Die New Orleans Pelicans siegen in Oklahoma City, weil Devonte' Graham mit dem Buzzer den längsten Gamewinner seit 25 Jahren versenkt. Die Philadelphia 76ers werden in heimischer Halle ausgebuht, die Cleveland Cavaliers spielen weiter euphorisiert auf. Anthony Edwards stellt einen neuen Saisonrekord auf.
Cleveland Cavaliers (18-12) - Houston Rockets (9-19) 124:98 (BOXSCORE)
- Die Cavs schwimmen im Moment auf einer Welle des Erfolgs und zerlegten auch die dezimierten Rockets in alle Einzelteile, es war der fünfte Sieg in Serie. Zeitweise führten die Gastgeber mit bis zu 45 Punkten, schon in der ersten Halbzeit betrug die Differenz 32 Zähler. Es war wie schon vor ein paar Tagen gegen Sacramento eine "Cavalanche", bestens dokumentiert durch diese Sequenz von Ricky Rubio. Cleveland führte schon im dritten Viertel mit über 40 Punkten.
- Der Spanier spielte in 21 Minuten 12 Assists, Topscorer war Darius Garland mit 21 Punkten (7/11 FG). Isaac Okoro steuerte 20 Zähler zum Sieg bei und dunkte in dieser Aktion über gleich drei Rockets-Akteure. Evan Mobley fehlte wegen Problemen an der Hüfte, Ersatz Dean Wade (16, 10 Rebounds) machte seine Sache aber auch sehr gut.
- Bei den Rockets, die unter anderem auf Eric Gordon, Christian Wood, Kevin Porter Jr. und Jalen Green verzichten mussten, verbuchte Alperen Sengün (19, 7/14 FG, 11 Rebounds, 5 Assists) Bestwerte bei den Punkten und auch Rebounds, auch Rookie-Kollege Josh Christopher (17) brachte einige Zähler auf die Anzeigetafel. Daniel Theis startete und legte in 18 Minuten 5 Punkte (2/7 FG) und 6 Rebounds auf.
- Rockets-Coach Stephen Silas verließ bereits im ersten Viertel die Bank, Assistant John Lucas übernahm stattdessen. Die Rockets vermeldeten später, dass der Coach dehydriert war.
Orlando Magic (5-24) - Atlanta Hawks (14-14) 99:111 (BOXSCORE)
- Atlanta steht wieder bei einer ausgeglichenen Bilanz und hatte in Orlando überhaupt keine Probleme. Trae Young stellte früh die Weichen auf Sieg und war mit 28 Punkten (11/22 FG) der Topscorer der Partie, obwohl er nur einen seiner acht Dreier versenkte und zwischenzeitlich mit Nackenproblemen zu kämpfen hatte.
- Die meiste Zeit kümmerte sich Franz Wagner um den Star der Hawks und zahlte dabei einiges an Lehrgeld. Young zog einige Fouls und kam nach Belieben zu seinen Spots. Auch im Angriff war Sand im Getriebe, am Ende wurden es noch 10 Punkte (5/14 FG), 6 Rebounds, 2 Assists und 2 Steals für den Berliner.
- Bester Magic-Scorer war dagegen Bruder Moritz Wagner (19, 6/9 FG, 6 Rebounds in 18 Minuten), der schon im ersten Viertel schnell 7 Zähler erzielte, aber auch durch das Verfehlen eines völlig freien Dunks auffiel. Cole Anthony (7, 3/14) erwischte dagegen einen rabenschwarzen Tag, Terrence Ross legte von der Bank kommend 18 Punkte, 7 Rebounds und einen Karrierebestwert von 8 Assists auf.
- Die Hawks liefen derweil nie Gefahr, diese Partie zu verlieren, die meiste Zeit war der Vorsprung zweistellig. John Collins (21, 10 Rebounds) verbuchte ein Double-Double, dazu punkteten Danilo Gallinari (10), Lou Williams (14) und Cam Reddish (13) von der Bank kommend zweistellig.
Philadelphia 76ers (15-14) - Miami Heat (17-12) 96:101 (BOXSCORE)
- Kein Jimmy Butler, kein Bam Adebayo und kurzfristig auch kein Tyler Herro - und doch klauten die Heat einen Sieg aus Philadelphia. Dies gelang mit einer starken Shooting-Performance, insbesondere von Gabe Vincent, der sieben Dreier traf und mit 26 Punkten der beste Scorer der Gäste war.
