Stephen Curry hat sich den nächsten Dreierrekord geschnappt. Beim Sieg gegen die Sacramento Kings setzt der Warriors-Star eine neue Bestmarke für die meisten Triples in einem Kalendermonat - dennoch muss Golden State bis zum Schluss zittern. Die Boston Celtics gehen im Dreierregen in Charlotte unter, die Pleitenserie der Blazers hält an und Lou Williams versenkt die Bucks.
Gegen eine brandheiße Hornets-Offense haben die Celtics keine Chance. Portland rutscht in der Western Conference immer weiter ab.
Charlotte Hornets (30-30) - Boston Celtics (32-29) 125:104 (BOXSCORE)
- Dieser Sieg habe "den Standard" für die kommenden Partien gesetzt, sagte ein höchst zufriedener Hornets-Coach James Borrego, nachdem Charlotte den Rückstand auf die Celtics auf Platz sechs auf nur noch anderthalb Spiele verkürzt hatte. Was Borrego damit in erster Linie meinte: starkes Ball-Movement und ein heißes Händchen von Downtown.
- Die Hausherren versenkten Boston mit ihrer hervorragenden Offense, den 47 erfolgreichen Field Goals gingen 39 Assists (Season-High) voraus, dazu versenkten die Hornets 21 Dreier bei 43 Versuchen (48,8 Prozent). Die komplette Starting Five legte eine zweistellige Punkteausbeute auf, angeführt von Devonte' Graham (24 und 9 Assists, 6/11 Dreier), P.J. Washington (22 und 12 Rebounds, 4/6 Dreier) und Terry Rozier (21 und 11 Assists, 5/9 Dreier).
- Charlotte erwischte einen richtig guten Start, von den ersten 12 Versuchen landeten 10 im Korb - inklusive 6/7 aus der Distanz. Die frühe 26:12-Führung gaben die Gastgeber die komplette Partie über nicht mehr aus der Hand. Alle Comeback-Hoffnungen der Kelten machte Miles Bridges (20) zunichte, als er zunächst mit dem Buzzer des dritten Viertels einen tiefen Dreier versenkte und wenige Minuten später Jaylen Brown übel abräumte. Dieser Block leitete einen Dreier von Rozier auf der Gegenseite ein, der gut acht Minuten vor dem Ende auf +17 stellte.
- Spannend wurde es auch deshalb nicht mehr, weil Boston offensiv nie so richtig in einen Rhythmus kam. Die Gäste trafen nur 38,6 Prozent aus dem Feld, Jaylen Brown (20, 8/22 FG), Kemba Walker (20, 7/17 FG) und Jayson Tatum (19, 6/16 FG) sammelten am meisten Punkte für Boston, hatten aber allesamt Probleme mit der Effizienz. "Sie sind rausgekommen und haben uns eine gescheuert", fasste Brown das Geschehen zusammen. "Wir konnten nicht mit ihrer Energie mithalten, die Hornets haben sehr gut gespielt."
Brooklyn Nets (41-20) - Phoenix Suns (42-18) 128:119 (BOXSCORE)
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Portland Trail Blazers (32-28) - Memphis Grizzlies (31-28) 113:120 (BOXSCORE)
- Die Trail Blazers befinden sich weiterhin im freien Fall. Im Duell mit dem direkten Konkurrenten im Playoff-Rennen der Western Conference hagelte es bereits die fünfte Pleite in Folge - es war sogar die neunte aus elf Spielen -, Portland auf Platz sieben hat nun nur noch ein halbes Spiel Vorsprung vor den achtplatzierten Grizzlies. Auch die Spurs (30-29) und Warriors (31-30) liegen Portland im Nacken.
- Memphis musste sich im zweiten Aufeinandertreffen mit den Blazers an diesem Wochenende zwei späten Comebacks der Hausherren erwehren. Nachdem die Grizzlies im zweiten Viertel die Kontrolle übernommen hatten, brachten vier Dreier von Carmelo Anthony (12, 4/13 FG) Portland von einem 16-Punkte-Rückstand wieder heran (-2). Doch anschließend waren die Blazers wieder kalt, Memphis antwortete mit einem 10:0-Lauf und setzte sich Mitte des vierten Viertels wieder ab.
