NBA Preseason: Dennis Schröder bei Celtics-Debüt blass - Wagner-Brüder mit Licht und Schatten

Philipp Jakob
05. Oktober 202107:45
Dennis Schröder blieb bei seinem Preseason-Debüt für die Boston Celtics blass.getty
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Zum Auftakt der Preseason erwischt Dennis Schröder keinen guten Abend im Celtics-Trikot, auf der Gegenseite zeigen Moritz und Franz Wagner Licht und Schatten. Ein Warriors-Youngster schießt alle Lichter aus und die Raptors feiern ein gelungenes Toronto-Comeback.

Toronto Raptors (1-0) - Philadelphia 76ers (0-1) 123:107 (BOXSCORE)

  • 28. Februar 2020, auf diesen Tag datiert das letzte Heimspiel der Raptors, also das letzte richtige Heimspiel in Kanada. Nach der Bubble und dem Corona-Exil in Tampa kehrten die Kanadier endlich in ihre Heimat zurück und feierten dies direkt mit einem ungefährdeten Blowout zum Start der Preseason.
  • Bis auf den verletzten Pascal Siakam (Schulter) und Gary Trent Jr., der geschont wurde, war fast die komplette Kapelle anwesend. Die Starter um Fred VanVleet (8 Punkte, 8 Assists), Rookie Scottie Barnes (13, 9 Rebounds und 6 Assists) oder Topscorer O.G. Anunoby (21, 7/12 FG) durften jeweils knapp über 20 Minuten ran und hatten sich bereits im zweiten Viertel mit 20 Zählern abgesetzt. Isaac Bonga durfte erst im Schlussabschnitt für 6 Minuten auf den Court (2 Punkte, 2 Rebounds).
  • Auf Seiten der Sixers war wie erwartet Ben Simmons nicht mit an Bord, zudem pausierten auch Joel Embiid und Tobias Harris. Dafür avancierte Andre Drummond mit einem Double-Double (19 und 14 Rebounds, dazu 4 Blocks) zum auffälligsten Sixer. Seth Curry steuerte 14 und Isaiah Joe 18 Zähler von der Bank bei.

Boston Celtics (1-0) - Orlando Magic (0-1) 98:97 (BOXSCORE)

  • Doppeltes Debüt für die deutschen NBA-Stars. Sowohl Dennis Schröder als auch Nr.8-Pick Franz Wagner liefen erstmals in ihren neuen Jerseys auf, DS17 kam für Boston von der Bank, Wagner durfte für die Magic von Beginn an ran. Beide hatten allerdings mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen, Schröder versenkte nur 1/7 aus dem Feld für 6 Punkte, 4 Assists und 3 Rebounds in 20 Minuten.
  • Auch der Wurf von Franz Wagner fiel nicht wie gewünscht (3 Punkte bei 1/5 FG und 1/4 Dreier), dafür lieferte er in allen anderen Kategorien von allem ein bisschen was (2 Rebounds, 2 Assists, 1 Steal und 1 Block in 20 Minuten). Deutlich besser lief es bei seinem älteren Bruder Moritz, der mit 16 Zählern (5/9 FG, 4/7 Dreier) gemeinsam mit Cole Anthony sogar zum Magic-Topscorer aufstieg. Nr.5-Pick Jalen Suggs begeisterte mit einem Logo-Dreier, ansonsten fiel aber auch bei ihm nicht viel (9, 3/11 FG).
  • Das erfahrene Star-Duo der Kelten fand sich dagegen ziemlich gut zurecht. Jaylen Brown (25) und Jayson Tatum (18 und Poster-Dunk, aber 6/16 FG) punkteten für die Kelten am besten, ansonsten kam nur Aaron Nesmith auf eine zweistellige Punkteausbeute (10). Der Held des Spiels war dennoch Romeo Langford, der sich wenige Sekunden vor Schluss einen Steal sicherte und anschließend den Dreier zum Sieg versenkte.

