NBA: Golden State Warriors siegen dank Dreier-Explosion von Klay Thompson - Trae Young stoppt den Suns-Lauf

Daniel Berchem
04. Februar 202206:58
Klay Thompson schenkt den Kings 7 Dreier auf dem Weg zum ungefährdeten Sieg ein.getty
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Die Golden State Warriors haben dank einer Dreier-Explosion von Klay Thompson kurzen Prozess mit den Sacramento Kings gemacht und ihre Siegesserie damit ausgebaut. Der Lauf der Suns endet derweil gegen einen brandheißen Trae Young. Toronto gewinnt den Overtime-Krimi gegen den Ost-Spitzenreiter.

Detroit Pistons (12-39) - Minnesota Timberwolves (27-25) 117:128 (BOXSCORE)

  • Nach eindrucksvollen Siegen gegen Denver und Utah, zwei direkte Konkurrenten im Rennen um die Playoffs im Westen, gaben sich die Timberwolves auch gegen die Pistons keine Blöße. Anthony Edwards legte 25 Zähler auf, Karl-Anthony Towns rechtfertigte seine All-Star-Nominierung mit einem Double-Double (21 Punkte, 14 Rebounds).
  • Aus Sicht der T-Wolves setzt sich der positive Trend bezüglich des Bench-Scorings aus den vergangenen Spielen zudem fort. Taurean Prince (23) und Malik Beasley (18) brachten offensive Feuerkraft von der Bank, wodurch Minnesota nicht mehr so stark von seinen Stars abhängig war.
  • Minnesota führte im finalen Abschnitt zwischenzeitlich mit 16 Punkten, ließ die Gastgeber aber noch einmal herankommen. 50 Sekunden vor Schluss verkürzten die Pistons auf -5 (122:117), Patrick Beverley setzte dem Comeback mit einem Dreier jedoch ein jähes Ende.
  • Bei beiden Teams fielen die primären Spielmacher aus, die Absenz von Cade Cunningham (Hüftverletzung) fiel stärker ins Gewicht als die von D'Angelo Russell (Schienbein). Frank Jackson war bester Scorer bei den Pistons (25), Saddiq Bey (21 Punkte, 13 Rebounds) und Isaiah Stewart (10,13) legten jeweils ein Double-Double auf.

Toronto Raptors (27-23) - Chicago Bulls (32-19) 127:120 OT (BOXSCORE)

  • Noch bevor das Duell der beiden Teams aus dem Osten losging, gab es eine schöne Aktion beim Aufwärmen: Ex-Raptor DeMar DeRozan ging zu Fred VanVleet und gratulierte dem frischgebackenen All-Star zu seiner Nominierung - der Bulls-Star spielte in den ersten beiden Jahren von VanVleets NBA-Karriere an dessen Seite.
  • Am Ende war es eine echte Zitterpartie - und das lag nicht nur an den eisigen Temperaturen in Toronto. In einem engen Spiel riss DeRozan das Spiel in der Crunchtime an sich, der All-Star verwandelte vier wichtige Freiwürfe und besorgte 47 Sekunden vor dem Ende per Midrange-Jumper den Ausgleich.
  • Kurz darauf verdaddelte VanVleet den Ball nach einem unsauberen Dribbling, auf der anderen Seite gingen die Gäste nach einer chaotischen Sequenz mit zwei Zählern in Front (114:112). Der Ball landete dabei eher zufällig in den Händen von Vucevic, dieser legte den Ball kurz vor Ablauf der Shotclock in den Korb.
  • Mit 10 Sekunden auf der Uhr und der Chance auf den Ausgleich übernahm VanVleet die Verantwortung, dessen Floater prallte jedoch vom Ring ab. Doch Rookie Scottie Barnes war zur Stelle und bugsierte den Ball per Tip-In durchs Netz. Mit den verbliebenen 0,7 Sekunden wusste Chicago nichts mehr anzufangen - Overtime! Hier ging den Bulls sichtlich die Puste aus, Toronto brachte den Sieg mit drei verwandelten Würfen von Downtown in der OT in trockene Tücher.
  • Bei den Gastgebern scorten alle fünf Starter sowie Boucher von der Bank im zweistelligen Bereich, bester Punktelieferant war Pascal Siakam, der zudem noch ein Double-Double verbuchte (25 Punkte, 13 Rebounds). Selbes Szenario bei den Bulls, auch hier waren sechs Akteure in Double Figures. Vucevic (30) und DeRozan (28) waren die erfolgreichsten Schützen Chicagos.

Atlanta Hawks (25-26) - Phoenix Suns (41-10) 124:115 (BOXSCORE)