- Erneut kämpfte sich Portland angeführt von C.J. McCollum (27), Damian Lillard (23, 8/27 FG) und Jusuf Nurkic (16 und 19 Rebounds) zurück in Schlagdistanz. Ein Layup von Norman Powell (17) stellte eine halbe Minute vor Schluss nochmal auf -3, doch die Grizzlies gaben sich in der Crunchtime keine Blöße von der Freiwurflinie. Mit sechs Freiwürfen machten die Gäste alles klar.
- Bester Mann war dabei Ja Morant, der 28 Punkte bei 8/15 aus dem Feld und 9/12 von der Freiwurflinie auflegte. Unterstützung lieferten unter anderem Jonas Valanciunas (21 und 10 Rebounds), Dillon Brooks (18) oder Kyle Anderson (16). Jaren Jackson Jr. wurde geschont. "Das Beeindruckendste heute war, dass wir nicht in Panik verfallen sind. Als sie ihren Run gestartet haben, sind wir fokussiert geblieben", sagte ein glücklicher Morant.
Die Wizards sichern sich die längste Siegesserie seit 2001. Atlanta schockt dank eines überragenden vierten Viertels die Bucks.
Washington Wizards (27-33) - Cleveland Cavaliers (21-39) 119:110 (BOXSCORE)
- Für den bereits achten Sieg in Serie mussten die Wizards hart kämpfen. Die Hausherren lagen früh im vierten Viertel mit 9 Zählern im Hintertreffen, bevor Bradley Beal sein Team mit 33 Punkten doch noch zum Sieg hievte. Damit haben die Wizards ihre längste Siegesserie seit 2001 mit einem gewissen Michael Jordan eingestellt.
- Trotz zahlreicher Double-Teams der Cavs-Defense legte Beal 9 seiner 33 Zähler (13/24 FG) im Schlussabschnitt auf und war damit ein wichtiger Faktor beim Comeback. Mit seinem Dreier Mitte des Durchgangs glich er die Partie aus, wenig später legte Russell Westbrook erst einen Dreier und dann einen Dunk von Daniel Gafford zur Führung auf. Beal erhöhte mit einem Jumper gefolgt von Westbrook, auf einmal war Washington mit einem 14:5-Lauf in der Crunchtime enteilt.
- Westbrook verpasste dabei allerdings sein nächstes Triple-Double, der Point Guard beendete die Partie mit 14 Punkten, 11 Assists und 5 Rebounds. Robin Lopez (14) und Gafford (12) steuerten gute Produktion von der Bank aus bei. Bei den Cavs, die auf Collin Sexton (Gehirnerschütterung) verzichten mussten, wehrten sich Darius Garland (28 und 9 Assists) sowie Jarrett Allen (27 und 12 Rebounds) nach Kräften. Isaiah Hartenstein kam für 14 Minuten zum Einsatz und auf 4 Punkte (2/4) sowie je 1 Rebound und Assist.
Atlanta Hawks (34-27) - Milwaukee Bucks (37-23) 111:104 (BOXSCORE)
- Die Hawks mussten zum zweiten Mal in Folge auf Trae Young (Knöchel) verzichten, zum zweiten Mal war das kein Problem für Atlanta. Dank eines Dreierfeuerwerks von Lou Williams und Bogdan Bogdanovic im vierten Viertel ballerten sich die Hausherren zum Comeback-Sieg - und dem vierten Erfolg aus den vergangenen fünf Spielen.
- Drei Viertel lang war von Sweet Lou nichts zu sehen außer Backsteine. Der Guard setzte jeden seiner ersten sieben Feldwurfversuche daneben, erst etwa sieben Minuten vor dem Ende durchbrach er seinen Shooting-Slump. Der Dreier zum 85:84, der ersten Hawks-Führung in der zweiten Halbzeit, brachte ihn so richtig in Fahrt, bis zum Ende der Partie versenkte er drei weitere Triples und legte 15 Zähler auf (5/5 FG im vierten Viertel, dazu insgesamt 6 Assists).
- Auch Bogdanovic war im Schlussabschnitt von Downtown nicht mehr zu stoppen. Der Serbe verzeichnete ebenfalls vier Dreier und erhöhte sein Punktekonto damit auf 32 Zähler. Auch Kevin Huerter (20) oder John Collins (18) machten einen guten Job. Insgesamt versenkten die Gastgeber 8 ihrer 13 Triples im letzten Durchgang.
