Khris Middleton (38 Punkte, 11/16 FG, 10 Rebounds, 5 Assists, 5 Steals) war die überragende Figur der Partie, Giannis Antetokounmpo (30, 12/20, 17 Rebounds) machte ebenfalls ein starkes Spiel und auch Jrue Holiday (21, 8 Rebounds, 5 Assists, 4 Steals) zeigte eine gute Vorstellung, auch wenn er von draußen kein Glück hatte (1/10). Kein anderer Buck kam auf mehr als 8 Punkte, doch in dieser Partie reichte es, um die Serie auszugleichen.
Denn: Kevin Durant war zwar erneut stark, aber nicht so übermenschlich wie in Spiel 5 (32 Punkte, 15/30 FG, 11 Rebounds, 7 Turnover). Er erhielt zudem recht wenig Support: James Harden zeigte sich im Vergleich zu Spiel 5 zwar vor allem offensiv klar verbessert (16, 5/9 FG, 7 Assists), neben den beiden Superstars war Blake Griffin mit 12 Zählern indes schon der einzige zweistellige Nets-Scorer. Kyrie Irving fehlte aufgrund von Knöchelproblemen erneut.
Brooklyn ließ den in Spiel 5 so starken Green diesmal für Brown starten, bei den Bucks begann das übliche Lineup. Den besseren Start erwischten die Gastgeber: Nach vier Nets-Ballverlusten sowie einem Lopez-Block erhöhte Giannis auf der Gegenseite früh auf 11:2, Milwaukee kam zunächst sehr einfach zum Korb. Harden traf seinen ersten Stepback, doch kurz danach konterte Holiday bereits zum 18:5 und Nash nahm seine erste Auszeit.
Es blieb in der Folge nicht so einseitig, weil die Bucks ihre offenen Dreier nicht trafen und Durant auf der Gegenseite einige Male abschloss, Brooklyn hatte jedoch noch keinen echten Rhythmus. Giannis ließ dafür erneut einige Freiwürfe liegen. Ein Green-Dreier verkürzte auf 6 Punkte, zur Viertelpause stellte Giannis am Charity Stripe auf 26:19.
Bucks vs. Nets, Spiel 6: Hier gibt es die Highlights der Partie.
Brooklyn schafft in Halbzeit zwei kein Comeback mehr
Im zweiten Viertel brachten Middleton per 4-Point-Play und Giannis per Dunk die Bucks früh wieder auf 14 Punkte weg, ehe Harden per Stepback konterte. Durant ging nun erstmals auf die Bank, dafür lief die Offense über Harden, der offensiv spritziger wirkte als in Spiel 5 und auch Giannis im direkten Duell einige Male alt aussehen ließ. Dieser dominierte dafür auf der Gegenseite gemeinsam mit Middleton. Letzterer stellte eine Minute vor der Pause auf 8 Punkte Führung, dann folgte ein weiterer Dreier zum 59:48.
Im dritten Viertel taute Durant immer mehr auf, musste allerdings viel für seine Punkte arbeiten und erhielt wenig Unterstützung. Die Bucks trafen ihrerseits kein Scheunentor von draußen und verfielen wieder häufiger in Ballbesitze ohne signifikante Bewegung. Brooklyn packte eine Zonenverteidigung aus, nach drei Harden-Freiwürfen waren es dann nur noch 5 Punkte Unterschied, doch Middleton konterte mit zwei Jumpern sowie einem Layup in letzter Sekunde. Vor dem letzten Viertel führte Milwaukee mit 78:67.
Es wurde viertelübergreifend sogar ein 10:0-Run, ehe Durant die nächsten 5 Punkte erzielte. Dann war auf einmal Harris zur Stelle, der einen Layup und dann einen Dreier nachlegte - und dann kam ein 12:0-Run der Hausherren. Wenig später waren es 20 Punkte Vorsprung und bei einer Auszeit gut vier Minuten vor Schluss nahm Nash dann bereits seine Starter raus, die zuvor erneut enorm viele Minuten gesehen hatten.
Die wichtigsten Statistiken
Milwaukee Bucks (3) - Brooklyn Nets (2) 104:89 (BOXSCORE), Serie: 3-3
- Die Bucks hatten nur 2 Fastbreak-Punkte im gesamten fünften Spiel, diesmal waren es nach der Hälfte des ersten Viertels schon 10. Am Ende waren es überragende 26 Punkte in Transition, während Brooklyn nur 4 schaffte.
- Milwaukee hatte es offensichtlich zur Devise gemacht, diesmal verstärkt zum Korb zu ziehen und ihre Größenvorteile endlich auszuspielen. 18 Punkte erzielten die Bucks allein im ersten Viertel in der Zone und erarbeiteten sich vor allem dadurch einen guten Offensivstart, am Ende waren es 46 (BKN: 44).
- Problematisch war hingegen, wie viel sie liegen ließen. Offene Dreier fielen abgesehen von Middleton erneut nicht wirklich sauber (nur 7/33 3FG), an der Freiwurflinie setzte Giannis einiges an den Ring (6/10 FT). Brooklyn konnte das aber nicht bestrafen, weil die Nets auch nur 9/30 von draußen trafen. Und Milwaukee ging viel häufiger an die Freiwurflinie (23/28 zu 8/14).
- Die Nets begannen offensiv sehr unkonzentriert mit bereits vier Ballverlusten in den ersten sechs Angriffen. In der Folge wurde es zwar etwas besser, immer wieder schlichen sich aber unnötige Turnover ein, die einerseits für den Druck der Bucks-Defense sprachen - Harden wurde diesmal fast immer über das ganze Feld verteidigt. Anderseits lag dies wohl auch daran, dass der 2018er MVP eben noch nicht wieder komplett im Rhythmus agierte. Am Ende waren es 16 Ballverluste.
Bucks vs. Nets: Die Stimmen zum Spiel
Khris Middleton (Bucks): "Für beide Teams heißt es 'Win or go home'. Darum geht es in Spiel 7. Darum lieben die Spieler das. Ich bin mir sicher, dass die Fans es auch lieben."
James Harden (Nets): "Es geht nicht darum, ob ich rostig bin. Es geht darum, sich bewegen zu können."
Der Star des Spiels: Khris Middleton
Überragendes Two-Way-Spiel von Middleton, der vorne wieder und wieder zur Stelle war, um sein Team zu beruhigen, und auch defensiv einen starken Job machte. Wenn er gefragt war, ließ er auch Durant arbeiten, er hatte aber auch einen großen Anteil daran, dass Harris erneut kaum stattfand.
Der Flop des Spiels: Jeff Green
In Spiel 5 war er neben KD noch der Held auf Brooklyns Seite, diesmal als Starter überfordert. Die offenen Würfe fielen diesmal nicht (2/9 FG), dazu defensiv mit größter Mühe gegen Giannis, der in diesem Spiel viel konsequenter seine Kraft- und Größenvorteile einsetzte.
Die Szene des Spiels
Zum Ende des dritten Viertels sah es danach aus, als würde Brooklyn langsam den Turnaround schaffen, der Bucks-Vorsprung war bis auf 5 Punkte geschmolzen und der Rhythmus komplett weg. Doch man hatte ja Middleton: Zunächst traf der Forward zwei Jumper, dann bediente er in Transition Giannis vor der Sirene. Der Grieche verfehlte zwar, doch wieder war Middleton zur Stelle und legte den Ball mit dem Buzzer rein für einen persönlichen 6:0-Run. Diese Aufmerksamkeit hatte in Spiel 5 gefehlt.