Miami Heat (1-0) - Atlanta Hawks (0-1) 125:99 (BOXSCORE)

  • Die Raptors-Fans werden an diesem Abend sicherlich mit einem halben Auge nach Miami geschielt haben, wo Franchise-Legende Kyle Lowry sein Debüt im Heat-Trikot feierte. Der Point Guard kam auf 5 Punkte und 7 Assists, wurde aber vom brandheißen Tyler Herro in den Schatten gestellt.
  • Der Guard ballerte sich zum Topscorer der Partie (26) und versenkte dabei 9/12 aus dem Feld und 3/4 von Downtown. Auch bei Duncan Robinson war der Rhythmus sofort da (13, 4/6 Dreier), während sich Bam Adebayo vornehmlich durch die gegnerische Zone dunkte (14). So setzten sich die Hausherren auch ohne Jimmy Butler bereits in der ersten Halbzeit entscheidend ab.
  • Das Trio Trae Young, John Collins und Danilo Gallinari stellte mit jeweils 14 Punkten die Hawks-Topscorer, der Point Guard (5/15 FG) musste das Parkett aufgrund einer Prellung vorzeitig verlassen. Atlanta geht aber nicht von einer ernsthaften Verletzung aus.

Minnesota Timberwolves (1-0) - New Orleans Pelicans (0-1) 117:114 (BOXSCORE)

  • Kein Zion Williamson (Fußverletzung) für die Pelicans, auch Jonas Valanciunas saß zum Preseason-Auftakt nur auf der Bank, dafür dominierte der Big Man der Minnesota Timberwolves das Geschehen. Karl-Anthony Towns legte in 14 Minuten 15 Punkte (6/9 FG), 7 Rebounds und 4 Assists auf (+20), sein Buddy D'Angelo Russell steuerte 19 und Anthony Edwards 10 Zähler bei.
  • So hatte Minnesota das Spiel lange Zeit unter Kontrolle, bevor die Pelicans-Reservisten aufdrehten. Nickeil Alexander-Walker markierte 22, Trey Murphy 21 Punkte und gemeinsam führten sie die Pelicans, bei denen Brandon Ingram (14) der beste Starter war, zurück in die Partie. Die Wolves sicherten die Führung jedoch in den Schlussminuten von der Freiwurflinie und der finale Versuch von Murphy zum potenziellen Ausgleich wurde geblockt.

Oklahoma City Thunder (0-1) - Charlotte Hornets (1-0) 97:113 (BOXSCORE)

  • Spannung gab es in Oklahoma City dagegen keine. Bereits im ersten Viertel ballerte sich Charlotte mit einem 20:7-Lauf auf die Siegerstraße. Anschließend gaben die Hornets das Spiel nicht mehr aus der Hand, was unter anderem an Rookie James Bouknight (20, 7/12 FG) lag. Auch LaMelo Ball (15 und 5 Assists), P.J. Washington (14), Miles Bridges (13) oder Terry Rozier (11) zeigten einen guten Preseason-Einstand.
  • Bei den Hausherren machte in erster Linie Josh Giddey Lust auf mehr. Der Nr.6-Pick der Thunder war mit 18 Zählern bester Punktesammler seiner Farben. Auch Lu Dort (11), Aaron Wiggins (12) und Aleksej Pokusevski (11) kamen auf eine zweistellige Punkteausbeute, Letzterer hatte aber Probleme mit seinem Wurf (4/12 FG, 2/7 Dreier). Shai Gilgeous-Alexander hielt sich noch etwas zurück (9 und 4 Assists in 17 Minuten).

San Antonio Spurs (1-0) - Utah Jazz (0-1) 111:85 (BOXSCORE)

  • Joshua Primo mag im Draft an Position 12 ein Reach der Spurs gewesen sein, dass in ihm nichtsdestotrotz eine Menge Potenzial steckt, stellte er in seinem Preseason-Debüt direkt unter Beweis. Der 18 Jahre alte Guard erzielte 17 Punkte bei 7/8 aus dem Feld und war damit gemeinsam mit Dejounte Murray Topscorer der Texaner.
  • Die jungen Spurs nutzten das Fehlen von Rudy Gobert, Rudy Gay, Bojan Bogdanovic und Joe Ingles auf Seiten der Jazz gnadenlos aus und entschieden das Reboundduell mit 60:47 für sich, Jakob Pöltl sicherte sich 10 Abpraller und erzielte 4 Punkte. Als die verbliebenen Jazz-Starter in der zweiten Halbzeit weitestgehend geschont wurden, setzte sich San Antonio entscheidend ab.
  • Donovan Mitchell und Mike Conley erwischten nicht den besten Abend, beide waren auf der Suche nach ihrem Wurf. Mitchell erzielte 10 Punkte bei 5/19 aus dem Feld (0/6 Dreier), Conley kam auf 5 Zähler bei 2/8. Die Wurfprobleme begleiteten aber das komplette Team, Utah traf magere 31,7 Prozent seiner Feldwurfversuche. Zweitrundenpick Jared Butler war mit 16 Punkten (6/15) bester Scorer.

