Doncic traf nur 9 von 24 aus dem Feld, 1/7 von Downtown und vergab zudem jeden seiner fünf Freiwürfe für 19 Punkte. Dazu sammelte er 6 Rebounds und spielte 6 Assists bei 4 Turnover. Kristaps Porzingis machte eine deutlich bessere Figur als in Spiel 3 und erzielte 18 Punkte bei 7/12 FG. Angesichts des Spielverlaufs hätte er jedoch offensiv viel mehr Verantwortung übernehmen müssen.
Sonst punktete für Dallas nur noch Boban Marjanovic zweistellig (12, 6 Rebounds), der als Geheimwaffe gegen die kleinen Lineups der Clippers gut funktionierte. Maxi Kleber blieb punktlos (0/3 FG) und hatte das schlechteste Plus/Minus aller Spieler mit - 25. Seine Würfe verfehlten teilweise sogar deutlich, seine Bewegung sah nicht flüssig aus. Tim Hardaway Jr. (4, 1/8 FG) und Dorian Finney-Smith (8, 3/9 FG) blieben ebenfalls sehr blass.
Kawhi Leonard war mit 29 Punkten Topscorer der Partie und brauchte dafür nur 15 Würfe. Mit 10 Rebounds, 3 Assists, 2 Steals und 2 Blocks bei 3 Turnover war er an jeder Facette des Spiels beteiligt. Paul George lieferte mit 20 Punkten (6/16 FG) und 9 Rebounds Unterstützung, auch Reggie Jackson (15) und Small-Ball-Center Nicolas Batum (10, 4 Steals) kamen noch auf Double Digits.
Die Mavericks waren ab dem Tip-Off sichtlich bemüht, Porzingis so schnell wie möglich ins Spiel einzubinden. Er erzielte die ersten zwei Körbe des Spiels aus der Midrange, Doncic startete dagegen mit zwei Turnover. Schon nach knapp fünf Minuten wurde Porzingis mit nur einem Foul bereits ausgewechselt, Rick Carlisle setzte mit einem unerwarteten Schachzug früh auf Marjanovic.
Das zahlte sich direkt aus, als die Clippers den Center nach einem verwandelten Freiwurf ihrerseits komplett frei das Feld runterlaufen ließen. Marjanovics Layup sorgte für tosenden Jubel im American Airlines Center. Bei Doncic tauchte dann wieder sein kurioses Problem an der Freiwurflinie auf, er setzte gleich zwei Freebies daneben, die Clippers gingen mit 21:16 in Führung.
Verletzungssorgen häufen sich bei Mavericks
Auch die restlichen Mavericks waren noch nicht sehr zielsicher, Dallas startete mit 0/7 aus der Distanz. Auf der Gegenseite punktete Rondo erst direkt am Ring, im nächsten Angriff machte er den Ball schnell und fand Ivica Zubac, der erstmals in der Serie von der Bank kam, für einen einfachen Dunk in Transition. L.A. erzielte im ersten Viertel schon 20 Punkte in der Zone (12 für Dallas). Ein schwieriger Buzzer-Beater nach Wurffake durch Jalen Brunson hielt den Rückstand der Mavs nach dem ersten Viertel (22:31) einstellig.
Ohne Doncic und Porzingis auf dem Feld ging die erste Phase des nächsten Abschnitts jedoch klar an die Clippers, die sich schnell auf +18 absetzten. Doncic war zu diesem Zeitpunkt sichtlich frustriert von seiner Verletzung, er griff sich immer wieder mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Nacken und war im ständigen Austausch mit dem Trainerteam. Unterstützung der Rollenspieler war jedoch weiter Mangelware, Doncic und Porzingis erzielten gemeinsam die letzten 16 Punkte der Mavs im ersten Durchgang (45:61).
Die Clippers kamen mit einem 8:0-Lauf aus der Pause und erhöhten so auf +24, Dallas verkürzte im dritten Viertel nicht mehr signifikant. Zum Ende des Abschnitts experimentierten die Mavericks wenig erfolgreich mit einer Zonenverteidigung.
Im vierten Viertel mussten die Mavericks sich auch noch Sorgen um Hardaway Jr. machen, der hart auf seinem angeschlagenen unteren Rücken landete und erst nach einigen Momenten langsam, aber unter eigener Kraft, auf die Bank ging. Carlisle schien jedoch noch nicht bereit, seine Starter zu schonen und wechselte Doncic mit 8:30 zu spielen wieder ein, Porzingis folgte wenig später. Mit 4:14 zu spielen und einem Rückstand von 24 Punkten hisste Carlisle dann die weiße Flagge, auch Tyronn Lue nahm seine Starter runter.
Mavericks vs. Clippers: Die Stimmen zum Spiel
Luka Doncic (Mavericks) über seine Verletzung: "Ich glaube, das tut gerade nichts zur Sache. Ich habe schrecklich gespielt, also müssen wir uns einfach auf das nächste Spiel konzentrieren."
Rick Carlisle (Mavericks) über Doncic: "Er hat Schmerzen. Es wirkte auf mich, als könnte er sich nicht nach links drehen, er konnte nicht nach links schauen."
Nicolas Batum (Clippers): "Wir sind da angelangt, wo wir sein sollten. Wir sollten bei 2-2 stehen, genau genommen. Jetzt müssen wir auf unserem Homecourt gewinnen."
Die wichtigsten Statistiken
Dallas Mavericks (5) - L.A. Clippers (4) 81:106 (BOXSCORE), Serie: 2-2
- Die Mavericks trafen miserable 34,8 Prozent aus dem Feld, 16,7 Prozent (5/30) von Downtown und 63,6 (14/22) bei Freiwürfen. Eine der wenigen guten Leistungen der Hausherren an diesem Abend war, nur 8 Turnover zu begehen. Dafür spielte Dallas insgesamt auch nur 15 Assists.
- Luka Doncic vergab 5 weitere Freiwürfe und steht damit bei einer Freiwurfquote von 40,0 Prozent in den laufenden Playoffs.
- Ivica Zubac startete zwar nicht, absolvierte mit 18 Minuten jedoch 7 Minuten mehr als in Spiel 3, in dem Ty Lue nach der Anfangsphase ausschließlich auf Small Ball setzte. Zubac beging 6 Fouls in diesen 18 Minuten.
- Bei dem 17:4-Vorteil bei den Punkten im Fastbreak aus Clipper-Sicht ist zu erahnen, welches Team das ganze Spiel über die leichteren Würfe rausspielte.
Der Star des Spiels
Kawhi Leonard schien sich mit seinen 29 Punkten bei sehr guten Quoten noch zurückzuhalten, noch wichtiger: Er übernahm häufig die Aufgabe, Doncic zu verteidigen und machte Luka gemeinsam mit dessen Verletzung zu schaffen. Als Scorer funktioniert er schon die ganze Serie über, im Kreieren für seine Mitspieler ist noch Luft nach oben.
Der Flop des Spiels
Hier muss Maxi Kleber genannt werden, da der Augentest zum miserablen Plus/Minus von -25 passte. Wie bei den meisten wichtigen Mavericks spielte bei Kleber wohl seine Verletzung eine Rolle, er war defensiv angreifbar und strahlte offensiv keinerlei Gefahr aus.
Die Szene des Spiels
Bei einem Pick'n'Roll ließ Rajon Rondo Marjanovic mit seinem Signature-Move, dem angetäuschten Pass hinterm Rücken, alt aussehen und verwandelte anschließend den einfachen Layup. Das sorgte für ein beeindrucktes Raunen in der Arena.