NBA: Starker Franz Wagner reicht Orlando nicht - Nikola Jokic kratzt an Monster-Triple-Double
Von Robert Arndt
Franz Wagner macht bei den L.A. Clippers für Orlando erneut ein starkes Spiel, für den Sieg reicht es wegen eines Gamewinners von Reggie Jackson aber nicht. Nikola Jokic legt in San Antonio eine Monster-Performance hin, während die Memphis Grizzlies das Jersey von Zach Randolph unter die Hallendecke ziehen.
Ohne Paul George (Ellenbogen) und Nicolas Batum (Knöchel) standen die Chancen für einen Magic-Sieg nicht schlecht, am Ende war es aber Reggie Jackson, der Feuer fing und die holprige Offense der Clippers belebte. 2,2 Sekunden vor dem Ende netzte der Spielmacher den Sprungwurf aus der Mitteldistanz zum Sieg, insgesamt erzielte Jackson 9 seiner 25 Punkte (11/21 FG) in den letzten knapp vier Minuten.
Orlando hatte kurz zuvor durch den starken Cole Anthony (23, 5/8 Dreier) von Downtown ausgeglichen, Terrence Ross (22, 4/11 FG, 13/13 FT) verpasste einen möglichen Buzzerbeater. Neben den beiden war es vor allem Franz Wagner, der dafür sorgte, dass sich Orlando nach einem schwachen zweiten Viertel (14:26) erholte. Der Berliner erzielte 13 seiner 20 Punkte (8/10 FG, dazu 3 Rebounds und 3 Assists) nach der Pause, verwandelte seine beiden Stepback-Dreier und vollendete diesmal auch am Korb mehrfach sehenswert.
Auch Moritz Wagner sah diesmal als erster Big von der Bank fast 20 Minuten Spielzeit. Der 24-Jährige rieb sich unter den Körben auf und beendete die Partie mit 7 Punkten (3/8 FG), 4 Rebounds und 2 Assists. Der Big Man sorgte zum Ende des dritten Viertels auch für einen kleinen Aufreger, als er unter dem Korb mit Isaiah Hartenstein um Position kämpfte. Nach einem kleinen Schubser lief Wagner dann in die ausgestreckte Arme des Clippers-Centers und ging zu Boden. Hartenstein bekam ein technisches Foul, Wagners Bruder auf der Bank konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
Hartenstein gab den Clippers wie fast schon gewohnt jede Menge Energie. In 20 Minuten wurden 6 Punkte (3/4 FG), 5 Rebounds und 5 Assists notiert, am Ende vertraute Coach Ty Lue jedoch wieder auf Ivica Zubac, der von den Magic in der Schlussphase immer wieder attackiert wurde. Luke Kennard (23) verwandelte sieben seiner elf Dreier, Terance Mann (16) blieb bei vier Versuchen sogar perfekt. L.A. traf die Hälfte seiner Triples (18/36) und kompensierte so die klaren Nachteile an der Freiwurflinie (6:24).
Washington Wizards (15-12) - Utah Jazz (19-7) 98:123 (BOXSCORE)
So gestaltet man einen Roadtrip. Die Jazz absolvierten vier Partien in Folge in fremden Hallen, alle vier Spiele wurde gewonnen und das durchschnittlich mit 20 Punkten Differenz. Auch in der Hauptstadt gab es dank einer dominanten zweiten Halbzeit einen deutlichen Sieg, wobei Donovan Mitchell mit 28 Punkten (10/20 FG) der beste Scorer war und dazu auch noch in Transition einen krachenden Alley-Oop-Windmill-Dunk präsentierte.
Washington hielt rund 30 Minuten mit, bevor eine kuriose Szene von Kentavious Caldwell-Pope (0, 0/5 FG) den Wendepunkt der Partie darstellte. KCP zog über die Baseline zum Korb, stieg zum Dunk hoch und wurde tatsächlich von der seitlichen Kante des Bretts geblockt. Glaubt ihr nicht? Hier die bewegten Bilder! Zu diesem Zeitpunkt lagen die Gastgeber nur mit -3 zurück, es folgte der richtungsweisende 21:8-Lauf der Jazz und die Wizards konnten den Rückstand nicht mehr in den einstelligen Bereich drücken.
In Halbzeit eins hatte die Bank Washington noch im Spiel gehalten. Vor allem Raul Neto (13) wusste hier zu gefallen, auch Montrezl Harrell (9, 5 Rebounds) hatte seine Momente. Nach der Pause nutzte Utah aber die defensiven Schwächen des Bigs gnadenlos aus. Topscorer der Wizards war Bradley Beal mit 21 Zählern.
Für die Jazz zeigte Rudy Gobert (20, 9/10 FG, 11 Rebounds) eine weitere dominante Performance in der Zone, gleiches galt für seinen Backup Hassan Whiteside (18, 13 Boards, 4 Blocks). Utah zeigte dabei nicht einmal seinen besten Basketball, vor allem aus der Distanz hatten die Mannen vom Salzsee schon deutlich effizientere Abende (13/39 3P).
Wow, das war mal eine Abreibung, welche die Cavs den Gästen aus Sacramento in der ersten Halbzeit verpassten. Schon zur Pause hatten die Gastgeber 81 Punkte erzielt und stellten damit einen Franchiserekord ein. Cleveland traf 61 Prozent aus dem Feld, versenkte sieben von 14 Dreiern und hatte bereits 17 Freiwürfe genommen.
Zwischenzeitlich betrug der Vorsprung bereits in den ersten 24 Minuten 29 Zähler, doch nach dem Wechsel wurde es tatsächlich noch einmal spannend. Mitte des Schlussabschnitts hatten die Kings auf -7 verkürzt, nachdem Cleveland plötzlich komplett kalt und in sechs Minuten ohne ein einziges Field Goal geblieben war.
Am Ende waren es zwei Dreier von Ricky Rubio (15), welche die Nerven der Gastgeber beruhigten. Bester Cavs-Akteur über die kompletten 48 Minuten war aber Darius Garland (16), der mit 13 Assists einen neuen persönlichen Bestwert aufstellte. Double-Doubles gab es auch für die beiden großen Jungs namens Evan Mobley (15, 15 Rebounds, +20) und Jarrett Allen (19, 11 Boards, 3 Blocks). Erfreulich war zudem der Saisonbestwert von Isaac Okoro (20).
Positiv aus Kings-Sicht war, dass sie die Gastgeber in der zweiten Halbzeit bei unter 30 Prozent aus dem Feld hielten. Buddy Hield (21, 4/10 Dreier) war der fleißigste Punktesammler, während De'Aaron Fox (13, 1 Assist) wieder enttäuschte. Ein Lichtblick war zudem die Vorstellung von Rookie Davion Mitchell (14, 5 Assists).