Pippen äußerte bereits seinen Unmut darüber, wie er in der Netflix-Dokumentation "The Last Dance" dargestellt wird, und zeigte sich dabei enttäuscht von seinem langjährigen Teamkollegen Jordan. Die New York Times veröffentlichte im Rahmen eines Interviews mit dem 56-Jährigen nun weitere Aussagen aus seinen Memoiren.
Dabei geht es wieder um die Bulls-Doku. Dort bezeichnet Jordan seinen Teamkameraden als "selbstsüchtig", da Pippen 1997 bewusst eine Fuß-Operation nach hinten verschoben hatte und so einen Trade erzwingen wollte.
"Wollt ihr wissen, was egoistisch ist? Es ist egoistisch, kurz vor dem Start des Training Camps seine Karriere zu beenden, wenn es für die Organisation zu spät ist, um Free Agents unter Vertrag zu nehmen", heißt es in dem Buch. Hierbei handelt es sich um eine Anspielung auf Jordans ersten Rücktritt vom Basketball im Jahre 1993.
Des Weiteren beschreibt Pippen die Bulls-Legende als heuchlerisch und gefühllos. "Ich habe gesehen, wie schlecht er seine Teamkollegen behandelt hat, da zieht sich bei mir alles zusammen, wie schon damals", so der sechsfache NBA-Champion. "Michael und ich haben kein enges Verhältnis und das hatten wir auch nie", stellte Pippen klar.
Scottie Pippen teilt auch gegen Isiah Thomas aus
Pippen geht auch auf einen Moment mit Phil Jackson ein, als dieser 1994 in einer Partie zwischen den Chicago Bulls und New York Knicks mit 1,8 Sekunden auf der Uhr einen Spielzug für Toni Kukoc aufzeichnete. "In dem Moment der Wahrheit, hat er mich im Stich gelassen", sagte die ehemalige 33 der Bulls.
Auch frühere Gegner und Rivalen des 56-Jährigen werden in dem Buch unter Beschuss genommen. Charles Barkley etwa sei nicht engagiert genug gewesen, um eine Championship zu gewinnen. Isiah Thomas war ein "schmutziger Spieler" und besaß "ein Händchen dafür, die unangemessensten Kommentare abzugeben."
"Unguarded" soll am neunten November erscheinen.