Franz Wagner macht bei den L.A. Clippers für Orlando erneut ein starkes Spiel, für den Sieg reicht es wegen eines Gamewinners von Reggie Jackson aber nicht. Nikola Jokic legt in San Antonio eine Monster-Performance hin, während die Memphis Grizzlies das Jersey von Zach Randolph unter die Hallendecke ziehen.
L.A. Clippers (15-12) - Orlando Magic (5-22) 106:104 (BOXSCORE)
- Ohne Paul George (Ellenbogen) und Nicolas Batum (Knöchel) standen die Chancen für einen Magic-Sieg nicht schlecht, am Ende war es aber Reggie Jackson, der Feuer fing und die holprige Offense der Clippers belebte. 2,2 Sekunden vor dem Ende netzte der Spielmacher den Sprungwurf aus der Mitteldistanz zum Sieg, insgesamt erzielte Jackson 9 seiner 25 Punkte (11/21 FG) in den letzten knapp vier Minuten.
- Orlando hatte kurz zuvor durch den starken Cole Anthony (23, 5/8 Dreier) von Downtown ausgeglichen, Terrence Ross (22, 4/11 FG, 13/13 FT) verpasste einen möglichen Buzzerbeater. Neben den beiden war es vor allem Franz Wagner, der dafür sorgte, dass sich Orlando nach einem schwachen zweiten Viertel (14:26) erholte. Der Berliner erzielte 13 seiner 20 Punkte (8/10 FG, dazu 3 Rebounds und 3 Assists) nach der Pause, verwandelte seine beiden Stepback-Dreier und vollendete diesmal auch am Korb mehrfach sehenswert.
- Auch Moritz Wagner sah diesmal als erster Big von der Bank fast 20 Minuten Spielzeit. Der 24-Jährige rieb sich unter den Körben auf und beendete die Partie mit 7 Punkten (3/8 FG), 4 Rebounds und 2 Assists. Der Big Man sorgte zum Ende des dritten Viertels auch für einen kleinen Aufreger, als er unter dem Korb mit Isaiah Hartenstein um Position kämpfte. Nach einem kleinen Schubser lief Wagner dann in die ausgestreckte Arme des Clippers-Centers und ging zu Boden. Hartenstein bekam ein technisches Foul, Wagners Bruder auf der Bank konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
- Hartenstein gab den Clippers wie fast schon gewohnt jede Menge Energie. In 20 Minuten wurden 6 Punkte (3/4 FG), 5 Rebounds und 5 Assists notiert, am Ende vertraute Coach Ty Lue jedoch wieder auf Ivica Zubac, der von den Magic in der Schlussphase immer wieder attackiert wurde. Luke Kennard (23) verwandelte sieben seiner elf Dreier, Terance Mann (16) blieb bei vier Versuchen sogar perfekt. L.A. traf die Hälfte seiner Triples (18/36) und kompensierte so die klaren Nachteile an der Freiwurflinie (6:24).
Washington Wizards (15-12) - Utah Jazz (19-7) 98:123 (BOXSCORE)
- So gestaltet man einen Roadtrip. Die Jazz absolvierten vier Partien in Folge in fremden Hallen, alle vier Spiele wurde gewonnen und das durchschnittlich mit 20 Punkten Differenz. Auch in der Hauptstadt gab es dank einer dominanten zweiten Halbzeit einen deutlichen Sieg, wobei Donovan Mitchell mit 28 Punkten (10/20 FG) der beste Scorer war und dazu auch noch in Transition einen krachenden Alley-Oop-Windmill-Dunk präsentierte.
- Washington hielt rund 30 Minuten mit, bevor eine kuriose Szene von Kentavious Caldwell-Pope (0, 0/5 FG) den Wendepunkt der Partie darstellte. KCP zog über die Baseline zum Korb, stieg zum Dunk hoch und wurde tatsächlich von der seitlichen Kante des Bretts geblockt. Glaubt ihr nicht? Hier die bewegten Bilder! Zu diesem Zeitpunkt lagen die Gastgeber nur mit -3 zurück, es folgte der richtungsweisende 21:8-Lauf der Jazz und die Wizards konnten den Rückstand nicht mehr in den einstelligen Bereich drücken.
