NBA: Boston Celtics brennen in Brooklyn ein Offensiv-Feuerwerk ab - Warriors und Suns ohne Probleme

Daniel Berchem
25. Februar 202207:50
Jayson Tatum sorgte für einige Highlights im Barclays Center.getty
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Nach der All-Star-Pause und neun langen Tagen ist die NBA endlich wieder zurück! Die Celtics haben dabei kurzen Prozess mit den Nets gemacht, mit Cleveland und Memphis mussten zwei Teams mit Playoff-Ambitionen Pleiten hinnehmen. Die Suns und Warriors feierten jeweils Kantersiege, in Sacramento sorgten die Teams mit einer politischen Botschaft für Aufsehen.

Detroit Pistons (14-45) - Cleveland Cavaliers (35-24) 106:103 (BOXSCORE)

  • Nach der Ausrichtung des All-Star-Wochenendes ging es für Cleveland nach Detroit, dort hieß es Überraschungsteam gegen Kellerkind. Vor dem Duell standen Evan Mobley und Cade Cunningham im Fokus, zwei heiße Kandidaten auf den Titel des Rookie of the Year.
  • Der Nr.1-Pick des 2021er Drafts wirkte beim Sieg der Pistons besonders motiviert und zeigte mit 17 Punkten, 6 Rebounds und 6 Assists eine rundum gute Leistung, auch wenn die Effizienz des Spielmachers zu wünschen übrig ließ (4/16 FG). Mobley kam auf 12 Zähler und 8 Boards, Topscorer der Cavs war Lauri Markkanen mit 22 Punkten.
  • Die Gastgeber waren im Backcourt ziemlich dünn aufgestellt, Darius Garland (Rückenprobleme) und Caris LeVert (Fußverletzung) standen den Cavs nicht zur Verfügung, wodurch Veteran Rajon Rondo in die Starting Five rückte. LeVert wird wohl sogar ein bis zwei Wochen ausfallen. Zudem übernahm Brandon Goodwin (15 Punkte, 5 Assists) die Spielmacher-Pflichten bei den Cavs.
  • Hamidou Diallo, der eher für seine Athletik bekannt ist, versenkte für die Pistons drei Triples in den ersten zwölf Minuten, mit einem Buzzer-Beater aus vollem Lauf setzte er den Schlusspunkt auf das erste Viertel (33:27 für die Cavs). Mit 21 Zählern war er bester Werfer bei den Gastgebern.
  • Nach zwei recht ausgeglichenen Vierteln setzten sich die Pistons im Schlussabschnitt zwischenzeitlich mit 11 Punkten ab, doch die Cavs bäumten sich auf, Isaac Okoro vollendete einen 9:0-Lauf mit einem Dreier aus der Ecke und sorgte rund eineinhalb Minuten vor Ende für den Gleichstand (102:102). Am Ende entschied Cunningham die Partie mit vier verwandelten Freiwürfen. Die Gäste hatten zwar gleich drei Chancen auf den Ausgleich, konnten jedoch keine davon nutzen.

Brooklyn Nets (31-29) - Boston Celtics (35-26) 106:129 (BOXSCORE)

  • Die Boston Celtics haben im Barclays Center einen klaren Sieg gefeiert, die Nets blieben ohne den verletzten Kevin Durant, ohne Ben Simmons und ohne Kyrie Irving, der weiterhin nicht an Heimspielen teilnehmen darf, ohne Chance.
  • Die Offensive der Kelten lief in den ersten Minuten bereits auf Hochtouren, in den letzten 17 Spielen blieb Boston nur ein einziges Mal unter 100 Punkten. Im ersten Viertel brachte Boston 35 Zähler aufs Scoreboard (Nets: 22) und traf dabei fast 60 Prozent aus dem Feld (10/17 FG, 5/10 3FG).
  • Das Spiel war nach einem 10:2-Lauf der Kelten zum Start des zweiten Viertels quasi schon entschieden, Boston führte zwischenzeitlich mit bis zu 29 Punkten. Seth Curry (22 Punkte) und Bruce Brown (15) versuchten dagegenzuhalten, konnten aber letztlich nichts ausrichten.
  • Jayson Tatum, der über weite Strecken von Brown verteidigt wurde, beendete die Partie mit 30 Punkten und lieferte das Highlight des Spiels, als er bei einem Poster-Dunk über zwei Nets-Verteidiger keine Gnade zeigte.
  • Sechs Spieler der Kelten scorten in Double Figures, Brown kam auf 18 Zähler, Al Horford verbuchte ein Double-Double (11 Punkte, 13 Rebounds). Daniel Theis kam gegen Ende in der Garbage-Time zum Einsatz und steuerte 4 Punkte und 2 Rebounds in vier Spielminuten bei.

