Eins ist nach dem zweiten Saisonviertel der NBA klar, Ja Morant muss in den Dunk-Contest! In der neuesten Ausgabe von Dropping Dimes präsentiert SPOX eine ausgeklügelte Idee, wie der Grizzlies-Star mit den Raketenwaden zur Teilnahme überredet werden könnte. Und: Auf diesen Youngster wären auch die Gallagher-Brüder stolz.
Fast alle Teams haben die Halbzeit der Saison 2021/22 erreicht, höchste Zeit also für den zweiten Teil der SPOX-Awards, die das zweite Saisonviertel beleuchten. Was war die beste Performance? Was hat Isabella Fitz gegen Rockets-Big Christian Wood? Und was haben die Timberwolves gegen Rudy Gobert?
NBA: Die beste Performance des zweiten Saisonviertels
TRAE YOUNG
War die Stimmung nach einer 50-Punkte-Explosion jemals schlechter? Trae Young zumindest war auf sein persönliches Career-High und den neuen NBA-Saisonbestwert nicht sonderlich gut zu sprechen, nachdem er die Portland Trail Blazers Anfang Januar mit 56 Zählern schikaniert hatte. Schlimmer noch, es war ihm komplett egal.
Dabei hätte er durchaus ein wenig stolz auf seine Leistung sein dürfen: Auf dem Weg zu seinem Bestwert versenkte er überragende 17/26 aus dem Feld, 7/12 Dreier - inklusive Logo-Bombe - und 15/15 von der Linie. Ach ja, 14 Assists verteilte der Guard auch noch, dadurch generierte er insgesamt 86 Hawks-Punkte durch seine direkte Beteiligung.
In der Datenbank von basketball-reference.com, die immerhin alle Jahre seit der Gründung der Liga 1946 umfasst, fand sich zuvor kein Spieler, der jemals mindestens 56 und 14 in einer Partie aufgelegt hätte. In der langen Historie der Association kamen überhaupt nur drei andere Spieler auf mindestens 55 und 10 (ohne Overtime) - dummerweise ist Young der einzige, der die entsprechende Partie verloren hat.
Da wären wir auch beim Grund für die schlechte Stimmung. Die Blazers toppten die 131 Hawks-Zähler mit 136 eigenen Punkten. Neben der Young-Explosion hätte Atlanta auch noch etwas Defense gutgetan. "Mir ist alles egal, bis auf die Tatsache, dass wir verloren haben", sagte der 23-Jährige trotzig. "Es nervt, so ein Spiel zu spielen und trotzdem zu verlieren." Kaum 24 Stunden später erklärte GM Travis Schlenk im lokalen Radio, er müsse wohl seine Erwartungen an sein eigenes Team etwas herunterschrauben. Und das nach so einer individuellen Leistung, autsch!
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SPOX-Awards: Der beste Beef des zweiten Saisonviertels
TIMBERWOLVES VS. RUDY GOBERT
Drei DPOY-Trophäen, einmal Block-Champion, fünfmal All-Defensive First Team - so manch einem Timberwolf reicht das noch lange nicht, um ansatzweise beeindruckt zu sein. Stattdessen entschieden sich Patrick Beverley und Anthony Edwards, in bester Troll-Manier einfach mal ein bisschen gegen Rudy Gobert zu stänkern.
"Er ist wie jeder andere. Vor ihm habe ich keine Angst", spielte Edwards die Defense des Stifle Tower herunter, ein Kristaps Porzingis flöße ihm da schon mehr Angst ein - nun gut. Und Beverley tönte: "Wenn ich der Defensive Player of the Year wäre, dann würde ich immer den besten gegnerischen Spieler verteidigen. Da drüben haben wir Rudy Gobert und er verteidigt Jarred Vanderbilt."
Was wohl Teamkollege Vanderbilt von dieser Aussage hielt? Egal, Beverley war natürlich nie DPOY und wenn er es mal gewesen wäre, dann wüsste er wohl, dass seine Aussage an den Haaren herbeigezogen ist. Goberts Einfluss als Anker und letzter Schutzwall der Jazz-Defense ist enorm, da ist es müßig darüber zu diskutieren, wem er sich im Halbfeld denn nun zunächst gegenüberstellt.
Entsprechend fiel die Replik der Jazz aus. Da scheint wohl jemand nicht genug Basketball zu schauen, hieß es aus deren Lager nur abfällig. Ohnehin kümmerte Utah die Stänkereien relativ wenig. Direkt vor diesen Aussagen hatten die Mannen vom Salzsee die Wolves mit 32 Punkten abgeschossen ...
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NBA: Der "schlimmste" Teamkollege des zweiten Saisonviertels
KEVIN PORTER JR.