- Der Guard war es auch, der den wichtigsten Wurf der Partie traf. 36 Sekunden vor Schluss stellte der nigerianische Nationalspieler aus dem Getümmel von Downtown auf 99:96 zugunsten der Gäste, Philadelphia konnte nicht mehr kontern. Joel Embiid ließ gleich zwei Chancen liegen, Kyle Lowry (14, 4/12 FG, 5 Assists) machte mit zwei Freiwürfen alles klar.
- Die Sixers lagen im dritten Viertel noch mit 23 Punkten hinten und hatten große Schwierigkeiten gegen die Zone der Gäste. Die Fans im Wells Fargo Center quittierten dies mit Buhrufen, aber Philly kämpfte sich angeführt von Tyrese Maxey (27, 11/15 FG) und Danny Green (9, 5 Steals) noch einmal zurück. Die Führung konnten die Gastgeber aber nicht mehr übernehmen.
- Embiid (17, 5/13, 14 Rebounds) hatte Probleme mit der Zonenverteidigung, nach Maxey war Tobias Harris (24, 9/18) der fleißigste Punktesammler. Miami traf dagegen 40 Prozent aus der Distanz (18/44), neben Vincent ballerte auch Duncan Robinson (21, 4/11 3FG) immer wieder. Dewayne Dedmon (10, 14 Rebounds) legte ein Double-Double auf.
Dallas Mavericks (14-14) - Los Angeles Lakers (16-13) 104:107 OT (SPIELBERICHT)
Milwaukee Bucks (19-11) - Indiana Pacers (12-18) 114:99 (BOXSCORE)
- Die Bucks können auch ohne Giannis Antetokounmpo gewinnen - und das sogar deutlich. Gleich sieben Spieler fehlten dem Champion, darunter auch der Finals-MVP und Khris Middleton (Knie), ein furioses Schlussviertel genügte den Bucks aber zu einem Erfolg gegen den Divisionsrivalen aus Indiana.
- Nach 36 Minuten stand es noch 87:87, dann aber drehten die Gastgeber auf und nutzten einen 25:5-Lauf über zehn Minuten, um das Spiel zu entscheiden. Hierbei stachen insbesondere Pat Connaughton (20, 7/9 FG) und Jordan Nwora (15) hervor, zuvor hatte Jrue Holiday (26, 12/18 FG, 14 Assists) die Offense der Bucks am Laufen gehalten.
- Indiana brach hingegen komplett ein und traf in den letzten zwölf Minuten nur noch 27 Prozent der Versuche. Caris LeVert (16) hatte mit 14 Punkten im ersten Viertel stark begonnen, tauchte dann aber komplett ab. Domantas Sabonis (16, 14 Rebounds) stellte Milwaukee unter den Brettern vor große Probleme, im Schlussviertel blieb der Litauer aber ohne Zähler.
- Pacers-Coach Rick Carlisle fehlte weiter wegen einer Corona-Infektion. Bei Antetokounmpo ist dagegen weiter unklar, ob er positiv getestet wurde. Beim Media Day im September hatte der Grieche zumindest verraten, dass er geimpft sei.
Oklahoma City Thunder (8-19) - New Orleans Pelicans (9-21) 110:113 (BOXSCORE)
- Wir legen uns fest, das war der Wurf des Jahres, welchen wir in Oklahoma City von Devonte' Graham bekamen. Es war der würdige Abschluss einer völlig wilden Partie zwischen zwei Kellerkindern. Die NBA nannte es offiziell einen 61-Footer, also einen Wurf aus knapp 19 Metern, der mit der Sirene das Spiel zugunsten der Pelicans entschied.
- 2,3 Sekunden zuvor hatte Shai Gilgeous-Alexander das Spiel für OKC mit einem ähnlich wilden Verzweiflungswurf fast von der Mittellinie ausgeglichen, bevor Graham eine Bogenlampe Richtung Korb feuerte und damit den längsten Buzzerbeater der vergangenen 25 Jahre traf.
- Zuvor waren in New Orleans die Messer schon wieder gewetzt. Die Pelicans zeigten mit Ausnahme des starken Brandon Ingram (34, 11/21, 8 Rebounds) eine desaströse Vorstellung und lagen einige Zeit zweistellig zurück. Erst nach dem Wechsel wurde es besser, BI erhielt Hilfe von Graham (15, 5/10 Dreier) und auch Jonas Valanciuas (19, 16 Rebounds).
- Für OKC wusste mal wieder das Guard-Duo bestehend aus SGA (33) und Josh Giddey (17, 9 Rebounds, 7 Assists) zu gefallen, dazu zeigten die Bankspieler Kenrich Williams (17, 6/9, +20) sowie Mike Muscala (16 Punkte in 14 Minuten) gute Vorstellungen. Rookie Tre Mann (9) packte mal wieder einen saftigen Poster-Dunk aus.