Chicago Bulls (39-21) - Atlanta Hawks (28-31) 112:108 (SPIELBERICHT)

Minnesota Timberwolves (32-28) - Memphis Grizzlies (41-20) 119:114 (BOXSCORE)

  • Vor rund einem Monat wandte sich D'Angelo Russell an die Heimfans der Timberwolves und wollte diese anspornen, noch mehr Lärm zu machen. Gegen die Grizzlies brachte er die Zuschauer höchstpersönlich zum Ausrasten. Russell war mit 37 Punkten der Garant für den Sieg.
  • Karl-Anthony Towns wusste ebenfalls zu überzeugen (22 Punkte, 11 Rebounds), Anthony Edwards zeigte eine schwache Leistung (5 Punkte, 1/11 FG). Auf Seiten der Gäste kamen Ziaire Williams und Jaren Jackson Jr. jeweils auf 21 Zähler. Ja Morant, der sich im dritten Viertel an der Hüfte verletzte und zwischenzeitlich in die Kabine ging, beendete die Partie mit 20 Punkten (7/25 FG).
  • Die Grizzlies erwischten den besseren Start und nutzten die schwache Transition-Defense der Timberwolves, die mit dem Tempo der Gäste nicht mithalten konnten. So führte Memphis mit bis zu 15 Zählern, verlor im zweiten Viertel in der Offensive jedoch den Faden (8/25 FG).
  • So kamen die T-Wolves wieder heran und Patrick Beverly besorgte kurz vor dem Pausentee per Dreier den Ausgleich (52:52). Im dritten Viertel bewegten sich beide Teams auf einem ähnlichen Niveau, aus Sicht Minnesotas ging es mit +1 ins letzte Viertel (84:83).
  • In der Schlussphase lief Russell heiß und erzielte hier 23 seiner 37 Zähler. Nach einem Tip-In von Brandon Clarke zum Ausgleich (114:114) 1:40 Minuten vor dem Ende, lieferte der Wolves-Star auf der anderen Seite ein Triple als Antwort. In der Folge ließen sich die Gastgeber den Sieg nicht mehr nehmen.

Oklahoma City Thunder (18-41) - Phoenix Suns (49-10) 104:124 (BOXSCORE)

  • Auch ohne den verletzten Chris Paul gaben sich die Suns gegen OKC keine Blöße. In Abwesenheit des Spielmachers hielt Devin Booker die Stellung und war mit 25 Punkten bester Scorer bei den Gästen. Zudem erhielt er Unterstützung von Mikal Bridges und Cameron Johnson, die auf dem Flügel jeweils 21 Zähler beisteuerten.
  • Bei den Gastgebern kehrte Shai Gilgeous-Alexander nach zehn Spielen zurück, zeigte keinen Rost und legte prompt 32 Punkte auf. Auch Rookie Josh Giddey füllte das Statsheet fleißig, am Ende standen 15 Punkte, 9 Rebounds und 6 Assists zu Buche.
  • Phoenix lag nach den ersten 12 Minuten mit 31:14 in Front und überzeugte vor allem in der Defensive (9 Steals). OKC kämpfte sich zurück ins Spiel und ging Anfang des dritten Viertels sogar in Führung (54:53).
  • Mithilfe des starken Shootings im zweiten Durchgang (11/17 3FG) gelang es den Suns jedoch, sich wieder abzusetzen. Zwar kamen die Thunder noch einmal bis auf drei Zähler heran (94:91), doch Phoenix holte am Ende einen 30:13-Lauf raus und fuhr so den Sieg ein.
  • "Das Gute ist, dass wir dieses Spiel hinter uns haben", so Suns-Coach Monty Williams nach dem Spiel. "Ich finde, dass wir schon etwas eingerostet waren, doch wir gewöhnen uns langsam dran, dass Booker vermehrt auch als Spielmacher agiert."