- Mit dem heißen Shooting der Hawks konnte Milwaukee, das selbst das komplette Spiel über nur 8/28 aus der Distanz traf (28,6 Prozent), nicht mithalten. Giannis Antetokounmpo legte zwar 31 Punkte (11/17 FG) und 14 Rebounds auf und auch Khris Middleton (23) oder Jrue Holiday (19 und 11 Assists) konnten phasenweise überzeugen, doch von den Rollenspielern kam letztlich zu wenig.
Stephen Curry explodiert ein weiteres Mal, allerdings machen es die Warriors spannend.
Golden State Warriors (31-30) - Sacramento Kings (24-36) 117:113 (BOXSCORE)
- Neuer NBA-Rekord für Stephen Curry! Auf dem Weg zu seinen 37 Punkten gegen die Kings versenkte der Chefkoch sieben Triples - und stockte damit seine Dreierausbeute im Monat April auf 85 erfolgreiche Dreier aus. Kein Spieler in der Geschichte der NBA hat in einem Kalendermonat mehr Distanzwürfe durch die Reuse geschweißt. Und dennoch musste Golden State in den Schlussminuten nochmal kräftig zittern.
- Curry legte direkt im ersten Viertel richtig gut los, im ersten Durchgang erzielte er 11 Zähler und traf drei Dreier. Im Laufe der Partie kamen wieder einmal einige wilde Dinger vom Parkplatz hinzu, am Ende stand er bei 7/14 von Downtown. Neben seinen 7 Rebounds und 4 Assists leistete er sich allerdings auch 7 Turnover, darunter einige in der Crunchtime.
- Ein Jumper von Kelly Oubre Jr. (19) brachte die Hausherren 1:42 Minuten vor dem Ende in Front, anschließend ließ Richaun Holmes auf der Gegenseite gleich zwei Freiwürfe liegen. Was folgte, war eine kuriose Schlussphase: Nachdem Draymond Green per Tip-In erhöht hatte, blockte ausgerechnet Curry Big Man Holmes bei einem Layup-Versuch. Allerdings leistete sich der Warriors-Guard einen Ballverlust, Tyrese Haliburton verkürzte und Curry warf im Anschluss erneut den Ball weg.
- Der Spalding landete direkt in den Fingern von Buddy Hield in guter Position unter dem gegnerischen Korb - der allerdings ebenfalls die Kontrolle über den Ball verlor. Anschließend traf Curry nur einen von zwei Freiwürfen und ermöglichte den Kings eine letzte Chance. Der letzte Dreier von Harrison Barnes blieb nach guter Defense von Andrew Wiggins aber deutlich zu kurz - Sieg für die Dubs!
- Auf Seiten der Kings war Hield mit 25 Zählern (6/8 Dreier) Topscorer seines Teams, Haliburton erzielte 15 seiner 24 Punkte (10/20 FG, dazu 8 Assists) im vierten Viertel. Auch Barnes machte mit 23 Punkten (5/9 Dreier) eine insgesamt gute Partie. So hielten es die Kings die komplette Partie über spannend - auch ohne De'Aaron Fox, der den Kings eine Weile fehlen wird (Corona-Protokoll).
Orlando Magic (18-42) - Indiana Pacers (29-31) 112:131 (BOXSCORE)
- Die Pacers haben einen ungefährdeten Sieg eingefahren, ihren dritten in Serie, doch das geriet an diesem Abend schnell in den Hintergrund. Bereits im ersten Viertel zog sich Magic-Rookie Devin Cannady eine schlimme Verletzung zu, der 24-Jährige musste mit einem offenen Bruch seines rechten Knöchels noch in der Nacht operiert werden.
- "Das macht einen krank. Wir beten alle für ihn", sagte der schockierte Tyrone Corbin, der Magic-Coach Steve Clifford nach dessen positivem Corona-Test an der Seitenlinie ersetzte. Die ohnehin schon dezimierten Magic, die die elfte Niederlage in zwölf Partien kassierten, hatten im weiteren Spielverlauf schließlich keine Chance mehr gegen Indiana.
- Die Gäste machten im dritten Viertel Nägel mit Köpfen, das die Pacers mit 41:20 für sich entschieden. Malcolm Brogdon führte sein Team mit 24 Punkten, 9 Assists und 8 Rebounds an, dazu überzeugten auch Edmond Sumner (21), Justin Holiday (20) oder Doug McDermott (16). Bei den Magic war Dwayne Bacon mit 20 Zählern noch fleißigster Punktesammler.