Brooklyn Nets (21-8) - Philadelphia 76ers (15-15) 114:105 (BOXSCORE)
Bei den Sixers ist der Wurm drin. Nach der Heimpleite gegen dezimierte Miami Heat setzte es auch im Barclays Center eine Niederlage gegen ein Nets-Team, welches auf gleich acht Spieler verzichten musste. Einen Pfeil hatte Brooklyn aber im Köcher und das war natürlich Kevin Durant, der in der Schlussphase die Partie an sich riss, als Philadelphia Oberwasser bekam.
11 seiner 34 Punkte (13/24 FG, dazu 11 Rebounds und 8 Assists) erzielte KD in den letzten fünf Minuten der Partie, darunter auch einen Dreier mit Foul bei Gleichstand. Im folgenden Angriff machte Durant den richtigen Read und fand aus dem Double Team 73 Sekunden vor Schluss Blake Griffin an der Dreierlinie, auch der traf - die Entscheidung. Griffin rieb sich auch defensiv gegen Joel Embiid auf, in 32 Minuten legte der 32-Jährige einen Saisonbestwert von 17 Punkten (7/16 FG) und 9 Rebounds auf.
Philadelphia kam nach einem zwischenzeitlichen 20-Punkte-Rückstand vor allem dank Embiid (32, 11/20 FG, 9/11 FT, 9 Rebounds, 6 Assists) und Seth Curry (29, 13/21 FG) zurück in die Partie, jedoch wurde der angeschlagene Tyrese Maxey vermisst. Tobias Harris (11, 3/17 FG) traf in seiner Heimat fast nichts.
Das große Problem war Philadelphias Defense, schon im ersten Viertel genehmigten die Sixers 65 Prozent aus dem Feld. Brooklyn ließ den Ball laufen, immer wieder wurden offene Schützen gefunden. Schon nach zwölf Minuten hatten die Gastgeber 10 Assists gesammelt, der Buzzerbeater von Rookie Cam Thomas zum Ende des ersten Viertels war dabei ein gutes Beispiel für das ansehnliche Spiel der Nets, was in einer 39:25-Führung resultierte.
Kevin Durant kontert Joel Embiid und Seth Curry
Die Sixers wirkten lethargisch, auch wenn zwischenzeitlich auf -10 verkürzt werden konnte. Brooklyn hatte jedoch umgehend eine Antwort, mit einem 12:2-Lauf um Durant und Thomas erspielten sich die Gastgeber ihre höchste Führung des Abends. Diese schmolz aber in der Folge langsam zusammen.
Embiid und Curry rissen nun das Geschehen an sich, das Duo verbuchte im dritten Viertel 25 der 31 Punkte der Gäste. Vor allem Embiid nutzte nun endlich seine Größenvorteile gegen den ausgedünnten Nets-Frontcourt, in welchem Nic Claxton (17, 8/9 FG) mit 4 Fouls schnell auf die Bank musste. Zum Start des vierten Viertels waren die Gäste so wieder auf 6 Zähler dran, auch weil nun endlich Stops gelangen.
Und doch hielten die Nets an ihrer Führung fest, Philadelphia ließ mehrere Chancen für die Führung liegen, stattdessen netzte auf der Gegenseite Durant seinen ersten Dreier des Abends. Erst drei Minuten vor Schluss glich Embiid aus, der sich nun ein Privatduell mit Durant lieferte. Der Nets-Star konterte mit einem ansatzlosen Dreier über Harris, der KD auch noch foulte. Als Griffin wenig später nachlegte, war die Partie entschieden.
Kurios wurde es aber trotzdem nochmal. Bei einem Rückstand von 9 Zählern und noch 3 Sekunden auf der Uhr nahm Sixers-Coach Doc Rivers eine Auszeit, um gegenüber den Referees eine "Null" mit den Fingern zu formen. Hintergrund der Aktion war, dass Brooklyn im vierten Viertel nicht einen Regelverstoß beging, das wollte Rivers so nicht stehen lassen.