- In Halbzeit eins hatte die Bank Washington noch im Spiel gehalten. Vor allem Raul Neto (13) wusste hier zu gefallen, auch Montrezl Harrell (9, 5 Rebounds) hatte seine Momente. Nach der Pause nutzte Utah aber die defensiven Schwächen des Bigs gnadenlos aus. Topscorer der Wizards war Bradley Beal mit 21 Zählern.
- Für die Jazz zeigte Rudy Gobert (20, 9/10 FG, 11 Rebounds) eine weitere dominante Performance in der Zone, gleiches galt für seinen Backup Hassan Whiteside (18, 13 Boards, 4 Blocks). Utah zeigte dabei nicht einmal seinen besten Basketball, vor allem aus der Distanz hatten die Mannen vom Salzsee schon deutlich effizientere Abende (13/39 3P).
Cleveland Cavaliers (16-12) - Sacramento Kings (11-16) 117:103 (BOXSCORE)
- Wow, das war mal eine Abreibung, welche die Cavs den Gästen aus Sacramento in der ersten Halbzeit verpassten. Schon zur Pause hatten die Gastgeber 81 Punkte erzielt und stellten damit einen Franchiserekord ein. Cleveland traf 61 Prozent aus dem Feld, versenkte sieben von 14 Dreiern und hatte bereits 17 Freiwürfe genommen.
- Zwischenzeitlich betrug der Vorsprung bereits in den ersten 24 Minuten 29 Zähler, doch nach dem Wechsel wurde es tatsächlich noch einmal spannend. Mitte des Schlussabschnitts hatten die Kings auf -7 verkürzt, nachdem Cleveland plötzlich komplett kalt und in sechs Minuten ohne ein einziges Field Goal geblieben war.
- Am Ende waren es zwei Dreier von Ricky Rubio (15), welche die Nerven der Gastgeber beruhigten. Bester Cavs-Akteur über die kompletten 48 Minuten war aber Darius Garland (16), der mit 13 Assists einen neuen persönlichen Bestwert aufstellte. Double-Doubles gab es auch für die beiden großen Jungs namens Evan Mobley (15, 15 Rebounds, +20) und Jarrett Allen (19, 11 Boards, 3 Blocks). Erfreulich war zudem der Saisonbestwert von Isaac Okoro (20).
- Positiv aus Kings-Sicht war, dass sie die Gastgeber in der zweiten Halbzeit bei unter 30 Prozent aus dem Feld hielten. Buddy Hield (21, 4/10 Dreier) war der fleißigste Punktesammler, während De'Aaron Fox (13, 1 Assist) wieder enttäuschte. Ein Lichtblick war zudem die Vorstellung von Rookie Davion Mitchell (14, 5 Assists).
Miami Heat (16-11) - Chicago Bulls (17-10) 118:92 (BOXSCORE)
- Auf dem Papier war es ein Spitzenspiel, doch beide Seiten waren durch Corona und Verletzungen stark dezimiert, Chicago womöglich noch etwas mehr als die Heat. Diese hatten in Kyle Lowry den besten Mann auf dem Feld in ihren Reihen. Der Ex-Raptor legte in gerade einmal 30 Minuten 16 Punkte (6/10 FG) und einen Saisonbestwert von 14 Assists auf, 12 davon bereits in der ersten Halbzeit.
- Bei den Bulls befinden sich derzeit gleich sieben Spieler im Coronaprotokoll, darunter auch DeMar DeRozan, gegen das heiße Shooting der Heat hätte aber auch er nichts ausrichten können. Miami legte los wie die Feuerwehr und traf alleine in den ersten zwölf Minuten neun von 14 Dreiern. Der Franchiserekord von 22 Triples geriet letztlich aber nicht in Gefahr, am Ende waren es 19 bei 43 Versuchen.
- Bester Scorer der Gastgeber war Duncan Robinson mit 26 Punkten (9/13 FG), der nach Problemen in den ersten Saisonwochen langsam seinen Rhythmus zu finden scheint. Dewayne Dedmon (20, 12 Rebounds) produzierte von der Center-Position ebenfalls, gleiches galt für Sixth Man Tyler Herro (17).
- Chicago kam in der zweiten Hälfte nicht mehr näher, ein Rückstand von -8 war nach wenigen Minuten im dritten Viertel schon das Höchste der Gefühle. Ein 13:3-Lauf nahm den Gästen schnell den Wind aus den Segeln. Zach LaVine (33, 7/11 Dreier) scorte als einziger Bulls-Akteur effizient, während Nikola Vucevic (10, 3/15) ein Totalausfall war. Lonzo Ball (15, 5/15) war bereits der zweitbeste Scorer der Gäste.