Portland Trail Blazers (0-1) - Golden State Warriors (1-0) 107:121 (BOXSCORE)

  • Interessante Preseason-Taktik der Warriors: Von den insgesamt 100 Wurfversuchen schickte Golden State ganze 69 von außerhalb der Dreierlinie auf die Reise! In der vergangenen Saison waren 54 Dreierversuche der Warriors-Höchstwert. Davon landeten zwar "nur" 35 Prozent im Korb, doch diese 24 versenkten Triples reichten, um den Warriors einen Vorteil zu verschaffen.
  • Brandheiß war in erster Linie Jordan Poole, der im Backcourt neben Stephen Curry starten durfte und für 30 Punkte explodierte. Dabei versenkte er 10 seiner 17 Würfe und 7/13 aus der Distanz. Auch Neuzugang Otto Porter Jr. (19, 4/7 Dreier) hatte seinen Spaß, Curry hielt sich mit 13 Zählern (3/8 Dreier), 5 Rebounds und 5 Assists fast ein wenig zurück. Er bekam allerdings schon die neue Richtlinie der Referees zu spüren, bei erzwungenem Kontakt der Angreifer nicht mehr auf Foul zu entscheiden.
  • Portland versuchte mit 16 eigenen Dreier dagegenzuhalten, doch das reichte nicht. Damian Lillard erzielte 19 Punkte (5/7 Triples), Jusuf Nurkic 15 (dazu 10 Rebounds), Norman Powell 13 und C.J.McCollum 12 (in 12 Minuten).

Sacramento Kings (1-0) - Phoenix Suns (0-1) 117:106 (BOXSCORE)

  • Der amtierende West-Champ trat ohne Chris Paul und ohne Devin Booker an, das machten sich wiederum die Kings zunutze. Hinter 18 Zählern von Harrison Barnes setzten sich die Gastgeber im zweiten Viertel zweistellig ab und gaben diesen Vorsprung letztlich auch nicht mehr aus der Hand.
  • Auch Marvin Bagley (15), Buddy Hield (14, aber 4/13 Dreier) sowie Tyrese Haliburton (11) kamen auf eine zweistellige Punkteausbeute, De'Aaron Fox (6, 3/12 FG) war noch etwas rostig. Gleiches galt auch für Cameron Payne auf der Gegenseite, der 9 Punkte bei 1/8 aus der Distanz auflegte (dazu 7 Assists). Dafür machten Landry Shamet (13) und Jalen Smith (13 und 11 Rebounds) ihre Sache sehr ordentlich. Deandre Ayton kam nur 12 Minuten zum Einsatz und erzielte 8 Zähler.

L.A. Clippers (1-0) - Denver Nuggets (0-1) 103:102 (BOXSCORE)

  • Auf beiden Seiten fehlten in Person von MVP Nikola Jokic und Paul George die beiden größten Stars (Kawhi Leonard verletzungsbedingt sowieso), dafür nutzte Michael Porter Jr. die Bühne. Der Forward erzielte 21 seiner 23 Punkte in der ersten Halbzeit, dann übernahm Rookie Nah'Shon Hyland, der 19 Zähler beisteuerte. Bol Bol legte 11 Punkte, 5 Rebounds und 5 Blocks auf.
  • Allerdings reichte das den Nuggets höchstens für einen 10-Punkte-Vorsprung, den Terance Mann am Ende fast im Alleingang ausradierte. 12 seiner 14 Punkte (dazu 8 Rebounds und 5 Assists) erzielte er im Schlussabschnitt, als er das Spiel für sein Team drehte. Auch George King (12) und Brandon Boston Jr. (10) lieferten gute Auftritte ab.
  • Gleiches galt für Isaiah Hartenstein, der im Training Camp um einen der verbliebenen Kaderplätze bei den Clippers kämpft. Der deutsche Big Man kam auf 6 Punkte, 4 Rebounds und 3 Assists (allerdings 4 Turnover) und zeigte sich sehr präsent auf dem Court. Hartenstein durfte 14 Minuten ran, sein direkter Konkurrent um den Kaderplatz Harry Giles durfte 16 Minuten spielen und machte seine Sache ebenfalls gut (8 und 12 Rebounds, 3 Turnover).