Portland Trail Blazers (25-35) - Golden State Warriors (43-17) 95:132 (BOXSCORE)

  • Nachdem Stephen Curry im All-Star Game seinem Ruf als bester Shooter aller Zeiten alle Ehre machte, stellte er gegen die Trail Blazers seine Fähigkeiten als Passgeber unter Beweis. Der zweimalige MVP verteilte den Ball gekonnt an seine Kollegen und kam so am Ende auf 14 Assists, zusätzlich legte er noch 18 Punkte auf, ebenso wie sein Splash Brother Klay Thompson.
  • Portland fand keine Antwort auf das Ball-Movement der Warriors und kassierte nach längerer Zeit mal wieder eine Heimpleite, zuvor gewannen die Blazers vier Spiele in Folge. Anfernee Simons war mit 24 Punkten der Topscorer bei den Gastgebern.
  • Die Gastgeber legten zwar einen Blitzstart hin und führten im ersten Viertel zwischenzeitlich mit 10 Punkten (29:19), jedoch sollte dieser Vorsprung nicht lange halten. Die Dubs schlugen mit einem 15:3-Lauf im zweiten Viertel zurück und führten zur Pause mit 13 Zählern (70:57).
  • In der zweiten Hälfte gerieten die Blazers mit bis zu 37 Punkten ins Hintertreffen, sodass Steve Kerr seinen Stars im letzten Viertel einen frühen Feierabend bescheren konnte.

Sacramento Kings (22-39) - Denver Nuggets (34-25) 110:128 (BOXSCORE)

  • Würdet Ihr glauben, dass Will Barton kurz davorsteht, einen Franchise-Rekord der Nuggets zu knacken? Dem Guard fehlen nur noch fünf Triple, um an J.R. Smith vorbeizuziehen - dieser hat mit 768 Dreiern die meisten in der Geschichte der Franchise. Mit 31 Punkten war Barton der beste Scorer bei den Gästen, Jokic kratzte an einem Triple-Double (25 Punkte, 12 Rebounds, 9 Assists)
  • Der Serbe richtete dabei den meisten Schaden im ersten Durchgang an (15 Zähler) und sicherte den Gästen eine knappe Führung zur Halbzeit (63:58). Auch Monte Morris war gut aufgelegt und erzielte 10 seiner 19 Punkte im ersten Abschnitt.
  • Bei den Sacramento Kings erweist sich Domantas Sabonis weiterhin als starker Neuzugang, der Big Man leistete mit 33 Punkten, 14 Rebounds und sechs Assists die meiste Gegenwehr und lieferte sich ein spannendes Duell mit dem Joker.
  • Gegen Ende des dritten Viertels kamen die Kings bis auf 2 Zähler heran (87:85). Im Schlussviertel drehte Denver aber noch einmal auf (68 Prozent FG) und machte den Sack zu. Ein entscheidender Faktor für die Nuggets war die Zielsicherheit aus der Distanz (15/42 3FG), die Gastgeber versenkten im Vergleich dazu nur 9 Dreier. Barton robbte sich mit 3/6 Dreiern weiter an den Rekord ran.
  • Vor der Partie stellten sich die Spieler beider Teams auf Höhe des Mittelkreises auf und standen Arm in Arm, um ihre Solidarität mit der Ukraine zu zeigen. Kings-Center Alex Len ist einer von zwei ukrainischen Spielern in der NBA.