Memphis Grizzlies (16-11) - Houston Rockets (8-18) 113:106 (BOXSCORE)
- In Memphis wurde an diesem Abend in Erinnerungen geschwelgt, Grit'n'Grind war das Thema, schließlich wurde gegen Houston das Jersey mit der Nummer 50 von Franchise-Legende Zach Randolph unter die Hallendecke gezogen. Z-Bo ist damit der erste Grizzlies-Akteur, dem diese Ehre zuteil wird, in den kommenden Jahren werden auch Mike Conley, Tony Allen und Marc Gasol folgen.
- Letzterer wurde als Überraschungsgast extra aus Spanien eingeflogen, auch Ex-Coach Lionel Hollins war im Grindhouse anwesend. Und so ließen es sich die Grizzlies nicht nehmen und siegten auch ohne Ja Morant sowie Jaren Jackson Jr. Es musste jedoch ein wenig gezittert werden, obwohl Memphis mit einem 21:5-Start stark begann. Houston stand zu Beginn völlig neben sich und kassierte sogar Fastbreak-Punkte nach einem eigenen Freiwurf.
- Im vierten Viertel kamen die Gäste, angeführt von Christian Wood (22, 9 Rebounds), einige Male auf 6 Zähler ran, Memphis hatte aber immer eine Antwort. Dillon Brooks war mit 25 Punkten (7/17 FG) der Topscorer der Gastgeber, Desmond Bane steuerte 19 Zähler zum Erfolg bei. Daniel Theis startete bei den Rockets und kam in 18 Minuten auf 8 Zähler (4/8 FG), 6 Rebounds und 2 Blocks.
- Alperen Sengün legte 15 Zähler, 6 Rebounds und 6 Assists auf, kassierte aber einen Poster-Dunk von Xavier Tillman und ließ selbst Steven Adams für einen Dunk zum Korb ziehen. Armoni Brooks (18, 4/9 Dreier) traf erneut stark aus der Distanz.
- Kurios: Auch Chris Paul gratulierte Randolph via Video-Nachricht, was jedoch aufgrund der zahlreichen Buhrufe der Fans etwas unterging. Die Grizzlies-Fans haben die harten Playoff-Serien mit den L.A. Clippers anscheinend bis heute noch nicht vergessen. 2012 setzten sich die Clippers in sieben Spielen durch, ein Jahr später gewannen die Grizzlies in sechs Partien.
Philadelphia 76ers (15-12) - Golden State Warriors (21-5) 102:93 (SPIELBERICHT)
San Antonio Spurs (9-16) - Denver Nuggets (13-13) 112:127 (BOXSCORE)
- Noch in der Nacht auf Freitag hatten die Nuggets in San Antonio eine verdammt schlechte Figur gemacht, eine zweite Niederlage gegen die Spurs ließ Nikola Jokic schlicht und einfach nicht zu. Der Serbe legte in 34 Minuten 35 Punkte (15/24 FG), 17 Rebounds, 8 Assists und 2 Blocks auf, dazu zauberte der Center Pässe wie diese aus dem Handgelenk.
- Denvers Offense brummte so auf Hochtouren, alleine im zweiten Viertel erzielten die Gäste aus der Mile High City 44 Punkte. In dieser Phase wussten vor allem die beiden kleinen Guards Markus Howard (21, 6/12 Dreier) und Bones Hyland (16, 4/9 Dreier) zu gefallen, doch in der zweiten Halbzeit wendete sich das Blatt.
- Denver führte zu Beginn des vierten Viertels mit bis zu 32 Zählern, bevor die Reservisten große Teile des Vorsprungs verdaddelten und Jokic somit den vorzeitigen Feierabend vermiesten. Nach einem Hakenwurf von Thaddeus Young waren die Gastgeber auf -14 dran, bevor Facundo Campazzo mit seinen einzigen beiden Field Goals Denver wieder etwas Momentum verschaffte.
- Aus der Starting Five wussten neben Jokic auch Aaron Gordon (16) und Monte Morris (19) zu gefallen, bei San Antonio punkteten gleich fünf Bankspieler zweistellig. Topscorer war Lonnie Walker (16) gefolgt von Devin Vassell (15). Jakob Pöltl kam in knapp 18 Minuten auf 6 Punkte (2/4 FG), 2 Rebounds und 4 Assists.