21 Jahre alt, drei Jahre in der Liga und schon eine Skandalakte, bei der auch Antonio Brown, Ousmane Dembele oder die Gallagher-Brüder anerkennend nicken. Anfang Januar fügte Kevin Porter Jr. den nächsten Eintrag seiner Akte hinzu, der erste stammt noch aus College-Zeiten, als sein Benehmen bei USC zu einer längeren Sperre führte.
Seine Undiszipliniertheiten schreckten die meisten Teams im Draft ab, später verpasste er einmal den Saisonstart in der NBA, weil ein Gerichtsverfahren gegen ihn wegen Marihuana-Besitzes und unangemessenen Gebrauchs einer Schusswaffe im Auto lief - die Klagen wurden aber fallengelassen.
In Cleveland krachte es erstmals in der Kabine. Der Grund: Die Cavs hatten seinen Spind verlegt. Erst flogen böse Worte gegen GM Koby Altman, dann Essen und kurz darauf wurde er per Trade vom Hof gejagt. Weiter ging es bei den Rockets mit einer Geldstrafe für einen Stripclub-Besuch während der Pandemie und nun brannten ihm nach kritischen Worten von Assistant Coach John Lucas die Sicherungen durch.
Der Guard pfefferte in der Halbzeitpause beim Spiel gegen die Nuggets erneut Gegenstände durch die Kabine (Stühle? Essen? Eine Suppe? Wir wissen es leider nicht. Woj, Shams, wo seid ihr?), attackierte Lucas, brauste schließlich in seinem Auto davon und ließ sein Team im Stich. Sein sportliches Talent stellt er so leider immer wieder selbst in den Schatten.
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NBA: Die beste Nachricht des zweiten Saisonviertels
KLAY IS BACK!
Zweieinhalb lange Jahre. Knapp 31 teils dunkle Monate. 941 Tage ohne die große Liebe. Kreuzbandriss, Reha, Vorfreude aufs Comeback, dann Achillessehnenriss, wieder die zermürbende Reha. "Ich kann nicht lügen, es war sehr, sehr hart", blickte Klay Thompson im November bei NBC Sports auf seine Zwangspause zurück. "Das war scheiße, es waren wirklich die dunkelsten Tage meines Lebens - einfach weil ich Basketball so sehr liebe. Seit meiner Kindheit schöpfe ich aus diesem Sport Kraft."
In den Finals 2019 und dann wieder im November 2020 wurde dem Warriors-Star die Herzensangelegenheit Basketball durch zwei schwere Verletzungen genommen, "ein großer Test für meine mentale Gesundheit", wie Thompson später zugab. Er hat sich durchgebissen, belohnte sich mit einem emotionalen Comeback, sprengte mit einem krachenden Poster-Dunk all die Schmerzen der vergangenen zweieinhalb Jahre in Einzelteile. Was übrig blieb: pure Glückseligkeit.
Letzteres galt wohl auch für das restliche NBA-Universum. Bei seiner Rückkehr aufs Parkett gegen die Cavs regnete es in der Arena Standing Ovations und im Netz Liebesbekunden zum #KlayDay. Kaum ein NBA-Star genießt eine so Fanlager-übergreifende Beliebtheit wie der Splash Brother. In den vergangenen Jahren hat er diese in seiner Rolle als Reporter-Klay, Captain Klay oder Social-Media-Klay nur noch gesteigert, jetzt sorgt er wieder auf dem Court für Furore. Für die NBA ist das ein riesiger Gewinn. Für Klay Thompson sowieso.
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NBA-Awards: Die größte Panne des zweiten Saisonviertels
CHRISTIAN WOOD
Ein aufgeregtes "Oh my goodness!" von Hornets-Kommentator Eric Collins ist normalerweise ein gutes Signalwort für jeden Anhänger eines gepflegten Highlight-Dunks, mal einen genauen Blick auf den Monitor zu werfen. Doch Ende Dezember im Duell zwischen Charlotte und den Houston Rockets sprach da nur eine Mischung aus Schock und Kummer aus ihm.
Schock, weil der Pass von Christian Wood doch extrem schlecht war. Für dessen langes Anspiel nach einem Defensiv-Rebound hätte sich selbst Tacko Fall strecken müssen, so flog der Ball aber einige Meter und definitiv unerreichbar über Woods Mitspieler ab in die Zuschauerränge.
Kummer, weil Wood dort eine arme Zuschauerin auf dem Weg in die Katakomben voll im Gesicht erwischte. Die Frau, Isabella Fitz, ging kurz zu Boden, ging dann aber etwas benommen ihres Weges. Bei Wood wich die sorgenvolle Miene einem Lächeln, er konnte seinen Pass wohl selbst kaum glauben. Später bot er der Frau in einem Instagram-Post Courtside-Tickets für ein Rockets-Spiel ihrer Wahl an, garniert mit dem Hinweis "Passiert den Besten" und einem Lach-Emoji.
