"Heute haben sich die Minnesota Timberwolves von President of Basketball Operations Gersson Rosas getrennt", verkündete das Team in einer offiziellen Stellungnahme am Mittwoch. "Als Organisation bleiben wir dem Ziel verpflichtet, ein erfolgreiches Team aufzubauen, auf das unsere Fans und unsere Stadt stolz sein kann."
Rosas kam erst im Sommer 2019 aus Houston nach Minneapolis. Nachdem er die komplette Offseason über die Geschicke des Teams leitete, unter anderem galten die Wolves als stark interessiert an einem Ben-Simmons-Trade, kam die Entlassung knapp eine Woche vor dem Start des Training Camps überraschend.
Wie Ramona Shelburne und Zach Lowe von ESPN berichten, habe Rosas am Mittwochmorgen noch Meetings abgehalten. Selbst die Spieler um Franchise-Star Karl-Anthony Towns zeigten sich geschockt. KAT twitterte kurz nach der Bekanntgabe der Entscheidung nur: "wtf".
Nach Angaben von Mike Max vom lokalen Fernsehsender WCCO sei der Grund für den Rausschmiss Rosas eine "toxische Arbeitskultur" innerhalb der Franchise sowie "unangebrachte Beziehungen" zu Arbeitnehmern. Laut Star Tribune habe es in den vergangenen Monaten "Zwiespalt und angespannte Beziehungen" zwischen Rosas und Mitarbeitern gegeben.
Minnesota Timberwolves: Interimsnachfolger steht fest
Offenbar wollte das Team verhindern, dass sich die internen Spannungen auf die am 19. Oktober startende Saison übertragen. Wie The Athletic hinzufügte, habe zuletzt eine lautstarke Fraktion von Mitarbeitern ihre Bedenken zum Ausdruck gebracht, wie Rosas die Organisation führe. Das Front Office wird in dem Bericht als "dysfunktional" beschrieben.
Auch soll es zwischen Rosas und dem bisherigen Vice President of Basketball Operations, Sachin Gupta, gekracht haben. Letzterer übernimmt nun interimsweise Rosas Aufgaben, während die Wolves eine Suche nach einem permanenten Nachfolger starten.
Seit seiner Ankunft in Minnesota hat Rosas den Kader fast komplett umstrukturiert und um Franchise-Center Towns neu aufgebaut, unter anderem mit einem Trade für dessen guten Kumpel D'Angelo Russell. Der Erfolg blieb aber aus, auch aufgrund von zahlreichen Verletzungssorgen. In den vergangenen beiden Saisons holten die Wolves nur 42 Siege bei 94 Niederlagen (30,9 Prozent Siegquote). In den vergangenen 17 Jahren hat es Minnesota nur einmal in die Playoffs geschafft.