zählte damit noch zu den besseren Akteuren des Champions. Die Topscorer hießen jedoch Talen Horton-Tucker (24) und Kyle Kuzma (17). Bei den Jazz hatte Joe Ingles (21, 5/8 Dreier) das heiße Händchen, Mike Conley (14, 10 Assists) und Rudy Gobert (14, 10 Rebounds) legten Double-Doubles auf.
- Viel wichtiger aus Lakers-Sicht war jedoch die Nachricht, dass Anthony Davis nach über zwei Monaten bald sein Comeback geben könnte. Coach Frank Vogel spekulierte sogar, dass AD in zwei Tagen in Dallas auflaufen könnte. LeBron James sei dagegen noch nicht so weit, der Megastar soll aber nach seiner Knöchelverletzung immerhin schon wieder "leicht trainieren."