Damit war die Sache für den 26-Jährigen jedoch noch nicht durch. Die Geschädigte fand das nicht ganz so witzig. "Keinesfalls war das angebracht", sagte Fitz in einem TV-Interview über den Lach-Emoji. Sie habe eine Gehirnerschütterung davongetragen und habe drei Wochen nicht arbeiten können. Und sie hoffe auf eine persönliche Entschuldigung, auf die Tickets scheint sie verzichtet zu haben. Wahrscheinlich hat das Opfer des Wood-Passes auch schon genug gelitten, als sich jetzt noch ein Rockets-Spiel anschauen zu müssen.
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NBA: Die beste Aktion des zweiten Saisonviertels
JA MORANT
Klar ist, Ja Morant MUSS am All-Star-Samstag durch das Rocket Mortgage FieldHouse zu Cleveland fliegen, gebt dem Mann alle Millionen, die er für die Teilnahme am Dunk-Contest haben will. Lasst ihn in Chicken Nuggets baden, benennt eine Giraffe nach ihm - ach nee, habt ihr schon. Egal: Holt diesen Mann in den Dunk-Contest, was auch immer es dafür braucht. Die beste Bewerbung lieferte er vergangenes Wochenende ... mit einem Block?!
Der 22-Jährige zerstörte Avery Bradleys Traum von einem Fastbreak-Layup auf so epochale Weise, dass nicht nur das Internet sofort explodierte, sondern selbst ein gewisser L. James kaum aus dem Staunen herauskam. Beim Block sprang Morant so hoch, dass er seinen Kopf am Backboard stieß, mit beiden Armen nagelte er den Wilson ans Brett und leitete direkt nach der Landung selbst den Gegenangriff ein.
"Ja ist ein Alien", war unter anderem auf Twitter zu lesen. "Der beste Block, den ich jemals gesehen habe. Das war verrückt", feierte Jaren Jackson Jr. seinen Teamkollegen. "Er hat Raketen in seinen Wadenmuskeln", schwärmte LeBron über den 1,91-Meter-Guard - die würden sich auch in einem Dunk-Contest gut machen. Blöd nur: Der Athletik-Freak hat erst kurz vor dieser Aktion auf Twitter verlauten lassen, dass es wohl eher nichts wird mit ihm und dem Dunk-Contest. Vielleicht würde eine zweite Giraffe mit seinem Namen ihn umstimmen?
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SPOX-Awards: Das beste Spiel des zweiten Saisonviertels
DIE WARRIORS UND IHRE CHAMPIONSHIP-DNA
Die Spitzenteams bringen offenbar das Beste aus den Warriors heraus, also abgesehen von den Bucks vielleicht. Das Christmas Game gegen die Suns ist so ein Beispiel, als Otto Porter Jr. den sechsfachen Champion in der Chrunchtime auf die Siegerstraße brachte. Oder auch das Duell mit dem dritten Topteam des Westens, den Utah Jazz, gut eine Woche später.
Die Partie erfüllte alle Anforderungen an ein Topspiel: Den ersten Hieb setzten die Dubs unter anderem dank Stephen Curry und Andrew Wiggins im zweiten Viertel, als die Gäste in Salt Lake City in Form eines 14-Punkte-Vorsprungs eine erste Duftmarke setzten. Es folgte der Gegenschlag der Jazz, die sich von Downtown in einen Rausch spielten (19:5-Lauf und 41 Punkte im dritten Viertel). Und in einer wilden Schlussphase in toller Playoff-Atmosphäre folgte schließlich der Knockout durch den Chefkoch höchstpersönlich.
Curry netzte in den Schlussminuten bei ausgeglichenem Spielstand erst einen Jumper von der Freiwurflinie über die ausgestreckten Arme von Gobert. Kurz darauf hetzte er um mehrere Screens, um die Führung von Downtown zu erhöhen, diesmal gleich über vier Arme. Einen Dagger aus dem Dreierland gab es ebenfalls, den aber durch Andre Iguodala.
"Unsere DNA baut darauf auf, Championships zu jagen, und dafür muss man solche Spiele gewinnen", sagte Curry anschließend. Spiele gegen Topteams also. In Partien gegen die aktuellen Top-4-Teams aus jeder Conference steht Golden State immerhin bei 7-4, auch wenn die Dubs zuletzt gegen Milwaukee oder Memphis schwächelten. In der regulären Saison wird es noch drei weitere Duelle mit den Jazz geben, ein weiteres mit den Suns. Der neutrale Beobachter darf sich auf etwas freuen.
Runner-Up:Warriors vs. Suns am Christmas Day - wildes Finish bei Thunder vs. Pelicans - R.J. Barretts Buzzer-Beater vs. Celtics
NBA: Der beste Spruch des zweiten Saisonviertels
DIRK NOWITZKI
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