San Antonio Spurs (10-17) - Charlotte Hornets (16-14) 115:131 (BOXSCORE)
- Es ist bislang nicht unbedingt die Saison des Gordon Hayward, gegen San Antonio drehte der frühere All-Star aber die Uhr zurück und legte mit 41 Punkten (15/19 FG, 5/6 Dreier) einen neuen Saisonrekord auf. Nur vor knapp einem Jahr hatte der Flügelspieler in Atlanta mal mehr Zähler aufgelegt (44).
- Vor allem im dritten Abschnitt war Hayward nicht zu stoppen, alleine dort verbuchte der Forward 21 Zähler (8/9 FG) und sorgte dafür, dass der Vorsprung der Gäste auf 28 Punkte anwuchs. Im vierten Viertel nahm Hayward dann gemütlich auf der Bank Platz, er ist der erste Spieler seit Steph Curry im Mai 2021, der in unter 30 Minuten mindestens 40 Punkte erzielte.
- San Antonio lieferte jedoch auch wenig Gegenwehr, als Team trafen die Hornets fast 60 Prozent aus dem Feld und trafen 18 ihrer 34 Dreier. Cody Martin (18) traf jeden seiner vier Versuche von Downtown, während Miles Bridges (19, 8 Rebounds, 8 Assists) an einem Triple-Double schnupperte. Stark war auch die Vorstellung von Backup-Center P.J. Washington (12, 9 Boards, 7 Dimes, +28).
- Die Spurs hatten zuletzt ansteigende Form gezeigt, davon war jedoch an diesem Abend wenig zu sehen. Bryn Forbes erzielte 25 Punkte (6/11 FG) in 19 Minuten von der Bank kommend, von den Startern punktete Keldon Johnson (21) am besten. Jakob Pöltl kam in knapp 25 Minuten auf 9 Zähler und 4 Rebounds.
Denver Nuggets (14-14) - Minnesota Timberwolves (13-15) 107:124 (BOXSCORE)
- Start-Ziel-Sieg für die Timberwolves, welche in Denver aus allen Rohren feuerten und den Nuggets mit insgesamt 23 versenkten Triples (bei 48 Versuchen) nicht den Hauch einer Chance ließen. Das war zwar kein Team-Rekord (der liegt bei 26), dafür knackte aber Anthony Edwards den (eigenen) Franchise-Rekord für einen Spieler.
- Der Guard versenkte zehn seiner 14 Versuche vom Perimeter und war folgerichtig mit 38 Punkten (14/21 FG) der beste Scorer seiner Farben. Zehn Triples in einem Spiel hatte in dieser Saison zuvor noch kein NBA-Spieler geschafft, nicht einmal Stephen Curry (4x 9 Dreier). Höchst effizient präsentierte sich neben dem Antman auch Karl-Anthony Towns (32, 12/18 FG).
- Und Denver? Den Nuggets reichte auch ein Triple-Double von Nikola Jokic (27, 11/16 FG, 10 Rebounds, 11 Assists) nicht, zu schwach war die Defense. In der ersten Halbzeit kassierten die Gastgeber 75 Zähler, im ersten Viertel waren es 40. Das Ergebnis fiel nur gnädig aus, weil die Gäste im Schlussabschnitt nur noch 16 Punkte auf die Anzeigetafel brachten.
- Monte Morris legte für die Nuggets 15 Punkte auf, von der Bank kommend punkteten noch Markus Howard (14) und Zeke Nnaji (13, 9 Rebounds) zweistellig. Das alles änderte aber nichts daran, dass die Gäste aus Minnesota zwischenzeitlich im dritten Viertel mit bis zu 23 Zählern vorne lagen.
Utah Jazz (20-7) - L.A. Clippers (16-13) 124:103 (BOXSCORE)
- Wenn der Jazz-Zug rollt, dann rollt er - in dem Fall zum achten Sieg am Stück. Das mussten auch die Clippers im vierten Viertel erfahren. Mitte des Abschnitts lagen die Gäste aus L.A. noch mit -9 zurück, ein 11:0-Lauf in gut zwei Minuten machte in Salt Lake City aber alles klar. Wenn dann auch noch Rudy Gobert No-Look-Pässe wie diese spielt, dann ist das kein gutes Zeichen für den Gegner.
- Der Franzose legte 20 Punkte und 17 Rebounds auf, Bojan Bogdanovic (6/7 Dreier) kam auf die gleiche Punkteausbeute. Bester Scorer war aber einmal mehr Donovan Mitchell (27, 10/15 FG), der mit dafür sorgte, dass Utah die Clippers erstmals seit dem bitteren Playoff-Aus in den Conference Semifinals besiegte.