  • In Atlanta wurde ein eiskalter Serien-Killer gesichtet! Die Rede ist natürlich von Trae Young, der den Phoenix Suns fast schon im Alleingang eine Niederlage nach zuletzt elf Siegen in Folge bescherte. Der Spielmacher war mit 43 Punkten (16/25 FG, 6/11 3FG) der überragende Mann auf Seiten der Gastgeber, dazu legte John Collins ein Double-Double auf (19 Punkte, 10 Rebounds), Kevin Huerter beendete die Partie ebenfalls mit 19 Zählern.
  • Die Hawks haben das zweitbeste Offensiv-Rating der Liga (113,5), Phoenix liegt direkt dahinter auf dem dritten Platz (112,8). Dementsprechend starteten beide Teams mit offenem Visier in die Partie, Young und Booker markierten jeweils 10 Zähler in den ersten zwölf Minuten, Chris Paul verteilte den Ball in gewohnter Manier (4 Assists).
  • In der ersten Hälfte sahen die Fans in der State Farm Arena ein ausgeglichenes Spiel mit leichten Vorteilen für die Hawks. Dies war vor allem dem starken Outside-Shooting der Gastgeber geschuldet, die 11 ihrer 20 Würfe aus der Distanz versenkten, allein drei davon gingen auf das Konto von Edelreservist Danilo Gallinari. Die Hawks gingen mit einer 3-Punkte-Führung in die Kabine (64:61).
  • Das dritte Viertel trug die Handschrift Youngs, der Hawks-Superstar explodierte für 18 Punkte, ließ es von Downtown regnen und machte seinem Spitznamen "Ice Trae" alle Ehre. Auf Seiten der Gäste leistete in dieser Phase Mikal Bridges die meiste Gegenwehr (13 Zähler), doch getragen von den euphorischen Heimfans baute Atlanta die Führung weiter aus (100:91).
  • Devin Booker erzielte 11 seiner 32 Punkte im letzten Viertel und versuchte den Spieß doch noch umzudrehen, jedoch gelang es den Hawks, die Gäste in den letzten Minuten auf Distanz zu halten. Young machte mit einem Dagger per Triple 36,8 Sekunden vor Ende den Deckel drauf. Ein kleiner Fun Fact zum Schluss: Die Suns haben seit 2014 nicht mehr in Atlanta gewonnen, daran konnten auch Paul und Booker an diesem Abend nichts ändern.

San Antonio Spurs (19-34) - Miami Heat (33-20) 95:112 (BOXSCORE)

  • Die Heat haben im Nachholspiel gegen die Spurs einen ungefährdeten Auswärtssieg einfahren. Die Partie zwischen Miami und San Antonio war ursprünglich für den 29. Dezember angesetzt, allerdings standen den Heat aufgrund von zwölf (!) Ausfällen damals nur fünf Spieler zur Verfügung.
  • Inzwischen hat sich die personelle Lage am South Beach wieder etwas entspannt, bei den Spurs hingegen fiel mit Dejounte Murray (Hüftverletzung) der wohl wichtigste Mann aus.
  • Die ersatzgeschwächten Spurs waren ein dankbarer Gegner für Miami, das Team von Head Coach Erik Spoelstra verlor zuletzt drei Spiele in Folge und wurde im Osten von den Chicago Bulls überholt. Beim Sieg der Heatles war Tyler Herro mit 24 Zählern bester Mann, wobei der Youngster nicht nur wie gewohnt aus der Distanz glänzte, sondern auch mit einem Dunk ein dickes Ausrufezeichen setzte. Bam Adebayo steuerte 18 Punkte und 11 Rebounds bei.
  • Beide Teams legten einen schlampigen Start hin, im zweiten Viertel fingen die Heat Feuer (68 Prozent FG, 5/6 Dreier) und bauten eine 13-Punkte-Führung auf. Miamis zweite Garde streute allein im ersten Durchgang 31 Punkte ein, verglichen mit 10 auf Seiten der Gastgeber. Aus der Sicht San Antonios ging es mit -10 in die Pause (57:47).
  • Die harmlosen Spurs bereiteten den Gästen auch im zweiten Durchgang keine Probleme. Miami dominierte unterm Korb (54:36 Punkte in der Zone), während die Spurs mit einer Feldwurfquote von 38 Prozent den schlechtesten Wert der Saison verzeichneten. Derrick White (22) und Tre Jones (16) waren die einzigen beiden Spurs-Akteure, die im zweistelligen Bereich punkten konnten.

Golden State Warriors (40-13) - Sacramento Kings (19-35) 126:114 (BOXSCORE)

  • Der Abend avancierte zur Klay-Thompson-Show und die Bay Area genoss es nach allen Regeln der Kunst. Der Shooting Guard explodierte bereits in der ersten Hälfte von Downtown und bereitete so den Weg zum achten Warriors-Sieg in Serie. Thompson beendete die Partie mit 23 Punkten, 7 Assist und 7/9 Dreiern (insgesamt 8/11 FG).
  • Bereits zur Halbzeitpause stand Klay bei 20 Zählern und die Warriors bei einem 73:54-Vorsprung. Gegen Ende des ersten Viertels hatte die starke Bank um Jonathan Kuminga (18, 8/10 FG) oder Damion Lee (14) einen ersten Vorsprung herausgespielt. Dann fing Thompson so richtig Feuer: Drei Dreier in Folge befeuerten einen 9:2-Start ins zweite Viertel, mit dem sich Golden State komfortabel absetzte.
  • Der Vorsprung wuchs im zweiten Abschnitt bereits auf 26 Zähler an. Damit war die Partie eigentlich auch schon gelaufen, wirklich spannend wurde es in der Folge nicht mehr. Auch der zweite Splash Brother präsentierte sich höchsteffizient mit 20 Punkten bei 7/11 aus dem Feld und 4/7 Dreiern, Andrew Wiggins steuerte 12 Punkte bei.
  • Den insgesamt 20 Dreiern der Hausherren bei 42 Versuchen (47,6 Prozent) hatte Sacramento zu wenig entgegenzusetzen. Davion Mitchell (26 und 8 Assists, 11/17 FG), Harrison Barnes (25, 8/11 FG) und Moe Harkless (18) machten zwar eine gute Partie, doch das reichte nicht. Nach dem Überraschungssieg gegen Brooklyn sind die Kings damit wieder in der düsteren Realität angekommen.

L.A. Clippers (27-27) - Los Angeles Lakers (25-28) 111:110 (SPIELBERICHT)