Stephen Curry hat in der Nacht auf Dienstag mit 53 Punkten gegen die Denver Nuggets den Rekord von Wilt Chamberlain gebrochen und ist nun der Warriors-Rekordhalter für Karrierepunkte.ESPN hat darüber mit Dirk Nowitzki gesprochen. Hier geht's zu den Highlights der Partie Golden State vs. Denver!
Curry ist auf dem besten Wege, genau wie Nowitzki seine gesamte Karriere bei einem Team zu verbringen. Mit den Warriors hat der 33-Jährige bisher drei Meisterschaften sowie zwei MVP-Awards gewonnen und dabei aufgrund seines Distanzwurfes das Spiel revolutioniert. "Er war der erste Spieler, der diese tiefen Dreier genommen hat", sagte Nowitzki.
"Heute wirft jeder locker vom Logo, aber er war der erste, der das gemacht hat, vor allem aus dem Dribbling, ohne dass die Uhr abläuft. Am Anfang dachte ich: 'Was macht der Typ da?' Aber er war konstant damit und jetzt kopiert das offensichtlich jeder. [...] Er ist einer meiner Lieblingsspieler zum Zuschauen. Er hat das Spiel mit seinem Shooting definitiv verändert."
Nowitzki, 42, wurde auch gefragt, ob Curry der beste Shooter aller Zeiten sei. Noch steht Ray Allen in der All-Time-Liste zwar noch vor dem Warriors-Superstar, es gilt jedoch als sicher, dass er den Champion mit Boston und Miami noch überholen wird. "Es gab in der Geschichte der Liga einige unglaubliche Schützen, aber er hat den schnellen Release, die hohe Wurfkurve. Er hat die tiefe Range", so Nowitzki.
"Er kann fangen und werfen, aber er ist auch der beste Shooter aus dem Dribbling - wenn er also nicht der beste ist, dann ist er mindestens weit vorne. Aus dem Dribbling ist er für mich der Beste. Wenn man alles zusammen nimmt, ist er wahrscheinlich die Nr. 1."
Nowitzki: "Dirk wer? Es geht nur noch um Luka"
Curry befindet sich derzeit in seiner zwölften Saison mit den Warriors und erreichte in der Zwischenzeit fünfmal die Finals. Nowitzki verglich dies mit seiner eigenen Situation bei den Mavericks, für die er 21 Jahre auflief. "Jetzt sagen die Leute nur: 'Dirk wer? Es geht nur noch um Luka [Doncic, d. Red.]'", scherzte der Würzburger.
"Nein, es ist etwas Besonderes. Es ist mit viel Verantwortung und auch Druck verbunden. Jeder weiß, dass der Ball am Ende des Spiels bei dir landet. Es macht Spaß, es ist eine Herausforderung, aber es ist auch Druck. In unserer Position wollten wir der Stadt ihre erste Basketball-Meisterschaft geben, das gab es noch nie. Das war viel Druck. Und ich würde sagen, dass ich 2006 nicht gut mit dem Druck umgegangen bin und nicht meine Bestform abgerufen habe."
Dallas erreichte damals erstmals die Finals, verlor jedoch trotz 2-0-Führung noch mit 2-4 gegen die Miami Heat, bevor es 2011 im "Rematch" dann klappte. "Ich habe mich immer daran erinnert und das hat mich gepusht, noch mehr für dieses Team und diese Stadt zu geben. Es ist toll und eine Ehre, dass Leute nun sagen: 'Dallas Mavericks, das ist Dirk.'"
Stephen Curry und Dirk Nowitzki im Vergleich
Saisons | Punkte (All-Time NBA Rank) | Meisterschaften | MVP-Awards | Finals-MVP-Awards | All-Star | |
Curry | 12 | 17.818 (79.) | 3 | 2 | 0 | 7x |
Nowitzki | 21 | 31.560 (6.) | 1 | 1 | 1 | 14x |
Kobe Bryant wollte Dirk Nowitzki zu den Lakers holen
Nowitzki wurde zudem gefragt, ob er während seiner Karriere jemals kurz davor gewesen sei, die Mavericks zu verlassen, um anderswo einen Titel zu jagen. Der MVP von 2007 nannte nur 2010 als Beispiel, weil er damals erstmals ein "echter" Free Agent war. Knapp war es damals aber wohl auch nicht.
"Ich habe nie viele Anfragen bekommen, weil jeder wusste, dass ich Dallas liebte und wollte, dass es hier funktioniert", sagte Nowitzki. "Kobe Bryant hat sich in einem Jahr gemeldet, und das war natürlich eine Ehre. Ich glaube, das war nach dem Titel, als mein Vierjahresvertrag durch war. Wir haben hin- und hergeschrieben, aber ich habe ihm dann gesagt: 'Es tut mir leid, aber du weißt, wie das ist. Dallas ist meine Stadt und es wäre total schräg, ein anderes Trikot zu tragen.' Er hat das komplett verstanden; ich glaube, er hat mich danach mehr respektiert."
Selbst wenn es nicht mit einem Titel geklappt hätte, wäre es wohl nicht zu einem Wechsel gekommen, wie Nowitzki sagte. "Ich war darauf vorbereitet, mit dem Fakt zu leben, dass ich keinen Titel gewonnen habe. Eines meiner großen Idole ist Charles Barkley. Er ist der Grund, warum ich in Europa die 14 getragen habe. Und ich habe ihm nie vorgeworfen, dass er keinen Titel geholt hat. Er musste eben ständig gegen Michael Jordan ran."