- Die Kalifornier traten dabei erneut ohne Paul George an, der vor allem in der Defensive vermisst wurde. Die Jazz trafen über die Hälfte ihrer Würfe und waren an diesem Abend einfach nicht zu stoppen. Für die Clippers waren Marcus Morris (24, 8 Boards) und Eric Bledsoe (21, 8 Assists) die besten Scorer.
- Isaiah Hartenstein legte mit 15 Punkten (6/9 FG, 5 Rebounds, 2 Blocks) in knapp 25 Minuten einen neuen Saisonbestwert auf, saß beim Run der Jazz aber wieder auf der Bank. Konkurrent Ivica Zubac (4, 6 Rebounds) war dagegen kaum ein Faktor.
Portland Trail Blazers (11-18) - Memphis Grizzlies (18-11) 103:113 (BOXSCORE)
- Am Vortag kassierten die Blazers eine bittere Niederlage nach Verlängerung gegen Phoenix, diesmal brachen die Gastgeber im Schlussabschnitt komplett ein und kassierten die siebte Niederlage am Stück. Nur die tankenden Detroit Pistons warten länger auf einen Erfolg (12 Partien). Damian Lillard (21, 6/21 FG) traf zwar einen wilden Wurf wie diesen, ansonsten gelang dem All-Star jedoch recht wenig.
- Dabei hatten die Blazers nach einem 16-Punkte-Rückstand in Halbzeit eins die Partie zunächst umgebogen und selbst zweistellig geführt, doch ein 28:6-Lauf der Gäste über rund sieben Minuten zwischen dem dritten und vierten Viertel stellte das Spiel erneut auf den Kopf. Desmond Bane (23, 5/8 Dreier) traf aus der Distanz, Kyle Anderson (13, 10 Rebounds) lieferte von der Bank kommend wichtige Plays.
- Von dieser Phase erholten sich die Blazers nicht mehr. Memphis stellte einfach das tiefere Team, die Portland-Reservisten um Robert Covington und Anfernee Simons (22, -29) waren komplett chancenlos. So war es kein Zufall, dass gleich acht Grizzlies-Akteure mindestens 9 Zähler verbuchten.
- Dabei trafen die Grizzlies nicht einmal besonders gut aus der Distanz (11/32), doch gegen eine der schlechtesten Verteidigungen der Liga kamen die Gäste immer wieder zum Ring (50:28 Points in the Paint). Dillon Brooks legte 22 Punkte auf, Steven Adams (10, 14 Rebounds) verbuchte ein Double-Double. Für Portland erzielte Norman Powell (25, 7/18) die meisten Punkte.
Sacramento Kings (12-17) - Washington Wizards (15-14) 119:105 (BOXSCORE)
- Im Vorfeld des Spiels kam heraus, dass Kings-Coach Alvin Gentry positiv auf COVID-19 getestet wurde, so war erstmals Doug Christie an der Seitenlinie verantwortlich - und fuhr gleich einmal seinen ersten Sieg ein. Das gelang mit einem dominanten Schlussabschnitt, welchen Sacramento mit 35:16 für sich entschied.
- Dort machte vor allem Harrison Barnes auf sich aufmerksam, der Flügelspieler erzielte 15 seiner 19 Punkte (6/10) in den letzten zwölf Minuten der Partie. Zuvor war es De'Aaron Fox (28, 10/16), welcher die Offense trug. Danach war es aber die Barnes-Show, der frühere Mavs-Spieler legte 10 Zähler am Stück auf und bescherte den Gastgebern damit fast im Alleingang eine zweistellige Führung. Ein And-One gut eine Minute vor dem Ende war dann die Entscheidung.
- Washington rutschte durch die dritte Pleite am Stück auf Platz acht im Osten ab, eine gute Vorstellung von Bradley Beal (30, 13/24) war nicht genug. Sacramento traf nicht gut von draußen (8/26), die Wizards unterboten dies aber ohne Mühe (5/24) und trafen nach dem ersten Viertel nur noch zwei ihrer gerade einmal 15 Versuche.
- Je zwei Treffer gingen auf die Konten von Beal und Deni Avdija (15), während Montrezl Harrell wieder 14 Zähler von der Bank kommend auflegte. Die Bank der Kings war jedoch besser, Buddy Hield (15), Chimezie Metu (13) und Tristan Thompson (15) hatten alle ihren Anteil daran, dass Sacramento einem Rückstand von 12 Zählern gegen Ende des dritten Viertels noch einmal zurückkam.